Thema Trennung: Muss ich für die Kinder bleiben?

Shownotes

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Diese Folge vom Mama-Talk ist besonders intensiv und emotional, denn wir sprechen über ein Thema, das viele von uns bewegt: Die Trennung bzw. Scheidung als Eltern.

Ich habe die wunderbare Anne Bormann bei mir, eine Expertin, die selbst durch eine Trennung gegangen ist und nun andere Mütter begleitet, die vor dieser schweren Entscheidung stehen. Wir tauchen tief in die emotionalen und praktischen Herausforderungen ein, die eine Trennung mit sich bringt. Anne erzählt offen von ihren eigenen Erfahrungen und wie diese ihr berufliches Leben als Familienberaterin geprägt haben.

Wir besprechen auch, warum viele Mamas wegen der Kinder bleiben und welche Ängste und Schuldgefühle eine Rolle spielen. Dabei hebt Anne hervor, dass Trennungen auch Chancen für persönliches Wachstum und neue Partnerschaften bieten können, und sie teilt, wie es möglich ist, den Kindern die Trennung zu erklären und im gesamten Prozess eine sichere Umgebung zu schaffen. 😊 Eure Mela!

Anne bei Instagram: https://www.instagram.com/annebormann.beratung/ Annes Website: https://www.annebormann.de/

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Transkript anzeigen

00:00:00: Hallo ihr Lieben, Mamas und Papas da draußen. Willkommen zu einer neuen Folge hier beim Mammatalk Podcast.

00:00:14: Hier ist Mella, eine sehr müde Mella, nur um euch mal kurz abzuholen.

00:00:19: Mein kleiner war gestern krank, aber ist dann trotzdem morgens um fünf wach.

00:00:22: Ey, ich weiß auch nicht, wir sind einfach immer für immer 5 a.m. klappt.

00:00:26: Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das irgendwann ändert.

00:00:29: Aber trotzdem freue ich mich hier, dass ich hier heute sitze.

00:00:32: Auch noch mit einer tollen Gästin, der lieben Anne Boorman.

00:00:35: Wir wollen heute über ein Thema reden, was wir auch schon mal im Podcast hatten.

00:00:39: Aber ich finde, es wird einfach nicht unspannend.

00:00:42: Es geht um das Thema Trennung als Eltern.

00:00:45: Und so ein Fokus wollen wir ein bisschen darauf legen, dass viele Eltern,

00:00:49: vielleicht auch insbesondere Mamas, sich immer schwer tun, zu gehen,

00:00:52: weil sie wegen der Kinder bleiben wollen.

00:00:54: So, ich will gar nicht zu viel vorwegnemen. Ich gebe jetzt erstmal das Wort an die Liebe Anne ab.

00:00:59: Die darf sich gerne erstmal selber vorstellen, bevor wir richtig rein starten.

00:01:02: Erst mal Hallo, liebe Anne, schön, dass du dabei bist.

00:01:04: Hallo, liebe Mella, ich freue mich sehr, dass ich heute hier sein darf.

00:01:08: Ja, ich bin Anne, ich komme aus Berlin.

00:01:12: Ich wohne hier mit meinen drei Kindern.

00:01:14: Ich arbeite einerseits als Erzieherin aktuell, zwei Tage die Woche.

00:01:19: Und den anderen Teil der Woche selbstständig als Familienberaterin.

00:01:24: Ganz bald auch als psychologische Beraterin.

00:01:27: Da schreibe ich gerade nur noch meine Abschlussarbeit.

00:01:30: Und ich bin seit vier Jahren getrennt.

00:01:35: Meine Trennung war zu einem Zeitpunkt, wo ich mit meinem dritten Kind ganz, ganz frisch schwanger war.

00:01:42: Genau, jetzt sind meine Kinder 3, 5 und 7 Jahre alt.

00:01:46: Und durch meine Trennung hat es sich so entwickelt,

00:01:50: dass ich aktuell Frauen begleite, die ja überlegen, sich trennen zu trennen.

00:01:56: Und ganz viele alleinerziehende Frauen auch begleite, ja.

00:02:01: Sehr schön, danke erstmal für den Einblick.

00:02:05: Das bedeutet, du studierst gerade noch Psychologie?

00:02:07: Nein, im Studium ist es nicht.

00:02:09: Es ist eine Ausbildung zur psychologischen Beraterin.

00:02:12: Ah ja, spannend. Wusste ich gar nicht, dass es das gibt als Beruf?

00:02:16: Ja, genau. Ich habe mich dafür entschieden,

00:02:18: als es sich so ein bisschen gewandelt hat, dass halt die Frauen zu mir gekommen sind.

00:02:22: Zu Beginn meiner Selbstständigkeit als Familienberaterin habe ich immer zu Ja-Fragen beraten,

00:02:29: was die Entwicklung der Kinder angeht.

00:02:31: Vor allem in diesem Alter zwischen 0 und 6.

00:02:34: Und dann habe ich gemerkt, okay, ich möchte aber auch den Frauen gut weiterhelfen.

00:02:38: Also, wie können die denn eine Entscheidung treffen, wenn es um Trennung geht?

00:02:41: Wie kann ich ihnen bei ihren Ängsten helfen?

00:02:43: Und habe mich dann nochmal für die Ausbildung entschieden.

00:02:47: Cool. Das klingt sehr wertvoll.

00:02:50: Und ich kann mir vorstellen, dass das ja so schwierige Situationen sind.

00:02:54: Also, ich bin selber Scheidungskind.

00:02:56: Und ich glaube, ich habe doch immer noch eine kleine Wunde vongetragen.

00:03:00: Irgendwie dachte ich immer, ich habe das schon öfter angeschaut mit so innerer Kindarbeit.

00:03:04: Aber weil mich diese Vorstellung auch so belastet, dass ich irgendwann,

00:03:08: oder man weiß ja einfach nie, was das Leben mit sich bringt,

00:03:11: ob vielleicht doch irgendwie wir auch von der Trennung irgendwann betroffen sein sollten,

00:03:15: da merke ich immer richtig, wie mein Herz schon allein bei der Vorstellung schwer wird.

00:03:20: Und ja, vielleicht magst du uns einmal kurz mitnehmen.

00:03:24: In deine Situation von vor vier Jahren, also liegt ganz bei dir,

00:03:28: wie detailreich du das machen möchtest, aber nur, dass wir vielleicht ein bisschen wissen,

00:03:32: wie war das bei dir und vielleicht auch, warum das dann ausschlaggebend war,

00:03:37: warum du in diese berufliche Richtung gegangen bist.

00:03:40: Stell ich mir vor, dass das vielleicht auch miteinander zusammenhängen kannst du uns ja mal erzählen.

00:03:43: Ja, sehr, sehr gern.

00:03:45: Ich glaube, einerseits war mir vor den Kindern nicht bewusst,

00:03:49: wie sehr Elternschaft so eine Beziehung verändern kann.

00:03:52: Ich bin ganz jung, Mama geworden.

00:03:55: Es war immer auch mein großer Wunsch, also ich bin 24, das erste Mal Mama geworden.

00:04:00: Und dann haben wir uns auch noch dafür entschieden,

00:04:03: dass die ersten beiden Kinder ganz nah beieinander sind.

00:04:06: Die sind nur 22 Monate auseinander.

00:04:09: Genau, ich glaube.

00:04:11: Muss ich direkt schon mal tief atmen, wenn ich jetzt so weiß, also 20 Monate auseinander.

00:04:15: 21.

00:04:16: 22, genauso alt ist gerade mein kleiner.

00:04:19: Ja, ich hatte genau, ja.

00:04:21: Und wenn ich jetzt dran denke, ja, Hut ab, Respekt.

00:04:25: Dann waren es auch noch diese Coronajahre.

