Sechsfach-Papa Freddy: Leben & Reisen mit Großfamilie
Shownotes
Ein Leben mit sechs Kindern können sich nur die wenigsten vorstellen…family2be-Gründer Freddy hat's gewagt und berichtet Mela in dieser Folge von seinem Alltag. Tatsächlich war es seine Frau, die eine große Familie wollte. Freddy war eher der Karrieretyp und sagt von sich selbst: "Ich kannte meine Kinder gar nicht richtig". Bei Kind Nummer drei kam dann der Switch. Er hat seinen Job als Koch mit eigenem Restaurant an den Nagel gehängt und sich voll seiner Familie gewidmet. In dieser Zeit ist seine Familienplattform family2be entstanden, auf der sich vor allem (werdende) Väter weiterbilden und auf ihre Vaterrolle vorbereiten können. Und obwohl der Alltag zu Hause mit sechs Kindern schon echt anstrengend ist, haben Freddy und seine Frau noch einen draufgesetzt und haben sich mit ihrer Großfamilie auf Weltreise begeben. In Uganda kam dann ganz ohne ärztliche Betreuung ihr fünftes Kind zur Welt. In der Folge bekommt ihr 'ne bunte Mischung an Themen: Von gleichberechtigter Elternschaft über abenteuerliche Reise-Anekdoten bis hin zu inspirierenden Denkanstößen ist alles dabei.
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Transkript anzeigen
00:00:00: Hey ihr Lieben, Mamas und Pappers da draußen. Willkommen zu einer neuen Folge hier beim Mammatalk-Podcast.
00:00:14: Hier spricht Mella. Und ich freue mich so sehr, dass endlich mal wieder ein Papa mit mir hier sitzt.
00:00:19: Und zwar einer von sechs Kindern. Mein Kopf raucht direkt. Ich habe ganz, ganz viele Fragen.
00:00:24: Ich glaube, es wird heute eine mega coole, witzige, abenteuerlustige Folge.
00:00:28: Erst mal herzlich willkommen, Freddie. Schön, dass du da bist.
00:00:32: Hey, danke. Vielen, vielen Dank für die Einladung. Ich freue mich.
00:00:36: So, ich würde sagen, stell dich doch einfach mal kurz vor.
00:00:39: Du hast auch einen mega spannenden Lebenslauf.
00:00:42: Ich habe nur kurz die Worte zu dropen, Medienkoch, Familienplattform gegründet.
00:00:48: Und ja, den Rest, glaube ich, kannst du einfach selber erzählen?
00:00:52: Ja, wo soll ich denn anfangen? Also, genau. Ich bin Papa von sechs Kindern mit einer wundervollen Frau.
00:01:02: Wir wohnen im Norden Deutschlands, nämlich in der Nähe von Hamburg.
00:01:08: Und aufgrund dieser sechs Kinder habe ich vor drei Jahren, zwei Jahren mit einem Freund mal darüber gesprochen,
00:01:16: dass wir doch so schlecht vorbereitet sind, was die Geburt angeht, was das Wochenbett angeht.
00:01:21: Was überhaupt die ganze Schwangerschaft angeht.
00:01:23: Und Piers, ein guter Freund von mir, kam auf die Idee, mal dazu vielleicht ein Film zu drehen.
00:01:28: Weil auch er wurde das erste Mal Vater und hatte irgendwie so viele Fragen,
00:01:33: die für ihn im Internet nicht wirklich rauszufinden waren.
00:01:37: Und er ist immer wieder von links nach rechts gedroppt worden und wusste immer nicht so genau,
00:01:40: ist das jetzt der richtige Weg oder das der richtige Weg? Was gibt es denn da überhaupt?
00:01:43: Naja, und so kamen wir dann auf die Idee, mal einen Film dazu zu drehen.
00:01:49: Aus dem Film wurde dann so eine Art Kurs, weil es über 4,5 Stunden waren.
00:01:53: Und wir haben einfach mal so aufgezeigt aus der, oder für den Papa halt, so eine Art Geburtsvorbereitungskurs.
00:02:00: Ja, was passiert da überhaupt mit deiner Frau?
00:02:03: Also, dass du das einfach mal ein bisschen besser verstehst, ein bisschen empathischer werden kannst,
00:02:07: ein bisschen besser auf sie eingehen kannst und dann auch einfach gut vorbereitet bist.
00:02:12: Und dann, wenn das Endstadium kommt, wenn es dann losgeht in Richtung Wehen,
00:02:16: dass du dann auch einfach weißt, okay, gut, was bedeuten die ersten kleinen Wehen,
00:02:19: die deine Frau, das heißt nicht, dass sie jetzt ins Krankenhaus muss, ein bisschen Frühgeburt ist,
00:02:23: sondern dass es halt schon Senkwehen gibt und so weiter und so fort.
00:02:26: Also, wir gehen so ein bisschen auf die Materie ein mit einer wundervollen Hip-Arme,
00:02:30: einer tollen Gynäkologin und mehreren Eltern, die einfach davon berichten, wie es bei ihnen war.
00:02:35: Und so wollen wir einfach so eine Art Leitfaden dem Papa mit an die Hand geben,
00:02:40: dass er wirklich gut durch die Schwangerschaft mit deiner Frau gehen kann,
00:02:45: unter der Geburt auch vorbereitet ist und fit ist und dann auch weiß, was er zu tun hat im Wochenbett,
00:02:51: weil das einfach heutzutage total unterschätzt wird, ne?
00:02:54: Ich meine, früher war es ganz klar, Wochenbett hieß wirklich, die Frau auf dem Hof hat sich für mehrere Wochen hingelegt
00:03:00: und hat sich um das Kind gekümmert und hat nicht die Wäsche gemacht und hat nicht gekocht
00:03:05: und musste nicht einkaufen gehen oder irgendetwas, sondern alle haben sich um sie gekümmert.
00:03:09: Und das ist leider so ein bisschen verloren gegangen, finde ich.
00:03:12: Total. Das nimmt direkt so einen schönen Schlenker.
00:03:14: Das ist dann natürlich mein Herzensthema, was du hier ansprichst und reinbringst.
00:03:17: Vielen Dank dafür.
00:03:19: Wahrscheinlich müsste ich die nächste Frage deiner Frau stellen, aber ich stelle sie mal dir.
00:03:24: Ich glaube, du hast gesagt, ab dem dritten Kind hast du diesen Kurs quasi gemacht, habe ich es richtig verstanden?
00:03:29: Nee, nee, vor drei Jahren.
00:03:31: Ach so, vor drei Jahren, okay.
00:03:33: Dazu kann ich kurz sagen, würde ich sagen, drittes Kind, erst beim dritten Kind, habe ich angefangen, mich überhaupt damit zu beschäftigen.
00:03:40: Als hätt ich es gewusst, genau. Und jetzt hätt ich gerne die Frage, vorher nachher gibt es Effekte für euch als Familie, für dich als Vater, für dich, für deine Frau, für eure Kinder.
00:03:49: Ich meine, so von dem Standpunkt aus gesehen, vorher so ein bisschen blind und gutgläubig läuft man ja in so eine Geburt,
00:03:55: vielleicht auch dieser gesellschaftliche Tenor, entweder es wird ja Geburt total romantisiert oder es wird als Horrorgeschichte dargestellt
00:04:02: und dann habt ihr plötzlich hier angefangen, euch mit dem Thema zu beschäftigen.
00:04:05: Gab es da große Effekte irgendwie auf euch als Familie?
00:04:08: Also ich habe, das ist erst beim dritten Kind so gewesen, dass wir mit diesem Daddy to be angefangen haben
00:04:14: und in dieser Zeit haben wir auch die Aufnahmen gemacht dafür.
00:04:17: Und da ist mich schon unglaublich viel bewusst geworden und ich bin so oft zu meiner Frau gekrochen und habe mich entschuldigt.
00:04:23: Also es tut mir echt mega leid, ich kann das jetzt auch noch mal sagen, Schatz, wenn du reinhörst, es tut mir leid für all das was.
00:04:30: Die Unwissenheit von mir doch angerichtet hat.
00:04:34: Und ich kann nur jedem Vater mit an die Hand geben, wirklich Leute macht nicht den gleichen Fehler.
00:04:38: Also bei uns war es auf jeden Fall so die ersten drei Kinder.
00:04:41: Weil ich ein absoluter Workaholic arbeiten war für mich das A und O.
00:04:46: Und ich habe nichts mitgekriegt, was die Schwangerschaft angeht und habe mich damit auch nicht wirklich beschäftigt.
00:04:53: Also ich bin auch meistens, da sind die Kinder zwischen zwei Kochkursen gekommen, ich habe zu der Zeit Kochkursen gegeben
00:04:59: und das heißt, ich bin los, meine Frau eingesammelt ins Krankenhaus, meine Frau wieder nach Hause, wieder auf die Arbeit.
00:05:05: Und ich kannte meine Kinder auch gar nicht, also ich hatte wirklich so gut wie gar nichts mit ihnen zu tun.
00:05:11: Weil das war so, das war als eine war mein Leben und meine Bubble und das andere war so meine Frau, die auf einmal ein Kind bekommen hat.
00:05:16: Das war auch ganz schön, weil sie hatte auf einmal, wo ich auch so viel gearbeitet habe, jemand anders an der Seite, an ihrer Seite so.
00:05:23: Das hört sich teilweise jetzt ganz crazy an, aber manche Leute schenken ihrer Frau ein Hund, damit sie nicht mehr so alleine ist.
00:05:29: Und für mich war es so ein bisschen so, ich schenke meiner Frau ein Kind und dann habe ich ein bisschen mehr Zeit für mein Business.
00:05:35: Also total weird, also wirklich völlig crazy.
00:05:38: Und aus dieser Situation heraus habe ich dann irgendwann die Restaurants verkauft und so und habe mich dann wirklich um die Familie gekommen.
00:05:45: Ich bin erstmal Papa geworden, habe erstmal gelernt, Papa zu werden.
00:05:48: Und da auch erst gemerkt, alter Schwede, was hast du für eine Scheiße gebaut die letzten Jahre?
00:05:55: Hattest du irgendwie auch Lust auf Kinder, aber hast dich da null miteinander gesetzt?
