Vor Sorge krank – durch Schwangerschaftsvorsorge
Shownotes
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Hey ihr Lieben! 🤍 Ich habe heute eine Folge für euch, die mir sehr am Herzen liegt - und zwar spreche ich mit der tollen Rebekka, Mama einer kleinen Tochter, die uns ihre ehrliche Geschichte rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett erzählt. Rebekka nimmt uns mit auf ihre Achterbahnfahrt durch ein medizinisches System, das oft mehr Ängste schürt, als Sicherheit vermittelt - von wiederholten Krankenhaus-Einweisungen über einen fast endlosen CTG-Marathon bis hin zu einer Entscheidung für den Kaiserschnitt, die von äußeren Umständen und innen tobenden Gefühlen geprägt war.
Wir sprechen offen darüber, wie schnell Schwangerschaft als Krankheit betrachtet wird - und wie groß die Sehnsucht nach echter, empathischer Begleitung ist. Rebekka sagt selbst: „Ich glaube, wenn ich einen anderen Gynäkologen gehabt hätte, hätte meine Schwangerschaft ganz anders ausgesehen.“ Uns beschäftigt, wie wenig Raum für mentale und emotionale Unterstützung bleibt und wie sehr das fehlende offene Zuhören und Mitgefühl zu seelischen Belastungen führen kann - bis zur postpartalen Depression. Besonders berührt hat mich Rebekkas Mut, offen über Schuldgefühle, Trauer und den Weg zurück ins Leben zu sprechen.
Es gibt Tipps, wie du dich besser auf die Schwangerschaft vorbereiten und Hilfe finden kannst - zum Beispiel bei wunderbaren Initiativen wie „Schatten und Licht“ und wieso ein starkes Netzwerk Gold wert ist.
Habt ihr auch schon mal gespürt: „Ich sollte doch glücklich sein, aber es fühlt sich nicht so an“? Dann seid ihr hier genau richtig! Ich verspreche, in dieser Folge bekommt ihr ehrliche Einblicke, Mitgefühl und die bestärkende Botschaft: Ihr seid nicht allein. Hört rein, teilt eure Gedanken - und gebt die Folge unbedingt weiter, wenn ihr jemanden kennt, den sie berühren könnte! 💛 Bis zum nächsten Mal - eure Mela
Mehr Infos rund um den Mama-Talk und Werbepartner (Codes, Infos, Angebote): https://linktr.ee/mamatalk
Transkript anzeigen
00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge hier bei Mellas Mama Talk.
00:00:04: Ich muss mich noch dran gewöhnt, dass der Podcast jetzt anders heißt.
00:00:07: Natürlich hört ihr mich, Mella.
00:00:09: Und ich freue mich total, dass wir dieses Rebranding vom Podcast mit einem Herzensthema von mir starten.
00:00:15: Also ich glaube, es sind schon zwei Folgen raus.
00:00:17: Und jetzt kommt wirklich eine Folge heute mit einer ganz tollen Gäste, Rebecca, Mama, von einer einhalbjährigen Tochter mittlerweile.
00:00:26: Wenn ich irgendwas falsch sage, korrigiert sie mich gleich.
00:00:29: Aber wir wollen heute über Rebecca's Schwangerschaft und Geburt reden, was natürlich mein absolutes Herzensanliegen ist.
00:00:36: Und deswegen freue ich mich so auf die Folge heute.
00:00:38: Und ich will gar nicht so viel vorwegnemen.
00:00:41: Ich gebe erst mal das Wort an Rebecca weiter.
00:00:43: Schön, dass du heute dabei bist, liebe Rebecca.
00:00:45: Ja, hallo.
00:00:46: Erst mal vielen Dank, dass ich hier sein darf.
00:00:48: Genau, ich heiße Rebecca, bin ein dreißig Jahre und wurde Anfang zwanzig, vierundzwanzig Mama zum ersten Mal.
00:00:55: Und die Schwangerschaft und daraufhin auch die Geburt lief leider nicht so, wie ich es mir erhofft hätte, gewünscht hätte.
00:01:01: Und darum ist das jetzt auch für mich einfach ein Herzensthema geworden, gerade das Pathologisieren von Schwangerschaften und Geburt.
00:01:07: Ich bin daraufhin dann auch in eine postpartale Depression gerutscht, dazu später noch mehr, weil es einfach so schwierig für mich war, aber bin jetzt auch wieder weniger gesund, würde ich sagen.
00:01:18: Es gibt mir wieder viel besser.
00:01:20: Ich stehe wieder im Beruf und genieße das Mama sein.
00:01:22: Vielen Dank fürs Teilen.
00:01:25: Und dass du das überhaupt so öffentlich machst, ist glaube ich da nicht immer so einfach der Schritt, weil eben die Gesellschaft und auch die Medizin ganz oft dann ja diese Sprüche ein, um die Ohren haut.
00:01:34: Ja, dein Baby ist doch gesund, du bist gesund, ist doch alles in Ordnung, also so meine Erfahrung.
00:01:39: Und deswegen glaube ich, dass das immer so eine Hürde ist, dann doch zu sagen, nein, es ist nicht in Ordnung.
00:01:45: Und das brauchen ganz, ganz viele Mamas und Menschen da draußen und glaube ich erst mal zu verstehen und auch den Mut zu finden, über ihre eigenen Erfahrungen zu sprechen.
00:01:54: gerne ganz, ganz vorne starten, weil ich finde es immer so spannend, mit welcher eigenen Vorstellung man in Schwangerschaft und Geburt startet, denn davon hängt ja tatsächlich auch ganz, ganz viel ab, wie es weitergeht.
00:02:05: Also hast du sprich einen Geburtsvorbereitungskurs gemacht und dich in irgendeiner Weise sonst noch darüber informiert oder hat dich jemand an die Hand genommen, dass du dachtest, es gebe irgendwie so ein Bild, was du gezeichnet hast?
00:02:18: oder ist es vielleicht sogar das klassische Bild?
00:02:20: was aus TV und Fernsehen entstanden
00:02:23: ist.
00:02:24: Ja, also ich bin relativ naiv in die Schwangerschaft gegangen, muss ich ehrlich sagen.
00:02:28: Ich dachte, ja, das wird schon gut werden, war ja noch relativ jung und sei jetzt kein Problem.
00:02:35: Also, unsere Tochter, wir brauchen zwar ein bisschen medizinische Hilfe, damit diese Schwangerschaft entstanden ist, aber es war jetzt auch kein großes Problem, musste Hormone nehmen.
00:02:43: Ich habe auch einen Geburtsvorbereitungskurs besucht am Ende der Schwangerschaft.
00:02:48: Aber was mich daran so gestört hat, im Nachhinein, es wurde ganz viel darüber aufgeklärt, wie man bei einer Geburt zu atmen hat, was auf einen zukommt.
00:02:56: Und bei der Frauenärztin wurde ich auch darüber aufgeklärt, welche Impfungen ich denn bitte noch machen lassen soll, bevor ich entbinde.
00:03:04: Aber keiner hat über diesen mentalen Part aufgeklärt, wie es denn ist, wenn man dann im Wochenbett ist, was alles passiert, auch auf psychologischer Ebene, hormoneller Ebene, Stichwort Muttertät.
00:03:16: Das hat alles nicht stattgefunden und ich wurde da einfach reingeworfen und das, das finde ich irgendwie ganz, ganz schwierig.
00:03:21: Also das, denke ich, sollte ein Teil von einer Geburtsvorbereitung sein.
00:03:24: Ja,
00:03:25: es ist so nah beim Finden.
00:03:26: Es sind ja auch wirklich diese Themen, die gefühlt in meiner Bubble so hoch ploppen.
00:03:30: Also wenn ich durch meinen Insta-Feet-Scrolle, ist das Thema da nur vertreten.