00:04:28: Also dann mit dem zweiten Kind, das war dann genau,

00:04:32: ich glaube, vier Wochen vor dem ersten Lockdown war die Geburt.

00:04:36: So unter Rückblicken habe ich gemerkt,

00:04:40: also was diese frühe Elternschaft so für Belastung mit sich bringt.

00:04:45: Also wie groß der Schlafmangel ist, wie hoch das Stresslevel ist,

00:04:49: diese Verantwortung, die man plötzlich trägt.

00:04:52: Man ist irgendwie das erste Mal ja auch in dieser Situation und fühlt es alles so.

00:04:56: Und ich würde sagen, wir haben Stück für Stück immer weniger miteinander gesprochen.

00:05:02: So und waren nur noch am Funktionieren und jeder hat so Seins gemacht

00:05:06: und haben immer mehr so nebeneinander hergelebt.

00:05:09: Dazu kam auch noch, würde ich sagen, dass ich mich dann ganz doll weiterentwickelt habe.

00:05:14: Also ich habe mich in der zweiten Elternschaft für die Ausbildung

00:05:17: zur bindungsoorientierten Familienberaterin entschieden,

00:05:20: habe angefangen, meine Selbstständigkeit aufzubauen,

00:05:23: habe mich durch die Ausbildung ganz viel noch mal so mit meinen Themen beschäftigt.

00:05:28: Und auch mit der Frage, was für eine Mama möchte ich sein,

00:05:32: wie möchte ich Familie leben, um mich da ganz doll entwickelt.

00:05:36: Und ich glaube, wir haben uns da leider so ein bisschen auseinanderentwickelt,

00:05:40: weil mein Ex-Mandar nicht so mitgegangen ist.

00:05:43: Und schlussendlich kam es totaler Prob zur Trennung.

00:05:48: Das ist was, was ich auch niemand so wünsche, weil es eine andere Frau dann gab.

00:05:55: Und das war einfach eine sehr tiefe Verletzung und ein großer Schmerz.

00:06:00: Jetzt so vier Jahre später, wenn ich das jetzt betrachte,

00:06:05: gab es die Ursachen schon vorher, das war auf jeden Fall der Auslöser

00:06:09: für diese Trennung wirklich von heute auf morgen.

00:06:12: So, und ich war halt gerade ganz, ganz frisch schwanger noch

00:06:16: mit einem dritten kleinen Überraschungsbaby in meinem Bauch.

00:06:23: Genau, also das war einfach, das hat eine große Verletzung mit sich getragen

00:06:29: und das hat jetzt auch gebraucht, um das zu verarbeiten.

00:06:32: Aber so zusammengefasst würde ich sagen, war da einfach eine sehr große Belastung,

00:06:36: so wie es glaube ich ganz, ganz viele Eltern kennen so in diesen ersten Jahren.

00:06:41: Dann hatten wir keine gute Kommunikation und ich glaube fast

00:06:45: wahrscheinlich hat auch schon vor den Kindern, nur es fällt dann nicht so auf.

00:06:49: So, wenn jeder ausreichend halt auch Zeit gesichert

00:06:52: und man halt nicht so unter so einem hohen Stresslevel dann vielleicht auch irgendwie leidet,

00:06:57: dann haben wir uns da so aus den Augen verloren.

00:07:00: Ja.

00:07:02: Okay, kann ich sehr nachempfinden.

00:07:05: Danke erst mal fürs Teilen, das hört sich nach einer schweren Phase an in deinem Leben.

00:07:11: Trotzdem wirkst du jetzt so, als hättest du da viel irgendwie ja draus gezerbt, draus mitgenommen,

00:07:17: irgendwie dich draus weiterentwickelt, das finde ich immer so spannend.

00:07:20: Ich habe das Gefühl ganz oft, die Gäste, die ich hier in dem Podcast habe,

00:07:24: natürlich kommt ja auch auf uns oder auf den Podcast zu,

00:07:27: weil ihr spannende Lebensgeschichten mitbringt und selber was auf die Beine gestellt habt,

00:07:31: aber es sind ja in den meisten Fällen Mamas, die sich durch ihre Elternschaft weiterentwickelt haben

00:07:37: und dann wirklich selbst aus auf die Beine gestellt haben, anderen Mamas helfen,

00:07:41: das finde ich immer so faszinierend, also als würde da wirklich auch ein Riesengeschenk irgendwie drin liegen

00:07:46: in diesen ganzen Herausforderungen, oder?

00:07:48: Total, ja, das finde ich auch so.

00:07:51: Ja, schön.

00:07:53: Und um es noch einmal konkreter zu machen, das heißt Mamas, die zu dir kommen,

00:07:58: die sind auch wirklich schon in diesem Prozess, sich trennen zu wollen,

00:08:01: oder leistest du auch so eine Art beziehungsratgebende Arbeit,

00:08:06: dass man vielleicht noch irgendwas schauen kann, was man noch verändern könnte,

00:08:10: dass die Beziehung doch noch oder die Elternschaft klappt?

00:08:14: Beide Richtungen sind möglich.

00:08:17: Oft kommen Frauen zu mir und es gibt immer so ein erstes Kennenlerngespräch,

00:08:22: was wir telefonisch machen und dann versuchen wir am Ende so ein kleines Ziel zu formulieren.

00:08:27: Und ganz häufig sagen Frauen, ich möchte mit dir eine Entscheidung treffen.

00:08:33: Also es geht darum, so diesen Schwebezustand.

00:08:35: Und das kann sein, dass die Beziehung weitergeführt wird.

00:08:38: Das ist ganz oft noch offen.

00:08:41: Frauen beschäftigen sich aber oft schon über einen sehr, sehr langen Zeitraum,

00:08:45: also oft schon über Jahre, mit diesem Gedanken der Trennung, ja.

00:08:50: Okay, und wir wollen ja wirklich ein bisschen darauf eingehen.

00:08:54: Ich hatte das schon ganz am Anfang getiesert,

00:08:57: dass ein häufiger Grund ja oftmals ist,

00:09:00: kenne ich zumindest so aus dem Bekanntenkreis,

00:09:02: oder wenn ich so auf Insta bei echte Mamas oder so lese,

00:09:05: die immer sehr, sehr authentische und reale Erfahrungsberichte von Mamas teilen.

00:09:12: Dass viele, glaube ich, Angst haben,

00:09:15: dass den Kindern vielleicht einen Schaden zugefügt wird,

00:09:18: dass man vielleicht dieses heile Familienbild zerstört

00:09:22: und das sind, glaube ich, auch meine eigenen Ängste, die ich auf jeden Fall hätte.

00:09:27: Bestätigt sich das so in deiner Arbeit?

00:09:29: Sind das Gründe, warum Mamas bleiben

00:09:31: und vielleicht, wie du auch schon sagst, dann jahrelang hin und her überlegen?

00:09:34: Ja, würde ich auf jeden Fall sagen, diese Angst,

00:09:38: dass die Kinder diesen Schaden in Anführungsstrichen,

00:09:43: von dem wir widersprechen, nehmen, ist so groß.

00:09:47: Und ich glaube auch, dass ganz oft auch so eigene Erfahrungen ja mit reinspielen.

00:09:51: Du hast auch gesagt, du bist Scheidungskind.

00:09:54: Ich glaube, dass wir eine Generation sind.

00:09:57: Also ich habe noch niemanden leider getroffen oder kennengelernt,

00:10:00: der gesagt hat, irgendwie jetzt in unserem Alter,

00:10:02: wo die Eltern sich getrennt haben, dass sie da gut durchbegleitet wurden als Kind.

00:10:06: Deswegen ist das so ganz doll auch so meine Herzensangelegenheit.

00:10:10: Ich glaube da ganz doll daran, dass wir Kinder gut durch eine Trennung begleiten können,

00:10:14: wenn wir wissen, wie.

