Jobsuche mit Kind - Meine ehrlichen Erfahrungen
Shownotes
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In dieser Solo-Folge nehme ich euch mit durch meinen aktuellen Mama-Alltag und meine ganz persönliche Jobsuche. Ihr kennt das vielleicht: Ich hatte große Hoffnungen, nach unserem Umzug in die Stadt endlich mehr Möglichkeiten zu haben - und doch ist die Suche schwieriger als gedacht. Heute erzähle ich euch offen, wie es sich anfühlt, als Mama zwischen Bewerbungen, Bürokratie und der ständigen Frage zu stehen: Soll ich mein Kind im Bewerbungsprozess verschweigen oder dazu stehen? Ich habe nämlich schon fast 30 Bewerbungen rausgeschickt… und war oft kurz davor, einfach zu lügen.
Einen Gast gibt’s diesmal nicht - dafür teile ich mit euch meine ehrlichen Erfahrungen als Ärztin in Weiterbildung, mit Teilzeit-Träumen, Absagen, unfairen Arbeitsbedingungen und den typischen Kommentaren aus der Insta-Mama-Community. Ihr erfahrt, wie es wirklich hinter den Kulissen aussieht - im Krankenhaus, in Kliniken und Praxen, und wie Diskriminierung immer noch auf den Nacken der Mütter geht. Nebenbei spreche ich über unsere Kita-Eingewöhnung, den noch nicht verkauften Hof (Daumen drücken!), Familienalltag voller Multitasking und den Spagat zwischen Paarzeit, Me-Time und kindgeprägten Nächten.
Ich frage mich (und euch): Wieso sind Mütter die heimlichen Job-Managerinnen und trotzdem so oft das „karrieretechnische Problem“? Und ist es okay, ehrlich zur Elternzeit im Lebenslauf zu stehen - auch wenn der Gedanke an Diskriminierung ein ständiger Begleiter bleibt? Mein Appell kommt von Herzen: Lasst uns mutig und sichtbar sein, denn wir sind das Rückgrat der Gesellschaft! Schreibt mir gerne eure Erfahrungen, schickt liebe Kommentare oder Bewertungen - ich freue mich riesig auf unseren Austausch. Drückt mir die Daumen für meine Vorstellungsgespräche! 💪✨ Bis ganz bald, eure Mela
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Transkript anzeigen
00:00:03: Hallo ihr Lieben, Mamas und Papas da draußen.
00:00:09: Willkommen hier zu einer neuen Folge beim Mama Talk Podcast.
00:00:13: Willkommen zu einer neuen Solo-Folge, hier spricht Mella.
00:00:15: Schön, dass wir uns mal wieder so in Trau-Tat-Zweisamkeit zu hören bekommen.
00:00:20: Heute geht's um ein sehr aktuelles Lebensthema bei mir, Jobsuche als Mama.
00:00:25: Tja.
00:00:26: Schwere als gedacht, für viele vielleicht keine Überraschung.
00:00:29: Ich bin ja eher mal so ein bisschen naiv und gutgläubig und hätte nicht gedacht, dass das so schwer wird.
00:00:36: Zumal wir ja extra vom Land in die Stadt gezogen sind, damit ihr mehr Jobperspektiven für mich sich auftun.
00:00:42: Und Spoiler, ja es gibt mehr Möglichkeiten, aber ich glaube, es hat mit meiner Funktion als Mama zu tun, dass es trotzdem nicht so leicht ist, diese Jobmotivation umzusetzen.
00:00:55: Heute geht es auf jeden Fall darum.
00:00:57: Und ich weiß, in den letzten Folgen habe ich auch immer mal wieder angeteasert, dass es auch noch die große Folge mit Felix geben wird.
00:01:04: Wird es auch weiterhin, aber ich muss euch leider enttäuschen.
00:01:07: Ich weiß, ihr führt mit.
00:01:08: Viele drücken uns die Daumen.
00:01:10: Der Hof ist immer noch nicht verkauft.
00:01:12: Ich muss tief atmen.
00:01:13: Ich glaube, ihr hört es.
00:01:15: Hier auch der Produzent vom Podcast drückt mir regelmäßig die Daumen lieber Sascha, auch wenn du das hören solltest.
00:01:21: Danke, danke, danke.
00:01:22: Ich hoffe, irgendwann kommen all diese Gedrücken die Daumen ans Ziel, denn es holpert an und harpert an bürokratischen Dingen, mehr vielleicht dazu dann in der richtigen Folge, wenn wirklich alles geschafft ist.
00:01:37: Genau.
00:01:38: Ja, auf jeden Fall sitzt uns das weiter am Nacken und sorgt mich gerade dafür, dass wir hier extrem tiefenentspannt sind und irgendwie komplett neu ankommen dürfen in unserer neuen Wahlheimat.
00:01:47: Aber ja.
00:01:48: Die Kita-Eingewöhnung ist auf jeden Fall erfolgreich geschafft.
00:01:51: Vielleicht habt ihr es auch gemerkt bei Instagram.
00:01:53: Ich bin jetzt ja auch unbenannt.
00:01:54: Ich sehe es hier vorher als Holistic Earth Dog.
00:01:56: Ich heiße jetzt Dog Mella.
00:01:58: Und es gibt auch so eine kleine Änderung beim Mama Talk Podcast.
00:02:03: Ich tieße das erstmal so ein bisschen an.
00:02:06: Wir machen ein neues Branding.
00:02:07: Vielleicht wird sich der Name auch ein bisschen ändern vom Mama Talk Podcast mit einer kleinen Zusatzbezeichnung.
00:02:13: Vielleicht könnt ihr es euch schon erraten.
00:02:15: Es soll einfach noch persönlicher werden und die beiden Profile sollen mehr miteinander verschmelzen, was es mir einfacher macht, auf meinem größeren Kanal auch einfach den Podcast mehr zu featuren.