00:03:34: Also ich habe, wenn ich auf diesem Feet da bin, ich weiß auch selber gar nicht, wie das alles heißt, sollte ich vielleicht als Angehde-Influencerin, aber bei mir dieses Feld mit den Kacheln, Explorer.
00:03:46: Seite, glaube ich, ist immer voll mit Schwangerschaften, Muttertätsthemen, Geburtsthemen.
00:03:51: Und das finde ich so schön.
00:03:52: Bei mir entsteht so dieses Bild, dass das mittlerweile viel, viel mehr vertreten ist.
00:03:56: Aber ich glaube tatsächlich sind wir noch gar nicht so weit wie zum Beispiel meine Insta-Seite.
00:04:02: Deswegen ist es so richtig, dass wir drüber sprechen.
00:04:04: Und stimmt, du hast recht, der Geburtvorbereitungskurs ist natürlich erst super spät in der Schwangerschaft.
00:04:10: Das an das ja irgendwie auch gar nicht so richtig hilft, Klaas.
00:04:13: Wie er schon sagt, Geburtverbreitungskurs, was dann irgendwie versucht, einen auf die Geburt vorzubereiten.
00:04:19: Aber ich finde auch genau, wie du es schilderst, diese klassischen Kurse, ganz, ganz oft kriege ich die Rückmeldung, die thematisieren immer nur das Atmen, wie du auch schon gesagt hast, und den normalen Geburtsverlauf in Anführungszeichen.
00:04:34: Weil was ist schon normal, ganz oft höre ich aber das nur die natürliche Geburt.
00:04:39: darüber aufgeklärt wird, wenn die Frage nach einem Kaiserschnitt oder sonst irgendwelchen... original operativen Geburten kommt, dann winken auch ganz viele Hebammen ab und sagen, darauf wollen wir uns gar nicht konzentrieren.
00:04:50: Wir wollen das gar nicht pathologisieren.
00:04:52: Und wenn das passiert, dann macht das die Klinik schon.
00:04:54: Also das ist nur meine Erfahrung, die ich ganz oft höre.
00:04:57: Und wie du schon sagst, das ist natürlich auch sowieso zu spät in dem Sinne.
00:05:01: Und vorher passiert gar nichts.
00:05:02: Man hat immer diesen Mutterpass, wo diese ganzen medizinischen Sachen drin sind.
00:05:07: Aber irgendwie wird man trotzdem alleine gelassen.
00:05:10: Und du meintest auch, dass deine Schwangerschaft sich auch schon nicht so schön angeführt hat.
00:05:16: Woran genau machst du das fest?
00:05:18: Ja, also ich würde sagen, da hat auch einfach eine ganz große Pathologisierung seitens meines Frauenarztes stattgefunden leider.
00:05:28: Ich hatte halt meinen Gynäkologen hier in der Stadt.
00:05:31: habe auch später erfahren in der Klinik, dass er dafür bekannt ist, sehr überängstlich zu sein und auch mit Schwangers umzugehen.
00:05:39: Aber das war dann auch schon zu spät.
00:05:41: Also da war ich schon so in der Angstspirale, noch ein bisschen genauer auch einzugehen.
00:05:48: Ab der dreißigsten Schwangerschaftswoche wurde ich drei bis fünf Mal pro Woche zum CTG-Schreiben einbestellt, weil immer etwas nicht stimmte mit dem CTG.
00:05:58: Es hieß immer, dass die Herztöne zu flach sind, dass dazu wenig Variabilität ist.
00:06:03: Ich wurde siebenmal in acht Wochen ins Krankenhaus überwiesen.
00:06:08: Ich war insgesamt dreimal stationär während meiner Schwangerschaft.
00:06:14: war am Ende so fertig, weil ich hatte natürlich panische Angst, um ein ungebohntes Kind.
00:06:19: Es hieß immer, es stimmt irgendwas nicht, aber wir wissen auch nicht was.
00:06:23: Wir schicken dich ins Krankenhaus weiter.
00:06:25: Also ich glaub, das war auch einfach so ein Muster von diesem Frauenarzt.
00:06:28: Lieber sich einmal absichern.
00:06:29: Einmal zu viel als zu wenig.
00:06:31: Im Krankenhaus wurde ich dann stationär aufgenommen.
00:06:33: Es hieß immer, ja, wir wissen nicht genau, warum die CTGs nicht so gut sind.
00:06:36: Es ist aber nicht so dramatisch, weil die Dogla-Untersuchungen okay sind.
00:06:39: Aber dieses Spiel haben wir acht Wochen gespielt.
00:06:43: Und ich konnte am Ende nicht mehr.
00:06:44: Meine Frauenarzt wollte mich schon in der sechsten, dreißigsten Schwangerschaftswoche entbinden.
00:06:48: Ich dachte, wie wenigstens keine Frühgeburt produzieren.
00:06:52: Und hab dann gewartet bis sieben, dreißig plus eins.
00:06:56: Und habe mich bewusst dann für den Kaiserschnitt entschieden, weil ich nicht mehr konnte, nicht wusste.
00:07:01: Und im Nachhinein bereuchte diese Entscheidung.
00:07:03: Super.
00:07:04: Also so sehr.
00:07:05: Weil ich möchte auch nicht mehr den Frauenarzt die ganze Schuld geben, weil ich ... hab dann auch noch mündig da entschieden, dass ich diesen Kaiserschnitt wähle.
00:07:15: Und trotzdem, ja, es wurde natürlich viel mit Ängsten gespielt, einfach Angst um das ungeborene Kind.
00:07:21: Und im Nachhinein denke ich einfach, dass das nicht nötig gewesen wäre.
00:07:27: Also, man hätte diesen Kaiserschnitt nicht durchführen müssen, man hätte mir nicht diese Angst machen müssen, man hätte nicht die ganze Zeit CTG schreiben müssen.
00:07:35: Genau.
00:07:36: Es hört sich wirklich belastend an.
00:07:37: Also... wenn ich mir das nur annähernd so vorstelle, wie du immer in diese Gedankenspirale natürlich reingeraten sein musst.
00:07:44: Also immer dieses, ja, wie du schon sagst, Angst, um das Leben deines Kindes haben zu müssen.
00:07:49: Das geht einem so sehr an die Substanz und dann gleichzeitig nicht korrekte Antworten auf diese ganzen Fragen bekommen zu können.
00:07:56: Das hört sich super schwierig an.
00:07:58: Lass uns noch mal ein bisschen zurückgehen, weil wir sind jetzt ja schon relativ weit vorgesprungen.
00:08:04: Dein Gynäkologe, das war schon ... der Frauenarzt, den du auch vor der Schwangerschaft hattest und du hattest eigentlich immer ein gutes Gefühl oder hast dir vielleicht auch gar nicht so viel Gedanken darüber gemacht, zu wem du jetzt gehst auch in der Schwangerschaft?
00:08:17: Mir wenig Gedanken gemacht, weil davor hatte ich halt nichts und war dann vielleicht einmal im Jahr da zu diesem Krebsabstrich und das war auch alles immer in Ordnung.
00:08:26: Sie kannten ihn natürlich im Krankenhaus und eine Hebamme hat gesagt, er ist super bei Krebs.
00:08:31: Weil er so gründlich ist, bei Schwangerschaften nicht.
00:08:33: Weil einfach dieses Pathologisieren, dieses Suchen nach Fehlern so da ist.
00:08:37: Und das hast du aber auch erst mit der Zeit erfahren.
00:08:39: Also vorher war dir das überhaupt nicht bewusst?
00:08:41: Nein,
00:08:42: überhaupt nicht.
00:08:43: Ich habe mich vertraut, weil ich dachte, er ist Arzt für Wurzel, für natürlich weiß er, was er tut.
00:08:48: Wenn er mich ins Krankenhaus überweist, wird das ein Grundhaben, der legitim ist.
00:08:53: Genau.