00:06:01: Ja, weil es irgendwie dazugehört, also ich glaube, das nimmt auch die Väter oder den gesellschaftlichen Mann mit Status nicht aus,
00:06:08: dass es irgendwie dazugehört, eine Familie zu haben, Kinder zu haben, aber was es wirklich bedeutet, Vater zu sein.
00:06:13: Ich habe das Gefühl, da sind wir gerade an so einem wichtigen Knackpunkt in der Entwicklung.
00:06:18: Vielleicht ist es auch wieder nur meine Bubble, die das so ein bisschen hergibt, aber ich habe das Gefühl, es wird auch mehr politisch mittlerweile diskutiert.
00:06:24: Egal in welche Richtung Hauptsache es kommt, wenigstens mal auf den Tisch so.
00:06:28: Aber ich bin so froh, dass du da bist und das aus eigener Erfahrung schildern kannst, weil so oft würde ich behaupten,
00:06:35: ist der Punkt den du dann damals hier gerade beschrieben hast, auch Trennung in den Familien oder, dass die Frau sagt,
00:06:41: ich habe keinen Bock mehr drauf, der kennt seine Kinder nicht, ich mache hier alles alleine.
00:06:45: Und das reicht mir jetzt, dann mache ich es lieber alleine, als noch das zusätzliche Kind mit durchzufüttern und durchzusehen.
00:06:52: Und gab es bei euch auch so einen aufrüttelnden Moment oder was war für dich wirklich der Moment?
00:06:59: Hey, ich will Vater sein und ich sehe es, plötzlich habe die Augen irgendwie geöffnet bekommen.
00:07:04: Ich erinnere mich immer noch so an einen Moment, wo meine Frau mit meinen Schwiegereltern an die Ostsee hochgefahren ist.
00:07:12: Eigentlich wollen wir alle zusammen hochfahren und eine Woche Urlaub machen.
00:07:14: Und wie immer war es so, fahrt schon mal los, ich brauche hier noch ein bisschen im Laden.
00:07:18: Und dann bin ich irgendwie ein Tag oder zwei Tage später nachgekommen, irgendwie.
00:07:23: Und bin an den Strand runter und wusste, okay, gut, schon auf der Händfahrt hatte ich die Telefonung hoch.
00:07:28: Okay, du musst auf jeden Fall heute Abend noch wieder zurück oder morgen früh spätestens musst du wieder im Laden sein.
00:07:32: So, okay, alles klar.
00:07:34: Und irgendwie sage ich da meine Kinder am Strand und mein Sohn irgendwie kam auf mich zu.
00:07:38: Und meinte irgendwie so, Papa, du hast echt gar keine Zeit für uns.
00:07:41: Und wenn das so ein kleiner Junge zu dir sagt, ich habe echt so geheult auf den Rückfahrt.
00:07:44: Und ja, dann ergab es sich irgendwie auch meine Frau meinte, hey Schatz, überleg dir mal, willst du jetzt irgendwie mehr Kinder haben?
00:07:52: In welche Richtung willst du gehen? Willst du in Richtung Familie gehen oder in Richtung Business gehen?
00:07:56: Du musst hier jetzt eine Entscheidung so ein bisschen treffen auch, ne?
00:07:59: Ja, und dann habe ich das Rest darauf verkauft.
00:08:02: Wir haben ein Haus außerhalb von Hamburg gesucht und ich habe mir erstmal ein Jahr so mäßig eine Auszeit genommen.
00:08:09: Ich habe noch ein ganz bisschen gearbeitet und habe erstmal angefangen, irgendwie dieses Familienleben zu schmecken.
00:08:15: Und umso mehr du dieses Familienleben schmeckst, umso leckerer ist es und umso mehr möchtest du davon haben.
00:08:22: Das wird irgendwann wie Glutamat.
00:08:24: Du kannst gar nicht, du kannst gar nicht mehr ohne sozusagen, das ist wie ein Nervengift.
00:08:30: Also das ist einfach herrlich und so bin ich dann reingewachsen in dieses Familienleben, in dieses Vatersein und dann kam halt auch immer mehr Kinder.
00:08:39: Und jetzt sind es mittlerweile sechs und jetzt aber Schluss, es reicht, sechs Kinder sind mehr als genug auf jeden Fall.
00:08:46: War das geplant? War es geplant, sechs Kinder haben zu wollen irgendwann?
00:08:50: Also meine Frau hat früher schon immer gesagt, wir sind schon seit Kindheitstagen zusammen, sozusagen.
00:08:56: Und jetzt schon immer gesagt, sie möchte wirklich viele Kinder haben.
00:08:59: Und ich habe immer gesagt, ich habe noch drei Halbbrüder.
00:09:02: Der älteste von denen kam, als ich zehn Jahre alt war.
00:09:07: Und dann der nächste mit 12 und der nächste mit 13, 14 oder so.
00:09:11: Das heißt, ich habe schon mal eine kleine Rasselbande mitgewickelt und großgezogen und es war für mich so, boah, alter Shit, das will ich nicht nochmal.
00:09:18: Also eigentlich habe ich gar nicht so Bock auf Kinder.
00:09:20: Und wenn dann so ganz, ganz spät, wenn ich so 40 bin oder so und mein Leben gelebt habe, so okay, gut, dann kann man ja auch noch mal ein Kind in die Welt setzen.
00:09:27: Aber eigentlich wollte ich nicht so viele Kinder haben.
00:09:29: Ja geil, weil bei mir, ich habe ja erst ein Kind und wir sind gerade in dieser Phase beziehungsweise ich.
00:09:35: Es wird gerade alles ein bisschen leichter, er ist ja 21 Monate alt.
00:09:38: Und ich, mir ist schon klar, ich hätte am liebsten drei Kinder, würde ich behaupten, wir haben aber ein bisschen spät angefangen.
00:09:44: Und mein Freund ist halt noch so, er sieht noch nicht mal das zweite Kind so gesehen.
00:09:49: Deswegen die Frage, die ich momentan sehr vielen stelle.
00:09:52: Vielleicht kannst du auch noch mal die Abstände zwischen euren Kindern sagen, auch vielleicht wie alt ihr wart.
00:09:57: Also du und deine Frau.
00:09:59: Und ob die Abstände gut gewählt waren oder ob es auch irgendwann einfach so ist, ob es jetzt ein Kind mehr oder weniger ist,
00:10:05: ist auch nicht mehr relevant, weil ihr seid jetzt einfach schon das Familienkonstrukt.
00:10:09: So stelle ich es mir irgendwann vor, wobei so viele ja immer sagen, diese blöden Sprüche.
00:10:13: Ein Kind ist kein Kind.
00:10:15: Du kennst die wahrscheinlich auch.
00:10:17: Gibt es Tausende, ja.
00:10:18: Plauda gerne mal aus der...
00:10:20: Aus meinem Nähekästchen, ja.
00:10:22: Aus meinem Nähekästchen, ja.
00:10:24: Der Abstand von den Kids ist immer so, dass die so anderthalb zwei Jahre dazwischen haben, damit die so ein Team sind.
00:10:32: Das wird sich unbedingt perfekt geplant, aber es kam halt einfach so,
00:10:35: dass die ersten beiden zwischen denen sind, glaube ich, 16, 14 Monate, 14 Monate, glaube ich, oder so.
00:10:41: Respekt.
00:10:42: Ja, 16 Monate.
00:10:43: Ja.
00:10:44: Und dann ist der älteste aktuell 13 und der Jüngste ist anderthalb.
00:10:49: Und so haben wir, wir haben fünf Jungs und ein Mädchen.
00:10:53: Krass.
00:10:54: Die ersten beiden Großen, die haben sich, die sind ein Team.
00:10:57: Also die sind auch nach wie vor immer zusammen unterwegs, spielen in der gleichen Fußballmannschaft
00:11:03: und sind ein Herz und eine Seele, ja.
00:11:05: Manche Leute denken auch, dass es Zwillinge sind.
00:11:07: Ich finde, die sehen sich nicht so ähnlich, aber gut.
00:11:09: Genau.
00:11:10: Und dann kommt einer mit aktuell acht, ne, neun, ich muss mal überlegen, es geht so schnell, mit neun und sechs,
00:11:20: ne, acht und sechs, so ist es, genau, acht und sechs, das ist der Jungen und das Mädchen.
00:11:25: Und dann kommen nochmal die zwei Kleinen mit drei und anderthalb, genau.
00:11:29: Okay.
00:11:30: Die sind sich immer so im Zweierteam und sind eigentlich auch so wirklich unterwegs, also das ist echt schön.
00:11:35: Das kann ich nur jedem empfehlen, einigermaßen zügig nachzulegen.
00:11:38: Die ersten drei Jahre sind dann der Horror, sag ich euch, ganz ehrlich.
00:11:41: Aber ab drei Jahren wird so entspannt, weil ihr auf einmal nicht mehr Einzelunterricht gebt,
00:11:48: sondern im Verband unterwegs seid.
00:11:50: Also die beiden haben sich dann, die spielen dann miteinander, die werden dann ein Team
00:11:53: und die machen ganz, ganz viel zusammen und das ist wirklich cool.
00:11:57: Also da haben wir wirklich sehr, sehr gute Erfahrungen mit gesammelt.
00:12:00: Und ja, wenn es dann mehr werden, helfen wir auch schon die Älteren so ein bisschen mit.
00:12:06: Also es ist natürlich auch immer alles so ein bisschen, ich sage mal vorsichtig, eine Erziehungssache.
00:12:10: Aber wir binden unsere Großen auch mit ein.
00:12:13: Die müssen natürlich auch mit im Haushalt irgendwie helfen.
00:12:16: Und bei so einem großen Apparat hier müssen alle so ein bisschen was tun.
00:12:19: Und ja, die Verbindung zu ihren Geschwistern ist uns auch immer super wichtig.
00:12:25: Und dementsprechend sind sie auch ganz süß mit ihren Geschwistern.
00:12:29: Und du weißt auch, du kannst mal irgendjemanden mal den Kleinen eben aufs Auge drücken.
00:12:33: Kannst du sagen, hier, nimm ich mal bitte eben eine Fülle Stunde.
00:12:35: Ich muss mal eben irgendwie ein bisschen was schaffen.
00:12:37: Wäsche waschen, keine Ahnung, Podcast aufnehmen oder ähnliches.
00:12:39: Und dann machen die das auch ohne zu meckern.
00:12:41: Also das ist echt schön, wirklich.
00:12:43: Richtig cool.
00:12:45: Nur zu meinem Verständnis und auch für die da draußen.