00:02:24: Und das möchte ich auch einfach in der Instagram-Welt nach außen tragen, dass da auch noch mehr Reichweite für den Podcast erzeugt wird.
00:02:30: Also stay tuned.
00:02:32: Wir werden euch da auf jeden Fall nochmal mitnehmen, wenn das wirklich alles umgesetzt ist, das neue Branding.
00:02:36: Ich freue mich sehr drauf und genau.
00:02:39: So, dann wollen wir mal mehr ins Thema einsteigen.
00:02:41: Job suche als Mama.
00:02:42: Ich glaube... Wir haben einige Hörerinnen, die das gerade auch betrifft, die auch schon etliche Diskriminierungen in der Art hinter sich haben.
00:02:52: Ich habe gerade auch noch mal ein bisschen recherchiert.
00:02:54: Es gibt ja das Antidiskriminierungsgesetz, heißt das so, und Gleichstellungsgesetz und Mutterschutzgesetz.
00:03:02: Ich bin keine Anwälte, korrigiert mich, falls ich hier irgendwas durcheinander werfe.
00:03:07: Auf jeden Fall.
00:03:09: Ja, genau, es gibt eine Antidiskriminierungsstelle des Bundes.
00:03:14: Ich skreue gerade mal nach oben bei meiner Refersche.
00:03:20: Genau, dann gibt es das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz und das Mutterschutzgesetz.
00:03:24: Genau, darauf fußen jetzt eigentlich auch alle Dinge, die ich gleich erzählen werde, plus meine persönlichen Erfahrungen.
00:03:30: Also, kurz vorab, ich habe letztens ein Video gepostet bei meinem Kanal at Doc Mella.
00:03:37: Und da ging es ganz... Erst mal ins Blaue geredet darum, dass ich quasi laut gedacht habe und meinte, ey, ich habe so viele Bewerbungen schon geschrieben.
00:03:46: Wirklich, ich muss dir mal zählen in meinem gesendeten Postfach.
00:03:48: Ich würde sagen, es sind dreißig ungefähr im Schnitt aktuell.
00:03:53: Vielleicht auch ein bisschen mehr.
00:03:54: Ich habe auch manche doppelt geschrieben, weil ich mich teilweise schon angefangen habe, im März zu bewerben.
00:03:58: Und da noch so unklar war, wann ich dann für den neuen Job wirklich zur Verfügung stehen würde, war vielleicht auch nicht ganz so klug.
00:04:06: Aber ich dachte auch, der Huferkauf geht schneller über die Bühne, dann wären wir auch schon schneller umgezogen als im August.
00:04:10: Na ja, soviel dazu.
00:04:11: Sagen wir mal, ich habe bislang ungefähr dreißig Bewerbungen geschrieben.
00:04:14: Ich hatte ein Vorstellungsgespräch, das war in dem Kinderwunschzentrum.
00:04:18: Da ist jetzt ja daran gescheitert, dass ich noch nicht weit genug fortgeschritten bin in meiner Facharztausbildung.
00:04:24: Genau.
00:04:25: Und ich habe zwei Vorstellungsgespräche ausstehen, das sage ich jetzt hier einfach mal, weil ich mich natürlich auch immer frage, wie sinnvoll ist es, das vorher bekannt zu geben?
00:04:33: Da muss ich auch einen in Anführungszeichen Versagen bekannt geben, aber eigentlich bin ich immer so authentisch.
00:04:39: Deswegen, ihr dürft sowieso wissen, also drückt mir gerne für die Daumen, wenn ihr es hört.
00:04:44: Genau.
00:04:45: Und wie gesagt, in dem Real habe ich geteilt, einfach ins Blaue gesagt, vor mich hingemormelt.
00:04:51: oder meine Gedankengänge geteilt.
00:04:53: Ja, ich habe schon so viele Bewerbungen geschrieben.
00:04:55: Ich bin nahezu dran, mein Kind zu verschweigen und zu lügen, dass ich Mutter bin.
00:05:00: Und das wurde natürlich auch wieder von einigen Menschen in dieser Instagram-Welt überhaupt nicht gut aufgefasst.
00:05:06: Andere haben mich daran bestärkt.
00:05:08: Und das hat mich auch tatsächlich zu der Folge hier inspiriert, dass wir mal wieder ein bisschen besprechen, wie benachteiligt Mütter tatsächlich sind.
00:05:16: Indem ich das kurze Thema hier vorbereitet habe und mir ein Partikel durchgelesen habe, bin ich natürlich sofort darauf gekommen, dass Männer oder auch Väter überhaupt nicht benachteiligt sind.
00:05:26: Selbst wenn sie es im Bewerbungsanschreiben oder am Lebenslauf drin stehen haben, die werden genauso oft zu Bewerbungsgesprächen eingeladen und auch genauso häufig genommen in den Jobs auf unseren Nacken, auf den Nacken der Mamas natürlich.
00:05:41: Danke.
00:05:42: Bei uns ist es so, wir werden ... zu einem großen Prozentsatz überhaupt weniger erstmal zu dem Vorstellungsgespräch eingeladen und dann natürlich auch im Vergleich zu männlichen Bewerbern auch weniger eingestellt.
00:05:57: Und das muss nicht unbedingt bedeuten, dass du schon Mutter bist.
00:06:00: Klar, das ist auch ein komplettes Knockout-Phänomen, aber es reicht auch, wenn du das kritische Alter einer Fortpflanzungswegen-Frau erreicht hast.
00:06:10: Und das ist, glaube ich so... Mitte zwanzig bis Mitte dreißig tatsächlich, dass es eigentlich nicht komplett egal ist, ob du schon Mutter bist, aber alle Arbeitgeber riechen dein Baby, dein potentielles Baby.
00:06:23: Und das ist einfach dieses Kopfkino, was bei denen angeht, die wissen sofort und das ist auch nur unterbewusst sein.
00:06:29: Es muss ja nicht mal bewusst stattfinden, das passiert natürlich auch auch sehr bewusst, dass die dann sich denken, nee.