00:08:54: Hattest du von Anfang an der Schwangerschaft eine Hebammenbetreuung?
00:08:58: Ja.
00:08:59: Fertig.
00:09:00: Und also durch da besser aufgefallen gefühlt.
00:09:02: oder war das auch eine ähnliche Richtung?
00:09:05: Nein, also sie hat das Ganze nicht so pathologisiert, nicht so eng gesehen, aber sie hat sich ganz viel rausgezogen, weil sie einfach dann die Verantwortung abgegeben hat an den Frauenarzt.
00:09:19: Das war sozusagen die höhere Instanz.
00:09:22: Am Ende hat sie sich einfach rausgezogen aus dem Ganzen.
00:09:26: Okay,
00:09:27: verstehe.
00:09:27: Also, hat dir wirklich jemand gefehlt, der einfach so mental immunal auf deiner Seite war, wahrscheinlich?
00:09:32: Ja,
00:09:33: genau.
00:09:34: Und wann fing es an, dass du das Gefühl hattest, okay, es kippt langsam, du fühlst dich irgendwie hilflos ausgeliefert, so wie ich das durchgehört habe, war das schon von Anfang an oder gab es irgendwann einen Moment, wo das losging?
00:09:48: Das ist eine gute Frage.
00:09:49: Also, es war schon immer auffällig, dass viele Kontrollen stattgefunden haben, finde ich.
00:09:57: Am Anfang, bevor man diese CTGs schreiben konnte, war auch noch alles gut.
00:10:01: Aber es fing dann an mit diesen Routine CTGs.
00:10:06: Woche dreißig ungefähr.
00:10:08: Dann war, ich glaube, das erste war in Ordnung.
00:10:11: Dann war das zweite nicht mehr in Ordnung.
00:10:13: Also ich habe es ja selber gesehen.
00:10:14: Diese Linien waren sehr gerade.
00:10:15: So sollten sie anscheinend nicht sein.
00:10:17: Du kennst dich da besser aus als ich.
00:10:19: Genau.
00:10:21: Und seitdem war ich dann gefangen in so einer Interventionsspirale, glaube ich, dass
00:10:25: immer wieder
00:10:25: kontrolliert wurde.
00:10:26: Ich wurde immer wieder einbestellt.
00:10:29: Und es war immer, Sie haben immer gesagt, nicht Fleisch, nicht Fisch, nicht super schlecht, nicht super gut, aber es wurde halt immer wieder kontrolliert.
00:10:35: Und ich denke, im Nachhinein, bei der zweiten Schwangerschaft würde ich mir gar nicht wünschen, CTGs so früh zu schreiben, weil da so viele falsch positive Ergebnisse bei rauskommen.
00:10:46: Oh ja, ich versuche jetzt auch langsam das für mich... Einzuordnen deine gesamte Geschichte.
00:10:50: Vielleicht kann ich da auch kurz so ein Hintergrund bieten, weil ich ja relativ gut drin bin, was die Mutterschaftsrichtlinien angeht, was die Leitlinien angeht in der Medizin.
00:11:01: Das sind ja evidenzbasierte Hondelungsempfehlungen für medizinisches Personal, aber auch für jegliches anderes Klientel, wie jetzt die Frauen, die zum Beispiel schwanger sind.
00:11:11: Man kann das öffentlich beim AWMF alles nachlesen.
00:11:15: Und da gibt es explizit die Leitlinie, die S-III-Leitlinie, also auf höchstem Niveau erarbeitet, vaginale Geburt am Termin.
00:11:22: Und da sind ganz klare Empfehlungen auch drin.
00:11:25: Und es gibt auch sogar noch eine, die heißt, wie genau heißt sie, es sind Überwachungen in der Schwangerschaft, also welche Vorsorgeuntersuchen tatsächlich angeraten sind.
00:11:34: Ich muss dazu sagen, dein Fall ist natürlich etwas... Schwieriger, wenn man tatsächlich etwas Auffälliges findet, besteht natürlich auch die Indikation, öfter nachzuschauen.
00:11:46: Aber ich glaube, was man ganz, ganz klar bei dir raushören kann, du wurdest nicht an die Hand genommen und man hat wahrscheinlich, ja, man hat sich absichern wollen.
00:11:57: Und das ist genau dieser schwierige Punkt, diese Grauzone.
00:12:03: wo wir in der Medizin ganz, ganz schwierig irgendwie einen Handlungsspielraum haben.
00:12:08: Also theoretisch sind eigentlich nur drei Ultraschalluntersuchungen in der normalen komplikationslosen Schwangerschaft empfohlen, auch gar keine Doppleruntersuchungen.
00:12:16: Das hattest du kurz am Rande erwähnt, wo man quasi die Blutversorgung des Babys untersuchen kann oder auch die Versorgung der Mama und der Plazenta.
00:12:27: Das sind alles Dinge, die sollte man eigentlich gar nicht in einer regulären Schwangerschaft machen.
00:12:31: CTG ist eigentlich auch nicht.
00:12:33: Und gleichzeitig berichte ich natürlich jetzt auch aus der Ärztin in Seite.
00:12:38: Ist das natürlich oftmals schwierig, wenn man eine Auffälligkeit gefunden hat und auf Häufe kommen raus, sicher gehen will, dass dieser Mama und dem Baby nichts passiert.
00:12:49: Also ich finde das ganz, ganz schwierig.
00:12:51: würde hier eine andere Mama sitzen mit der gleichen Geschichte, die aber eine ganz tolle Hebamme zum Beispiel in der Hinterhand gehabt hätte, die gesagt hätte, du, liebe Rebecca oder wer auch immer, das ist mir auch schon passiert und wir machen es da erst mal kein Kopf, die Doppleruntersuchung sehen super aus und der Arzt ist eh dafür bekannt, es würde ja komplett das schon ändern.
00:13:11: Also ich würde deine Erfahrungen überhaupt nicht absprechen, es ist so legitim, wie du das empfunden hast, vor allem weil du so alleine gelassen wurdest.
00:13:21: Das wird mir immer wieder schwer ums Herz, weil wir als Frauen und werdenden Mamas dann in dieser Situation mit Kind im Bauch nicht an die Hand genommen werden.
00:13:33: Vielleicht kannst du es dir auch noch mal in eigenen Worten sagen, wie du das empfindest, was ich jetzt gerade gesagt habe und was du tatsächlich dir gewünscht hättest.
00:13:41: und gebraucht hättest und nicht ohne Grund bist du ja auch noch in eine postpartale Depression dann gerutscht.
00:13:45: Das steht ja alles im Zusammenhang.
00:13:48: Ja, das stimmt total, also wie du es gerade zusammengefasst hast, das stimmt.
00:13:54: Und ich glaube, ich hätte einfach gebraucht, dass der Frauenarzt auch mir erzählt, warum er das so macht und dass es wahrscheinlich nicht Schlimmes ist, weil sonst hätte ... Man mich ja sofort im Bunden, also da wäre auf jeden Fall mehr Aufklärung erwünscht.
00:14:10: Und auch in der Klinik dann, wurde mir immer so Entwarnung gegeben, aber mir wurde auch gesagt, ja, wenn der Frauenarzt sie schickt, dann müssen sie kommen.
00:14:21: Und dann wurde mir gesagt, sie müssen ihrem Frauenarzt die Angst nehmen.
00:14:25: Also ich soll bitte auch ihn einreden.
00:14:28: dass er diese Ängstzeit
00:14:29: loslässt.
00:14:30: Und dann dachte ich, ich bin doch angesteckt.
00:14:32: Ich hab doch selber diese Ängstlichkeit, es geht doch um ein Kind unter mich.
00:14:36: Ich kann doch nicht jetzt die Angst von ihm nehmen, dass er mich nicht mehr schickt.
00:14:43: Also, die Klinik hat das leider auch nicht super gut aufgefangen.