00:10:16: Und ja, ich glaube, das hält Frauen ganz, ganz doll davon ab, sich zu trennen.

00:10:22: Genau, das ist so der erste Punkt.

00:10:24: Also sie denken da auf jeden Fall zuerst an die Kinder

00:10:28: und sind bereit, noch weiter durch eine Beziehung zu gehen,

00:10:32: wo sie eigentlich ganz klar sehen und wissen, dass sie unglücklich sind

00:10:36: und dass es ihnen nicht gut geht.

00:10:38: So, ja.

00:10:40: Okay, was sind weitere Punkte, die vielleicht auch häufig vorkommen?

00:10:44: Ich glaube, also auf jeden Fall spielen ganz schnell so Schuldgefühle mit rein.

00:10:49: Dieses Zerstöre ich hier gerade, die Familie.

00:10:54: Also dass Frauen nicht wissen, ob sie damit zurecht kommen.

00:10:59: Ganz oft erlebe ich auch die Frage, bin ich egoistisch?

00:11:04: Wenn ich mich trenne, wenn ich gehe.

00:11:07: Natürlich bedeutet eine Trennung ja auch immer,

00:11:10: dass man das Kind oder die Kinder nicht mehr immer bei sich hat.

00:11:14: Ja, das spielt auf jeden Fall auch rein.

00:11:17: Kann, schaffe ich das? Kann ich das? Will ich das?

00:11:20: Oder warte ich vielleicht noch fünf Jahre?

00:11:23: Das sind tatsächlich Gedanken, die auch so da sind.

00:11:25: So dieses Okay, dann sind die Kinder größer.

00:11:28: Frauen kommen häufig zu mir wirklich auch,

00:11:31: wenn die Kinder in diesem kleinen Kindalter sind.

00:11:34: Also, wenn die Kinder so zwischen zwei und fünf Jahren sind,

00:11:38: das sind häufig die Zeit, wo es sehr schwierig ist in den Beziehungen.

00:11:43: Ja, und dann gibt es auf jeden Fall finanzielle Ängste.

00:11:47: Also, man muss das irgendwie schaffen, dann alleine zu stemmen.

00:11:51: Und die Wohnensituation spielt auch mit rein.

00:11:54: Häufig haben sich Paare was gemeinsam aufgebaut.

00:11:57: Zahlen vielleicht gemeinsam Kredite ab.

00:12:00: Noch irgendwie für ein Haus, für eine Wohnung.

00:12:03: Wie kann man das dann aufteilen?

00:12:06: Ist das irgendwie möglich? Ja, genau.

00:12:10: Das sind auf jeden Fall auch Ängste.

00:12:12: Ich kenne auch so eine Angst vor einer gesellschaftlichen Bewertung.

00:12:15: Das kenne ich von mir auch so.

00:12:17: Die alleinerziehende Mama sein.

00:12:20: Was denken die Leute?

00:12:23: Ich finde das so schade, weil ich immer denke, oh Gott,

00:12:25: wir sollten wirklich alle alleinerziehenden so bejubeln.

00:12:29: Und gerade aber auch so einen kleineren,

00:12:33: vielleicht konservativeren Orten gibt es auch so eine Sorge.

00:12:38: Okay, was denken denn?

00:12:39: Was denken die anderen?

00:12:40: Was denken die Nachbarn?

00:12:41: Was wird in der Kita dann über mich gesagt?

00:12:43: Das spielt auch mit rein.

00:12:45: Und wenn es eine Beziehung ist, die schon sehr konfliktreich ist,

00:12:49: gibt es natürlich auch Ängste vor dem, was danach kommt.

00:12:53: Was ist nach einer Trennung?

00:12:54: Wird es Streit geben über den Umgang, über den Unterhalt?

00:12:59: Und kann man sich einigen, wie das mit den Kindern weiterlaufen soll?

00:13:05: Okay, kann ich alles nachvollziehen?

00:13:10: Ist echt ein Riesenberg, oder?

00:13:12: Es kann ja auch sein, klar, ein Punkt von diesem dominiert irgendwie

00:13:15: und ist die ganze Zeit da.

00:13:17: Aber wenn man es so gesamt betrachtet,

00:13:19: sind das wahrscheinlich alles Punkte,

00:13:21: die vielleicht mehr oder minder in einem herumschwirren.

00:13:26: Was könnte ihr dann oder was erarbeitet ihr vielleicht in den Coachings,

00:13:30: die ihr zusammen macht oder in den Beratungen?

00:13:32: Weil jetzt haben wir klar von diesen negativen Aspekten gesprochen,

00:13:35: aber da ist ja auch wirklich Wachstum liegt darin verborgen.

00:13:39: Was wären denn Punkte, die man zum Beispiel erwähnen könnte,

00:13:42: die genau das Gegenteil in den Mittelpunkt rücken?

00:13:45: Also was für Benefits würden auf ein Warten?

00:13:50: Versuchst du sowas dann auch zu besprechen?

00:13:52: Es klingt irgendwie so, dass man das nicht ernst nimmt.

00:13:55: Aber ich würde gerne in diese Richtung auch einmal schauen,

00:13:58: was vielleicht positive Aspekte da auch hinter warten könnten,

00:14:02: hinter so einer Trennung, die das vielleicht dann irgendwie doch beflügeln.

00:14:05: Ja, ja, absolut.

00:14:07: Also sozusagen nicht das Erste, was wir anschauen in der Beratung,

00:14:10: sondern schauen erstmal die Ängste.

00:14:13: Die Ängste sind ja vielleicht auch dann wirklich der Grund,

00:14:15: warum eine Frau nicht geht, obwohl sie es vielleicht möchte.

00:14:19: Da geht es mir wirklich erstmal darum,

00:14:22: dass wir uns Zeit nehmen, dass man die Ängste wahrnimmt, benennen kann.

00:14:26: Manchmal ist einem das vielleicht auch noch gar nicht so klar,

00:14:29: was einen da zurückhält.

00:14:31: Und dann arbeite ich unter anderem also systemisch.

00:14:35: Und es gibt eine systemische Methode, die ich total liebe.

00:14:39: Als Beispiel mal so,

00:14:41: dass man sich vielleicht auch meine Arbeit ein bisschen besser vorstellen kann.

00:14:44: Das ist die Methode des inneren Teams.

00:14:46: Und die macht total sichtbar,

00:14:49: wer da so alles in uns mitspricht.

00:14:52: Also wenn sich eine Frau zum Beispiel die Frage stellt,

00:14:55: warum schaffe ich es nicht, mich zu trennen,

00:14:59: dann wird da ganz schnell eine Stimme wahrscheinlich schon,

00:15:02: es ist meistens ganz laut sein, zum Beispiel,

00:15:04: dass okay, ich kann es meinen Kindern nicht antun.

00:15:06: Und dann schauen wir, okay, die Stimme,

00:15:09: wir geben den Namen und alle Stimmen haben so ihre Berechtigung

00:15:14: und erfüllenden Zweck entweder jetzt

00:15:16: oder sie haben früher mal einen Zwecker erfüllt,

00:15:18: auch als wir Kind waren.

00:15:20: Und wir schauen, was es für Befürchtungen gibt dieser Stimme

00:15:24: und welche Ängste diese Stimme hat

00:15:27: und schauen, wer da alles so mitspricht.

00:15:30: Und es gibt da oft schon so ganz große Erkenntnisse

00:15:32: bei den Klientinnen, also ich leite da durch, ich stelle Fragen.

00:15:36: Und dann gibt es schon so riesige Aha-Momente.

00:15:40: Und dann schaut man im zweiten Schritt,

00:15:42: okay, wie können wir da Dinge auflösen?

00:15:45: Vielleicht darf die Angst da sein, aber wie schaffen wir es,

00:15:49: dass sie vielleicht die Frau nicht leitet

00:15:51: oder dass die Stimme kleiner wird.

