RE-RELEASE: Der Kampf ums Handy
Shownotes
"Mama, nur ein bisschen?!" so fängt er häufig an der tägliche Kampf um Fernsehen, Handy oder Tablet. Mediennutzung bei Kindern ist ein großes Thema in Familien. Wie viel Fernsehen ist ok? Und zählen Handyspiel auch als Fernsehzeit? Es kommt immer drauf an, was die Kinder mit den Medien machen, meinen Sabrina und Verena. Es gibt viele tolle Spiele für Handys oder Tablets, die man durchaus erlauben kann. Aber, alles muss eine Grenzen haben. Fernsehen oder Tablet darf nicht als Babysitter verkommen. Bei Verena gibt's da ganz klare Grenzen. Wenn Kinder lieber daddeln wollen anstatt raus zu gehen, das geht gar nicht, da sind sich beide Mütter einig. Und einen Tipp haben die beiden Mütter auch, wenn ihr den Kindern erlaubt mit dem Handy oder Tablet zu spielen oder auf dem Laptop Filme zu sehen, dann kontrolliert auf jeden Fall vorher die Altersempfehlungen und glaubt nicht der offiziellen FSK-Empfehlung. Mehr im Mama-Talk-Podcast.
Kleiner Hinweis: Die Episode wurde erstmals am 05.02.2018 veröffentlicht.
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Transkript anzeigen
00:00:00: Der Mama Talk, der Podcast von Antenne Niedersachsen.
00:00:05: Von Mamas für Mamas.
00:00:08: Hallo ihr Lieben, da sind wir wieder.
00:00:10: Die Mama Talkerin nennen wir uns ja jetzt hier schon klammheimlich.
00:00:13: Wir sind Sabrina und Verena Hai.
00:00:15: Und unser Thema heute, Mediennutzung.
00:00:18: Oder aber der Kampf um das Handy.
00:00:20: Ja.
00:00:21: Die Frage ist überhaupt, damit müssten wir erstmal anfangen.
00:00:23: Wo fangen wir denn mit Mediennutzung an?
00:00:25: Also TV?
00:00:26: Ja.
00:00:27: Tablet?
00:00:28: Ja.
00:00:29: Was ist mit Tippteu-Spielen oder interaktiven Spielen von Radensburger?
00:00:33: Nee, die würde ich da jetzt ausklammern.
00:00:35: Okay, also sagen wir alles, was elektronisch ist und eigentlich eher in den Händen der Eltern.
00:00:40: Schön formuliert, genau so würde ich sagen.
00:00:42: Ja, okay.
00:00:43: Das ist also unser Thema Mediennutzung.
00:00:45: Und jetzt natürlich die große Frage, wie lange darf denn Henry?
00:00:47: Wenn er, wenn er darf.
00:00:48: Momentan händeln wir das noch echt unterschiedlich.
00:00:50: Also wenn wir so generell das Gefühl haben, es wird ein bisschen viel,
00:00:53: dann wird ihm direkt von Anfang an gesagt, pass mal auf, 10 Minuten.
00:00:56: Auch in dem Ton.
00:00:57: Ja.
00:00:58: Aber wann die 10 Minuten vorbei sind, entscheide ich.
00:01:01: Ich glaube, das ist uns allen schon passiert.
00:01:04: Aber nur 5 Minuten, 2 Stunden später.
00:01:07: Schatz, die 5 Minuten sind jetzt aber auch schon eine ganze Weile vorbei.
00:01:10: Dabei haben wir vorher nicht einen Pief gesagt,
00:01:12: weil wir froh waren, dass die Kinder mal leise sind.
00:01:14: Also pass auf, ich muss dazu wirklich sagen, wir hatten da bisher wenig Probleme mit,
00:01:17: weil Henry ist ein Kind, der spielt für sich, der spielt Rollenspiel, der spielt draußen.
00:01:21: Also wir hatten nie so das Gefühl, oh mein Gott, jetzt guckt er aber zu viel oder macht er zu viel irgendwie am Gerät.
00:01:26: Aber im letzten Urlaub auf Borkum im Sommer.
00:01:29: Da hat er ein bisschen Exzessiv hier, dieses Jump and Run Spiel,
00:01:32: hier dieses, was wir auch von früher schon kennen, hier Super Mario.