00:14:46: Natürlich auch Personalmangel und Stress, aber da waren dann auch so ein paar Sätze wie ... Ich frag mich, dass immer noch wäre das meine Aufgabe gewesen.
00:14:57: Nein, ganz klares Nein.
00:14:59: Also, keine Ahnung, ob wir hier raus ein Reel produzieren, da würde mein mal entsetztes Gesicht sehen, wie ich meine Stirn und Augenbrauen entfalten lege und denke, nein, ich hatte sofort im Kopf, wie die Verantwortungsbereiche verschoben werden, natürlich nicht.
00:15:13: Also, da hätte wirklich mal jemand das Zepter in die Hand nehmen müssen und sagen, so.
00:15:17: Auch wenn man überhaupt über diese Menschlichkeit verfügt oder dieses Empathievermögen, man hätte ja eigentlich sofort merken müssen, wie du eben auch belastet bist von dieser Anspirale.
00:15:27: Da hätte mal jemand sagen müssen, okay, ich interviere hier jetzt, ich nehme jetzt mal das Telefon in die Hand, ich rufe den niedergelassenen Gönn an.
00:15:34: Oder vielleicht die sogar den Rat geben, so hat das gereicht jetzt hier, wir haben das jetzt zum zweiten Mal alles kontrolliert.
00:15:39: Und bevor sie jetzt noch ein drittes, viertes, fünftes Mal hier sind, suchen sie sich doch wie ein anderes.
00:15:42: Das habe ich auch kontrolliert.
00:15:43: Es ist auch natürlich auch eine Option, ne?
00:15:45: Hast du auch tatsächlich probiert?
00:15:46: Ich habe
00:15:48: die ganzen Gynäkologen in der Stadt und auch in der Umgebung abz telefoniert.
00:15:53: Und die haben mich natürlich nicht mehr aufgenommen, weil das herrscht ja einfach auch Fachkräftemangel.
00:15:57: Und da war immer die Frage, haben sie schon einen Gynäkologen?
00:16:00: und ich wollte da nicht lügen, weil ich hatte hier einen und hab dann auch immer ehrlich gelernt, ja, ich habe einen, aber ich bin nicht zufrieden.
00:16:06: Und dadurch habe ich dann keinen neuen gefunden, leider.
00:16:08: Aber ja, der Gedanke kam ja auch.
00:16:11: Oh Gott, das ist wirklich, da sieht man, wie einen dieses System auch im Stich lässt.
00:16:17: Sobald man nicht mehr ... in diesem Raster mitläuft, weil Normwerte übereinstimmen usw.
00:16:23: fällt man einfach durch.
00:16:25: Und das erlebe ich ja leider immer wieder.
00:16:28: Und das thematisiere ich ja auch auf meinem Profil mittlerweile, heiße ich ja Doc Meller.
00:16:32: Und sowohl die Themen, was Schwangerschaftsübelkeit angeht, was Abrechnungen von CTGs angeht, es gibt halt einfach nicht diese Einheitlichkeit, obwohl versucht wird ja mit der Moscherschaftsrichtlinie und den Leitlinien, dem medizinischen Personal, Handlungsempfehlung an die Hand zu geben macht es trotzdem jeder Anlassung.
00:16:51: Ich muss ganz klar sagen, ich habe auch in der Klinik genau solche Fälle wie den deinen erlebt.
00:16:56: Ich habe auch ganz, ich habe sogar das Gesicht von der einen Mama vor Augen, die wirklich auch, ich glaube die war in dem Zeitraum vier bis sechs Wochen bei uns stationär und man hat gesehen, wie sie quasi zerfallen ist.
00:17:09: Die war auch am Ende der Schwangerschaft bei uns und die hatte eine ähnliche Geschichte, würde ich behaupten, mit den CTGs, wo man auch nicht sagen konnte, woher diese Auffälligkeiten stammen und die ist tatsächlich stationär geblieben in dem Zeitraum.
00:17:23: Wobei man sie ja auch nicht rund um die Uhr am CTG hatte.
00:17:25: Wir haben dann drei CTGs pro Tag geschrieben und haben dann immer versucht, sie zu vertrösten.
00:17:30: Okay, wenn jetzt am nächsten Tag drei Stück mal gut sein sollten, dann dürfen sie wieder nach Hause.
00:17:34: Aber es war nie der Fall.
00:17:35: Und am Ende hat sie auch einen Kaiserschnitt bekommen mit einem komplett gesunden Kind.
00:17:39: Und war aber so am Ende.
00:17:41: Und ab dem Zeitpunkt haben wir es natürlich leider auch nicht mehr mitbekommen.
00:17:44: Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie das auch sehr belastet hat bis postpartale Depression im Wochenbett.
00:17:51: Ja, also
00:17:54: was mich so daran stört, wie schon gesagt habe, ich möchte jetzt nicht die ganze Verantwortung abgeben, aber ich glaube, wenn ich einen anderen Gynäkologen hätte, dann hätte meine Schwangerschaft und Geburtsgeschichte ganz anders aussehen können.
00:18:07: Und das finde ich irgendwie so krass.
00:18:08: Und das macht mich auch traurig.
00:18:10: Und da trauere ich auch darüber, dass mir das einfach genommen wurde.
00:18:14: Eine entspannte Schwangerschaft und auch eine selbstbestimmte Geburt.
00:18:18: Also darum finde ich, glaube ich, auch in eine depressive Phase gerutscht, weil ich einfach so diese Trauer darüber hatte, dass ich mein Kind nicht spontan auf die Welt gebracht habe.
00:18:26: Und ich weiß auch nicht, ob da so ein falscher Anspruch ist, dass das nur das eine echte Geburt
00:18:30: ist.
00:18:32: Oder nicht, aber ich merke einfach, ich hätt es mir so sehr gewünscht.
00:18:35: Und ich habe das Gefühl, uns wurde was genommen, meiner Tochter, mir dieses Vaginal auf die Welt bringen.
00:18:43: Ja, kann ich total verstehen.
00:18:44: Also das ist komplett legitim und das ist so wichtig, auch dieses Gefühl zuzulassen und nicht sofort wieder in diese Anspruchshaltung zu rutschen.
00:18:54: Wir sind ja alle gesund, ich sollte dankbar sein.
00:18:56: Das darf ja auch... vielleicht irgendwo in einem existieren, aber es ist so wichtig diesen Schritt davor eben nicht zu vergessen, dass du wirklich darum trauern darfst, weil du eine andere Vorstellung hattest und natürlich im Nachhinein, weil eben deine Tochter gesund ist, geh ich von aus und es dann nichts Auffälliges mehr gab.
00:19:14: Sobald sie auf der Welt war, dann hattest du natürlich diesen Schalter am Kopf, der sofort geklickt hat und es war alles umsonst was vorher.
00:19:21: passiert es so nach dem Motto wahrscheinlich, ne?
00:19:23: Ja.
00:19:24: Nachhinein, dass ich mich so drauf eingelassen habe, aber ich wusste es ja nicht besser.
00:19:28: Ja.
00:19:29: Und ich würde auch, wenn ich das sagen darf, also ich würde es auch gar nicht, gar nicht so sehr in Frage stellen, weil es ja tatsächlich Auffälligkeiten gab, ne?
00:19:38: Also es hätte natürlich auch anders sein können, dass vielleicht ein unentdeckter Herzfehler irgendwas dahinter steckte, man kann ja auch nicht alles in der Preniataldiagnostik mit den Ultraschalluntersuchungen und so weiter rausfinden.
00:19:49: Also ich würde jetzt von der medizinischen Seite das eventuell gar nicht so sehr in Frage stellen, dass nun mal diese auffälligen CTGs existiert haben und du in engmarschiger Kontrolle warst.
00:20:00: Es war sicherlich auch etwas zu viel und der hätte durchaus jemand gefehlt, der dich an die Hand nimmt.