00:15:54: Das ist so ein Punkt meiner Arbeit.

00:15:59: Manchmal geht es auch wirklich so um ganz, ganz praktische Dinge,

00:16:02: organisatorische Dinge.

00:16:04: Also dass Frauen wirklich wissen,

00:16:06: das sind meine Unterstützungsmöglichkeiten,

00:16:08: hier kann ich mich hinwenden, das ist mein Recht.

00:16:11: Genau, das ist was.

00:16:14: Dann geht es immer auch um die Kinder.

00:16:17: Wie ich schon gesagt habe, das ist so mein Herzensthema.

00:16:20: Und es ist wichtig, dass ich die Eltern da,

00:16:23: also manchmal ist es auch so, dass beide Eltern Teile zu mir kommen.

00:16:27: Dann glücklich meistens in der Frage, also ich würde sagen,

00:16:31: diese Eltern trennen sich eher freundschaftlich.

00:16:35: So, das gibt es auch, dass sie sagen, hey,

00:16:37: wir haben uns einfach wirklich auseinander gelebt,

00:16:39: aber wir finden uns auch als Eltern immer noch total gut.

00:16:43: Die kommen auch zu zweit zu mir und da besprechen wir,

00:16:46: okay, wie sagen wir den Kindern, dass wir uns getrennt haben.

00:16:50: Was ist jetzt wichtig?

00:16:52: Welches Wissen brauchen wir?

00:16:54: Welche Fragen können kommen? Worauf müssen wir achten?

00:16:57: Das ist auch ein Punkt.

00:16:59: Ja, und dann geht es so darum klein.

00:17:01: Ich finde es immer wichtig, kleine Schritte zu planen,

00:17:04: weil das große macht Angst.

00:17:06: So, um das so runterzubrechen.

00:17:08: Und zu deiner Frage so mit dem Positiven.

00:17:12: Also ich kann vielleicht auch mal von mir berichten.

00:17:16: Ich sehe da ganz, ganz viel Positives mittlerweile.

00:17:20: Ich glaube, es ist wichtig, damit auch wirklich so mit sich nochmal

00:17:26: zu arbeiten und ganz viel zu reflektieren,

00:17:29: um dann wieder auch so aufblühen zu können.

00:17:33: Also ich habe zum Beispiel eine Therapie gemacht nach der Trennung,

00:17:36: die mir total geholfen hat.

00:17:38: Und ich finde mittlerweile ist es total toll, auch Kinderfreie Zeit zu haben.

00:17:45: Ich genieße die unglaublich.

00:17:48: So Zeit, wo ich Anne sein kann.

00:17:51: Und ich habe seit zweieinhalb Jahren, genau bin ich in einer neuen Partnerschaft.

00:17:57: Und das bedeutet, wir haben, also bei mir ist es so,

00:18:02: dass die Kinder alle zwei Wochen am Wochenende bei ihrem Papa sind.

00:18:06: Das bedeutet, ich habe alle zwei Wochen den Wochenende mit meinem Partner,

00:18:10: wo wir Paar sind.

00:18:12: Und ich finde das ganz besonders,

00:18:15: dass es ja oft, dass sozusagen die Zeit hier zu kurz kommt,

00:18:18: wenn man Kinder hat, so in der Beziehung.

00:18:21: Und wir haben die Möglichkeit jetzt wirklich gut auf unsere Beziehung zu schauen,

00:18:25: durch diese Zeiten, Gespräche zu führen.

00:18:28: Auch unser Stresslevel irgendwie runterzufahren.

00:18:33: Und ich sehe auch, dass es den Kindern gut geht.

00:18:38: Dass es meinen Kindern gut geht.

00:18:40: Meine Kinder waren sehr klein.

00:18:43: Die haben jetzt auch nicht erlebt, dass es irgendwie hier Fischtreit gab oder so.

00:18:46: Aber es gibt natürlich auch Kinder, die über Jahre miterleben,

00:18:49: dass die Atmosphäre zu Hause angespannt ist.

00:18:52: Dass die Eltern viel streiten.

00:18:54: Und da höre ich schon dann auch, dass die Kinder sagen, es ist ruhiger geworden.

00:18:58: So, Mama ist wieder glücklich, Papa ist wieder glücklich.

00:19:01: Ja, das sehe ich auch ganz positiv.

00:19:04: Schön.

00:19:06: Würdest du sagen, das ist auch einer dieser Aspekte, wo du vorhin meintest,

00:19:10: dass es möglich ist, Kinder gut durch so eine Trennung zu begleiten?

00:19:13: Also das ist wahrscheinlich schon eine der Folgen davon,

00:19:17: dass die das so sehen.

00:19:19: Und was würdest du sagen, was sind so konkrete Beispiele,

00:19:23: wie man dieses Thema den Kindern nahe bringt

00:19:26: oder wie man die dadurch begleiten kann?

00:19:29: Weil wenn ich an mich damals denke, ich habe auch keine schönen Erinnerungen da dran.

00:19:33: Ja, ja, verstehe ich total.

00:19:37: Mein großer ist der, der war drei.

00:19:41: Und er erinnert sich ganz bewusst an diesem Moment der Trennung.

00:19:45: Und er hat auch als einziger sozusagen bewusster Erinnerung daran,

00:19:49: dass der Papa hier gewohnt hat, hier mit uns gelebt hat.

00:19:53: Und da ist es auch so, dass er immer mal wieder sagt,

00:19:57: ach, es wäre aber schön, wenn ich euch beide gleichzeitig hätte und so weiter.

00:20:01: Und was ich mache, ist das aufzuzeigen und das zu erklären.

00:20:06: Also ich finde, reden, reden, reden ist das, was wir tun müssen.

00:20:13: Und das bedeutet einfach, ich verstehe das, dass das vielen Eltern so schwer fällt,

00:20:17: weil wir halt damit, also wir müssen uns mit unseren eigenen Themen auseinandersetzen,

00:20:21: um gut mit unseren Kindern sprechen zu können.

00:20:23: Wenn wir so tief verletzt sind, dass das immer oben aufliegt,

00:20:27: können wir nicht gut mit unserem Kind so in Verbindung kommen.

00:20:31: Weil immer dieser Schmerz oder der Ärger über den Ex-Partner da so drüber steht.

00:20:36: Ich glaube, das ist ganz wichtig, dass wir da ganz bei den Kindern sind.

00:20:41: Und sie mitnehmen und ihnen erzählen auch, was unsere Gefühle sind.

00:20:48: Auch wir dürfen traurig sein oder überfordert.

00:20:52: Das, was meine Kinder halt erlebt haben, war,

00:20:55: dass ich oft sehr gestresst und überfordert war in diesem ersten Babyjahr.

00:20:59: So, wo ich hier alleine war.

00:21:01: Und die anderen beiden waren halt auch einfach super klein.

00:21:05: Und da erinnere ich mich an Sätze so, ach, das wäre so schön, wenn Papa hier wäre.

00:21:10: Aber dann habe ich gefragt, also auch vielleicht so als ganz praktisches Beispiel,

00:21:15: dann meinte ich, okay, dann würdest du denn mit Papa jetzt machen wollen?

00:21:19: Und dann meinte mein Großer halt so, ja, Papa könnte mir vorlesen, wenn du das Baby stillst.

00:21:27: Und dann habe ich gesagt, ah, okay, ich verstehe das.

00:21:29: Weil das Herausforderung war, ich konnte mich halt nicht aufteilen, zum Beispiel am Anfang.

00:21:33: Da war halt der Wunsch ganz doll da, dass ja, auch jemand mit ihm sein kann,

00:21:37: wenn halt gerade viel Aufmerksamkeit vielleicht beim Baby ist und so.

00:21:41: Da so Rückfragen zu stellen, okay.

