Ernährungs-Basics von Schwangerschaft bis Kleinkindalter

Shownotes

Worauf muss ich bei der Ernährung von meinem Kind achten? Eine Frage, die sich wohl alle Eltern stellen. Deswegen hat sich Mela eine Expertin eingeladen: Dr. Judith Schaus ist Familienärztin und vielleicht kennt ihr sie schon als @doctorlotta von Instagram. In dieser Folge geht sie die Ernährungs-Basics mit Mela durch und startet dabei ganz am Anfang: In der Schwangerschaft. Denn was wir Mamas da essen, hat schon Einfluss auf die Gesundheit unseres Babys. Außerdem erklärt Judith, was es mit dem Begriff "Mikrobiom" auf sich hat, warum das so wichtig für uns ist, welche Lebensmittel wir unbedingt in die Ernährung unserer Kinder integrieren sollten und wie wir die vielleicht auch "verstecken" können. Denn wer kennt's nicht, wenn das Kleinkind nur Nudeln essen will…

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00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge hier beim MamaTalk Podcast.

00:00:12: Hier spricht Mella und ich habe heute eine ganz besondere Gästin mit dabei, die Dr.

00:00:17: Judith Schaus.

00:00:18: Sie ist Familienmedizinerin, ganz frisch gebackene Fachärztin für allgemein Medizin.

00:00:24: Und wir wollen heute über ihr Buch sprechen und noch ein paar Extra-Topics.

00:00:30: Das Buch wird erst im September erscheinen, aber ich freue mich jetzt schon ganz persönlich

00:00:34: darauf, dass wir so ein paar Einblicke gewinnen können.

00:00:36: Es wird ums Mikrobiom gehen, Mikrobiomaufbau, vielleicht auch schon in der Schwangerschaft,

00:00:42: auch auf jeden Fall beim Kind.

00:00:44: Das ist auf jeden Fall ihr Schwerpunktthema.

00:00:46: Ihr Buch heißt nämlich, welche Nährstoffe braucht mein Kind?

00:00:49: Und gerade in Schwangerschaft und Stillzeit hat das ja auch schon auf jeden Fall was damit

00:00:53: zu tun, wie die Mama sich ernährt.

00:00:54: Also ich glaube, ich werde heute auch ganz viel selber lernen.

00:00:57: Aber liebe Judith, du darfst dich gerne erstmal selber vorstellen.

00:01:00: Schön, dass du dabei bist.

00:01:02: Ja, vielen herzlichen Dank für die Einladung.

00:01:05: Ich freue mich total, hier dabei sein zu dürfen.

00:01:07: Du hast ja schon gesagt, ich bin Fachärztin für allgemein und Familienmedizin, habe aber

00:01:12: überwiegend an der Charité meine Weiterbildung in der Kinderheikunde absolviert und bin

00:01:18: dazu gekommen, dass ich da meinen großen Schwerpunkt drauf habe.

00:01:22: Alles von Kinderwunsch über Schwangerschaftsbegleitung und dann die ersten Jahre mit Baby.

00:01:30: Und in unserer Praxis in Potsdam haben wir dann auch noch den Schwerpunkt von Hormonumstellung,

00:01:36: also sozusagen diese kritischen Lebensphasen einer Frau, Female Health, was man in den

00:01:41: Wechseljahren so für die Frau tun kann.

00:01:45: Das kommt noch dazu.

00:01:46: Ja, genau.

00:01:47: Ich eröffne jetzt im Juni eine eigene Praxis mit meiner Kollegin Dr.

00:01:52: Sylvia Graz zusammen.

00:01:53: Das ist wirklich ein Herzensprojekt von uns.

00:01:55: Wir haben uns in der Charité kennengelernt und haben auch das Buch zusammen geschrieben,

00:01:59: noch mit einer weiteren ganz tollen Kollegin, die heißt Frau Dr.

00:02:03: Franziska Delgas, die ist Ernährungswissenschaftlerin und hat total toll noch Studienwissen, also

00:02:10: in unser klinisches Backup so mit eingebracht.

00:02:13: Richtig toll.

00:02:14: Ich habe mir vorhin auch noch mal kurz deinen Insta-Kanal angeschaut, können wir vielleicht

00:02:18: auch noch mal sagen @DrLotter.

00:02:21: Richtig, richtig tolles Profil, gefällt mir richtig gut.

00:02:24: Und vielleicht erst mal vorab die Frage, wie kommst du dazu, diese schönen Themen irgendwie

00:02:29: abzudecken?

00:02:30: Also wenn du wirklich sagst, du kommst jetzt so irgendwie so klinisch aus der Richtung,

00:02:32: ich habe nämlich auch an der Charité studiert.