00:12:48: Ihr seid jetzt beide selbstständig als Eltern oder wie wuppt ihr euren Familienalltag?
00:12:54: War ich mir gerade zuvor Stelle?
00:12:56: Ich war ja auch bis vor kurzem angestellt.
00:12:58: Mein Freund ist sowieso in Vollzeit geblieben.
00:13:01: Ich war in Teilzeit.
00:13:03: Und auch da sind wir uns schon total in die Quere gekommen,
00:13:05: diesen Kindkrankentagen und so weiter.
00:13:07: Ich habe das Gefühl, oder meine Vorstellung ist, je mehr Kinder, desto schwieriger wird es,
00:13:13: ist da nicht immer irgendwer krank?
00:13:15: Ja, auf jeden Fall.
00:13:17: Das war ganz normal unterwegs.
00:13:19: Aber ich glaube, da kommen wir später nochmal drauf.
00:13:21: Wir waren ja auch in Thailand reisen.
00:13:23: Da haben wir nicht so viel mit Krankheit zu tun gehabt.
00:13:25: Aus der Kita und aus der Schule schleppen die natürlich alles Mögliche mit an.
00:13:28: Unsere Kinder haben auch schon viel irgendwie durchgemacht.
00:13:31: Ich glaube, sie haben ein ziemlich gutes Immunsystem.
00:13:33: Also natürlich erwischt es einen nach dem anderen.
00:13:35: Und ich glaube, im letzten Jahr war es so schlimm wie noch nie in unserem Leben.
00:13:38: Also es war wirklich, wir haben Wochen mit Krankheit verbracht.
00:13:41: Und zwar mit allem.
00:13:43: Also oben unten alles.
00:13:45: Und das war echt sehr, sehr herausfordernd.
00:13:47: Aber meine Frau ist auf jeden Fall Vollzeitmami.
00:13:51: Und das war mir auch schon immer extrem wichtig,
00:13:54: dass eine Person wirklich zu Hause ist.
00:13:56: Das heißt, es war mir wichtig, stimmt überhaupt nicht.
00:13:58: Es war uns wichtig.
00:13:59: Das war auch ihr absoluter Wunsch.
00:14:01: Vollzeitmami zu sein so.
00:14:03: Sie hat sogar manchmal noch nebenbei meine Buchhaltung gemacht
00:14:06: oder hat dann im Restaurant sogar noch Kuchen gebacken
00:14:09: und solche Geschichten.
00:14:10: Ich weiß gar nicht, wie sie das immer alles gewuppt hat.
00:14:12: So eine Frau, eine Frau ist unfassbar.
00:14:14: Und ja, gerade mit sechs Kindern bist du natürlich Vollzeitmama.
00:14:18: Da machst du nichts anderes mehr, ne?
00:14:20: Und auch ich bin ordentlich jetzt hier zu Hause auch mit eingestiegen.
00:14:24: Ich kümmer mich jetzt um das Family to Be Start-up so.
00:14:29: Und mach eigentlich nebenbei sonst gar nichts mehr.
00:14:32: Also wirklich das und Familie.
00:14:34: Und das genieße ich auch sehr,
00:14:36: weil wir einfach so auf alle Kinder wirklich gut eingehen können.
00:14:39: Und ich meine, Frau auch mal ein bisschen entlasten kann.
00:14:42: Sie hat dieses ganze Familienbusiness lange, lange Zeit ganz alleine gewuppt, ne?
00:14:47: Auch vor zwei Jahren, sagen wir mal, sah es noch ganz anders aus.
00:14:51: Da hatten wir auch fünf Kinder.
00:14:52: Aber da ich das ich auch immer selbstständig war mit vielen, vielen Projekten,
00:14:55: auch oft dann irgendwie mehrere Tage innerhalb Deutschlands irgendwie unterwegs
00:15:00: und durch Großveranstaltungen und Co.
00:15:03: dann auch viele Tage komplett, zwar nachts mal eben für drei Stunden nach Hause gekommen,
00:15:08: aber tagelang nicht gesehen.
00:15:10: Und die hat hier echt immer alles komplett gewuppt.
00:15:13: Wie hat sie das hinbekommen?
00:15:16: Also auch ihr als Familie habt ihr Unterstützung?
00:15:18: Habt ihr Familien der Nähe? Habt ihr eine Nennie? Habt ihr irgendwas?
00:15:21: Also es gab immer Momente auch während wir Reisen waren,
00:15:24: wo wir dann auch mal so eine Art Nennie hatten, meine kurze Zeit und so.
00:15:27: Aber im Großen und Ganzen so, im Alltagsgeschäft hat meine Frau es immer wirklich alleine gewuppt.
00:15:32: Und ich weiß wirklich nicht, wie.
00:15:33: Also ich kam nachts nach Hause von der Veranstaltung
00:15:37: und komm rein und es ist gesaugt, es ist gewischt,
00:15:41: es ist kein Wäschekorb da, es ist so, ich hab mich immer gefragt, wie die das gemacht hat.
00:15:46: Vor allem jetzt, wo du den einen Blick hast.
00:15:48: Ich glaub, du hast jetzt den Blick dafür immerhin.
00:15:51: Ja, ja, ja.
00:15:52: Davor war es ja eher so vielleicht Normalität.
00:15:54: Es war einfach passiert, ihr aus Zauberhand.
00:15:57: Ich aus Zauberhand.
00:15:58: Und jetzt hast du nämlich den Blick dafür, ja.
00:15:59: Ich dachte immer, es gibt bestimmt irgendwie so eine heimliche Putzfrau oder irgendwas,
00:16:02: die da auch noch irgendwie mit rumläuft tagsüber.
00:16:04: Ich hab's einfach nicht verstanden, wie diese Frau das so gewuppt hat.
00:16:07: Und es gab einen Moment, wo sie mal richtig flach lag.
00:16:09: Und wo ich dann irgendwie abends, nachdem sie schon drei Tage irgendwie flach lag,
00:16:15: so über so Bäscheberge an der Spülmaschine vorbei in Richtung Ausgang gewankt bin,
00:16:20: nachdem ich die Kinder dann irgendwie ins Bett gebracht hatte.
00:16:22: Und es sah aus, als hätte sie eine Bombe eingeschlagen.
00:16:24: Und ich war der Meinung, ich hab doch den ganzen Tag schon alles gegeben.
00:16:27: Und trotzdem kam ich nicht hinterher.
00:16:29: Und ich hab mich auf die Auffahrt gesetzt, hab mir irgendwie aufgemacht.
00:16:31: Da hab ich gesagt, ich gehe da nie wieder rein.
00:16:32: Ich will das nicht.
00:16:33: Ich kann nicht mehr.
00:16:34: Wie ich weiß es nicht.
00:16:35: Ich versteh es nicht.
00:16:36: Also, wirklich.
00:16:37: Unfassbar.
00:16:38: Aber das Ding ist, meine Frau ist da ja auch einfach so reingewachsen, ne?
00:16:42: Und sie ist halt einfach auch so eine Art, ja,
00:16:45: sie hat ja so eine Art Geschäftsführer-Management-Leitung so.
00:16:48: Und sie ist einfach mega gut da drin.
00:16:50: Sie weiß ganz genau, was sie wie, wo, wann zu tun hat.
00:16:53: Das ist jahrelange Erfahrung und mütterliche Intuition.
00:16:57: Ich weiß es nicht.
00:16:58: Es ist einfach Wahnsinn.
00:16:59: Und ich, ja, also toll.
00:17:01: Richtig stark.
00:17:02: Ja.
00:17:03: Und da soll noch mal einer sagen, wir Frauen sind nur in Teilzeit
00:17:06: oder sind nur Hausfrau und Mutter, ne?
00:17:08: Weil ich das gerade ja auch so auf der politischen Agenda sehe,
00:17:10: dass dieser Ruf aus politischer Sicht größer wird.
00:17:13: Dass zum Beispiel auch jetzt aus meiner Sicht ein teures Medizinstudium
00:17:17: nicht dafür da ist, um danach dann in Teilzeit arbeiten zu gehen.
00:17:21: Wo ich mir denke, Leute, solche Sätze können nur von Männern kommen,
00:17:25: die in der privilegierten Sicht sind.
00:17:27: Dass sie diese Erwerbsarbeit ausschließlich machen.
00:17:31: Aber nicht die Kehrarbeit, die emotionaler Arbeit, die Sorgearbeit.
00:17:34: Alles drumherum, wie du schon sagst,
00:17:36: wir Frauen sind oftmals die Familienmanagerinnen.
00:17:39: Und ich bin mir auch sicher, nachdem wir diese Arbeiten gelernt haben
00:17:44: und jahrelang ausgeübt haben, es ist auch ein Vorteil für den Job.
00:17:47: Und wir wollen auch gerne in dem Sinne irgendwann vielleicht wieder
00:17:51: Vollzeit zurück können.
00:17:52: Vielleicht nicht alles.
00:17:53: Es ist auch okay.
00:17:54: Aber es kann nicht sein, dass das nicht mehr gesehen wird.
00:17:56: Deswegen finde ich es so gut, dass wir heute darüber sprechen.
00:17:58: Und du auch als Papa diesen Blick dafür bekommen hast.
00:18:02: Deswegen danke dafür, danke für die Credits.
00:18:05: Und eine abschließende Frage vielleicht zu diesem Thema,
00:18:08: bevor wir ein bisschen mehr in eure...
00:18:10: Ich weiß gar nicht, was das genau war.
00:18:12: Ihr wart ja lange auf Reisen.
00:18:14: Da wollen wir gleich darauf zu sprechen kommen.
00:18:16: Aber eine Frage.
00:18:17: Hast du das Gefühl, ihr lebt jetzt ein bisschen gleichberechtigtere Partnerschaft?
00:18:22: Und wenn ja, wie sieht das aus?
00:18:24: Oder ist es eher, ihr fühlt euch so?
00:18:27: Das finde ich nämlich total wichtig zu unterscheiden.
00:18:29: Entweder man fühlt sich so oder man teilt es auch wirklich auf.
00:18:32: Weißt du, was ich meine?
00:18:33: Bevor ich nämlich Mutter wurde, war mir so wichtig.
00:18:35: Ich bin Feministin.
00:18:37: Ich will das alles 50/50 aufgeteilt ist.
00:18:39: Weil nur das ist dann Gleichberechtigung.