00:21:44: Und dann vielleicht auch ein Angebot zu machen, möchte so Papa anrufen.

00:21:47: Also da Dinge zu ermöglichen.

00:21:50: Und ich glaube, also ganz am Anfang, wenn die Trennung gerade ist so,

00:21:55: es ist wichtig, die Kinder da mitzunehmen, ehrlich zu sein, authentisch zu sein.

00:22:00: Wir dürfen auch sagen, dass wir Dinge selbst noch nicht wissen.

00:22:03: Es ist wichtig, sie nichts zu überfordern.

00:22:06: Was Eltern aber ja oft machen wollen, ist halt dieses Beschützen.

00:22:11: Und Beschützen in dem Sinne, dass sie lieber nichts sagen.

00:22:16: Und da ist die Gefahr einfach, dass sich ein Kind selbst so diese Antwort zusammenreimt.

00:22:22: Weil die Frage steht im Raum, sage ich immer.

00:22:25: Also Eltern denken halt oft so, dass die Kinder das vielleicht ja noch nicht gemerkt haben.

00:22:30: Und ich höre ganz oft den Satz so, ja, wir haben uns jetzt getrennt.

00:22:33: Aber hier zu Hause hat sich nichts verändert.

00:22:37: Und das sehe ich immer nicht so.

00:22:40: Und wenn ich auch dann noch mehr Frage und eine tiefe Frage, dann haben sich einfach Dinge verändert.

00:22:44: Und das spüren Kinder.

00:22:47: Und da Kinder aber in diesem jungen Alter noch sehr ich-zentriert sind,

00:22:51: wird es wahrscheinlich so sein, dass sie sich eine Antwort zusammenreiben, wo sie denken, dass sie

00:22:56: schuld sind, schuld am Streit, schuld vielleicht daran, dass Papa jetzt plötzlich, wenn wir mal so

00:23:03: ganz in Klischees denken wollen, dass der Papa jetzt auf der Couch lebt und Mama weiterhin im Bett.

00:23:08: Das ist ja häufig auch so eines der ersten Dinge, die dann passiert, dass sie nicht mehr zusammen

00:23:14: in einem Bett schlafen, das nehmen Kinder ja alles wahr. Und dann, wenn ich der Meinung beginne,

00:23:19: ja dieses "Okay, Kinder nehmen dann ja diesen Schaden, vor dem wir Angst haben und vor dem

00:23:25: Eltern so Angst haben." Und dann sage ich immer, das ist und die Angst, aber vor dem Reden ist

00:23:29: größer. Und dann sage ich, ihr müsst reden, ihr müsst es kommunizieren, damit Kinder nicht denken,

00:23:36: sie sind schuld. Und damit es nicht zu so einer Unsicherheit kommt, es geht ganz viel um

00:23:41: Sicherheit. Und damit können sie eine emotionale Schieflage kommen, genau.

00:23:46: Mich würde sehr interessieren, ob du Tipps hast für dieses Gespräch. Das fühlt sich ja echt auch

00:23:52: für mich jetzt gerade schon an, wie so eine Mauer, die irgendwie vor einem steht und man muss

00:23:57: irgendwie durch dieses Gespräch durch. Dann hat man vielleicht im Kopf, oh Gott, ich will aber auch

00:24:01: nicht darunter zusammenbrechen. Also ich könnte mir vorstellen, dass man sehr emotional auch in

00:24:07: das Gespräch mit den Kindern reingeht, weil ja dieses ganze Bild, von dem man ausgegangen ist,

00:24:14: damit zerstört wird, weil man es ja dann wirklich wahr werden lässt, oder? Manchmal ist es scheinbar,

00:24:19: könnte ich mir vorstellen, einfacher das erstmal so zu leben, ohne es vielleicht wirklich auch

00:24:24: vor den Kindern auszusprechen. Dann hat es vielleicht noch nicht dieses Gewicht und man hat

00:24:28: irgendwie noch nicht diese Verantwortung vielleicht auch den Kindern gegenüber, das Schuldgefühl.

00:24:32: Aber ja, was wäre denn sinnvoll? Muss man gefestigt sein, um in dieses Gespräch zu gehen? Sollte

00:24:39: man das vielleicht sogar mit einer anderen Person noch dabei machen, wie dich begleitest du so

00:24:43: was zum Beispiel auch? Also was gibt es da so für Ideen, die du hast? Ja, also ich wurde noch nicht

00:24:49: gefragt, ob ich das begleite, ein schwanger Gedanke. Ich mache neuen Zweig auf, Geschäftsweig. Genau,

00:24:55: und komme mit dazu. Ich finde, das ist ein schöner Gedanke. Würde ich mir auch vorstellen,

00:25:03: ja weiß nicht, also würde sich unterstützend erstmal anführen oder vielleicht auch die Oma

00:25:07: oder sonst irgendwer, keine Ahnung, ob es irgendwie Sinn macht, da mit reinzuholen. Ich glaube,

00:25:12: alles was einen sicher macht, ist total okay, wenn die Oma einem da vielleicht noch ein gutes

00:25:18: unterstützendes Gefühl gibt. Ich bereite die Gespräche auf jeden Fall mit vor. Und dann ist es an

00:25:28: sich gut, so weit gefestigt zu sein, sage ich, dass man nicht komplett zusammen bricht, weil das

00:25:35: ist eine Situation, die unsere Kinder überfordern würde. Weil sie dann denken, sie müssten sich

00:25:41: vielleicht kümmern, oder jetzt eine Situation halten, das ist einfach unser Job in dem Moment.

00:25:48: Was aber nicht bedeutet, dass wir nicht weinen dürfen. Also ich hab geweint, ganz doll. Und hab

00:25:56: auch jetzt wieder zwei Familien begleitet und das ist okay, dass es emotional ist und ich glaube

00:26:01: auch, dass es authentisch ist. Und dass es so sein darf. Genau, es darf nur nicht sozusagen kippen

00:26:06: in die Richtung, dass es Kinder dann so überfordert, weil sie vielleicht auch ihre Eltern so noch nie

00:26:10: erlebt haben, so komplett aufgelöst. Und dann sage ich immer, denkt nicht zu groß, dieses erste

00:26:20: Gespräch, das darf ganz kurz und knapp sein. Da geht es erst mal um diese Info mit dem Ziel, dem

00:26:29: Kind Sicherheit zu geben, weil sie spüren das. Die Atmosphäre hat sich verändert, sie wissen,

00:26:34: irgendwas ist zwischen Mama und Papa. Da geht es darum, es auszusprechen. Da darf jede Familie

00:26:39: auch so eigene Worte finden, die sich vielleicht in dem Moment irgendwie stimmig anfühlen. Es ist

00:26:47: schon wichtig, von einem "wir" zu sprechen und es nicht einem der Elternteile zuzuschieben, auch

00:26:53: wenn es vielleicht so ist, dass die Trennung vielleicht von dem einen ausgesprochen wurde,

00:26:58: von dem anderen nicht oder von dem einen vielleicht auch gar nicht gewollt ist. Aber das stürzt

00:27:03: halt Kinder dann in die Loyalitätskonflikte. Dann hätten sie schon das Gefühl, sich jetzt auf eine

00:27:08: Seite stellen zu müssen und das wollen wir nicht. Und dann sage ich immer, wartet erst mal ab, was

00:27:16: euer Kind sagt und was euer Kind fragt und dann geht ihr weiter darauf ein und in der Regel sagen,

00:27:23: Eltern danach so, das war kürzer als gedacht, das hat gar nicht so eine Reaktion beim Kind

00:27:32: vorgerufen, wie wir dachten, so, weil ich glaube Kinder sind dann erst mal wieder sicher. Kinder

00:27:39: haben dann eine Antwort auf das, wo sie vielleicht auch schon ganz lange mit drüber nachgedacht haben