00:01:35: Das hat er irgendwie für sich entdeckt, ich habe das so drauf geguckt und dachte mir so,
00:01:38: ach komm, das ist nicht brutal, das kann er machen.
00:01:40: Und da ist er irgendwie komisch geworden.
00:01:43: Also dann hieß es irgendwie so, oh die Sonne kommt raus,
00:01:45: komm, wir gehen mal zum Strand und das Kind so, ich will Mario spielen.
00:01:48: Und dann habe ich gesagt, okay Freundchen, dann jetzt ein anderer Wind.
00:01:52: War natürlich unsere Schuld, wir haben die Leine ein bisschen zu lang gelassen.
00:01:55: Und dann haben wir tatsächlich bei Mario gesagt, nur noch einmal die Woche,
00:02:00: und zwar am Wochenende kannst du ja aussuchen wann und für zehn Minuten.
00:02:03: Alle anderen Sachen durfte er aber trotzdem weitermachen.
00:02:06: Also Drache Kokosnuss auf der App, es gibt ja ganz tolle Kinder-Apps,
00:02:10: wo die auch irgendwie so Forschulärneffekte, blah, blah, blah haben.
00:02:13: Das durfte er trotzdem noch parallel machen.
00:02:16: Da schlägst du auch schon die Kerbe dahin, was ich jetzt nächstes fragen wollte,
00:02:20: es kommt ja auch immer ein bisschen drauf an, was die Kinder darauf tun.
00:02:23: Also mal unter uns, ich rede mir das auch ein bisschen schön.
00:02:26: Also ich habe ein Kind, das wenn es dürfte,
00:02:29: wirklich morgens den Fernseher das Tablet und das Handy gleichzeitig anmachen würde
00:02:33: und auch abends nicht unbedingt schlafen gehen würde,
00:02:35: sondern er würde durchmachen das Wochenende.
00:02:37: Also die Lahnparties wird es bei uns zu Hause geben, so in 15 Jahren,
00:02:40: vielleicht auch erst in, vielleicht auch schon in zehn.
00:02:43: Felix wiederum, also der Jüngere, der macht sich eigentlich gar nicht so viel aus Fernsehen,
00:02:47: jedenfalls die ersten Jahre nicht.
00:02:48: Also wenn der Fernseher dann lief, weil der große irgendwie Sandmännchen gucken durfte
00:02:51: oder was auch immer, war der Kleiner eigentlich immer mit irgendwas anderen beschäftigt.
00:02:54: Der hat sich dann nicht wirklich für interessiert.
00:02:56: Das hat sich jetzt ein bisschen gewandelt, die sind jetzt fünf und sieben,
00:02:58: also der fünfjährige will jetzt schon auch.
00:03:00: Und jetzt kommt der Lerneffekt.
00:03:02: Während der große überhaupt nicht mehr zu mir kommt und sagt Mama,
00:03:05: kann ich was im Fernsehen gucken oder Mama, darf ich dein Handy mal haben.
00:03:09: Weil er schon durchblitzen lassen hat, dass er eigentlich nicht mehr fragt,
00:03:12: weil er weiß es dann eher so ein "Nein, ganz generell nicht, nein, nein",
00:03:17: als Antwort kommt, wartet er einfach ab,
00:03:20: ob das Angebot irgendwann von mir ausgeht und auch das funktioniert ja.
00:03:24: Also es ist schon so, würde ich sagen, dass also Mediennutzung ja jeden Tag ganz offen.
00:03:30: Und nein, ich habe keine Eierurder stehen, die sagt dann und dann ist Feierabend.
00:03:34: Ich schäme mich ein bisschen dafür, das gebe ich ganz offen zu.
00:03:37: Also ich bewundere Eltern, die das richtig machen.
00:03:39: Mein Patenkind zum Beispiel, der durfte bis er acht oder neun war, 30 Minuten am Tag.
00:03:44: Dann haben sie es auf eine Stunde erweitert.
00:03:46: Ich habe die Weihnachten, die Nintendo Switch gekriegt, so eine Spielkonsole,
00:03:50: die irgendwie eine Million verschiedener Sachen kann.
00:03:52: Ich bin da noch nicht so ganz im Thema.
00:03:54: Und im Moment darf er, solange noch Winter ist, drei Stunden in der ...
00:04:01: Ne Moment, am Wochenende drei Stunden spielen.