00:18:42: Und jetzt habe ich halt gelernt, weil ich halt immer noch stille.
00:18:45: Die Nächte sind halt meine.
00:18:47: Es ist nicht so einfach, wie ich es mir vorher gedacht habe.
00:18:49: Aber das Gefühl, was bleibt, ist wichtig,
00:18:51: dass mein Partner mich sieht, dass ich mehr von diesem Care-Arbeitsanteil trage.
00:18:55: Und dass diese Wertschätzung dafür da ist,
00:18:57: wie du das jetzt glaube ich auch schon ganz gut hier geteilt hast.
00:19:02: Also, ja, das ist so einfach gewachsen, würde ich sagen.
00:19:10: Und ja, das ist echt, das ist eine krasse Frage.
00:19:17: Weil wir das Thema gar nicht wirklich angegangen sind,
00:19:20: sondern es ist wirklich von ganz alleine einfach gekommen.
00:19:22: Dadurch, dass ich mehr Einblicke bekommen habe,
00:19:25: habe ich auch mehr Verständnis natürlich dafür bekommen,
00:19:28: was sie da alles noch on top irgendwie gemacht hat.
00:19:32: Oder in welchen Prikernen lagen sie einfach war, weil sie alleine war.
00:19:36: Wo ich mich auch mit Leuten austauschen kann,
00:19:40: wo ich mir woanders irgendwie auch mal eben Hilfe holen kann
00:19:43: und mir noch mit aber daran holen kann,
00:19:45: weil wir mal eben was tragen helfen, keine Ahnung.
00:19:47: Ja, oder in einer Situation, wo ich nicht weiterkomme,
00:19:50: hat man freudend gar nicht die Möglichkeiten zu gehabt.
00:19:54: Und das sind wirklich Sachen, wo ich viel, viel gelernt habe.
00:19:58: Also, einfach dadurch, dass ich es jetzt auch selber gesehen habe,
00:20:00: am eigenen Leib erfahren habe.
00:20:02: Und dadurch ist es wirklich so,
00:20:06: dass ich mir auch sehr wünsche, hier so viel wie möglich
00:20:09: auch Freiheiten zu geben jetzt,
00:20:11: damit sie auch wieder mehr blühen kann
00:20:13: und auch mehr das Leben genießen kann.
00:20:16: Das ist halt auch irgendwie passiert.
00:20:18: Trotzdem trägt sie immer noch irgendwie einen großen Teil als Mutter,
00:20:21: weil sie halt einfach auch auf der emotionalen Ebene,
00:20:24: wie du es gesagt hast, sie arbeitet ja durchgängig.
00:20:26: Es geht ja nicht nur um das, was so im Haushalt passiert,
00:20:29: sondern auch das Ganze außen rum, die Kinder aufzufangen und so weiter.
00:20:32: Natürlich teilen wir uns das auch auf,
00:20:34: aber es gibt wirklich immer noch Situationen,
00:20:37: wo sie einfach die Großen irgendwie ein bisschen besser auffangen kann,
00:20:40: weil sie die Situation viel länger schon im Blick hat und so weiter.
00:20:43: Also da ist das einfach so schön jetzt mit der Zeit gekommen.
00:20:49: Aber ich finde es unglaublich schwer,
00:20:51: wenn man das nicht selber mal gesehen hat oder erlebt hat,
00:20:54: das einfach so anzunehmen.
00:20:56: Weil man als Vater ja oft auch irgendwie so das Gefühl hat,
00:20:59: okay, gut, wieso willst du mich jetzt irgendwie in diese Mutterrolle reindrücken?
00:21:04: Ich bin keine Mutter, ich bin der Papa so.
00:21:06: Also warum soll ich jetzt genau das Gleiche machen wie du?
00:21:09: Also das ist total schwierig, da irgendwie erstmal das so,
00:21:12: auch dieses Umzudenken und das irgendwie zu verstehen.
00:21:17: Ja, ja.
00:21:19: Danke, danke für die Einblicke.
00:21:21: Ich glaube, das beschäftigt so viele Paare da draußen,
00:21:24: die plötzlich ältern werden und vorher gar nicht wussten, was es bedeutet.
00:21:29: Und dann in diese ganzen neuen Rollenfindungen reinrutschen und so weiter.
00:21:34: Deswegen ja, danke für die Einblicke.
00:21:36: Okay, wir wollen ein ganz großes anderes Thema noch aufmachen,
00:21:39: was mich mega interessiert.
00:21:41: Ihr wart auf Weltreise mit, ich glaube, bis dato vier Kindern,
00:21:46: war es richtig?
00:21:47: Hochschwanger war deine Frau in dem Zeitpunkt auch?
00:21:50: Ja, also sie wurde dann Schwanger mit dem fünf.
00:21:54: So lange wart ihr sogar unterwegs?
00:21:56: Ja, okay, ich will gar nicht so weg,
00:21:58: nämlich weiß zu wenig darüber, erzähle uns gerne,
00:22:00: wie ist es mit so vielen Kindern auf Weltreise zu sein?
00:22:03: Ihr habt, glaube ich, dann nicht nur die Schwangerschaft erlebt,
00:22:06: sondern auch die Geburt unterwegs, richtig?
00:22:08: Richtig.
00:22:09: Ja, okay, okay, die Teeser reichen, das Wort geht halt dich.
00:22:13: Wie kam es zustande, wie war es?
00:22:15: Würdet ihr es immer wieder machen?
00:22:17: Ja, wir würden es immer wieder machen, definitiv.
00:22:20: Und wir haben immer wieder Lust, irgendwie auch zu gehen.
00:22:23: Ich würde jetzt nicht sagen wöchentlich,
00:22:25: aber monatlich immer mal wieder so ein kleines Thema.
00:22:28: Wir kamen zu dem Punkt, das war kurz vor Corona, muss das gewesen sein,
00:22:34: dass wir halt immer wieder drüber gesprochen haben,
00:22:37: lass uns doch noch mal irgendwo ins Ausland gehen,
00:22:39: lass uns doch noch mal irgendwie reisen gehen und so.
00:22:41: Und ja, irgendwann haben wir gesagt,
00:22:43: ey, weißt du, immer dieses so, oh, lass es mal machen, lass es mal machen.
00:22:46: Wenn wir es nicht machen, dann sitzen wir hier beide,
00:22:49: vielleicht sogar noch im Rollstuhl oder am Tropf irgendwie,
00:22:52: und sagen, hätten wir mal, hätten wir mal, hätten wir mal.
00:22:54: Ich weiß genau, was du meinst.
00:22:56: Genau.
00:22:57: Und dann haben wir Nägel mit Köpfen gemacht.
00:22:59: Wir haben irgendwie gleich den Wein getrunken,
00:23:01: haben die Kündigung unterschrieben, sie den Briefkasten geschmissen
00:23:03: und am nächsten Tag stand ich vor dem Briefkast
00:23:05: und ich habe den Briefkast da wieder raus.
00:23:07: Ja, ich habe ihn natürlich nicht wieder rausgekriegt,
00:23:10: habe ihn auch nicht wieder rausgeholt.
00:23:12: Und dann kam auch noch Corona, dann war dieser Start.
00:23:16: Und ja, wir haben gesagt, wir gehen nach Österreich.
00:23:19: Meine Frau war noch nie in Österreich, außer mal zum Urlaub.
00:23:21: Einmal kurz.
00:23:22: Und ich liebe Österreich.
00:23:24: Und dann bin ich, genau, da wurden dann die Grenzen dichtgemacht
00:23:27: und wir hatten noch keine neue Bleibe.
00:23:29: Und dann bin ich trotzdem irgendwie geschafft,
00:23:31: über diese Grenze rüberzukommen.
00:23:33: Ich bin nach Österreich gefahren, habe mir mehrere Immobilien angeguckt.
00:23:36: Die letzte Immobilie war es dann.
00:23:38: Und dieser ganz, ganz tollen Ausbau, oben auf dem Berg.
00:23:40: Ein Kärnten, 1200 Meter Höhe.
00:23:42: Alleinlage.
00:23:44: Und du hattest den Blick durchs gesamte Müllteil von da aus.
00:23:47: Genau, ihr könnt mal auf RawLiveFamily, heißt das,
00:23:50: auf unserem Instagram-Kanal vorbeischauen.
00:23:52: Da seht ihr noch Bilder von damals, also wirklich Traumlage.
00:23:55: Da stand auch noch ein zweites Haus mit drauf.
00:23:57: Beziehungsweise insgesamt waren es drei Häuser da oben drauf.
00:24:00: Eines hatten wir erstmal angemietet.
00:24:02: Und dann haben wir gesagt, ok, wir wollen uns auch ein bisschen verkleinern,
00:24:05: dieses Thema Minimalismus.
00:24:07: Gerade in so einer großen Familie war für uns immer schon so ein Thema
00:24:09: oder für meine Frau ganz besonders.
00:24:11: Und dann habe ich nur so einen Sprinter vollgemacht.
00:24:14: Da war die Waschmaschine trockener drin.
00:24:16: Ein paar Matratzen fahre ich da.
00:24:18: Korn, Vollkorn.
00:24:20: Meine Frau hat irgendwie vorher noch 100 Kilo Vollkorn gekauft,
00:24:23: weil sie dachte natürlich zu was nicht in Österreich.
00:24:25: Dann bin ich mit ein bisschen Übergewicht darunter gefahren.
00:24:28: Und es war so ein altes Haus, 300 Jahre alt gewesen.
00:24:32: Richtig so Stein auf Stein, Holz auf Holz.
00:24:35: Wunderschön.
00:24:37: Und dann haben wir da ein Jahr oben verbracht.
00:24:39: In diesem Haus.
00:24:42: Und es war wirklich so ein perfektes Timewall.
00:24:45: Es war gerade dieser Corona-Start.
00:24:47: Hier ging alles drunter und drüber.
00:24:49: Und bei uns blüten die Wiesen.
00:24:51: Also wir haben davon irgendwie nichts wirklich mitgekriegt.
00:24:54: Es war so toll, die Kinder konnten draußen im Garten auf den Wiesen,
00:24:56: die Hänge runterrollen.
00:24:58: Es war einfach wirklich ein Traum.
00:25:01: Wir konnten Wander gehen, Fahrrad fahren.
00:25:03: Es war so herrlich draußen in der Natur.