00:27:44: und oft passiert es, dass Kinder sagen, gut, okay, ich gehe dann jetzt weiterspielen, weil sie dann

00:27:50: erst mal wieder so bei sich sein können. Okay. Ja und dann sage ich auch mal so Schritt für Schritt,

00:27:56: also wir müssen nicht gleich über Auszug, Umzug und so weitersprechen oder wie wir jetzt plötzlich

00:28:02: Wochen aufteilen, das ist vielleicht auch einfach noch gar nicht dran. So, da würde ich auch mal

00:28:06: gucken, Kinder dann nicht wieder in die nächsten Unsicherheiten zu stürzen, mit, okay, Papa zieht

00:28:11: aus, Mama zieht aus, wir brauchen alle Neues zu Hause oder so, diese Schritte erst dann gehen,

00:28:15: wenn sie auch wirklich wieder dran sind, dann ja. Ah ja, sehr schön, ich glaube, das sprichste auch

00:28:21: was Wichtiges an, was bei mir auch so ein bisschen im Kopf noch rumgeschwört ist. Man muss also noch

00:28:25: nicht mit dieser perfekten ausgeklügelten Lösung in dieses Gespräch gehen, weil du sagst, kleine

00:28:31: Schritte sind eigentlich besser. Okay, verstehe, weil ich hätte jetzt auch gedacht, ich bin eher

00:28:34: auch so eine kleine Kontrollette, die gerne plant und dann hätte ich mir den Anspruch selbst

00:28:40: auch verlegt, so wir müssen jetzt alles wissen, damit hier Struktur vorherrscht, Struktur und

00:28:44: Routine für Kinder sind wichtig, aber nee, also das klingt voll sinnvoll, was du erzählst. Ja und

00:28:50: dann sage ich meinen Familien auch immer, das ist wirklich auch so ein Prozess und Kinderfragen

00:28:57: über Wochen, über Monate, über Jahre und das finde ich ganz wichtig, dass wir da auch so eine

00:29:02: Atmosphäre schaffen. Das ist wie gesagt bei mir, es ist vier Jahre her und wir sprechen immer noch

00:29:06: über Trennung und dass man eine Atmosphäre schafft, wo das sein darf, wo wir immer wieder darüber

00:29:13: sprechen können, auch wenn wir es schon ganz oft besprochen haben. Sehr schön. Was wäre nicht

00:29:23: so von Vorteil? Also meine Eltern, wenn ich da mal ein persönliches Detail erzählen kann, die haben

00:29:31: sich nach einem Jahr wieder getrennt, ich weiß gar nicht mehr genau, wie die Zeitabstände waren,

00:29:37: also ich war auf jeden Fall zwölf bei der ersten Trennung, dann sind sie irgendwie wieder zusammen

00:29:40: gekommen und dann mit 13 haben sie sich wirklich endgültig getrennt, als ich 13 war. Das war für

00:29:45: mich glaube ich sehr, sehr schwierig. Klar, es gibt nicht alles dieses gradlinige lineare den

00:29:54: Verlauf, den perfekten Verlauf, aber hast du das Gefühl, es ist wichtig für die Kinder oder auch

00:29:59: für einen selbst, dass man sich wirklich im Klaren darüber ist, sich zu trennen oder was für

00:30:03: Erfahrungen machst du damit, wenn Eltern dieses on/off dann immer noch vielleicht haben? Ist das

00:30:08: häufig tatsächlich? Vielleicht kannst du was von deinen Erfahrungen berichten zu dem Thema. Also

00:30:14: mein Erfahrung ist es nicht häufig, also die Familien, die zu mir kommen, da war es auch immer

00:30:20: die Trennung, die haben sich dafür entschieden oder Frauen haben sich auch dafür entschieden,

00:30:26: dass sie die Beziehung noch weiter führen wollen, dass das auch. On/off habe ich jetzt bisher so in

00:30:34: den Beratungen noch nicht kennengelernt. Ich bin der Meinung, dass ein klarer Cut für die Kinder

00:30:41: besser ist. Wer so meinen Appell an die Eltern da wirklich vorher zu schauen, okay, sagen wir nochmal

00:30:49: ja zu uns und gehen dann auch wirklich dadurch und das ist vielleicht ein harter Weg und das ist

00:30:54: vielleicht auch für die Kinder auch eine Zeit, die vielleicht nicht leicht ist und das Eltern dann

00:30:59: aber schauen, okay, wie begleiten wir denn auch die Kinder gut mit durch unsere vielleicht gerade

00:31:04: schwere Beziehungen, wo wir aber sagen, wir bauen die wieder auf oder sind wir ganz ehrlich und sagen,

00:31:11: nee, wir sehen beide wirklich gar keine Chance mehr und dann sprechen wir auch die Trennung aus

00:31:16: und auch gegenüber unserem Kind. Also ich bin da wirklich eher bei einem klaren Cut aus dem Grund,

00:31:23: dass es immer um diese Sicherheit Unsicherheit geht. Also unser größtes Grundbedürfnis ist

00:31:30: halt die Sicherheit und nur wenn wir uns sicher fühlen, können wir in die Autonomie gehen,

00:31:36: können wir in die Verbindung gehen und wenn wir Kinder da unsicher machen, so bei diesem größten,

00:31:41: wichtigsten Baustein, ist es einfach so, dass sie in der emotionale Schieflage geraten können,

00:31:49: was heißt, was wirklich ganz unterschiedliche Dinge heißen kann. Also das kann man so

00:31:55: wahrscheinlich sagen, auch manchmal so die Frage, welche Folgen tragen, Kinder durch von der Trennung

00:32:01: oder so, es gibt Kinder, die einfach sehr emotional werden, es gibt Kinder, die vielleicht sehr wütend

00:32:06: werden und um sich hauen und solche Symptome zeigen. Aber da ist es einfach so, dass es

00:32:14: on/off Kinder in so eine Unsicherheit stürzen kann und auch wie in so ein Ohnmachtsgefühl. Was

00:32:22: kommt denn als Nächstes und sie können es ja nicht beeinflussen. Ja, ja total. Ich glaube auch,

00:32:30: dass es bei meinen Eltern damals, also ich habe jetzt schon fast so einen kleinen Rechtfertigungswunsch,

00:32:35: weil meine Mama ist die treueste Zuhörerin hier, die wird wieder betroffen sein, dass ich so was

00:32:41: vielleicht erzählt habe. Nein, Mama, mach dir keine Sorgen, wenn du das hörst. Es war alles gut so,

00:32:46: du hast das Beste gegeben. Nee, aber ich würde behaupten, es war so ein Alter, mein Bruder

00:32:51: ist fast drei Jahre jünger als ich. Er hat alles extrem bewusst mitgenommen und es hat uns sehr

00:32:55: mitgenommen und ich kann mir vorstellen, wie schwer es sein muss, wenn diese trauernden Kinder

00:33:00: da vor allem sitzen und man vielleicht, damals war auch eine ganz andere Zeit, jetzt haben wir

00:33:04: diese krasse Vielfalt an Büchern, Therapien, Coachings und so weiter und damals war es halt

00:33:10: irgendwie noch ganz anders. Aber gibt es denn irgendwie, vielleicht kennst du ja auch Studien oder

00:33:16: irgendwelche Zahlen dazu oder einfach Erfahrungsberichte, gibt es ein gutes Alter für Kinder, wo die

00:33:24: das besser wegstecken, wenn sie vielleicht sich gar nicht an diese Phasen erinnern? Du hast ja auch

00:33:28: erzählt, dass nur dein großes Kind sich glaube ich bewusst daran erinnern kann, ist das für die

00:33:32: kleineren dann vielleicht sogar leichter gewesen? Das ist eine gute Frage, ich glaube, also ich kenne

00:33:39: keine Studie sozusagen, die sagt irgendwie, in dem Alter ist es leichter, in dem ist es schwieriger.