00:20:06: Aber ich würde hier auf jeden Fall diese ganz, ganz große Versorgungsflugge sehen, dass da eben diese mentale, emotionale Begleitung gefehlt hat.
00:20:17: Und diese Überängstlichkeit des Gynäkologen.
00:20:20: Das stehen bestimmt auch Dinge dahinter, dass der ganz, ganz schlimme Sachen schon erlebt hat.
00:20:25: Und man weiß auch nie, was diese Menschen mitbringen.
00:20:27: Also auch Ärztinnen sind nicht gefeit vor psychiatrischen Erkrankungen, Anstörungen und so weiter.
00:20:32: Ich bin mal so dahin gestellt.
00:20:34: Ich weiß darüber natürlich gar nichts.
00:20:37: Aber das will ich nur sagen.
00:20:39: dass du natürlich darüber trauern darfst, aber dass es auch hätte anders kommen können.
00:20:42: Plötzlich kommt dein Kind per Kaiserschnitt zur Welt und der Herzfehler wird sofort entdecken und plötzlich würde die ganze Geschichte kippen und es würde vielleicht sagen, oh Gott sei Dank, ist das so passiert.
00:20:51: Weißt du, was ich meine?
00:20:52: Da versuche ich immer anzusetzen mit meiner Arbeit, dass es so wichtig ist, dass man einfach richtig eingebunden ist und jemanden hat, der diese ganzen Dinge zusammenführt.
00:21:02: Also wie gesagt, Zeißenhebarm oder eine Gynäkologe, einfach jemand mit ... Ja, mit Expertise und gerne Menschlichkeit und Empathie und Einführungsvermögen,
00:21:12: ne?
00:21:13: Ja, das ist ja wirklich gut gewesen.
00:21:15: Ja, weil ich dann natürlich auch einfach Schuldgefühle drüber verspüre über das Ganze, weil es war ja am Ende meine Entscheidung.
00:21:23: Ich hätte auch noch weiter stationär bleiben können, noch weiter jeden Tag ZDG's schreiben können, aber ich war einfach so am Ende, dass ich dachte, und ich hatte auch dieses Gefühl, wenn jetzt noch was passiert im Bauch, dann ist es meine Schuld, dann ist es wirklich meine Schuld.
00:21:36: Und darum habe ich mich nicht drauf.
00:21:37: irgendwie eingelassen.
00:21:39: Aber klar, die Schüler sind da, weil man sagt ja schon, dass Kinder, die per Kaiserschnitt geboren wurden, eventuell dadurch Defizite später haben, sprich Allergierisiko und so weiter und so fort.
00:21:52: Genau.
00:21:53: Ja,
00:21:54: kannst verstehen, dass du dir das vorwirfst.
00:21:56: Aber letztendlich, man sieht ja schon, dass du am Limit warst, also... auch genau diese Reaktionen im Wochenbett dann von deinem Körper und Psyche, dass du da reingerutscht bist.
00:22:08: Also ich würde sagen, du hast es genau richtig gemacht, um eben in allererster Linie auch dich zu schützen.
00:22:14: Du kannst ja nur eine gute Mama sein, wenn du auf dich achtest.
00:22:16: Also ich würde dir das gar nicht nehmen.
00:22:17: Es ist wichtig, dass diese Gefühle da sind und du da hingucken kannst, aber nur einmal von dieser Warte aus betrachtet.
00:22:25: Und ja, also... Ich muss sagen, auch diese Kaiserschnittvorteil, ich habe da auch ein Kapitel zu meinem Kurs, um hier kurz mal so eine kleine Freigewerbung einzubinden.
00:22:33: Mein Kurs ist aktuell gar nicht zu kaufen, aber im November will ich den nochmal freigeben.
00:22:38: Da werden nämlich genau diese Punkte besprochen, die wir hier besprochen haben, dass man überhaupt als schwangereizwährende Mama oder auch als Elternteil, anderer Elternteil weiß, was einem so von medizinischer Seite aus zusteht, aber gleichzeitig auch so ein bisschen das Thema Gewalt und Übergriffigkeiten in dieser ganzen Phase behandelt.
00:22:57: Und ja, genau das an die Hand gibt, hoffe ich in irgendeiner Weise, weil ich diese Lücke halt schon so oft erfahren habe in meinen ganzen DMs, die ich bei Insta zu, zugesendet bekomme und so weiter.
00:23:09: Also, wenn das interessiert, guck da gerne mal rein.
00:23:10: Und da habe ich tatsächlich auch einen Kaiserschnittkapitel drin, eben weil auch so viele Vorurteile diesbezüglich bestehen.
00:23:16: Also, es ist auch alles noch nicht komplett erforscht.
00:23:21: Und ja ... was du da gerade angesprochen hast mit Allergie und Asthma-Risiko und solche Dinge.
00:23:27: Wenn man zum Beispiel stillt und auch regelmäßig das Haut-zu-Haut-Bonding hat, ist das auch schon wieder etwas entkräftet.
00:23:36: Ich will dich jetzt hier auch nicht unter Druck setzen und dich gleich jetzt nicht das Fragen hast du gestillt, dann ist es ein bisschen entkräftet.
00:23:43: Aber ja, das sind zum Beispiel Punkte, die darf man auch nicht außer Acht lassen.
00:23:47: Und genau.
00:23:48: Wie ging es dir denn danach weiter?
00:23:50: Wie ist das mit der Postpartei in Depressionen entstanden?
00:23:52: Wurdest du da besser an die Hand genommen oder hast du dich da auch noch alleine gelassen gefühlt?
00:23:58: Das ist eine Geschichte für sich.
00:24:01: Kannst du gerne erzählen.
00:24:04: Ja, also das war bei mir, hat es auch nicht sofort eingesetzt, tatsächlich diese postpartale Depression.
00:24:10: Ich war irgendwie lange einfach in so einem Überlebensmodus und war so, du musst doch jetzt glücklich sein.
00:24:14: Dein Kind geht es gut, dir geht es verhältnismäßig, körperlich gut.
00:24:20: Und hab dann lange funktioniert, bis ich einfach nicht mehr konnte.
00:24:25: Also ich konnte einfach eines Morgens nicht mehr aufstehen.
00:24:29: Und ich hatte schon mal eine depressive Phase in meinem Leben.
00:24:33: Ich kannte das also.
00:24:34: Ich kannte diese Anzeichen.
00:24:36: Ich wusste, dass es jetzt leider wieder von vorne los geht.
00:24:42: Genau, da haben aber auch einfach viel, also in so einer depressiven Phase ist man ja energielos und traurig, aber auch die kognitive Wahrnehmung verändert sich ja auch einfach im Vergleich zum Gedankengut, was man vielleicht hat, wenn man gesund ist.
00:24:59: Und bei mir drehte sich das viel um Schuldgefühle über diese Themen, um diese Ja.
00:25:07: Einfach Last, was da passiert ist und dass ich da auch nicht aufgestanden bin und mein Frauenarzt beruhigt habe, so wie es mir geraten wurde.
00:25:18: Oder einfach Anlass mit der Situation umgegangen bin.
00:25:20: Also ich hatte da wahnsinnige Schuldgefühle meiner Tochter gegenüber.
00:25:26: Und ja, war sehr niedergeschlagen über viele Monate.
00:25:32: Genau.
00:25:33: Warst du in therapeutischer Begleitung letztendlich oder wie bist du vorgegangen?
00:25:39: Ich kannte noch eine Psychiaterin, von damals sozusagen, um mich medikamentös gut einstellen zu lassen.
00:25:49: Das hat leider nicht gut funktioniert, es wurde dadurch schlimmer.
00:25:54: Ich weiß nicht, ob ich jetzt einen Fass aufmache, was zu groß ist, dann müssen wir das rausschneiden.