00:25:05: Und ich bin immer für eine Woche im Monat nach Deutschland gefahren.
00:25:09: Mit dem Auto.
00:25:11: Ich bin leidenschaftlicher Autofahrer.
00:25:13: Und bin dann immer eine Woche im Monat da hochgefahren.
00:25:15: Und dann war Anischa eine Woche im Monat alleine unten auf dem Berg.
00:25:19: Und dann habe ich immer ein bisschen gearbeitet.
00:25:21: Die eine Woche und den Rest habe ich dann irgendwie von zu Hause aus gemacht.
00:25:24: Genau. Und das haben wir dann jahrelang gemacht.
00:25:26: Und es war eigentlich auch total schön.
00:25:28: Und wir hätten oben auch bleiben können.
00:25:30: Wir haben dann noch zu den Eins von den zweiten Häusern genutzt.
00:25:32: Und haben das zu einem Airbnb-Haus gemacht.
00:25:34: Ich habe mit den Kindern eine Sauna gebaut.
00:25:36: Ich habe mit den Kindern, wir haben uns Hühner geholt.
00:25:39: Ich habe einen großen Schafstall gebaut.
00:25:41: Wir haben uns Schaf geholt.
00:25:43: Also wir haben da oben so richtig so ein kleines Farmlife gehabt.
00:25:45: Und selbst für Sorgalife eigentlich fast.
00:25:47: Genau.
00:25:49: Und dann dachten wir, ach Mensch, irgendwie müssen wir doch nochmal weiter.
00:25:52: Wir haben eh schon unterwegs.
00:25:54: Und haben eh schon fast gar nix.
00:25:56: Und dann haben wir die Häuser so eingerichtet, gelassen wie sie waren.
00:25:59: Ich habe sie in meinem Vermieter verkauft.
00:26:01: Mit diesen ganzen Airbnb-Fotos und Co.
00:26:03: Und dann konnte ich dann weiter Airbnb machen.
00:26:05: Und wir haben uns ja gesagt, jeder schnappt sich einen Zieghoffer.
00:26:08: Und da packt er sich seine Sachen rein.
00:26:10: Und dann geht es weiter.
00:26:12: Und da wir, meine Frau und ich,
00:26:15: kommen aus einem Stadtteil in Hamburg,
00:26:17: dass ein ziemlich großes Problemviertel ist. Und irgendwie meinte das Leben ist immer gut mit uns.
00:26:22: Und so sind wir, ja, wenn ich oder wir, dadurch, dass ich die Unterstützung meiner Frau auch immer hatte,
00:26:28: ich will mal sagen, erfolgreich geworden. Ich würde sagen, dass ich irgendwie millionär oder sonst was
00:26:32: gestimmt nicht. Aber ich habe auf jeden Fall gutes Geld verdient. Und wir wollten irgendwie davon mal
00:26:36: wieder was zurückgeben und über Ecken eine Tante von mir, die ist Pastorin. Und dann war die gerade
00:26:43: in Afrika und dann meinte ich zu ihr, habe ich mit ihr telefoniert und meinte du hier, irgendwie wollen
00:26:49: wir mal was Gutes tun. Und sie, ach witzig, ich bin gerade in Afrika, kommt doch hier einmal runter
00:26:52: nach Uganda. Ihr könnt hier auf jeden Fall mithelfen. Hier ist ein großes Weisenhaus,
00:26:57: beziehungsweise ist das mehrere Weisenhäuser, 15.000 Weisenkinder. Und da kannst du auf jeden
00:27:05: Fall mithelfen, Küchen aufbauen und Co. und solche Sachen machen. Und sie arbeitet gerade an einem
00:27:08: Projekt mit Prostituierten, holt die von der Straße und hilft ihnen, dass sie einen normalen Job
00:27:13: finden. Weil die Prostituierten oft ihre Kinder auch mit dabei haben. Die haben uns schon ein Kind
00:27:17: oder zwei Kinder nebenan die Kinder mit, setzen die neben dem Bett ab, schlafen mit dem Freihär,
00:27:21: weil sie dieses Geld brauchen, ansonsten können sie nicht überleben. Und dann wollten wir so ein
00:27:25: Projekt starten. Ich hatte die Idee halt, den so ein bisschen Kochen beizubringen, den Gaskocher an
00:27:30: die Hand zu geben. Und dann können sie sich an die Straße stellen und können so ein bisschen Sachen
00:27:33: verkaufen, also Lebensmittel verkaufen und müssen nicht mehr anschaffen gehen. Das war das Projekt,
00:27:38: was wir machen wollten, ist dann leider ein Strich durch die Rechnung gemacht worden aufgrund
00:27:41: von Corona. Genau, aber dann sind wir auf jeden Fall zuerst meiner Griechenland und haben da noch
00:27:50: eine Zeit verbracht. Meine Mutter hatte da so ein kleines Ferienhaus am Meer und dann waren wir da,
00:27:56: dann habe ich mir so ein blöden Virus eingefangen, so ein Bakterium irgendwie beim Schnorcheln. Vorher
00:28:03: bin ich gestochen worden von der Biene und beim Schnorcheln bin ich original an eine Alge gekommen
00:28:07: und diese Alge hat ein Bakterium, das dann bei mir reingewandert ist und ich habe mich schon
00:28:12: bewundert, warum ich mir seit Tagen Fieber habe, aber ich bin immer so ein Typ, sorry, du bist
00:28:15: Ärztin, aber ich gehe immer nicht zum Arzt. Ich denke immer so, mein Körper macht das schon,
00:28:19: ich bin selbstständig, ich habe keine Zeit. Ich gehe auch nicht häufig zum Arzt, eben weil ich
00:28:25: Ärztin bin und denke ich weiß das alles. Also es macht es auch nicht besser, aber ich habe Tage
00:28:35: lang Fieber gehabt und dann sah ich schon, dass mein Bein immer weiter blau wurde nach oben hin und
00:28:39: irgendwann war es am Steißbein angekommen und dann meinte meine Mutter so mein Freund, also wir
00:28:44: fahren jetzt mal ins Krankenhaus. Meine Frau war zu der Zeit schwanger mit dem 5. Kind. Wie alt waren
00:28:54: die anderen Kinder somit? Ich muss jetzt rechnen. Ich muss auch rechnen. Waren die schon schulpflichtig?
00:28:59: Ah ja, genau, die waren alle schulpflichtig. Können wir gleich mal ganz kurz aufkommen.
00:29:02: Genau, das wäre auch noch eine wichtige Frage. Ja, aber mach erst mal weiter gerne. Es hat so spannend.
00:29:07: Na ja, auf jeden Fall ins Krankenhaus und dann meinten die auch also ganz ehrlich,
00:29:11: morgen, wärst du morgen hier angekommen, wärst du nicht mehr angekommen. Und dann war auch noch
00:29:16: so ein bisschen Verständigungsprobleme, Griechenland, die Krankenhäuser, Alter, die sind so schlimm,
00:29:20: in Afrika waren die besser als in Griechenland, das war wirklich wie in so einem Horrorfilm.
00:29:23: Und ich bin da echt kurz so am Leben vorbei. Ich hab schon mal den schwarzen Tunnel gehabt,
00:29:28: hab mich von der Liege gestürzt, hab mich auf dem Gang entlang gezogen bis zum
00:29:32: Schwesternzimmer, weil du hattest auch keinen Knopf umzudrücken. Und die haben mich dann wieder
00:29:36: reingezogen und dann irgendwie, ich weiß es nicht, ich hab es auf jeden Fall überlebt. Und das
00:29:40: war auch ganz, ganz heftig für meine Frau, weil sie stand in Griechenland mit 4 Kindern schwanger,
00:29:44: mit dem 5. und dem Mannes kurz davor zu sterben. Auf jeden Fall über eine Woche nachher in
00:29:48: diesem Krankenhaus. Zwischendurch haben die ihm mit Paracetamol gegeben, obwohl ich Paracetamol
00:29:53: nicht abkonte. Also es war wirklich so richtig so diverse Trips, die ich da erlebt habe in diesem
00:29:57: Krankenhaus. Alter Schwede. Ja, dann hatten wir das überlebt oder hatte ich das überlebt und
00:30:02: dann sind wir halt von da aus dann weiter nach Uganda und haben dann wirklich eine tolle Zeit in
00:30:08: Uganda gehabt, muss ich sagen. Und auch so geistlich und so, es war wirklich verrückt. Dann hat meine
00:30:15: Frau doch ernsthaft in diesem, wir haben ein kleines Kinderhaus gehabt von diesen ganzen Kinderhäusern,
00:30:21: die da auf diesem Grundstück waren, mittendrin. Und meine Frau wollte auf jeden Fall meine Hausgeburt
00:30:27: haben. Und meine, jetzt sind wir eh schon in Afrika. Ganz ehrlich, wir fahren irgendwo hin, ich mach
00:30:32: das hier zu Hause. Ich fühle mich so safe. Es ist alles ganz entspannt. Ja, und dann hat meine Frau,
00:30:38: während sie Homeschooling gemacht hat, mit den Kindern schon zwischendurch breitweilig
00:30:43: da gestanden und ihre Wehen weggeatmet. Und dann hat sie den Unterricht beendet sozusagen und dann
00:30:48: hatte ich in so einem Supermarkt ein ganz kleines Planschbecken gefunden. Weißt du, für wirklich
00:30:55: kleine, so einige Regie, die kannst du da reinsetzen, dann können die so ein bisschen rumplanschen.