00:33:44: Ich glaube, jedes Alter bringt sozusagen eine andere Herausforderung mit sich, wie wir Kinder durch die

00:33:51: Trennung begleiten. Und ja, man kann vielleicht jetzt sagen, okay, meine jüngeren beiden und

00:33:58: vor allem ja mein jüngstes Kind ist ja geboren worden, da war ich alleine. Und da habe ich

00:34:06: tatsächlich auch letztens ihn beobachtet, irgendwie, wie er bei seinem Papa gesprochen hat und dachte,

00:34:12: ja, spannend, er stellt es nicht infrage. Es gab immer diese zwei zu Hause und es gab immer

00:34:20: ja auch eine andere Partnerin an der Seite meines Ex-Mannes und jetzt auch ich habe einen Partner

00:34:26: und das ist so, er ist in dieses Familienkonstrukt und in die Familie, wie sie leben ja, so reingewachsen,

00:34:33: was vielleicht aber bedeutet, dass in der Jugend noch mal ganz große Fragen aufkommen,

00:34:40: zum Beispiel oder so. Ich weiß es nicht, wie könnt ihr euch trennen, wenn ich in deinem Bauch war

00:34:45: oder so, also vielleicht kommen irgendwann ja auch noch mal so wirklich große Fragen. Und ich

00:34:49: glaube, wenn Kinder umso älter sie sind, umso herausfordernder, führt es sich vielleicht für

00:34:53: uns an, die passenden Antworten finden zu müssen und vielleicht schneller finden zu müssen. Ich

00:35:01: glaube, wenn halt ein Kind zwei Jahre alt ist bei der Trennung, haben wir vielleicht das Gefühl,

00:35:05: wir selbst haben so ein bisschen mehr Luft, weil natürlich diese haben Nachfragen, die Kinder

00:35:10: vielleicht mit sieben haben und noch mehr mit zehn oder mit 14 und uns vielleicht so ein bisschen

00:35:15: erst mal noch erspart bleiben und jetzt mehr Zeit haben uns zu sortieren. Ja, ich glaube,

00:35:21: das ist so sehr treffend ausgedrückt, weil wenn ich an die Zeit zurück denke, ich hatte so viel

00:35:24: Wut, so viel Schuldzuweisung, es war alles da und damit irgendwie zurecht zu kommen,

00:35:31: kann ich total nachvollziehen, wie schwer das sein muss. Wenn man sowieso schon auch das Gefühl

00:35:35: hat, man ist jetzt hier derjenige oder diejenige, die alles kaputt macht. Ja, total. Ja, deswegen

00:35:42: finde ich das ganz schön, weil ich glaube, es kommt echt darauf an, wie man dann dieses neue

00:35:47: Familienkonstrukt lebt und das auch selber bewertet. Also ich weiß auch noch, ich will gar nicht so

00:35:53: viel vielleicht persönliches teilen, aber es ist nur mal ein Anteil von meinem Leben, da ist immer

00:35:59: so eine Trauer mitgeschwungen bei uns allen so, ohne ja eine gute Alternative irgendwie aufzubauen.

00:36:07: Ich weiß auch nicht, das war auch damals so das Alter oder auch ein bisschen eher, es waren plötzlich

00:36:12: ganz viele aus meiner Schule, aus meiner Klasse getrennt und das waren dann immer die Scheidungskinder,

00:36:17: mit denen ganz, ganz vorsichtig irgendwie umgegangen werden musste und da war immer so eine Trauer

00:36:23: mit dabei. Erinnere ich mich noch total, dass die Lehrer*innen das manchmal auch so gothematisiert

00:36:28: haben oder einen zur Seite genommen haben oder sowas so. Also es ist so fast schon so ein bisschen

00:36:33: stigmatisiert gewesen. Ja, ich glaube, das war ganz schön schwierig. Habt ihr denn jetzt für euch

00:36:42: einen Namen für euer Modell oder würdet ihr sagen, ihr lebt Patchburg, du hast dich glaube ich

00:36:48: als Alleinerziehende vorgestellt, aber eigentlich lebt ihr getrennt erziehend, ich kenne mich mit

00:36:54: diesen Worten nicht aus, also dein Partner ist ja auch weiterhin involviert, oder? Ja, also mein...

00:37:00: Dein Ex-Partner. Ja, genau. Ich komme aktuell, tatsächlich merke ich, dass bei mir noch

00:37:07: Entwicklung wieder passiert, was ja auch total spannend ist jetzt so vier Jahre später. Daher,

00:37:13: dass mein Ex-Mann die Kinder jedes zweite Wochenende nur hat, sag ich jetzt mal, ist es ja das sehr

00:37:21: klassische Residenzmodell und es liegt die gesamte Verantwortung für den Alltag, für drei Kinder,

00:37:30: alle Aufgaben, alle Wege, jedes Bringen, jedes Abholen, jeder Schuh, der gebraucht wird, jeder

00:37:37: Arzttermin, das liegt alles bei mir. Deswegen fühle ich mich da als Alleinerziehende und nicht

00:37:43: als Getrennterziehende. Ich muss sagen, ich bin relativ entspannt, was Begrifflichkeiten angeht,

00:37:51: muss ich sagen. Ich weiß aber, dass sich manchmal auch Alleinerziehende schnell angegriffen fühlen

00:37:58: und ich glaube, da ist immer so ganz viel, auch einfach dann diese Erschöpfung, die man spürt

00:38:03: und dann will man einfach vielleicht, oder der Wunsch auch gesehen zu werden, auch gesehen zu

00:38:06: werden in dem, was man leistet zum Beispiel. Und dann ist es ja so, dass ich jetzt seit

00:38:12: zweieinhalb Jahren immer in der Partnerschaft bin und mein Partner auch eine Tochter hat. Und da

00:38:20: gehen wir schon in die Richtung und sprechen auch immer mehr von Patchwork. Wir leben nicht

00:38:28: zusammen aber, also es ist ganz spannende Konstellation, einfach genau, wir leben nicht

00:38:35: zusammen, wir verbringen den Alltag sozusagen nicht zusammen. Es ist ein bisschen Entfernung auch

00:38:39: einfach, was so mit Wegen und unter der Woche das immer so ein bisschen schwierig macht,

00:38:44: dann mit den Kindern vielleicht noch hin und her zu fahren. Jeder hat so den Alltag für sich.

00:38:48: Es ist aber so, dass die Beziehung so gewachsen ist über zweieinhalb Jahre, dass ich mich immer

00:38:55: mehr frage, ob ich eigentlich so wirklich wirklich noch Alleinerziehend bin, weil ich habe das große

00:39:00: Glück, da jetzt jemand an meiner Seite zu haben, wo ich alle Sorgen teilen darf, wo ich auch Unterstützung

00:39:05: erfahre, wo er hier ist, wenn ich einen Termin habe oder mit einem Kind irgendwie was mache. Und ich

00:39:13: weiß ehrlich gesagt noch gar nicht, was es vielleicht für Begriffe noch gibt. Und wir trauen

00:39:20: uns, glaube ich, immer mehr, vielleicht auch mal von einem Bonuspapper oder einer Bonusmama zu

00:39:25: sprechen, waren da aber ganz lange, ganz vorsichtig. So, ja auch um die Kinder nicht zu

00:39:30: überfordern. Und ich glaube, uns ist einfach wichtig, dass wir enge Vertrauenspersonen für

00:39:36: die Kinder des anderen sind. Ja, schön, das klingt echt super. Und gibt irgendwie so einen, ja

00:39:46: vorausblick schon mal in so eine schöne Richtung. Vielleicht können wir damit auch die Folge so

00:39:52: langsam abschließen. Die Zeit ist nämlich schon relativ am Ende angekommen. Vielleicht noch mal so

00:39:58: zum Abschluss, um das bei den Positiven zu lassen. Du hast jetzt selber von dir schon berichtet,

00:40:03: irgendwann war für dich das Gefühl wieder da, dass du, wieso aufgeblüht bist und das Gefühl

00:40:08: hattest, oh, das hat dir auch voll für Raum geschaffen, um sich mit dir selbst zu beschäftigen.