00:06:37: Mit der Mutter habe ich letztens wieder schlechte Erfahrungen gemacht, die die Lahn-Valima mal nicht einkind, Krankentage und Co.
00:06:44: Aber es kann auch komplett unterbewusst ablaufen.
00:06:48: Aber Diskriminierung bleibt Diskriminierung.
00:06:50: Ich glaube, dass es auch wirklich damit zusammenhängt.
00:06:53: Aber vielleicht können wir auch noch mal ein bisschen darin einsteigen, was so die Jobsuche als Ärztin erschwert.
00:07:00: Ich weiß, das betrifft hier nicht alle, aber hört gerne zu.
00:07:03: Wenn ihr das noch nicht so genau wisst.
00:07:05: kläre da auch auf meinem Profi immer ein bisschen auf, weil ich finde, es ist wirklich so ein fettes Vorurteil in den Köpfen von Menschen, was ich auch öfter thematisiere auf meinem Kanal.
00:07:14: Auch du als Ärztin, du findest doch überall einen Job.
00:07:17: Nee, eben nicht.
00:07:19: Das macht mich auch mittlerweile wütend, weil es so uninformiert einfach wieder dahingesagt ist.
00:07:26: Ja, einfach ein komplettes Vorurteil ist.
00:07:27: Also ich zum Beispiel bin ja in der Weiterbildungszeit zur Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe.
00:07:33: Das bedeutet, ich habe sechs Jahre Medizin studiert, jetzt muss ich noch eine fünfjährige Facharztausbildung in Vollzeit obendrauf packen.
00:07:40: In Vollzeit, ja?
00:07:42: Und wenn ich in Teilzeit arbeite, dann wird meine Facharztausbildung proportional gesehen, um diese Zeit verlängert.
00:07:50: Also das ist sowieso schon die größte Ungerechtigkeit.
00:07:54: Also ist natürlich ganz logisch, aber es ist trotzdem ungerecht, weil dadurch die Mütter zu billigen Arbeitskräften diskriminiert werden.
00:08:04: Und was die größte Ungerechtigkeit ist, wir müssen ja auch Bereitschaftsdienste ableisten an den Kliniken und da wird sich selten an Arbeitszeitengesetze gehalten.
00:08:11: Also wir machen ja ganz oft diese vierundzwanzig-Stunden-Dienste und die werden einfach nicht zur Weiterbildungszeit gerechnet, stellt euch also vor.
00:08:18: Bei meinem letzten Job, wo ich auch gekündigt worden bin, da habe ich fünfzig Prozent gearbeitet, weil ich wusste, dass die Breitschaftsdienste an Top kommen.
00:08:26: Das bedeutet, eigentlich darf man dann nur zwei, vier, zwanzig Stunden Dienste machen.
00:08:30: Aber ich wusste schon, da wird sich immer nicht dran gehalten.
00:08:31: Deswegen dachte ich, ich stelle mich mal lieber auf vier, vier zwanzig Stunden Dienste im Monat ein.
00:08:35: Dann wäre ich ja auch schon wieder fast bei einer normalen Vollzeitstelle.
00:08:39: Aber gleichzeitig, wäre mir diese Breitschaftsdienste nicht auf die Weiterbildungszeit angerechnet worden.
00:08:45: Das heißt, würde ich jetzt fünf Jahre lang also die volle Weiterbildungszeit zur Fachärztin in dieser Teilzeitstelle arbeiten, würde ich zehn Jahre brauchen für meine Fachartsausbildung, obwohl ich eigentlich die ganze Zeit Vollzeit gearbeitet habe, aber halt fünfzig Prozent nur in der regulären Arbeitszeit und den Rest als Bereitschaftsdienste.
00:09:06: So, das war jetzt hier ganz, ganz genau dargestellt, aber mir ist das super wichtig, das einmal richtig hinzustellen, weil es eben auch nicht so einfach ist.
00:09:16: dem gerecht zu werden und ganz oft halt einfach unwissen damit gepaart ist.
00:09:22: Genau.
00:09:23: Und gleichzeitig sind diese Weiterbildungsstellen halt ragesäht.
00:09:25: Ich kann einfach nicht irgendwo arbeiten.
00:09:27: Ich befinde mich quasi in Ausbildung.
00:09:29: Das heißt Ärztin in Weiterbildung.
00:09:30: Früher ist Assistenzärztin oder Assistenzarzt.
00:09:33: Ich befinde mich quasi in Weiterbildung und mich darf auch nur ein Facharzt oder eine Fachärztin ausbilden, die diese Weiterbildungsermächtigung hat.
00:09:42: Und das sind auch gar nicht mal so viele Menschen.
00:09:45: Ich bin jetzt ja in Kontakt getreten mit den ganzen Stellen hier, da, wo ich wohne in der Stadt.
00:09:51: Da gibt es Unmengen mehr an Stellen, wo überhaupt Weiterbildungsermächtigte sitzen.
00:09:57: Auf dem Land gab es nur diese zwei Kliniken in meinem Umfeld.
00:10:00: Keine Praxis hatte eine Weiterbildungsermächtigung.
00:10:03: Und die eine Klinik war auch so klein, dass ich da gar nicht meine Anforderung erfüllt hätte, um irgendwann Fachärzten zu werden, zu viel dazu.
00:10:11: Naja, jetzt hier in der Stadt gibt es vierzehn Weiterbildungsstellen.
00:10:14: Die habe ich alle angeschrieben, also zwölf Praxen und zwei Kliniken.
00:10:18: Und ich habe auch Antworten bekommen.
00:10:21: Die Supernet waren, die meinten, du hast so einen tollen Lebenslauf, auch du interessierst dich für Hypnose.
00:10:26: Guckst ein bisschen über den Tellerrand, das mag ich ja auch total, wenn nicht nur die klassische Schulmedizin betrieben wird.