00:04:04: Und zwar egal, also Mediennutzung drei Stunden,
00:04:06: egal ob Fernsehen, Tablet oder Handy.
00:04:09: Nach drei Stunden schaltet sich der Router automatisch für ihn aus.
00:04:12: Eigentlich ganz cool.
00:04:13: Der Papa ist ja so ein Technikfriedl und er weiß halt, wie man das einstellt.
00:04:16: Ich habe ihn direkt gesagt, in ein paar Jahren komme ich mal auf dich zu.
00:04:18: Dann musst du das an meinem Router auch einstellen,
00:04:20: weil das finde ich schon wieder sinnvoll.
00:04:21: Denn ich bin ja auch so eine Diskotheemamma, also wenn die dann so super süß und super niedlich sind.
00:04:26: Und das hat alles gut funktioniert, dass ich dann vielleicht doch nochmal erlaube, nochmal zehn Minuten.
00:04:30: Die Quittung kriege ich dann, wenn sie irgendwie super genervt und latent aggressiv die Sachen ausmachen.
00:04:37: Und ich denke, warum bin ich eigentlich so dämlich und habe das noch erweitert.
00:04:41: Du merkst wirklich ab einem bestimmten Punkt, verlierst du so deine intelligenten niedlichen süßen Kinder.
00:04:46: Ja, und die Augen werden viel eckig, ist es einfach so.
00:04:48: Du kriegst so dumpfe, aggressive Nölennudeln.
00:04:51: Und auch wirklich, je nachdem, was sie geguckt haben, siehst du es im Spielverhalten.
00:04:57: Ja, das stimmt.
00:04:58: Also wenn die irgendwie so die Fantasie anregen, bei uns heißt das immer Schlaubuttsendungen,
00:05:04: dann, wenn das nachgespielt wird, alles gut, wenn er dann irgendwie ausversehen.
00:05:09: Ich sage das deswegen so betont, das passiert nur, wenn der Vater das Programm aussucht.
00:05:13: Nein, es ist leider so, es gab ein paar Zwischenfälle.
00:05:16: Also ich kann da, wie heißt der Film Madagaskar?
00:05:18: Ja, so.
00:05:19: I like the Movid Movid.
00:05:21: Und das ist das Stichwort.
00:05:22: Mein Mann hat das Kind, da war der drei, vier diesen Filmen sehen lassen.
00:05:27: Und was passiert, also er war wirklich einfach noch zu jung für den Film, ja.
00:05:30: Mir wäre das nicht passiert.
00:05:32: Und im Kindergarten hat Henry immer wieder dieses Lied gesungen.
00:05:35: I like the Movid Movid.
00:05:37: Das ist auch unser Lieblingssong.
00:05:38: Und das war, was 20 andere Kinder animiert, bis es soweit war,
00:05:41: dass die Erzieher dieses Lied offiziell verboten haben im Kindergarten.
00:05:46: Sie mussten das tun, weil das war nicht mehr zum Aushalten.
00:05:48: Also ich möchte hier mal eine Lanze für deinen Mann brechen.
00:05:51: Wenn da FSK 0 draufsteht, dann musst du ein Vater sich auch mal drauf verlassen können,
00:05:55: dass das dann funktioniert.
00:05:56: Sorry, aber da nehme ich Ihnen den Schutz.
00:05:57: Nein, aber da sind wir genau mitten im Thema drin.
00:05:59: Was Mediennutzung bei uns zu Hause angeht, was so Filme angeht,
00:06:03: da guckt Jens halt immer wirklich nur auf dieses FSK.
00:06:06: Aber das stimmt halt manchmal einfach nicht.
00:06:08: Nein, ich sehe auch so.
00:06:09: Das ist totaler Quatsch.
00:06:10: Deswegen gucke ich mir den Film, entweder gucke ich mir den Trailer an,
00:06:12: um mir eine Meinung zu bilden.
00:06:14: Oder aber ich lese kurz, du kannst ja einfach eingeben, ne.
00:06:18: Blabs, ab welchem Alter.
00:06:19: Und dann hast du ja schon irgendwelche pädagogisch wertvolleren Seiten.
00:06:22: Ja, dann lernst du aber auch wieder in Foren,
00:06:24: was über deinen Stillverhalten gegenüber deinem Sechsjährigen.
00:06:26: Das ist richtig, aber du kriegst so ein besseres Bild, ne.