00:26:00: Aber ich bin dann tatsächlich in eine Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie gegangen, weil ich wusste, dass ich Hilfe brauche, dass ich da selber nicht rauskomme, dass ich mich gerade nicht um meine Tochter kümmern kann.
00:26:14: Und mein größter Wunsch war es natürlich, wieder um meine Tochter kümmern zu können.
00:26:18: Und ich wollte darum, wie schnell Schritte gehen, die mir zur Genesung helfen können.
00:26:26: In dieser Klinik ... Vielen.
00:26:30: dann leider, da ist auch von der ärztlicher Seite leider einfach viele Fehler passiert ist.
00:26:36: Sie ist dann also die inner Visite.
00:26:40: Wir sind jung und stark.
00:26:41: Sie kommen doch ohne Medikamente raus.
00:26:43: Also man hat mir schlussendlich keine Antidepressierung gegeben.
00:26:47: Nicht nur aufgenommen.
00:26:47: Die Oberärztin hatte selber zwei Kinder und hat gesagt, Sie hat auch zwei Kinder und möchte nicht immer mit den auf dem Boden spielen.
00:26:55: Das gehört dazu.
00:26:56: Mir wurde die Depression abgesprochen, weil ich noch relativ gut funktioniert habe.
00:27:01: Aber ich war aktivst deprimiert, da bin ich mir sicher.
00:27:04: Das war wirklich auch extrem
00:27:07: schlimm.
00:27:07: Mir wurde gesagt, ich bin nicht klassisch deprimiert.
00:27:09: Ich bin zwar gerade in einer Krise aufgrund von dramatischen Erfahrungen und auch, dass man als Mama nicht sehr resilient ist von einem kleinen Baby, aber medikamentös würde man da nicht eingreifen.
00:27:19: Obwohl das meine große Bitte war.
00:27:21: Aber die Geschichte... Ja, ich
00:27:23: weiß, das ist wirklich krass.
00:27:25: Also
00:27:26: das geht doch gar nicht.
00:27:27: Ich muss da nur noch mal einhaken, auch direkt.
00:27:29: Also alleine,
00:27:30: also du hast auch selbst wieder mal zu der Initiative ergriffen, dass du dir Hilfe gesucht hast, anstatt das von außen dir gesagt wurde, hey, es wär mal Zeit.
00:27:40: Also das wäre schon der erste Punkt, der ja zu kritisieren ist.
00:27:44: Also du warst wahrscheinlich immer noch bei dem Gynn, die Hebamme hatte ich auch im Wochenbett getreut und keiner hat mal gesagt... oder auch vielleicht Partner, Partnerin, Familie, haben die auch irgendwas gemerkt.
00:27:54: Das ist auch ganz oft, dass die zuerst das zur Sprache bringen.
00:27:58: Also man hat gemerkt, dass etwas falsch ist, aber er fand's dann auch eine drastische Entscheidung, für mir in die Klinik zu gehen, aber hat mich unterstützt in dem Ganzen und
00:28:06: ... Okay, sehr schön.
00:28:07: Ja.
00:28:08: Immerhin das.
00:28:09: Bei welcher Woche sind wir genau?
00:28:11: oder Monat, weißt du das noch?
00:28:12: Eine
00:28:13: Woche?
00:28:13: Nein, das war schon nach einem Wochenbett.
00:28:15: Da war meine Tochter schon fünf, sechs Monate alt, genau.
00:28:18: Okay, also ... Glückwunsch an dieser Stelle, dass du diese Kraft noch ausgebracht hast.
00:28:23: Es ist ja auch eine zusätzliche Immenseleistung, dass du von der Metaperspektive aus dich betrachten kannst und sagst, hier stimmt was nicht.
00:28:33: Und auch tatsächlich dann Glück um Unglück schon mal so eine depressive Episode in deinem Leben hattest, dass du wusstest, das geht in die Richtung, weil du kennst dich natürlich selbst am besten.
00:28:43: Und ich glaube, jede Mama da draußen.
00:28:46: wird wissen, also es hört sich danach an, dass du ohne dein Kind in die Klinik gegangen bist.
00:28:50: oder durftest du es mitnehmen?
00:28:51: Nee, durfte ich nicht.
00:28:53: Da sind natürlich auch immense Schuldgefühle entstanden, aber ich
00:28:55: eben brauchte
00:28:56: das und da auch wurde mir leider nicht geholfen, wie es hätte sein sollen.
00:29:00: Es wäre jetzt kein Bussekt, mir ein Antidepressivum auszuschreiben.
00:29:05: Zumal ich auch gerade abgestillt hatte, weil das mit dem Stillen auch nicht so gut geklappt hat.
00:29:08: Aber ich möchte die Geschichte auch gerne noch dazu beifügen, dass sie gut ausgegangen ist.
00:29:14: Weil als ich aus der Klinik in Lassen war, kam ich wieder zu einer Psychiaterin, die es dann nochmal mitmeckruiert hat.
00:29:18: Und dann habe ich wirklich die Hilfe bekommen, die ich brauchte.
00:29:21: Das ist ja wirklich eine Horrorgeschichte auf allen Ebenen, liebe Rebecca.
00:29:25: Es tut mir so leid.
00:29:27: Und du bist auf jeden Fall nicht schuld daran, wie das alles gelaufen ist, um hier einmal die zwei wichtigsten Sätze, glaube ich, fallen zu lassen, dass es mir leid tut und dass du nicht schuld bist.
00:29:34: Weil es ist so wichtig, habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Frauen und Betroffenen das irgendwann mal hören, wenigstens einmal.
00:29:42: Es macht mich fast sprachlos, muss ich sagen.
00:29:45: Und das meine ich, warum ich dieses Profil auch gegründet habe.
00:29:48: Für mich stecken da ganz klar patriarchale Strukturen hinter, dass wir Frauen Alleine gelassen werden.
00:29:55: Wir werden nicht ernst genommen.
00:29:57: Es gibt zahlreiche Studien und Statistiken darüber.
00:30:00: Lass es ein Herzinfarkt sein.
00:30:03: Diese ganze Gender-Gaps.
00:30:06: Frauen reagieren oftmals anders.
00:30:08: Diese ganzen Studien und Medikamentösen-Einstellungen in den Dosierungen wurden an Männer, an diesem Durchschnittsmann, was weiß ich, wie viel Kilo, Kilo durchgeführt.
00:30:19: was einfach den Frauen nicht entspricht und deswegen sind wir so unterrepräsentiert und oftmals so falsch behandelt und eben überhaupt nicht ernst genommen.
00:30:28: Also auch, da kann ich mir nur an den Kopf fassen, dass da dann eine Oberärztin steht und versucht aus ihrer eigenen Erfahrung heraus mit zwei Kindern, ihr meint erzählen zu müssen, ja ich stehe auch nicht gerne mit meinen Kindern auf dem Boden, aber das macht ja nicht gleich eine Depression aus.
00:30:44: Also, sie arbeitet doch in dem Gebiet.
00:30:46: Also, es kann doch nicht sein.
00:30:47: Das ist die schlimmste Erfahrung, die ich hier gemacht habe mit dem Gesundheitswesen.
00:30:50: Ja.
00:30:50: Das war wirklich sehr, sehr schlimm.
00:30:52: Da habe ich dann auch noch eine Beschwerde geschrieben, also danach, weil das einfach ... Das konnte ich so nicht stehen lassen, weil ich ja ... Also, ich war ja auch einfach in tiefster Not und mein größter Wunsch war es nicht, dass ich mich um meine Tochter kümmern kann.
00:31:04: Und bei mir ging es nicht darum, dass ich keine Lust hatte, sondern dass ich keine Kraft hatte, dass ich es nicht konnte.
00:31:09: Also, ich
00:31:10: lebe ja schon dreißig Jahre in meinem Körper und weiß, wie er funktioniert.