00:10:35: Genau, und dann kam aber gleichzeitig die Absagen dazu, weil zum Beispiel eine Ärztin jetzt auch den Sitz des älteren ehemaligen Praxisinhabers übernommen hat, den Kassensitz.
00:10:48: Und jetzt nicht automatisch die Weiterbildungsermächtigung mit übernommen muss, sondern noch zig Seminare, Weiterbildung etc.
00:10:54: ableisten muss, neben ihrer Gründung, ihrer neuen Selbstständigkeit, neben Praxiseinrichten, neben kaufmännischen Fähigkeiten, die man sich anlernen muss.
00:11:05: Wir haben das ja nie in der in der Ausbildung oder in dem Grundstudium zum Medizinerin gelernt.
00:11:11: Also stellt euch das mal alles vor und sie sagt einfach, du, ich würde dich so gerne nehmen.
00:11:15: Aber ich habe keine Kapazitäten, das gerade alles noch abzuleisten und deswegen muss unsere Praxis jetzt leider diese Weiterbildungsermächtigung wieder abgeben.
00:11:22: Also auch wenn da vierzehn Weiterbildungsermächtigte ausgeschildert oder ausgeschrieben sind, entspricht das einfach nicht der Wahrheit.
00:11:29: Und ich sag mal, wir sitzen hier in einer relativ großen Stadt, wollen mal kurz die Einwohnerzahl.
00:11:37: der Stadt, wo ich wohne, einen Blick.
00:11:41: Zweihundertfünfundfünfzigtausend, also ich würde sagen, ist gar nicht mal so klein.
00:11:46: Und trotzdem gibt es nur diese vierzehn Weiterbildungsermächtigten, die nicht mal alle gerade ausbilden.
00:11:51: Und meistens handelt es sich ja dann, wenn es nicht gerade Kliniken sind, wirklich nur um auch die Anzahl der absoluten Plätze, die frei sind.
00:11:59: Also quasi zwölf Praxen haben ja auch nur zwölf Plätze frei, die in den allermeisten Fällen besetzt sind.
00:12:06: Oder halt irgendwelche Umstände, wie die Praxis kann gerade nicht weiter ausbilden, weil keine Weiterbildungsermächtigung vorliegt.
00:12:12: Okay.
00:12:13: Ich hoffe, ihr versteht ein bisschen, worauf ich hinaus will.
00:12:15: Danke, wenn ihr noch an Board seid, weil das sehr, sehr spezifisch war.
00:12:19: Aber mir war das wichtig, das einmal für unsere Berufsgruppe darzustellen.
00:12:24: Und dann kommen an Top noch diese Diskriminierungen, die wir als Mütter erfahren.
00:12:31: Und das ist ja wirklich jobübergreifend.
00:12:34: Und ich hab wirklich überlegt, ob ich meinen Kind jetzt nicht mehr angebe, aber ich hab's natürlich im Lebenslauf allein schon stehen, weil mir war so noch ein Beschäftigungsverbot dahinter, dann Elternzeit.
00:12:43: Jetzt Arbeitslosigkeit, oh mein Gott, das ist wirklich schon eine lange Zeit, wo ich nicht in meinem richtigen Job gearbeitet habe.
00:12:51: Alleine das ist vielleicht ja auch schon ein Red Flag für manche.
00:12:54: Aber was soll ich sagen?
00:12:55: Ich glaub, wir sind auch mittlerweile raus aus dieser alten Arbeitsweise, wenn ich so an meinen Vater denke, der hat all seine... berufliche Lebenszeit bei ein und demselben großen Konzern gearbeitet.
00:13:10: Ich glaube, vierzigjähriges hatte der schon, kann ich mir mich vorstellen.
00:13:14: Ich glaube, wir sind da auch rausgewachsen, dass wir auch immer mehr nach Sinn und Erfüllung streben und deshalb auch wirklich uns nicht scheuen, vielleicht nochmal einen Studiengang kurz anzugucken, komplett einen anderen Weg einzuschlagen.
00:13:28: Ja, finde ich auf jeden Fall gut.
00:13:31: Ja, so.
00:13:33: Und jetzt zu dem wirklichen Punkt.
00:13:36: Wir als Mütter werden weniger eingeladen.
00:13:39: Ja, dem ist so.
00:13:41: Und was soll ich sagen?
00:13:43: Eigentlich dürfen wir erst mal gar nicht im Gespräch danach gefragt werden.
00:13:47: Und wir müssen es auch nicht in unseren Lebenslauf oder in unserer Bewerbungsanschreiben schreiben.
00:13:52: Aber ich denke mir, so dann entsteht da so eine Riesenlücke, die ich halt auch nicht irgendwie mit Lügen füllen kann, was ich in der Zeit gemacht habe.
00:14:01: Deswegen habe ich versucht, es positiv auszudrücken.
00:14:05: Ich habe es also ganz klassisch einfach mit Beschäftigungsverbot und Elternzeit drin stehen und in meinem Bewerbungsanschreiben habe ich es halt so formuliert, dass ich mich jetzt wieder voll und ganz auf meine berufliche Karriere konzentrieren möchte nach einer intensiven Familienphase.
00:14:21: Kann man ja auch noch positiver ausschmücken, weil ganz ehrlich, es ist total ressourcenstärkend als Mama oder auch als Papa, einfach als Eltern zu Hause zu sein, weil Ganz ehrlich, erst jetzt wissen wir alle, was Multitasking ist, oder?
00:14:37: Ich wusste vorher schon, ich bin nicht gut in Multitasking, bin ich auch jetzt in dem Sinne noch nicht.
00:14:41: Aber es bleibt mir gar nichts anderes übrig, weil wir andauert in unseren Tätigkeiten unterbrochen werden.
00:14:45: Also mein Kind ist ja mittlerweile zwei Jahre alt.
00:14:48: Ich weiß nicht, wie eure zweijährigen so drauf sind.