00:30:58: Naja, da habe ich dann Wasser in der Dusche reingelassen und dann hat sie sich da reingesetzt
00:31:03: und dann hat sie da unseren fünften Sohn Harvey zur Welt gebracht. Ganz alleine. Die Kinder kamen
00:31:08: immer mal wieder rein so, haben ja auf die Schulter geklopft. Mama, das machst du so super. Mama,
00:31:12: das machst du so stark. Das ist richtig toll. Und ich sage es neben ihr, wir hatten tolle Musik an,
00:31:19: und zwar wirklich die schönste Geburt bis dato, die wir hatten. Obwohl es einfach in so einem
00:31:25: abgeschrabbelten Badezimmer, so ein Duschzimmer war, also Fliesen, weiße Fliesen, wirklich die
00:31:32: Hälfte davon gebrochen. Also, wenn du wieder von Bilder siehst, du würdest es nicht glauben. Und
00:31:37: dann halt mitten in Afrika und nichts um dich rum und da kann man Harvey zur Welt und ich hatte
00:31:41: nur so ein kleines Kitt. Das kriegst du so in manchen Läden. Das ist so das First-Ed-Kitt für
00:31:46: Leute, die ein Kind bekommen. Da ist dann so ein kleines Tuch, was du unterlegen kannst,
00:31:50: ein Skype-Held drin und ein kleines Bändchen zum Ablinden der... Nabe Schnur. Nabe Schnur. Wow,
00:31:59: ey, das ist, das ist ja scheinbar Standard. Muss es ja sein, ne? Also, ihr wart da scheinbar auch
00:32:04: sehr ländlich, hört sich damit an, dass auch nicht medizinische Versorgung in der Nähe wäre. Also,
00:32:12: Wahnsinn. Ja, ich habe auch viel schon in afrikanischen Ländern tatsächlich Praktika gemacht in
00:32:17: Krankenhäusern gearbeitet und das hat mich immer wieder mit so viel Demut hinterlassen, wie wenig
00:32:25: da dann doch ganz viel möglich ist, ne? Also, super krass. Wirklich. Und es war so toll, wirklich,
00:32:31: es war echt toll. Und meine Tochter, nee, wer war das? Mein Sohn war das, glaube ich, der war ein
00:32:36: bisschen enttäuscht, als das Baby denn da war, dass das Kind halt nicht schwarz war, weil wir waren
00:32:41: jetzt ja nun in Afrika und alle Menschen sind ja dort schwarz. Also, hat er sich eigentlich auch
00:32:45: darauf gefreut, dass sein Geschwisterchen halt auch ein schwarzes Geschwisterchen dann sein wird.
00:32:50: Das war so süß. Krass. Die Zusammenhänge, die Kinder dann halt so ziehen, ne? Für süß, oder? Oh,
00:32:55: Hammer. Ja, genau. Und dann sind wir zurück nach Deutschland geflogen. Mein Bruder hat nämlich
00:33:04: geheiratet und saßen, ich glaube, eine Woche später im Flieger mit einem Neugeborenen und sind
00:33:10: erst mal auf Pusten. Wie viele Wochen später? Ich glaube, eine, sieben Tage später, fünf Tage
00:33:13: später, sieben Tage später. Krass. Und seitdem auch in dieser Zeit einfach kein Arzt, Ärztin,
00:33:17: nichts gesehen. Ihr habt das einfach alles selber gemacht. Ja, cool. Waren ja auch ein bisschen
00:33:24: improved. Klar, fünftes Kind, ne? Und ja, also von daher ging das alles. Und dann, genau, weil hier
00:33:31: die Hochzeit von meinen Brudern sind wir ein Jahr lang hier in Hamburg geblieben und sind dann
00:33:37: nach Dänemark. Weil wir wollten unbedingt auch nochmal nach Dänemark, an der Grenze zu Deutschland
00:33:42: leben, haben gedacht, ey, Mensch, das können wir auch nochmal ausprobieren, da können wir natürlich
00:33:44: auch Homeschooling machen. Und dann haben wir da eine Zeit lang gelebt, haben gemerkt, dass meine
00:33:49: Frau wieder schwanger ist und dann sind wir die Rückreise wieder angetreten und sind dann nach
00:33:56: einiger Zeit doch wieder in Hamburg gelandet, weil dann einfach mit sechs Kindern, wir brauchten
00:33:59: einfach Unterstützung, dass die Supermähle oder die Hilfe, die wir hatten, die wollte dann nämlich
00:34:06: auch heiraten, das heißt, die wir auch nicht mit in Dänemark geblieben. Und ja, dann sind wir wieder
00:34:10: zurück und jetzt sind wir seit zwei Jahren wieder in Hamburg. Okay, krass. Ich habe viele Fragen.
00:34:18: Einmal Homeschooling natürlich und auch, es hört sich jetzt alles so easy peasy bei euch an. Bei mir
00:34:25: gehen schon die nacken Haare zu Berge, wenn ich daran denke, reisen mit so vielen Kindern. Also,
00:34:30: ich glaube, so als einling Mama, also ich habe ja nur einen Kind, ich bin auch viel gestresst von mir
00:34:38: selbst, also viel findet auch einfach in meinem Kopf statt, das merke ich auch immer wieder,
00:34:42: ich mache gerade auch so ein Mama Coaching, was mir total gut tut, dass ich ganz oft in so
00:34:45: einen Katastrophenmodus geraten und quasi schon in der Zukunft bin, was alles passieren könnte und
00:34:51: mich davon so sehr stressen lasse, als einfach nur Moment zu sein und darauf zu vertrauen, hey,
00:34:55: der Flug wird schon gut gehen und wenn ich was das Schlimmste, was passieren kann,
00:34:58: dann schreien alle den Flug durch so meine Dwegen. Aber vielleicht gab es trotzdem Momente oder seid
00:35:03: ihr einfach gar nicht mit diesen Ängsten und Sorgen gesegnet? Gab es trotzdem irgendwas,
00:35:09: was schwierig war, was an eure größten Hürden vielleicht auch mental gesehen? Also natürlich
00:35:15: ist Reisen nicht easy mit Kindern. Also, wenn du zwölf Stunden in einem Auto verbringst oder
00:35:20: 14 Stunden fliegst und dann irgendwo noch eine Zwischenlandung hast und Co, das ist natürlich
00:35:27: kein Zuckerschlecken. Aber also ich bin wirklich damit gesegnet, dass ich einfach ein tiefen
00:35:32: entspannter Mensch bin. Also in manchen Bereichen habe ich eine Mega-Menschen-Furcht in meinem
00:35:38: Leben schon immer gehabt, da habe ich auch immer viel dran gearbeitet. Aber in manchen Bereichen
00:35:42: halt gar nicht. Also mich juckt das wirklich nicht was andere Leute jetzt von mir denken oder wenn
00:35:46: mein Kind schreit oder sonstig ist. Ich kann das völlig ausschalten. Und wenn da, also wenn da
00:35:51: irgendjemand kommt und irgendwas zu mir sagt, dann bin ich da glaube ich auch ziemlich schlagfertig,
00:35:55: also ich glaube der dreht sich ziemlich schnell um und geht weiter. Und deshalb sind wir da eigentlich
00:36:02: ziemlich entspannt immer ran gegangen. Dazu ist es so, dass wir so auch so medientechnisch bei
00:36:06: unseren Kindern immer aufgepasst haben. Wir haben irgendwie zwar ein Fernseher, aber da wird
00:36:10: zum Fußballgucken mal runtergeholt oder so und haben immer so, ich habe immer mal ein paar Tablets
00:36:16: und die haben wir für die Reise lang genutzt. Das heißt, dann konnten die Kinder mal was gucken.
00:36:19: Die haben nicht viel geguckt, aber wenn, dann war es halt ein Highlight und so war es, wenn wir
00:36:24: gesagt haben, wir gehen Reise, die Kinder so, oh, gelossen. Und dann haben die Tablets gekriegt und
00:36:30: dann durften die halt immer mal für ein paar Stunden irgendwie was gucken und dann war wirklich
00:36:33: totenstille und so. Der Sinn kam auch mal so, ihre Kinder sind so lieb, die sind ja so ruhig,
00:36:40: die sitzen da und gucken einfach nur Fernsehen und so. Das ist jetzt so schön und so. Und ja,
00:36:45: genau, also das war... Okay, sehr gut. Alle Reduzionen sind die Medienzeit da draußen,
00:36:51: sparen die sich auf nur für die Chancen. Also für sowas ist es auf jeden Fall genau mega gut.