00:40:13: Und irgendwann war dieser Punkt wieder da, dass du dich auch für eine neue Partnerschaft geöffnet

00:40:17: hast. Gibt es da irgendwie so einen Punkt, der sich bei den Mamas, die vielleicht am Anfang zu

00:40:23: dir kommen und total niedergeschmettert sind, der sich häuft? Also ich weiß nicht, man kann

00:40:28: wahrscheinlich nicht in Jahren oder so sprechen, aber gibt es da irgendeinen Erfahrungswert,

00:40:32: wann der Punkt vielleicht wieder da ist. Weil ich mir vorstellen könnte,

00:40:35: dass es total Angst macht, dass man auch nie wieder wen trifft. Jetzt habe ich Kinder,

00:40:39: da ist doch eh keiner an mir interessiert. Es sind ja ganz viele Mythen oder Vorurteile,

00:40:44: die vielleicht auch im eigenen Kopf so mitschwingen. Ja, ich glaube, es ist total individuell, weil

00:40:49: hat jede Trennungssituation so individuell ist. Studien und auch so meine Erfahrungswerte sagen

00:40:56: schon, so ein bis zwei Jahre braucht es. Ich mag aber mit so einem Richtwert auch irgendwie

00:41:02: nicht Druck oder Angst machen. Das ist mir auch ganz wichtig. Auch wenn man so meine

00:41:08: Situation anguckt, ich war halt frisch schwanger. So ein Jahr nach der Trennung war ich einfach nur

00:41:15: erschöpft und alles andere als aufgeblüht, weil da war ich gefühlt im Wochenbett mit einem

00:41:20: neugeborenen und zwei Kleinkindern. Da war noch nichts irgendwie mit wieder aufblühen. Deswegen,

00:41:28: und es gibt ja aber auch Frauen, die beschäftigen sich halt über Jahre, zum Beispiel mit einer

00:41:33: Trennung. Und wenn dann dieser Moment da ist und sie trennen sich, kann es sein, dass sie zwei,

00:41:38: drei Monate später sich schon wieder so total stabil fühlen und so aufblühen, weil ganz viel

00:41:44: Prozess vielleicht schon auch die Jahre davor ablief. Oh ja, guter Punkt. Ja, genau, genau. Und

00:41:50: dann spielt es natürlich auch eine Rolle, was nach der Trennung passiert. Also wenn Eltern das

00:41:56: schaffen irgendwie ein gutes Eltern-Team zu sein und da auch wohl wollen zu sein und es schaffen

00:42:01: die Themen, so die dann mit den Kindern sind oder Umgang, also hauptsächlich geht es ja dann um

00:42:05: Umgang, um Kommunikation weiterhin. Wenn sie das auch gut klären können, um so schneller kann

00:42:12: natürlich auch dann jeder wieder auf sich schauen und eigene Gefühle und auch wieder aufblühen.

00:42:17: Ja, sehr schön. Ja, du hast natürlich recht, das ist schwer, es mit solchen Richtwerten, aber ich

00:42:25: hab das Gefühl, es ist ja schon so einen Erfahrungswert, den du vielleicht auch hast und es

00:42:30: kann ja auch so ein bisschen Hoffnung machen, dass ja, da wird eine schwere Zeit auf ein warten,

00:42:34: aber der Erfahrungswert sagt ungefähr, dann wird es bei den meisten leichter und ja, einfach zu

00:42:41: sehen auch, dass da wirklich plötzlich wieder Raum für ein Selbst entsteht, auch wie du das

00:42:45: geschildert hast. Plötzlich hast du Kinder freie Zeit. Ja, auch mit deinem neuen Partner. Es klingt

00:42:51: gut. Ja, total und Frauen sagen auch oft so, der Kopf ist wieder frei, also dieses Träume dürfen

00:42:59: wieder entstehen und da ist auch ganz viel stolz und sie fühlen so eine Selbstbestimmung und sie

00:43:06: können jetzt starten, ihr Leben für sich zu gestalten, so wie sie es möchten und wie es ihnen

00:43:11: wichtig ist. Ja, oder sagst du was ganz Tolles, das würde ich auch gerne nochmal anders auffassen,

00:43:18: weil ganz oft sind wir doch damit groß geworden und wären es teilweise auch immer noch mit dieser

00:43:25: Mutter, mit dieser Frau, die sich aufopfert, die immer über ihre Grenzen geht, die vielleicht auch

00:43:31: oft in diesem Negative Self-Talk festhängt und ja, deswegen kann ich das so nachvollziehen, wenn

00:43:37: die Frauen dann plötzlich sagen, ich bin auch stolz darauf, dass ich diesen Weg gegangen bin,

00:43:41: denn es war nicht einfach, mit diesen ganzen Gefühlen klarzukommen, mit dieser Schuld, mit der

00:43:45: Scham, was du schon alles irgendwie erzählt hast gerade und dann doch eine Entscheidung für die

00:43:51: Familie zu treffen, die am Ende wahrscheinlich die bessere war, weil sonst hätte sie sie wahrscheinlich

00:43:55: nicht getroffen und dann plötzlich daraus zu gehen und auch den Kindern ein Vorbild zu sein, hey,

00:44:00: ich habe auf mich aufgepasst, ich passe auf euch auf, meine Ressourcen sind auch eure, weil erst

00:44:05: dann kann ich mich gut auch um euch kümmern. Ja, und dem Blickwinkel finde ich echt nochmal schön,

00:44:09: dass du das angesprochen hast. Ja, dadurch geben wir unseren Kindern ganz, ganz viel mit. Das sehe

00:44:15: ich auch so und das ist auch ein Satz, den ich meinen Kindern mitgebe, dass ich ihnen sage, ich finde

00:44:20: es ganz wichtig, wenn ihr unglücklich seid oder später auch in einer Beziehung unglücklich seid,

00:44:24: dass ihr wisst, dass ihr immer gehen dürft. So, das ist mir ganz, ganz wichtig, ja. Schön, ja.

00:44:33: Liebe Anne, das war ein schönes Schlusswort, würde ich sagen. Willst du vielleicht nochmal kurz

00:44:38: hier am Ende sagen, wie dich die Frauen oder die Mamas, die zugehört haben, erreichen können?

00:44:43: Sehr, sehr gerne. Einerseits habe ich ein Instagram-Kanal und ich habe eine Webseite,

00:44:50: da findet ihr mich auch, immer unter meinem Namen und da seht ihr mein Angebot. Es gibt immer die

00:44:58: Möglichkeit eines kostenlosen Kennenlerngesprächs, da telefonieren wir 30 Minuten und sprechen über

00:45:04: die Situation und können schauen, ob das mit einer Zusammenarbeit passt. Ja, genau. Sehr schön. Wir

00:45:11: verlinken das auf jeden Fall alles in den Show-Notes, kannst du uns ja nochmal zukommen lassen und dann

00:45:16: bedanke ich mich für die sehr wertvolle Folge, dass du auch so offen warst und diese intimen Details

00:45:22: mit uns geteilt hast und ja, einfach deine Erfahrungswerte. War total schön. Danke dir. Sehr,

00:45:26: sehr gerne. Ich danke dir, Mella. Macht es gut da draußen. Schön, dass ihr eingeschaltet habt. Bis zum

00:45:32: nächsten Mal. Mama Talk, der Podcast von Mamas für Mamas, eine Antenne Niedersachsen-Produktion.

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