00:14:50: Mein zweijähriger kann es noch nicht, dass er ewig lange selbstständig spielt.
00:14:55: Es gibt immer diese kleinen... Golden Happy Hours sagen wir immer, nach dem Essen, wo so fünf Minuten sind, wo er richtig happy ist und wir auch natürlich durch neue Gewohnheiten versuchen, ihn dahin zu bringen, dass er das auch länger schafft, dass wir sagen, Mama und Papa möchten noch aufessen.
00:15:11: Wir wissen, du bist schon fertig, du kannst jetzt schon mal spielen gehen.
00:15:15: Und ja, das klappt mehr, mal weniger.
00:15:17: Oftmals wird dann einfach zu unseren Füßen gespielt, finde ich auch völlig in Ordnung, solange ich einfach meinen Teller noch warm aufessen kann.
00:15:25: Genau.
00:15:26: Aber alleine das stärkt ja schon mal Multitasking.
00:15:32: Dann sind wir extrem fähig, zeiteffizient zu arbeiten.
00:15:37: Also wer kann das besser als Eltern, die zu Hause sind, die andauernd in irgendwas unterbrochen werden und trotzdem noch schaffen, Termine zu jonglieren, die Einkaufsliste zu schreiben.
00:15:48: Also wir sind wie kleine ManagerInnen zu Hause, die einfach zehn Jobs gleichzeitig jonglieren, oder?
00:15:56: Also ihr wisst sofort, wovon ich spreche.
00:15:59: Und eigentlich sollte die Jobwelt draußen mal anfangen, uns als extreme Kraftquelle, Ressource zu sehen.
00:16:07: Gleichzeitig kommt natürlich wieder die Marm gilt dazu, dass wir uns dem schon bewusst sind, dass uns alle blöd angucken, dass wir benachteiligt sind im Job.
00:16:16: Wir wollen ja gleichzeitig den Ansprüchen über genügen zu sagen.
00:16:21: Also allein, dass wir schon dahin kommen, dass wir diese dieses Marken uns verstecken wollen, weil ich habe gesagt, ich bin kurz davor zu lügen, wäre übrigens ja auch rechtens, weil ich muss es nicht angeben, habe ich auch schon erwähnt.
00:16:34: Aber eigentlich möchte ich auch gar nicht bei einem Arbeitgeber arbeiten, bei dem ich das ja verstecken muss, aber gleichzeitig würde ich auch gerne mal zu mehr Bewerbungsgesprächen überhaupt eingeladen zu werden.
00:16:45: Und dann kann ich das immer noch im Gespräch erwähnen, also so war mein gedankener Ansatz.
00:16:48: Aber ja, habe ich schon revidiert, weil, hätte ich einfach eine riesen Lücke, geht gar nicht, das zu vertuschen in dem Sinne.
00:16:55: Naja.
00:16:56: Und gleichzeitig muss jetzt wirklich mal langsam angefangen werden, uns als Ressource zu sehen und nicht nur als Markel, weil klar, ich verstehe es auch, deren Kopfkino geht an.
00:17:05: Sie sehen Kindkrankentage und wenn wir ehrlich sind, ich habe das schon öfter in vorherigen Folgen angesprochen, Mutter zu werden oder Eltern zu werden entspricht dem größten Karriereknick von Frauen.
00:17:19: Über den gesamten Lebensabschnitt gesehen.
00:17:24: Es führt dazu, Das vorherige, gleichberechtigte Rollen plötzlich retraditionalisiert in alte Muster fallen.
00:17:35: Und wirklich, dass es wieder darum geht, Mutter bleibt zu Hause, das ist ja auch nicht aus dem Nichts gegriffen, dass Arbeitgeber diese Einstellung haben, weil es eben meistens die Mütter sind.
00:17:46: in über neunzig Prozent der Fälle, arbeiten Mütter in Teilzeit und nicht die Väter.
00:17:52: In den allermeisten Fällen nehmen Mütter die Kindkrankentage, obwohl er uns eigentlich auf beiden Seiten Kindkrankentage zustehen, sind das doch wieder die Mütter, die zu Hause bleiben.
00:18:00: Wo ich mich frage, warum?
00:18:03: Wahrscheinlich liegt es einfach daran, weil der Vater, wenn wir jetzt mal bei den heteronormativen Beziehungen bleiben, dass der Vater oder der Mann hundert Prozent arbeitet, somit auch mehr Geld nach Hause bringt und seinen Job automatisch als wichtiger erachtet wird.
00:18:17: Ich merke es ja auch, also ganz ehrlich, Felix und ich sind davon nicht ausgenommen.
00:18:22: Wir sind da auch klassisch eingesteupert in diese Falle, hatten auch letztens wieder eine Diskussion darüber, dass ich mir denke, ich möchte eigentlich, dass du auch reduzierst.
00:18:33: Ich bin jetzt diejenige, die nach einem Teilzeitjob sucht.
00:18:35: Es wird ihr sehr schwer gemacht und ich möchte, dass du gleichzeitig auch mit den Stunden runtergehst.
00:18:41: Und er ist da immer noch ein bisschen am Mit sich hadern, weil ich glaube, dass da auch viel von diesem Mann sein drin steckt, weil sind wir mal ehrlich zu uns, wir halten alle noch diese Geschlechtsstereotypen aufrecht, weil auch die Frauen oftmals den Versorger gerne hätten als Mann, die Männer sich auch sehr wohlfühlen in dieser Rolle, weil es eigentlich fast mit das Einzige ist, worin sie wirklich wirklich gesehen werden.
00:19:11: Und gleichzeitig werden die Ansprüche immer lauter, dass du aber zusätzlich zudem auch noch emotional verfügbar sein soll.
00:19:17: Sollte sich endlich um den emotionalen Load, Mental Load kümmern.
00:19:22: Sollts nicht nur Finanzen, Tech und Sport Interessen haben.
00:19:26: Ja, wir wissen es alle.