00:36:56: Aber natürlich, der Kleinste, der läuft dann irgendwie durch den Gang und läuft hoch und
00:37:02: runter und so. Ja, damit muss man halt leben. Ist halt so. Ich kann immer nur empfehlen, fliegt,
00:37:06: weil Fliegen dann doch einfach echt viel Zeit ersparen, es ist. Ich finde es im Auto oft viel,
00:37:11: viel anstrengender, wenn die Kinder halt angeschnallt sind, sich gar nicht bewegen können und dann
00:37:15: irgendwann einfach die Vollkrise kriegen, weil sie wollen da raus. Und dann musst du irgendwo
00:37:18: anhalten und musst erst mal eine Stunde mit dem Kind irgendwie was machen oder anderthalb und dann
00:37:22: das Kind wieder versuchen, da reinzusetzen, wo es gerade einen Traum man auch davon hatte,
00:37:26: dass es da irgendwie gerade eine halbe Stunde dringend geschrien hat, so ungefähr. Und dann wird
00:37:29: sie die Fahrt fortsetzen. Also, da fliegen schon immer ein bisschen besser, muss ich sagen. Ja. Und
00:37:36: hattet ihr trotzdem irgendwelche Ängste und Sorgen? Also, vielleicht sagt ihr einfach nein, weil ihr
00:37:41: habt auch alleine diese Geburt gestemmt und das einfach gemacht. Wirklich krass. Ich war ja auch
00:37:48: mit meinem Partner und unserem Kind, da war ja fünf Monate alt, waren wir fast sechs Wochen auf
00:37:54: Sri Lanka und haben da gemeinsam eine Elternzeit gemacht. Und ich fand das in der Theorie,
00:37:57: als wir das gebucht hatten, alles mega. Und jetzt plötzlich dieser Abflugtag in
00:38:02: meiner Nähe kam, wirklich bei mir ging innerlich alles los. Da gibt es auch Folgen zu hier,
00:38:06: wie es vorab war, wie es währenddessen war und so weiter. Wer da irgendwie noch mal reinhören
00:38:10: möchte, gerne. Aber bei mir ging wirklich auch, vielleicht weil ich diesen medizinischen Hintergrund
00:38:14: hab, tuk tuk fahren, war für mich plötzlich ein riesiges Ding. Ich hab mich total selbst verurteilt,
00:38:20: auch wenn wir das dann mal dort selten gemacht haben. Dann gab es japanische Encephalitis. Ich
00:38:24: hab geguggelt, wie weit ist das nächste Krankenhaus weg, wie weit bei schlechten Verkehrsverhältnissen,
00:38:29: blablabla. Mein Kopf ist fast geplatzt. Also es hat mich wirklich, wirklich doll gestresst,
00:38:35: sodass ich das körperlich dann gespürt habe, wenn ich mehr schlafen konnte und solche Sachen. Wie
00:38:40: seid ihr damit umgegangen? Gab es das überhaupt für euch oder ist das gar kein Thema für euch? Also
00:38:45: kann ich auch nur sagen, am Ende hat mir gut getan, ein Reality-Check zu machen, wie wahrscheinlich
00:38:51: das überhaupt ist und dass es eher halt in meinem Kopf gerade stattfindet, so gesehen. Ja, es ist
00:38:57: schon, also wir sind da wirklich mit einer ziemlich Entspanntheit gesegnet, muss ich sagen. Ja,
00:39:03: schön. Und deswegen, also wir haben nicht so viele große Ängste gemacht. Ich glaube,
00:39:09: sonst wären wir auch nicht einfach nach Uganda gegangen. Uganda ist ein sehr ernstländer der
00:39:11: Welt. Also ich sag dir, da ist wirklich Land unter, ne? Und dann mit vier Kindern irgendwie
00:39:17: unterschwangern, also viele Leute haben gesagt, sagen wir ganz ehrlich, ihr habt doch nicht alle
00:39:23: Tastung schon so, wie könnt ihr das machen so? Wie kannst du das verantworten, Frederick? Aber wir
00:39:29: sind da eigentlich immer recht entspannt. Aber natürlich gab es auch immer wieder Situationen
00:39:34: wie Malaria oder sowas, wo du dann davor stehst und denkst, okay, gut, was kann ich jetzt irgendwie
00:39:38: machen? Aber es ist echt schön, ich gerate eigentlich immer nie in Panik. Also es ist wirklich so,
00:39:46: dass auch wenn irgendwie eine ganz schlimme Situation kommt, ich bin in dem Moment super
00:39:50: ruhig, super entspannt, kann die Situation einschätzen, mache etwas draus. Und wenn die
00:39:55: Situation vorbei ist, dann, wenn es echt schlimm war, dann ist es so bei mir, dann breche ich so
00:40:00: halbwegs zusammen. Aber von daher sind wir da eigentlich immer noch eigentlich ganz entspannt
00:40:04: unterwegs gewesen. Ja, finde ich ehrlich gesagt auch total schön diese Einstellung, weil wie du
00:40:11: sagst, sonst macht man es halt einfach nicht. Und was ich immer mehr lerne, es gibt halt nicht
00:40:16: einfach diese 100-prozentige Sicherheit über alles. Ich bin halt so ein Kontrolletti. Das ist
00:40:20: eher so mein Kontrollmodus, in dem ich schon immer war und bin. Und das hat eher das Mutter sein
00:40:26: noch mehr vorgebracht, was aber nicht gut tut. Also auch hier in Deutschland mit der besten
00:40:31: medizinischen Versorgung, mit Anschneigurten, Dreifachssicherung, bla bla. Es ist trotzdem,
00:40:37: es bleibt eine vermeintliche Sicherheit in dem Sinne. Und deswegen finde ich es so schön,
00:40:41: dass du das hier schilderst und dass es auch möglich ist, als großköpfige Familie solche
00:40:46: krassen Abenteuer zu erleben. Auf jeden Fall. Und für mich ist es auch immer so, also gerade
00:40:51: wenn du mal in Afrika warst, dann merkst du, wie du auf hohem Niveau merkst über was du dir Gedanken
00:40:56: machst, wo du echt denkst, die Leute haben ganz andere Probleme da drüben. Und du als
00:41:02: Deutscher bist eh, du bist so privilegiert geboren. Ich meine, du hast eine Krankenversorgung,
00:41:07: du hast eine Krankenkasse definitiv, egal was bei dir ist, du kannst jederzeit zurück in dein Land
00:41:12: kommen, egal was ist. Du hast immer einen gefüllten Kühlschrank, du wirst immer einen Dach über
00:41:16: den Kopf haben und es wird immer warm sein. Also was hast du zu verlieren? So, auch wenn du
00:41:23: irgendwo im Ausland stehst, auf einmal irgendwie dein ganzes Geld weg ist, weiß ich nicht,
00:41:27: irgendwie du keine Kohle mehr hast, du nicht mehr weißt irgendwie was du machen sollst.
00:41:30: Ein Flug zurück, wirst du irgendwo herbekommen. Und sobald du in Deutschland über die Grenze
00:41:35: trittst, kommt der Staat für dich auf. Also ich meine, ganz ehrlich, was ist das für Luxus?
00:41:39: Dementsprechend kann man das wirklich auch gut nutzen. Aber sollte man das auf jeden Fall machen,
00:41:46: weil man fällt nicht tief, auf keinen Fall. Ja, voll schön, dass du das nochmal so ausdrückst,
00:41:51: das macht auch ganz viel mit mir. Also einfach mal wieder ein bisschen über den eigenen Horizont
00:41:56: hinaus gehen und gucken, was da so abgeht in den anderen Welten aus unserer privilegierten
00:42:01: Situation heraus und plötzlich auch mal wieder dankbar für Alltagssituationen sein. Total,
00:42:07: bin ich voll bei dir. Und noch zu dieser Reisegeschichte, warum ich es auch nur jedem empfehlen kann und
00:42:12: wenn es nur wirklich mal für sechs Wochen, acht Wochen, zwölf Wochen sind, irgendwie halbes Jahr,
00:42:16: so viel Zeit wie möglich man muss es nutzen, es passiert so viel in deinem Kopf, es passiert so
00:42:21: viel in deinem Gehirn, in dem Gehirn der Kinder. Das ist so ein Erlebnis für die Kinder, die nehmen
00:42:28: so viel davon mit, die lernen so viel, es wird sie für ihr Leben verändern, wenn man diese Reisen
00:42:34: macht und deswegen kann ich es wirklich nur jedem empfehlen. Also sagt dir auch jeder Gehirnforscher,
00:42:39: was da alles passiert in deinem Kopf, wenn du einfach so neue Eindrücke, neue Lebenssituationen,
00:42:44: die geben dir unglaublich viel mit. Also ich kann das wirklich nur jedem empfehlen, auch mit Kindern
00:42:48: Reisen zu gehen. Gerade wenn sie ganz klein sind, das Beste was du machen kannst, wenn du die noch
00:42:52: stillst als Frau im ersten Jahr und an dir trägst, dann kannst du, weiß ich nicht, durch Vietnam
00:42:59: wandern, durch, weiß ich nicht, du kannst alles Mögliche machen, weil dein Kind bekommt eh die
00:43:03: Nahrung über dich und ist an dir dran und lange du da, mehr braucht dieses Kind nicht als dich oder
00:43:10: als euch. Also hey, wo die Leute sagen, oh nein, meine Frau schwangeres Lebens vorbei. Bullshit,
00:43:16: genießt das mal jetzt noch, gerade wenn das Kind dann auch da ist im ersten Lebensjahr, könnt ihr
00:43:20: immer noch überall hinfliegen und traveln. Also ja, das ist echt cool. Voll gut. Dann glaube ich,
00:43:28: wir sind schon relativ am Ende der Zeit angekommen, aber ich will unbedingt ein Thema noch mit dir
00:43:32: besprechen, weil ich glaube, dass das genau, weil das so viele davon abhält. Also wie habt ihr das
00:43:37: gemacht? Ich finde das ja auch so cool dieses Thema und ich krieg schon einen kleinen Graus, wenn ich
00:43:42: daran denke, wir haben ja einen Sohn im August geboren, das heißt, wir haben schon den Luxus,
00:43:48: dass wir ihn ein Jahr zurückstellen dürfen. Das ist ja einfach an diesem bestimmten Zeitraum so,
00:43:52: dass man sich dasselbe aussuchen darf. Wir schon, okay, da kommt erst mit sieben in die Schule,
00:43:56: alles klar. Und trotzdem denke ich so, wow, welche Schule. Ich habe keine guten Erinnerungen an
00:44:03: Schule. Ich finde Homeschooling Konzepte mega. Wie habt ihr das in der Zeit gemacht und wie macht
00:44:09: ihr es jetzt und wie habt ihr es vielleicht auch zukünftsmäßig vor oder was gibt es dafür?
00:44:14: Ja, in Deutschland gibt es ja eine Schulpflicht und das ist so, Punkt aus. Keine Möglichkeit.
00:44:19: Und sobald du dich aber aus Deutschland abmeldest, gibt es keine Schulpflicht mehr. Das heißt,
00:44:24: Schulpflicht, es gibt eine Bildungspflicht in vielen Ländern dieser Welt, aber eine Schulpflicht,
00:44:28: so wie sie hier in Deutschland praktiziert wird, findest du, auf der Welt vielleicht noch ein,
00:44:32: zwei weitere Länder, die das haben, ansonsten nicht. Das heißt, sobald wir auf Reisen gegangen sind,
00:44:38: habe ich meine Frau die Kinder hier abgemeldet und von dem Tag an ist der deutsche Staat nicht mehr
00:44:44: für sie zuständig. Und dann kannst du tun und lassen, was du willst. Und es gibt unglaublich
00:44:49: viele ganz, ganz tolle Programme, wie du Homeschooling machen kannst. In Österreich war es so,
00:44:54: wir sind an die Schule angenabelt gewesen sozusagen, haben von den Stoff auch bekommen und die Kinder
00:45:01: konnten trotzdem gewisse Sachen in Österreich auch mit nutzen, was die Skifahren konnten sie mit,
00:45:05: also die Kinder da alle auf der Piste und fahren Ski und Co. Aber der Lernmaterialien kriegst du
00:45:12: dann aus der Schule und machst es dann zu Hause mit denen. Dann gibt es mittlerweile ganz viele
00:45:16: Online-Geschichten. Es gibt unglaublich viele Sachen, wer da, mit wem ich da kurz mal drüber
00:45:21: sprach, auf Familie, auf Weltreise heißen die, mit denen hat ich auch mal ein Podcast kurz gemacht.
00:45:24: Und die haben auch zum Teil waren sie dann in Australien, dann sind die Kinder hatten mal wieder
00:45:29: Lust auf Schule, dann sind sie ein Jahr in die Schule gegangen und dann haben sie wieder Sachen
00:45:32: online gemacht. Und der Sohn hat jetzt mit 17 angefangen seine Piloten ausbildung zu machen.