00:31:13: nicht
00:31:14: deprimiert
00:31:14: ist und genau.
00:31:16: Aber ja, das ist auch ein Thema, an dem an dem Knabber ich noch, also an dem muss ich auf jeden Fall noch arbeiten.
00:31:24: Rebecca, wie hat es dir was geholfen?
00:31:26: Dann, das wäre nämlich meine nächste Frage gewesen, du hast es jetzt schon aufgemacht, dieses Fass, inwieweit dir da persönlich auch raushelfen konntest, bezüglich Beschwerdemenagement.
00:31:36: Du hast schon selber gesagt, du hast dich beschwert, gab es, ist das, hat das irgendwas nach sich gezogen?
00:31:40: Ähm, das weiß ich nicht.
00:31:42: Ich habe noch mal nachgefragt bei der Klinik Leitung und da wurde mir gesagt, dass sie mir keine Auskunft darüber geben können, weil sie mich nicht in die Internetprozesse mit reinnehmen können.
00:31:54: Ich hätte lieben gern gewusst, ob es was gebracht hat.
00:31:56: Vermutlich nicht nach so einer Aussage, aber ja.
00:32:00: Das sind tatsächlich auch Anteile meines Kurses, wo ich auch immer sage, weil ich auch so viele Fragen dazu bekomme, was kann ich machen?
00:32:06: Ich fühle mich so... hilflos und ich würde gerne wenigstens für Frauen, die nach mir kommen, die diese Klinik betreten, etwas tun.
00:32:14: Wo ich auch immer sage, schau erst mal auf dich, hast du genug Ressourcen dafür, weil das natürlich auch oftmals nach sich zieht.
00:32:20: Also viele Kliniken zum Beispiel, wenn man auch Richtung Geburt denkt und jemand seinen Geburtsbericht angefordert hat, was einem übrigens immer zusteht.
00:32:28: Immer, man ist gesetzlich dazu verpflichtet, nach dem Patientenrechtegesetz, dass man alle Unterlagen schriftlich aushändigt.
00:32:38: Und eigentlich steht einem auch zu, dass man, wie so eine Nachbeprechung machen kann.
00:32:43: Das bieten dann auch viele Kliniken an, aber ich sage dazu auch immer ganz klar, achte auf dich selbst, weil diese Kliniken werden sich immer ganz... Defensiv zeigen und versuchen, sich aus Haftungsgründenheit zu verteidigen.
00:32:54: Und da wird man niemals leider hören, es tut mir leid, weil das immer wie so ein Schuldeingeständnis wirkt.
00:33:00: Aber gleichzeitig sage ich auch immer, ganz oft fühlen sich die Frauen trotzdem danach besser, weil sie eben für sich eingestanden sind und einmal gezeigt haben, hey, bis hier noch nicht weiter, und das geht so nicht weiter.
00:33:13: Also eben mit diesem Motto, ja, ich hoffe, dass das was bewirkt für die, die nach mir kommen.
00:33:18: Und ja, deswegen hätte mich das interessiert, ob das jetzt bei dieser psychiatrischen Klinik auch irgendwas nach sich gezogen hätte, weil typischerweise wäre dann vielleicht eine Nachbesprechung oder auch Kontaktaufnahme gegen Überstellung mit dieser Oberärztin und noch Klinikleitung oder so gewesen.
00:33:33: Hört sich jetzt ja nicht danach an, sondern dass sie das einfach abgeblockt haben.
00:33:37: Vielleicht haben sie es intern besprochen, man weiß es nicht.
00:33:41: Ich finde es stark auf jeden Fall, dass du diese Kräfte noch gesammelt hast, um da für dich einzutreten.
00:33:46: Ja, mich um.
00:33:48: Musste irgendwas machen, um damit auch abzuschneiden.
00:33:50: Das Problem auf jeden Fall einmal.
00:33:52: Da platzieren, wo ich denke, dass es hingehört.
00:33:54: Aber was dabei rumgekommen ist, das weiß ich leider nicht.
00:33:57: Aber ich hatte auch diesen Gedanken.
00:34:00: Ich werde nicht die einzige Person oder die einzige Mama sein, die damit einer apostpitalen Depression kommt.
00:34:05: Und ich wünsche einfach, dass es bei keinem anderen so stattfinden würde.
00:34:09: Das war tatsächlich auch mein Gedanke.
00:34:12: Um das vielleicht auch noch mal in Zusammenhang zu stellen, also ... wer eine negative oder traumatische Schwangerschaft oder Geburtserfahrung hatte.
00:34:21: Da ist tatsächlich die Wahrscheinlichkeit, dass man in eine Passportale Depression rutscht, viermal höher.
00:34:26: Also ich sehe da durchaus im Zusammenhang mit was für Ängsten du schon konfrontiert warst in dieser ja vulnerablen Phase deines Lebens.
00:34:34: Und sowieso ist die Wahrscheinlichkeit auch recht hoch, mit zehn bis fünfzehn Prozent, dass man in eine Passportale Depression überhaupt rutscht.
00:34:41: Wenn man dann mal viel rechnet, kann man sich ausmalen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist.
00:34:47: Und wie hoch dieser Graubereich sein muss, trotzdem diese Grauzone an Frauen, die sich trotzdem keine Hilfe holen oder einfach alleine gelassen werden, genau wie in deiner Geschichte, dass sie nicht ernst genommen werden, ne?
00:35:01: Also hast du jemals dann auch die, überhaupt die Diagnose bekommt, postbattale Depression, davon dieser psychiatrischen Klinik klingt ja fast nicht so, als hätten die das dann.
00:35:09: so eingestuft.
00:35:09: Ich war dann nachher noch bei einer Psychiaterin und die hat mir dann die Diagnose depressive Episode gestellt.
00:35:14: Also die Diagnose wurde gestellt, aber nicht in der
00:35:17: Klinik.
00:35:17: Okay, also ich kann einfach nur den Kopf schütteln, wie sehr man einer Frau ihre eigene Realität, ihre eigenen Gefühle absprechen kann.
00:35:27: Und deine Geschichte ist leider eine Geschichte oder ein Beispiel dafür, wie es nicht laufen sollte.
00:35:33: Und ich bin einfach nur froh drum, dass du letztendlich von dieser Psychiaterin aufgefallen wurde.
00:35:39: Ich war da ziemlich verzweifelt.
00:35:43: Aber ich wusste, ich muss aus dieser Episode raus.
00:35:45: Ich wusste, ich muss mich, also es ging die ganze Zeit nur um dieses, ich möchte mich um meine Tochter kümmern können.
00:35:51: Weil oft ist es ja so bei Depressionen, dass man ein paar Antidepressiva ausprobieren muss, bevor man eins findet, was wirkt.
00:35:56: Aber wir haben dann zum Glück einen Medikament gefunden, was gut wirkt, weil mir das nämlich auch immer noch.
00:36:03: Sie ist dann diesen Weg mit mir gegangen und das war richtig
00:36:07: gut.
00:36:08: Und ich habe jetzt auch eine Therapeuten jetzt seit Neuestem, die auch richtig gut ist, wo ich das Ganze aufarbeiten kann, was so passiert ist.
00:36:16: Ja, das hört sich auch danach an, dass da noch Arbeit leider vor dir liegt, weil du so viele schlechte Erfahrungen gemacht hast.
00:36:23: Deswegen freut ich mich, dass du da als wenigstens gut eingebunden bist und man muss dir auch wirklich so gut halten, dass du es in dieser... Episode noch geschafft hast für dich zu sorgen.
00:36:32: Also das schwingt auch, glaube ich, eine ganz hohe eigene Resilienz mit einfach so eine Widerstandsfähigkeit, die du wahrscheinlich einfach in deinen Genen trägst, Gott sei Dank, weil wenn ich mir vorstelle, es hätte auch zehn andere Mamas treffen können, die nicht so eine Eigeninitiative und Resilienz eben innehaben.