00:19:27: Aber gleichzeitig bedeutet das auch bei uns als Frauen, dass auch wir wieder mehr in diese Rolle gehen.
00:19:33: Also eigentlich sollen alle alles können.
00:19:36: Ja, hört sich erst mal an strengt an.
00:19:37: Aber vielleicht müssen wir erst mal... das ausprobieren, um uns wieder frei für andere oder auch althergebrachte Modelle zu entscheiden.
00:19:46: Weil ich glaube nicht, dass wir uns gerade frei dafür entscheiden, immer noch wieder in diese retraditionalisierten Rollen zu schlüpfen.
00:19:54: Ich hoffe, ihr könnt nachempfinden, wovon ich spreche.
00:19:58: Genau.
00:19:59: Und ja, ich bin aktuell bereit, ne, sagen wir mal, achtzig Prozent Stelle anzunehmen.
00:20:04: Solange ich in der Praxis arbeite, weil es durch ja keine Dienste gibt, Und an einer Krankenhausstelle, dafür habe ich auch ein Vorstellungsgespräch, sogar ein Level-Eins-Krankenhaus, wo Level-Eins bedeutet Level-Eins-Perinatil-Zentrum.
00:20:19: Das bedeutet, die behandeln jegliche Art von Schwangerschaften, extreme Frühgeburten, jegliche Komplikationsraten.
00:20:27: Da ist auch immer ein Oberarzt oder ein Facharzt mit im Haus, Oberärztin oder Fachärztin ebenso.
00:20:32: Genan ist bei mir auch noch nicht komplett mühelos.
00:20:36: Aber gleichzeitig bedeutet das auch extreme.
00:20:39: Schichtarbeit, hohe Flexibilität, extreme Verantwortung, auch eine hohe Lernkurve.
00:20:45: Und ich frage mich, ist das das Richtige in dieser kleinen Familienphase?
00:20:52: Andere Kolleginnen oder auch enge Freundschaften haben ja schon gesagt, es ist nicht kompatibel.
00:20:59: Du wirst dich fühlen, du wirst dich kompletzerissen fühlen.
00:21:03: Du wirst nirgends ganz sein.
00:21:04: Und ja, gleichzeitig weiß ich ja auch schon, ich wurde ja schon bei meiner letzten Stelle dafür gekündigt, dass ich nicht stillen sollte, aber wollte und dass deswegen keine vierzehnzehnte Stunde machen konnte.
00:21:15: Mittlerweile ist das Thema ja nicht mehr aktuell, denn wir stillen nur noch zweimal tagsüber.
00:21:21: Es war sehr, sehr schwer dort hinzukommen.
00:21:23: Ihr wisst es alle, wer meine Folgen hier regelmäßig hört.
00:21:27: Aber gleichzeitig würde es bedeuten, dass ich Dienste machen könnte, aber ich weiß nicht.
00:21:33: Wie viele von euch im Krankenhaus arbeiten und diese Probleme kennen, das ist auch nicht, dass diese Schichtsysteme in so einem regulären System eingegliedert sind, dass du weißt, jeden zweiten Mittwoch im Monat arbeite ich, vierundzwanzig Stunden Dienst.
00:21:50: Nein, das ist, hier fällt jemand aus, da ist jemand krank, da hat jemand Urlaub, jetzt ist jemand schwanger geworden.
00:21:55: Das ist total unplanbar und unberechenbar.
00:21:59: Und die Chef ... und Chefin in Etagen, die eigentlich für diese bessere Planbarkeit und Vorhersehbarkeit zuständig sind, die machen das nicht, weil ein Krankenhaus wirtschaftlich sein muss und einfach immer als erstes bei Personal, bei dem teuersten Kostenfaktor Personal gespart wird.
00:22:16: Und somit ist man klinisch, klinisch sage ich schon, chronisch unterbesetzt.
00:22:21: Also ich verstehe auch nicht, wie das sich weiterhin rechnen kann.
00:22:25: Das bedeutet, du... Du musst immer für irgendwelchen einspringen.
00:22:28: Du hast sowieso mal die Woche arbeitest du zwei Dienste, nächste Woche keinen, dann wieder drei, also bei einer Vollzeitstelle.
00:22:37: Hatt ich ja sieben bis acht, vier, zwanzig Stunden Dienste im Monat, das war einfach nur schrecklich.
00:22:41: Und ich denke mir so, ich weiß nicht, ob das das Richtige ist für eine Kernfamilie, kleine Kernfamilie, die gerade noch in diesen kleinen Kinderjahren steckt.
00:22:50: Mal gucken, wie dieser Kita-Winter bei uns wird.
00:22:53: Toi, toi, toi.
00:22:55: Bislang gut.
00:22:56: Aber es ist auch gerade erst gestartet, die Herbst-Saison.
00:22:59: Genau.
00:22:59: Und weiterer Punkt, was ich Ihnen im Rea angesprochen hatte, war auch, dass ich auf jeden Fall unsere Kinderplanung verschweigen werde, wobei wir auch wirklich nicht in nächster Zeit noch ein zweites Kind wollen.
00:23:11: Darüber hatten wir, glaube ich, auch schon mal eine Folge.
00:23:13: Und haben das öfter mal thematisiert.
00:23:15: Felix ist ja nach wie vor der Mensch, der sagt, es gibt Menschen, die sind für Familie gemacht und für Kinder.
00:23:21: Und es gibt Menschen wie uns, die strengen das alles an.
00:23:25: Ich würde ja ein bisschen widersprechen, weil ich glaube, es strengt eigentlich alle an.
00:23:30: Manche sprechen da mehr drüber, manche weniger, manche sind sich dem auch mehr bewusst, manche weniger, manche haben mehr Unterstützung im sozialen Netzwerk, manche gar nicht, manche gehen komplett in dieser Mama- und Hausfrorenrolle auf, manche nicht.
00:23:43: Ist das alles okay?
00:23:43: Ist ja alles ohne Wertung, ja?