00:06:28: Und deswegen, ich habe auch Jens gesagt, pass auf.
00:06:30: Je nachdem, wie dieser Film ist, der darf nicht zu schnelle Bildabfolge haben.
00:06:34: Der dreht sonst durch.
00:06:35: Das packt er noch nicht, ne.
00:06:37: Also ich weiß, bei den Apps mache ich das auch so.
00:06:39: Also es gibt keine App auf unserem Tablet oder auf unserem Handy,
00:06:42: die die Kinder benutzen, die ich nicht kenne.
00:06:45: Also erst mal gibt mir auch so generell nur Sachen, die nichts kosten.
00:06:48: Ja, ist bei uns die Vorgabe.
00:06:50: Es sei denn von seinem Taschengeld, hat er sich mal eine,
00:06:52: die er unbedingt haben wollte, gekauft.
00:06:54: Also gut, ne.
00:06:55: Gut, du erinnerst dich an unseren letzten Podcast,
00:06:57: wie viel Taschengeld mein Sohn bekommt.
00:06:59: Die Option hat er nicht.
00:07:01: Ne, Spaß bei Seite.
00:07:02: Also bei den Apps, die sind gratis.
00:07:04: Und ich spiel die vorher einmal an, damit ich weiß, worum es geht.
00:07:08: Und ich lasse mir zwischendurch auch immer mal zeigen, was er da tut.
00:07:12: Also generell sitzen wir daneben.
00:07:13: Mal ganz doof gesagt.
00:07:14: Also es ist jetzt nicht so, dass ich sage, hier hast du das Tablet,
00:07:17: hier hast du 10 Euro, hier hast du eine Schachtel Kippen und ein Schnaps.
00:07:19: Mach's dir gemütlich.
00:07:20: Sondern wir sitzen schon daneben und gucken, was sie da machen.
00:07:24: Und ganz ehrlich, wenn er da stundenlang so ein Intelligenzspiel spielt,
00:07:28: wo du irgendwelche Blöcke so drehen musst, dass ein Auto durchfahren muss,
00:07:31: Rush Hour, kennst du vielleicht?
00:07:32: Ja, das kenne ich als Brettspiel überhaupt.
00:07:33: Als Brettspiel haben wir das nämlich auch.
00:07:35: Und es gibt es auch auf dem Smartphone.
00:07:37: Jetzt mal ehrlich, soll ich mich daneben stellen und sagen,
00:07:39: oh, jetzt hat er aber schon 30 Minuten Tablet gespielt.
00:07:42: Das ist ja was anderes, ob nun Sonic, Super Mario oder eben so ein...
00:07:45: Ganz genau.
00:07:46: Wie heißt das?
00:07:47: Schlaubutz.
00:07:48: Ja, und davon haben wir wirklich auch viele.
00:07:50: Und es gibt viele gute Umsonstangebote, ob das jetzt Fiete ist,
00:07:53: Sendung mit der Maus, Sendung mit dem Elefanten
00:07:56: oder aber auch die Sachen von Drache Kokosnuss.
00:07:58: Ja, das sind unglaublich tolle Apps mit dabei.
00:08:01: Und alle Spiele, die wir erwachsen gerne spielen,
00:08:03: also diese ganzen Juwelensammelspiele,
00:08:05: wie heißt das denn immer, Candy Crush und was weiß ich nicht,
00:08:08: kommt bei Kindern auch mega mäßig an.
00:08:11: Und da eine ganz süße Anekdote von meinem Großen,
00:08:13: der hatte das Tablet in der Hand
00:08:15: und da ist ja viel logischerweise, wenn es nichts gekostet hat,
00:08:17: wo dann eben auch Werbung zwischenläuft.
00:08:19: Und auf einmal dreht er das Tablet um.
00:08:21: Und ich sage das jetzt.
00:08:23: Und er sagt, da läuft eine böse Werbung, die darf ich nicht sehen.
00:08:25: Denn dazwischen laufen Werbesports und das finde ich wieder doof.
00:08:28: Die App ist ab vier.
00:08:30: Und dazwischen laufen dann aber Trailer für Ballerspiele.
00:08:33: Nee, das geht gar nicht.
00:08:35: Das ist total blöd.
00:08:37: Als würdest du ins Kino gehen, willst du den Kinderfilm angucken
00:08:39: und die machen halt vorher die Becks- und Kippenwerbung.