00:45:36: Also es funktioniert überall wirklich sehr, sehr gut. Also du kannst deine Kinder überall
00:45:44: unterrichten und es ist nicht zu vergleichen, das muss ich ganz klar mal sagen. Mit dem Homeschooling,
00:45:49: was die Leute hier aus der Corona-Zeit kennen, wo sie mit den Kindern gewisse Sachen durchprügeln
00:45:53: mussten. Du lernst frei. Also das heißt, du machst den gewissen Fahrplan fertig für dich
00:45:59: und guckst halt einfach. Und wenn dein Kind nicht so aufnahmfähig für dieses eine Thema ist,
00:46:05: sagen wir mal für Mal, dann fängst du halt mit geteilt an und merkst, dein Kind hat voll Bock
00:46:10: auf geteilt. Mega cool. Machst mit ihm das irgendwie ein paar Wochen, ein paar Monate und dann
00:46:14: kommst du nochmal wieder zurück zu Mal. Und dann merkst du auf einmal, dein Kind hat voll Bock
00:46:18: auf Mal und dann machst du mit dem halt mal. Du musst halt nicht irgendeinem Plan verfolgen. Das ist
00:46:22: mega cool. Wenn du Kilogramm und, das liebe ich, also wenn du Kilogramm und Grammzahlen hast,
00:46:27: dann hast du auf dem Zettel in der Schule eine Melone und eine Zwiebel. Und dann soll dein Kind
00:46:32: daraus verstehen, dass es Gramm und Kilogramm gibt. Gehst du mit dem in Supermarkt, haust eine
00:46:37: Melone auf die Waage und sagst, Kummer schatz, das sind Kilo. Gibst du dem Kind in die Hand und
00:46:42: legst danach eine Zwiebel drauf und sagst, das sind Gramm. Was meinst du, wie lange das dauert,
00:46:45: dass das Kind verstanden hat, was Kilogramm und was Gramm sind. Ja, das ist ein Selbstläufer. Also
00:46:51: wirklich, du kannst, das was du, wo du hier dein Kind fünf Tage die Woche zur Schule geht, würde
00:46:58: ich mal ganz vorsichtig baupen, hast ja auch ein eins zu eins Ding oder eins zu vier Ding, also
00:47:03: den Kindern, die wir hatten, dass du dafür zwei Tage brauchst pro Woche. Und dann ist es ja auch
00:47:10: noch, nimmst du eine Gruppendynamik an, die Kleinen wollen ja schon ein bisschen mitmachen. Dann legst
00:47:13: du den schon mal ein bisschen was zum Ausmalen hin und zack und so weiter. Meine Tochter liest schon,
00:47:18: kennt schon die Buchstaben, ist noch gar nicht in der Schule. Also ja, das geht dann von ganz
00:47:23: alleine. Also und macht unglaublich viel Spaß, wo alle jetzt die Hände über Kopf zusammen schlagen
00:47:27: und sagen, es kann doch nicht sein, dass so was Spaß machen kann. Doch es macht mega Spaß. Auch so
00:47:31: Naturwissenschaften, gehst mit dir in die Natur raus, ne. Zeigst dir einen Feuersalamander, findest
00:47:35: du irgendwie und dann haben wir einen Feuersalamander, dann haben wir den so ein bisschen eingebettet
00:47:39: draußen vor der Tür und dann kommen wir uns zwei Tage den Feuersalamander an gucken. Wow, wie cool ist
00:47:43: das denn, nicht nur aus dem Boot, weißt du? Oder die Rehe, die dann irgendwie bei dir vor dem Fenster
00:47:48: stehen oder Hirsche, die vor dem Fenster stehen. Und also homeschooling mega cool, funktioniert auch
00:47:52: richtig gut. Ich bin ein riesiger Fan davon. Jetzt sind die Jungs oder sind die Kids alle wieder ganz
00:47:58: normal in der Schule und das funktioniert auch super. Das ist überhaupt kein Problem. Aber ja,
00:48:04: das ist schon cool. Also würden wir auch so machen, wenn wir jetzt noch mal ins Ausland gehen, dann
00:48:09: würden wir einfach die Kinder wieder zu Hause und richten beziehungsweise. Ich schätze mal, je nachdem,
00:48:13: wo wir hingehen, mein ältester Sohn hat Bock auf Schule und der würde wahrscheinlich sagen,
00:48:17: oh, ich fühl mir eine Schule um die Ecke irgendwo suchen und würde dahin gehen. Aber das können
00:48:21: dir auch so ein bisschen selbst entscheiden. Und das ist so schön, auch gerade für die Bindung,
00:48:25: auch gerade für die Beziehung. Wenn du nicht dein Kind mit sechs Jahren in die Schule abgibst,
00:48:30: ich will nicht sagen, das ist schlecht so. Also ich will gar nicht urteilen da drüber. Ich will
00:48:34: einfach nur von mir selber oder von uns berichten, wie schön es war, die Kinder noch zu Hause behalten
00:48:39: zu können und mit denen durch diese ersten Aufgaben und Sachen durchzugehen. Weil jeder kennt das,
00:48:44: die meisten Kinder haben nach einem halben Jahr keine Lust mehr auf Schule. Schule macht kein Spaß mehr.
00:48:48: Und bei uns haben die Kinder das zum Teil gerne gemacht. Die haben sich manchmal alleine hingesetzt
00:48:54: und haben angefangen, irgendwas zu machen, weil sie Lust drauf hatten. Und da so diesen Lernen
00:48:59: macht doch Spaß. Und das ist auch bei den Kindern, die macht Lernen auch mega Spaß. Aber nicht,
00:49:05: wenn du es erzwingst. Ich meine, so ist es ja in allen möglichen Sachen. Wenn du Kindern versuchst
00:49:08: irgendwas aufzuzwingen, das wird richtig schwierig. Aber wenn du spielerisch bist, mit ihnen versuchst,
00:49:14: ihnen zu verstehen, zu geben und mit ihnen da zusammen so durchgehst, dann funktioniert das auch.
00:49:19: Ja, großartiges Thema. Genau, haben meine Frau und ich auch schon so einige Male drüber geschnackt
00:49:29: irgendwie. Und in unserem, wir haben mal so eine kleine Podcast-Reihe sozusagen auch gemacht.
00:49:35: Auch über dieses Rawlife-Family, auch glaube ich, auf YouTube war das. Wir müssen es mal wieder
00:49:38: aufleben lassen, so viele Leute schreiben und zu sagen, oh man, ich könnte nicht noch mal irgendwie
00:49:42: auf die einzelnen Sachen eingehen und so. Also ich glaube, wir werden auch mal einen ultra langen
00:49:45: Podcast machen. Einen haben wir zu Afrika gemacht, also wen ist interessiert auf YouTube. Der kann
00:49:49: da auf jeden Fall mal vorbeischauen. Oh ja, ich schaffe meinen Titel. Da sind wir mal ein bisschen
00:49:53: mehr auf das Thema Afrika eingegangen, auf die Geburt und so. Genau. Aber ja, alles ist möglich.
00:50:01: Leute, ihr müsst euch einfach nur auf den Weg machen. Der Weg ist das Ziel und manchmal darf
00:50:06: man nicht so viel liebe Melanie vorher über alles nachdenken. Was da ist, das stoppt einfach nur.
00:50:10: Einfach mal losgehen und dann mit der Situation wachsen und gehen. Das funktioniert besser.
00:50:17: Da verpülfert er nicht seine ganze Energie schon, bevor es überhaupt alles gestartet ist, sondern
00:50:22: hat die Energie, falls irgendwas ist, um sie da dann einzusetzen, sozusagen. Und das finde ich so
00:50:27: schön, dass du das nochmal sagst hier am Ende. Sind tolle Schlussworte, würde ich behaupten. Weil
00:50:31: meine Mutterschaft hat mich einfach reinkatapultiert in diese ganzen Themen. Mein Partner ist nämlich
00:50:36: auch ähnlich wie du gestrickt, würde ich sagen. Ist ein bisschen entspannt und der Weg ist das Ziel.
00:50:40: Und es tut mir so gut, seitdem ich auch Mutter bin. Mein Kind ist ja gar nicht in der Lage schon zu
00:50:46: antizipieren und Gefahren abzuschätzen, bla bla. So viel wurde ich ins kalte Wasser geschmissen und
00:50:52: das tat mir sehr, sehr gut, muss ich sagen. Ja, mega schön. Und wie man hört an eurer Geschichte,
00:50:58: die das auch einfach so handhaben, weiterhin mit sechs Kindern, Mamas und Papas da draußen,
00:51:04: es ist möglich. Und ja, ich hoffe, ihr wurdet genauso inspiriert von Freddy. Wir werden auf
00:51:10: jeden Fall alles von dir noch in den Shownotes verlinken. Hast du noch irgendwelche schönen
00:51:15: Schlussworte für uns? Willst du noch irgendwas los werden? Ach, ne, eigentlich nicht. Also der
00:51:20: Weg ist das Ziel, kann ich immer nur sagen. Und traut euch einfach ein bisschen was. Wir sind oft so
00:51:24: in unserer kleinen Komfort-Bubble hier und denken immer so, oh Mensch, wie soll ich denn, wie kann
00:51:30: ich denn? Ich habe da noch hier fest und habe doch die Couch gerade gekauft und doch mein neues Auto
00:51:35: und Co. Aber macht euch mal ein bisschen frei von diesen ganzen Sachen und lebt mal wieder richtig
00:51:39: auf. Also das ist total wichtig für euch, für eure Kinder, für eure Beziehung. Auch ganz, ganz
00:51:45: wichtig. Ja, genau. Das sind eigentlich so die Schlussworte, die ich habe. Ich danke dir. Danke,
00:51:55: Freddy, dass du da warst. Das war mega cool, das Gespräch mit dir. Mach's gut. Alles klar, ciao.
00:51:59: Ciao. Ihr lieben da draußen, wenn euch die Folge auch so gut gefallen hat, lasst uns gerne eine
00:52:05: fünf Sterne-Bewertung da, egal wo ihr uns hört. Geht in Interaktion mit uns, denn das pusht den
00:52:12: Algorithmus und wir wollen auch, dass diese tolle Folge und auch alle anderen Folgen, in
00:52:16: die wir immer viel Mühe und Zeit investieren, auch noch mehr Leute erreichen darf. Okay,
00:52:21: vielen Dank und bis zum nächsten Mal, eure Mella. Mama Talk, der Podcast von Mamas für Mamas,
00:52:28: eine Antenne Niedersachsen-Produktion.
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