00:23:45: Aber ich glaube, das sind auf jeden Fall die Faktoren, die dazu führen, dass manche angestrengter sind und manche nicht.
00:23:51: Ja, wir gehören definitiv zu denen, die angestrengter sind.
00:23:53: Aber ich würde trotzdem sagen, dass wir es relativ gut hinkriegen.
00:23:58: Durch Planung, durch Meet-Himes, durch jetzt hier in der Stadt auch wieder regelmäßig zum Sport gehen, weil wir im Fitnessstudio angemeldet sind.
00:24:05: Also wir sind uns auch darüber bewusst, dass wir diesen Ausgleich brauchen.
00:24:08: Und trotzdem leidet natürlich auch extrem unsere Zweisamkeit als Paar darunter, weil wir halt eher mal zum Sport gehen.
00:24:15: Es ist eine Date-Night zu machen oder so.
00:24:16: Und ich sage auch mal so, unsere Nächte sind auch noch Immer nicht so, dass der Kleine zuverlässig einfach durchratzt.
00:24:23: Gratz ist ja auch leicht verschnupft, aber halt nicht krank.
00:24:26: Und der schnarcht so, dass ich auch nicht pennen kann.
00:24:29: Und das teilt Sachen.
00:24:30: Und der wacht auch drei, vier, fünf Mal pro Nacht auf.
00:24:35: Er schreckt sich selber und sagt, Mama, Mama, Mama.
00:24:37: Und da muss ich ihn anfassen, beruhigen, der schlägt wieder ein.
00:24:39: Also, es ist ja keine erholsame Nacht.
00:24:41: Und ich weiß auch nicht, wann das irgendwie komplett mit Durchschlafen verbunden ist.
00:24:46: So sehen halt unsere Nächte noch aus, ruhig mal auch den Gebiet.
00:24:48: Was soll man mit dem?
00:24:49: mit dieser Schlafqualität auch im Schichtsystem arbeiten.
00:24:52: Also das sind so Punkte, die werden irgendwie von der Gesellschaft komplett vergessen, von der Politik, vom Staat, von der Krankenhausleitung, wo ich mir denke, ey, wie sicher kann es denn sein, wenn ich dann in diesem Schichtdienst-System arbeite und immer noch völlig übermütet bin.
00:25:08: Also auch, als ich mit zwölf Monaten da meinen Sohn noch komplett gestillt habe, es wäre absolut fahrlässig gewesen, hätte ich da nachts irgendwen behandelt.
00:25:17: Geht gar nicht.
00:25:17: Aber sowas wird ja irgendwie auch überhaupt nicht gesehen.
00:25:20: Und ich frage mich auch, wie lange Mütter das auch einfach wieder unsichtbar tragen, diese Last?
00:25:26: Es gibt nicht umsonst das Mama Burnout, weil die da halt einfach geradeaus und ohne Bremsung reinschlödern, diejenigen, die es eben nicht ansprechen und das einfach mitgemacht haben.
00:25:38: Ich habe auch einen Kommentar bekommen, den können wir hier gerne auch noch mal auseinandernehmen zusammen.
00:25:43: Der hat mich auch heute ein bisschen beschäftigt und ich habe mir auch die Mühe gemacht, dahin und herzuschreiben.
00:25:47: mit dieser Luisa heißt sie.
00:25:49: Unter dem besagten Rule, was ich ja heute so ein bisschen thematisiert hab und sie war so und hat mich halt total angegriffen dafür, dass ich auch im Internet nach Tipps frage, ha, ha, ha.
00:26:00: Und weil ich ja den besagten Rule gefragt habe, soll ich's machen, soll ich mein Kind verschweigen oder nicht, soll ich anfangen zu lügen, was ja erst mal gesehen rechtens wäre, ja.
00:26:09: Aber klar, ich will's mir auch nicht mit meinem Arbeitgeber versauen, deswegen ich persönlich würde es nicht machen, kann ja auch wie gesagt die Lücken gar nicht anders begründen.
00:26:16: So.
00:26:16: Dann meinte sie, sie wäre ja die Art von Mutter, sie hat nämlich auch ein Kind, die das alles ganz treu voraus geplant hat.
00:26:23: Ihre Schwangerschaft, sie ist extrem gut finanziell abgesichert in diese Zeit gegangen.
00:26:31: Wenn ich es richtig verstanden habe, arbeitet sie auch weiterhin.
00:26:33: Vollzeit hat sich um Kitaplätze und Co.
00:26:35: soziales Netz etc.
00:26:36: pp.
00:26:37: gekümmert.
00:26:38: Klingt übrigens auch erstmal privilegiert.
00:26:39: Nicht jeder hat diese soziale Netzwerk und so weiter und ein Kitaplatz etc.
00:26:43: pp und die... finanziellen Chancen, aber egal, darum geht es ja nicht, sondern sie hat ganz, ganz extrem hervorgehoben, dass ich das ja scheinbar nicht so perfekt voraus geplant hätte.
00:26:56: und wie dumm, also sie hat auch wirklich sehr abfällig gesprochen, und wie dumm man dann teilweise wäre, das nicht zu tun und sich dann noch darüber zu beschweren.
00:27:05: Das ist dieses ganz, ganz falsche Narrativ von der Mütter soll doch am besten Unsichtbar Mutter sein und am besten so leben, als hätten wir gar keine Kinder.
00:27:17: Also sie war komplett dagegen, dass man das Kind verschweigt, aber lebt quasi eigentlich so, als hätte sie gar kein Kind.
00:27:22: Das war dann so meine Schlussfolgerung daraus.
00:27:24: Und das ist doch komplett falsch.
00:27:26: Und gleichzeitig zeigt es auch diese Unsicherheit, die bei ihr Mitschwenkler, sie ist sich dem gar nicht bewusst.
00:27:30: Sie reflektiert das scheinbar auch nicht.