00:08:41: Nee, das geht nicht.
00:08:43: Das passt einfach nicht zusammen.
00:08:45: Das ist das, was ich finde, die ist das, was ich finde.
00:08:47: Leute, nicht so eine blöde Ballerwerbung dazwischen zu knäuen.
00:08:50: Wo wir bei Appsempfehlungen waren, auch noch eine nachgeschossen.
00:08:53: Toka, T-O-C-A.
00:08:55: Da gibt es ja irgendwie Kochen, Haareschneiden, Experimente.
00:08:58: Da muss man immer so verschiedene Dinge miteinander kombinieren.
00:09:01: Macht den Kindern mega mäßig Spaß.
00:09:03: Und hat eben auch was, wo ich denke,
00:09:05: das ist kein Blödsinn.
00:09:07: Ich sehe schon bei euch, du machst das ein bisschen nach Bauchgefühl.
00:09:10: Wie viel oder wie wenig es sein muss.
00:09:12: Das ist immer mit schlechtem Gewissen, gebe ich ganz offen zu.
00:09:15: Bei uns ist es so Fernsehen, zwei Folgen am Tag.
00:09:18: Also zwei Folgen, was weiß ich, my little pony.
00:09:21: Da guckt da meistens eine nach dem Kindergarten.
00:09:24: Und eine noch abends vorm zu Bett gehen.
00:09:26: Hab ich zum Beispiel auch abgeschafft.
00:09:28: Es gibt vor Ende des Abendessens, gibt es das alles nicht.
00:09:31: Weil wir irgendwann zwischendurch zu Hause so viele Diskussionen hatten.
00:09:34: Ab dem Moment, wo sie abgeholt waren, ob sie etwas haben dürfen.
00:09:37: Und dann habe ich irgendwann den Schlussstrich gezogen.
00:09:39: Und dann habe ich dann auch eine gute Regel.
00:09:41: Also da haben wir auf jeden Fall diese zwei Folgenregel in der Woche.
00:09:44: Am Wochenende darf das schon mal ein bisschen mehr sein.
00:09:47: Aber auch nach Bauchgefühl so ein bisschen,
00:09:50: genau wie die Handy- und App-Nutzung.
00:09:52: Ich kenne aber Familien, wo ein Kind, das jetzt in die Schule kommt im Sommer,
00:09:56: die weiß nichts über die Existenz eines Fernsehers.
00:09:59: Die haben einen Fernseher im Wohnzimmer.
00:10:02: Da ist aber so eine Schiebewand vor.
00:10:04: Und das Kind hat überhaupt keinen Plan,
00:10:06: dass er etwas ist, was Bilder machen kann.
00:10:08: Das ist total krass.
00:10:10: Und die war irgendwie neulich bei einem anderen Kind zu Hause.
00:10:13: Und da wurde was im Fernsehen gezeigt.
00:10:15: Und das Kind war so völlig, die hat angefangen zu heulen.
00:10:18: Weil ihr überhaupt nicht wusste, was das ist.
00:10:20: Also das finde ich jetzt irgendwie als ein Extrembeispiel,
00:10:23: wo ich sehe, ja, die Eltern haben sich schon was dabei gedacht.
00:10:26: Aber das ist eigentlich auch nicht sinnvoll.
00:10:28: Weil wir leben nun mal in einer Welt, wo Medien dazugehören.
00:10:31: Auch in der Schule später.
00:10:33: Und die Schulen arbeiten nur mit Tab zum Beispiel.
00:10:36: Wobei, das klingt für mich auch immer so, wie das schönreden.
00:10:39: Weil da erwische ich mich ganz oft auch dabei, dass ich sage,
00:10:42: na ja, ich lebe es meinen Kindern ja leider auch so vor.
00:10:45: Also ich habe ja permanent mein Smartphone irgendwie in der Hand.
00:10:48: Und wenn ich was nachgucken will, dann gehe ich halt ins Internet.
00:10:51: Und wir zeichnen irgendwie Wintersport auf
00:10:53: und gucken uns das dann gemeinsam abends an und solche Sachen.
00:10:56: Also die sehen ja, dass ich es permanent nutze.
00:10:58: Also kann ich mich auch schlecht hinstellen und sagen,
00:11:00: ich habe ja auch im Handy, was weiß ich, ich kann Ihnen ja auch nicht erzählen,
00:11:03: dass ich was Sinnvolles mache.