00:36:50: Das hätte ja total fatal ausgehen können.
00:36:53: Also...
00:36:54: Ja, mir blickt nichts anderes übrig.
00:36:56: Wir haben auch keine Verwandtschaften, Familie mit uns herum.
00:36:58: Es gibt meinen Mann und mich, die für meine Tochter da sind.
00:37:01: Er war natürlich sehr belastend.
00:37:03: Er war auch krankgeschrieben für eine längere Zeit, damit er sich auch kümmern
00:37:06: kann.
00:37:08: Das ging es ja nicht weiter.
00:37:10: Es musste ja was passieren.
00:37:11: Danke fürs Teilen.
00:37:12: Ich wollte auf jeden Fall noch einmal ergänzen für diese psychiatrische ... Akutversorgung, es gibt wenige Mutter-Kind-Stationen in Deutschland, also die tatsächlich spezialisiert sind für diese postpartale Depression oder auch andere psychiatrische Erkrankungen im Wochenbett oder im ersten Kindesjahr, wie man es auch immer nennen will.
00:37:33: Und daran merkt man aber auch, wie Deutschland unterversorgt ist in dem Thema.
00:37:37: Ich glaube, sogar weltweit wird das alles noch nicht richtig ernst genommen.
00:37:40: Also es gibt das, vielleicht hört ja jemand zu, die ... auch noch ein bisschen eher dran ist, kurz nach der Geburt.
00:37:47: Man will ja auch Motor an Kind nicht trennen und du hast das, glaube ich, auch ganz eindrücklich geschildert, was da dann wieder für Schuldgefühle mitgeschwungen sind.
00:37:54: Deswegen wollte ich nur einmal klarstellen, dass es diese Option gibt.
00:37:56: Das ist sehr, sehr selten der Fallus und das ist leider damit einhergeht meistens, dass man sich von seinem Wohnort weit weg bewegen muss.
00:38:03: Aber letztendlich die Chance tatsächlich bestünde, dass man mit Kind diese stationäre Versorgung wahrnehmen könnte.
00:38:11: Das wollte ich noch einmal klarstellen.
00:38:12: Das ist sehr wichtig, ja.
00:38:14: Ja.
00:38:15: Auch uns sehr wenige Plätze gibt leider nur.
00:38:16: Und letztendlich wollte ich dich fragen, weil wir hier schon relativ am Ende der Zeit sind, was würdest du bei der nächsten Schwangerschaft anders machen?
00:38:24: oder was würdest du vielleicht einer währendenden Mama mitgeben?
00:38:29: die jetzt gerade am Anfang ihrer Schwangerschaft steht, wenn man das so behaupten kann, hast du vielleicht da irgendwie ein paar Punkte für uns, die dir jetzt auch schon öfter am Kopf umgegangen sind, wie du es auch hättest anders gewünscht.
00:38:43: Das ist eine sehr gute Frage und eine Frage, die ich mir auch schon oft gestellt habe.
00:38:48: Ich wäre auf jeden Fall, hätte ich meine Intuition höher gesetzt und hätte mir auch selbst mehr vertrauen wollen, nicht nur ausschließlich.
00:38:59: auf das, was jetzt ein Arzt sagt.
00:39:01: Ich hätte mir, glaube ich, auch andere Hilfe gesucht.
00:39:04: Ich habe gedacht, eine Dula wäre vielleicht gut oder irgendjemand, der mich emotional unterstützt.
00:39:09: Ich würde auch die vorsorgen, soweit es geht und nichts unauffällig ist, bei einer Hebamme durchführen lassen.
00:39:16: persönlich, wobei ich jetzt ... auch nicht denke, dass jeder Gynäkologe irgendwie Angst getrieben ist überhaupt nicht.
00:39:22: Ich denke, es gibt richtig gute Ärztinnen und Ärzte
00:39:26: für Geburtshilfe
00:39:27: und Gynäkologie, aber ich wäre vielleicht in der Auswahl ein bisschen, habe ich ja probiert, aber ich wäre da ein bisschen vorsichtig gewesen.
00:39:34: Genau, das wären so die Punkte.
00:39:38: Ich glaube, ich hätte mich auch mental auf die Geburt vorbereitet.
00:39:41: Es gibt ja auch so Trainings für mentale Geburtsvorbereitungen.
00:39:44: Das fände ich super spannend und würde auch einen Anspruch nehmen.
00:39:47: Genau.
00:39:49: Und noch mal züglich der Postpartei an Depressionen würde ich glaube ich schon, wenn man weiß, dass man vielleicht auch schon mal eine Episode hatte, anfällig dafür ist ein Krisenplan schon vormachen.
00:39:58: Wo kann ich mich hinwenden?
00:40:00: Welche Kliniken gibt es?
00:40:02: Wo kann ich Hilfe bekommen?
00:40:03: Und was ich auch noch an dieser Stelle erwähnen möchte, ist der Verein Schatten und Licht.
00:40:07: Der hat mir ganz, ganz viel geholfen in dieser Zeit.
00:40:09: Da gibt es ja auch ehrenamtliche Beraterinnen und die helfen einen auch weiter mit ganz viel Einfüllungsvermögen.
00:40:18: Und diese Anlaufstellen, die würde ich mir einfach schon vorher aufschreiben, klarmachen, dass es die gibt.
00:40:27: Dass man eben auf verschiedene Varianten ABCD vorbereitet ist.
00:40:33: Ich finde, das ist sowohl für die Geburtenthema, aber wie du jetzt auch so schön sagst, auch fürs Wochenbett an sich.
00:40:40: Und ganz oft ist ja irgendwie auch der Cut bei unserer medizinischen Versorgung.
00:40:45: ist jetzt Mama geworden, dann gibt's nach sechs Wochen noch mal diese abschließende Untersuchung und dann, tschüss.
00:40:52: Und dann wird man irgendwie so alleine in dieses Mama sein geworfen, wie du auch am Anfang meintest, Mutter Tät war, glaube ich, vor zwei, drei Jahren noch gar kein Thema, das ist auch immer noch untererforscht, aber wird langsam ja mehr wahrgenommen.
00:41:06: Genau, ja.
00:41:09: Ich danke dir, liebe Rebecca.
00:41:11: Du meintest am Anfang, du stehst wieder im Beruf, du bist ... langsam wieder auf dem richtigen Weg, würdest du sagen?
00:41:19: Auf jeden
00:41:19: Fall.
00:41:20: Ja, es geht mir deutlich besser als vor einem Jahr.
00:41:23: Sehr schön.
00:41:24: Ich danke dir sehr für deine Offenheit und dass du deine Geschichte mit uns geteilt hast.
00:41:27: Ich hoffe, hoffe, dass hier einfach einige Menschen zuhören.
00:41:32: Vielleicht sind es auch Freundinnen von werdenden Mamas.
00:41:35: Man weiß immer nicht, inwiefern will ihr mit dieser Folge hoffentlich ganz vielen Menschen da draußen helfen können.
00:41:40: Deswegen danke ich dir sehr, dass du das geteilt hast und wünscht ihr Alles, alles Gute dir und deiner Familie.
00:41:46: Ja, vielen Dank, dass ich auch hier bei dir teilen durfte.
00:41:50: Danke sehr.
00:41:51: Gerne, gerne.
00:41:53: Macht's gut, ihr Lieben da draußen.
00:41:54: Und wenn euch die Folge gefallen hat, dann teilt die unbedingt.
00:41:57: Vielleicht habt ihr auch tatsächlich schon jemandem im Kopf, wer davon profitieren könnte.
00:42:01: Lasst uns gerne eine Bewertung da, wo auch immer ihr uns hört.
00:42:05: Und dann bis zum nächsten Mal hier bei Mellas Mama Talk.
00:42:08: Bis dann, tschüss.
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