00:27:32: Warum sie so perfekt versucht zu... Ja, zu verstecken und zu maskieren, dass sie ein Kind hat, damit sie ja nicht aneckt in diesem System, die natürlich nichts übrig haben für Mütter, die uns ja nicht ohne Sinn die ganze Zeit diskriminieren und weniger einstellen und schämen und uns die gilt mitgeben und so weiter, die ganzen Begriffe halt, die ja auch immer wieder Thema sind.
00:27:55: Und was sie ja eigentlich macht, sie versucht es ihrem Arbeitgeber.
00:27:58: oder dem Patriarchat, extrem recht zu machen, bloß nicht negativ aufzufallen, bloß nicht anzuecken, am besten beim Kind krank, gar nicht zu fehlen, das Kind dann immer an Oma abzuschieben und Co.
00:28:10: Wahrscheinlich, und übrigens sind auch immer die Omas diejenigen, also auch wieder die weiblichen Vorfahren.
00:28:16: Verfahren, ihr wisst, was ich meine, die weiblichen Verwandtschaften verwanden, meine Güte, diese Last tragen.
00:28:24: Also es bleibt ja auf den Schultern der Frauen.
00:28:28: Es kann nicht sein.
00:28:29: Und sie sagt, ich darf darüber mich ja nicht beschweren, weil ich bin selber schuld daran.
00:28:33: Sie hat gesagt, war einem Land wie Deutschland, wo ja bekannt ist, das Mütter, das Problem, sind sie das genauso genannt, muss man halt selber daran arbeiten, dass man nicht mehr als das Problem angesehen wird.
00:28:43: Und da sage ich ganz klar, nein, einfach nein.
00:28:46: Und deswegen ist es auch ein Grund bei mir, dass ich in meinem Lebenslauf oder in meiner Bewerbung meinen Kind nicht verstecke.
00:28:52: Und ich würde euch gerne dazu motivieren, das auch nichts zu tun.
00:28:55: Oder wenn ihr es tut, dann aber.
00:28:58: wird es sowieso zur Sprache kommen im Gespräch und ich glaube auch nicht, dass es ein guter Arbeitgeber ist, wenn der so diskriminierend eingestellt ist, dass keine Mütter eingestellt werden und spätestens irgendwann wird es rauskommen, wenn man fehlt aufgrund des Kindes und es sollte einfach nicht zur Diskussion stehen, dass man das machen muss.
00:29:19: Und letztendlich werden wir auch nur was daran ändern, wenn wir es gemeinschaftlich nicht mehr verstecken und im Gegenteil Wir leisten so viel an unsichtbare Arbeit.
00:29:28: Wir sollten eher noch belohnt werden mit extra Urlaubstagen.
00:29:31: Oder was weiß ich, denkt euch mal was aus dafür, dass wir diese Gesellschaft aufrecht erhalten.
00:29:36: Wir sind wirklich das Rückgrat der Gesellschaft.
00:29:39: Ich merke es auch immer wieder, Felix und ich sind da auch noch nicht raus.
00:29:42: Und es soll hier keine Schuldzuweisung sein.
00:29:44: Aber ich bin weiterhin diejenige, die ihm Bücher zuschiebt und sagt, ich habe keinen Bock mehr, mich bei dem und dem Thema einzulesen.
00:29:52: Das ist bitte deine Aufgabe, danke.
00:29:55: Ich weiß, so sollte es auch nicht laufen, aber wir sind schon auf einem guten Weg.
00:30:00: Wir müssen uns halt erstmal thematisieren und ins Bild rücken.
00:30:08: Es bringt nichts, wenn wir diese retraduzionalisierten Muster weiterleben, ohne sie zu hinterfragen.
00:30:14: Und gleichzeitig müssen wir sie zur Sprache bringen, weil es bringt nichts.
00:30:19: Mir fehlt das Wort, das ist besser zu erklären.
00:30:22: Ich glaube, ganz viele sagen, ja, auch gerade momentan sind die ganzen sehr radikalen Feministinnen sehr laut auf Insta und Kodi sagen, ey, dann lassen wir uns alle scheiden.
00:30:31: Ich habe keinen Bock mehr, meinen Mann die Welt zu erklären.
00:30:34: Aber woher sollen sie es können?
00:30:36: Natürlich sind sie mittlerweile erwachsen und müssen diese Synapsen in den Köpfen auch bilden.
00:30:41: Aber ich sehe es so, dass wir ... ein Team sind und ich bin immer noch gerne dazu bereit, ihm auch meine Hand zu reichen, nicht in allen Dingen, aber ihm da auch teilweise an die Hand zu nehmen, bis er irgendwann soweit ist und von alleine los geht und die Bücher liest und so weiter.
00:30:59: Und ich bin noch nicht am Punkt der Scheidung eingekommen, das ist jetzt mal so drastisch zum Ende zu bringen, die Folge.
00:31:06: Ich hoffe, ihr wisst, was ihr meint, mein Marmbrain kickt auch wieder, Mutter täte immer noch.
00:31:11: völligst im Gange mit Wortfindungsstörungen und vielleicht auch nicht so komplett perfekt den roten Faden hier zu haben.
00:31:17: Aber ich hoffe, ihr wisst, was ich sagen will.
00:31:19: Und damit rückt mir gerne die Daumen für meine zwei bisher anstehenden Bewerbungsgespräche.
00:31:24: Und demnächst kommen noch ein paar schöne Folgen mit Gästinnen und demnächst hoffentlich auch die mit Felix.
00:31:30: Und bis dahin drücke ich euch mit einer virtuellen Umarmung.
00:31:34: Lasst uns gerne schöne Bewertungen da, Kommentare da, schreibt mir eine DM bei Insta.
00:31:39: Wenn ihr einen Austausch gehen wollt, ich freue mich immer, mit euch in einen Austausch zu kommen.
00:31:42: Ja, macht's gut.
00:31:43: Bis zum nächsten Mal, eurer Nella.
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