00:11:05: Und Mario gar nicht immer, muss man auch mal ganz offen zugeben.
00:11:08: Und ja, ich stehe auch ganz offen dazu zu sagen,
00:11:11: ich finde das auch an einem Sonntagmorgen einfach ganz, ganz toll,
00:11:14: wenn ich in meinem Schlafanzug mit einer Tasse Kaffee in der Hand
00:11:17: auf dem Sofa gammeln kann.
00:11:19: Und meine Kinder spielen in der Zeit, ja, natürlich nicht das perfekte Rollenspiel.
00:11:23: Und wir haben in der Zeit nichts gebastelt.
00:11:25: Und wahrscheinlich werden sie deswegen auch nie den Nobelpreis kriegen,
00:11:28: weil ich sie nicht richtig gefördert habe.
00:11:30: Aber ja, ich genieße diese Momente, wo wir einfach nur gammeln.
00:11:33: Ich glaube, da geht es wie immer um das Bauchgefühl.
00:11:36: Wenn du jetzt 24 Stunden am Tag irgendwie am Handy rumdaddelsst,
00:11:40: dann würde man halt auch sagen, ja gut, dann wundert ich nicht,
00:11:42: was deine Kinder halt so wollen.
00:11:44: Wir sind immer Vorbild und die spiegeln uns immer, ob wir das wollen oder nicht.
00:11:47: Aber auch da kann man ja mit einem gesunden Bauchgefühl dran gehen und sagen,
00:11:50: hey komm, am Wochenende gibt es auf jeden Fall Zeiten,
00:11:52: wo jeder mal sein dummes Handy einfach in die Ecke legt, ja.
00:11:56: Und wir machen das Brettspiel oder wir gehen raus in den Garten.
00:11:59: Und zwar bei jedem Wetter.
00:12:01: Eben, so.
00:12:02: Und an schönen Tagen.
00:12:03: Und da machen wir uns auch mal nichts vor.
00:12:05: Also wenn das Nutzungsverhalten, wenn ich das jetzt irgendwie beziffern müsste,
00:12:07: würde ich sagen, im Winter haben wir im Schnitt vielleicht pro Woche,
00:12:10: wenn wir das Wochenende jetzt mit reinnehmen, kommen wir vielleicht so auf 6, 7,
00:12:13: vielleicht auch ein bisschen mehr.
00:12:15: Aber im Sommer kannst du das locker halbieren.
00:12:17: Ab dem Moment, wo sie aus dem Kindergarten oder aus der Schule kommen,
00:12:20: machen wir halt irgendwas.
00:12:22: Wir setzen uns aufs Fahrrad und fahren ins Freibad.
00:12:24: Wir gehen einfach nur auf den Spielplatz oder eine Kugel Eis essen oder so.
00:12:27: Da würde ich nicht auf die Idee kommen, zu sagen, oh Leute,
00:12:29: komm, wir gehen jetzt nach Hause und spielen ein bisschen am Tablet.
00:12:31: Und da fordern sie es auch gar nicht so ein.
00:12:33: Und es ist wahrscheinlich ähnlich wie mit den Süßigkeiten,
00:12:35: umso lockerer du damit umgehst,
00:12:37: umso wahrscheinlicher, dass sie auch locker damit umgehen, oder?
00:12:40: Auf jeden Fall.
00:12:41: Ich finde halt nur, der Dreh sollte sein, irgendwie eine Balance zu finden.
00:12:44: Ich kenne einen Kind, das mit 3 schon selber bestimmen durfte am Wochenende.
00:12:48: Was ist bei YouTube guckt?
00:12:50: Und hat sich dann da, da werden ja auch immer dann Vorschläge gemacht.
00:12:53: Also hast du dieses oder jenes Lego Movie-Ding geguckt,
00:12:55: dann wird dir das nächste vorgeschlagen.
00:12:57: Und Edel und ich versieß guckt dein Kind irgendwie mit 3 Jahren Star Wars.
00:13:00: Und das fand ich halt sehr, sehr schwierig.
00:13:03: Und eine so eine Sache hat mich zum Nachdenken gebracht,
00:13:07: beziehungsweise eigentlich sind es 2 kleine Dinge.
00:13:09: Hendrik hatte so ein Spielhändi, als er klein war, mit Tasten.
00:13:13: So und auf einmal sagt er zu mir, kaputt.
00:13:16: Und ich so, wieso, nie, das funktioniert doch.
00:13:18: Und ich sehe, wie er versucht mit Zeigefinger und Daumen was zu wischen.
00:13:22: Auf dem Bildschirm, ja?
00:13:24: Ich war mal so müde und habe das an dem Bilderbuch versucht.
00:13:27: So, und das ist das nächste.
00:13:29: Wir waren auf Borkum im Aquarium.
00:13:31: Und da habe ich ein kleines Kind,
00:13:33: lasst das mal so 4 Jahre alt gewesen sein, am Aquarium gesehen.
00:13:36: Ja, wollte den Fisch größer ziehen.
00:13:38: Ist halt in der Realität ein bisschen schwierig an so einer Scheibe.
00:13:42: Ein bisschen lustig, aber auch so ein bisschen, wow.
00:13:47: Was für eine Generation, ne?
00:13:49: Ja, also wenn Sie nicht mehr wissen, wie sich etwas anfühlt,
00:13:52: weil Sie es nur noch vom Tablet kennen, das ist einfach, sorry,
00:13:55: aber das funktioniert so nicht.
00:13:57: Und so sehr ich ja selber abhängig und süchtig auch nach diesen Medien bin
00:14:01: und wirklich auch sicherlich einen Verhalten habe,
00:14:03: das schon grenzwertig ist, wenn man jetzt wirklich mal nur auf die Zeit guckt,
00:14:06: wie oft ich mein Handy so am Tag in der Hand habe
00:14:08: und in welchen Situationen und so weiter,
00:14:10: möchte ich sagen, es ist nicht lebensbestimmend.
00:14:13: Also wenn mein Handy heute kaputt geht,
00:14:15: dann würde ich es natürlich zur Reparatur bringen, keine Frage.
00:14:18: Ich würde es nicht in Tränen ausbrechen und mich auf den Boden wälzen und schreien,
00:14:21: ich kann nicht zwei Tage, ich bräuchte halt nur ein Wecker.
00:14:24: Das wäre meine einzige Problematik.
00:14:26: Aber alles andere, da bin ich immer noch der festen Überzeugung,
00:14:29: dass das echte Leben immer noch so viel toller ist,
00:14:31: als das, was ich da auf diesem kleinen Wildschirm sehen kann.
00:14:33: Schön gesagt.
00:14:34: Und das merke ich jetzt auch schon bei den Kindern.
00:14:36: Der große hat ja jetzt einen normalen Foto abberaten,
00:14:39: mit dem du auch Videos drehen kannst,
00:14:41: die er sich dann auch gerne danach noch anguckt.
00:14:43: Und da sind manchmal wirklich schöne Sachen dabei.
00:14:45: Aber es gibt jetzt auch schon die Situationen,
00:14:47: die man sich dann schon mal auf die Hand schreien lassen lässt
00:14:50: und dann so klug zu mir sagt, weil das irgendwie abgeguckt hat von mir,
00:14:53: ich genieße lieber den Moment.
00:14:55: Schön.
00:14:56: Und jetzt echt mal, die echten Momente,
00:14:58: die gibt es eben auch wirklich nur echt draußen.
00:15:01: Egal wie viel Tablet, wie viel Handy, wie viel Fernsehen zu Hause,
00:15:04: ihr müsst rausgehen.
00:15:06: Und ja, dafür möchte ich gerne eine Lanze brechen.
00:15:08: Also schönes Schlusswort.
00:15:10: Seid gerne so süchtig wie ich,
00:15:12: solange ihr mir verspricht, dass ihr auch mal rausgeht,
00:15:14: so wie die das in Amerika mal machen.
00:15:16: Und dann kommt ihr halt zum Paläontologe
00:15:18: und jetzt geht raus in die echte Welt.
00:15:20: Ja, das ist bei Dinozug und ich liebe es, ich liebe es.
00:15:23: Da seht ihr mal, wie unsere echte Mediennutzung ist.
00:15:26: Also ihr macht euch locker.
00:15:28: Hört auf euer Bauchgefühl
00:15:30: und dann werdet ihr schon die richtige Balance finden.
00:15:32: Tschüss.
00:15:33: von Antenne Niedersachsen.
00:15:35: X-Roof.
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