00:02:34: Und da denkt man vielleicht erst mal so an so Hochschulmedizin und vielleicht gar nicht

00:02:40: so sehr die ganzheitliche Medizin, wie bist du in diese Richtung gekommen, dass das so

00:02:43: schön diese kritischen Lebensphasen tatsächlich einer Frau auch abdeckt?

00:02:47: Genau, also meine Ausbildung war ja wirklich erst mal klassisch schulmedizinisch, sehr

00:02:53: wissenschaftlich auch geprägt.

00:02:55: Ich habe im Kinderallergiezentrum in der Charité geforged, wo ja auch schon so ein bisschen

00:02:59: diese Themen mit reinspielen.

00:03:01: Da ging es viel um Nahrungsmittelallergie und habe aber dann gemerkt, dass diese reine

00:03:08: klinische Schulmedizin mir irgendwie nicht reicht.

00:03:10: Ich wurde dann selbst Mama von zwei kleinen Kindern.

00:03:14: Ich würde sagen, mein Sohn, der ist jetzt fünf, der hatte sicher auch eine Regulationsstörung

00:03:19: so nachblickend, wenn man das nochmal so ein bisschen analysiert für sich.

00:03:25: Und dann bei meiner Tochter konnte ich sozusagen schon viel mehr Wissen aus meiner eigenen

00:03:31: Fortbildung und Weiterbildung ziehen und hatte ein viel, viel entspannteres Leben mit ihr.

00:03:36: Und genau, vielleicht ist auch noch ein drittes Kind in Planung, wo ich dann vielleicht noch

00:03:41: mehr weiß.

00:03:42: Aber klar kommt bei mir ganz viel sozusagen Erfahrung von den eigenen Kindern.

00:03:48: Meine Mama ist Gönäkologin, deshalb habe ich auch das Interessenfeld, glaube ich, für

00:03:52: mich entdeckt.

00:03:53: Die beschäftigt sich ganz viel mit Wechseljahren, bioidentischer Hormontherapie und hat mir

00:03:58: da auch vieles schon gezeigt.

00:03:59: Und vielleicht noch so ein Schlüsselmoment war, als ich das Buch von der Helena Orphanus

00:04:05: Böckel gelesen habe, das heißt Nährstofftherapie.

00:04:08: Da sind mir auch nochmal viele Augen geöffnet worden, wie viel man eigentlich mit Nährstoffen

00:04:14: wirklich und Ernährung bewirken kann.

00:04:16: Bei uns ist es aber so, dass wir versuchen, bei den Kindern vor allem auf echte Lebensmittel

00:04:22: zu setzen und nicht so viel auf Nahrungsergänzungsmittel, damit Kinder wirklich auch lernen, das Potenzial

00:04:29: von echten Lebensmitteln kennen zu lernen und sich nicht so kranke macht fühlen, indem

00:04:34: sie immer ganz viele Tabletten schlucken müssen.

00:04:37: Das finden wir passt einfach auch nicht so gut ins Kindesalter, sondern wir wollen eher,

00:04:41: dass sie ganz gezielt einzelne Dinge supplementieren, wo es mit der Ernährung schwierig ist.

00:04:47: Sehr spannend.

00:04:48: Ich muss direkt mal einwerfen, ich wurde schon geinfluenzt von dir.

00:04:51: Du hast letztens irgendwie diese Tropfen mit der Mindetropfen zusammen mit Omega 3 Fettsäuren

00:04:58: gezeigt, die habe ich mir bestellt.

00:04:59: Die sind auch vorhin, glaube ich, angekommen für meinen Kleinen.

00:05:02: Ich bin gespannt.

00:05:03: Nun mal hier so nebenbei, dass ihr seht, ich habe auch schon profitiert von deinem Profil.

00:05:09: Das freut mich.

00:05:10: Die sind auch wirklich super.

00:05:11: Also ich weiß nicht, inwiefern wir hier Firmen nennen sollen, aber bei denen ist der Vorteil,

00:05:15: dass eben Vitamin D und Omega 3 zusammen sehr gut aufgenommen werden kann, weil beides fettlöslich

00:05:20: sind und deren Aufnahme im Darm zusammen so synergistisch wirkt und dadurch, dass die

00:05:28: aus Albenöl gemacht sind, schmecken die nicht fischig für die Kinder, sondern halt einfach

00:05:33: nach Tutti Frutti und meine Kinder lieben die auf jeden Fall.

00:05:36: Aha, sehr gut zu wissen.

00:05:38: Schön.

00:05:39: Ich finde, die kommen nämlich auch praktisch und hatte das vorher noch nie irgendwo gesehen.

00:05:42: Ja, cool.

00:05:43: Okay, damit sind wir ja schon ein bisschen ins Detail gestartet, aber lasst uns vielleicht

00:05:47: gerne nochmal weiter vorne ansetzen.

00:05:50: Du möchtest ja heute gerne auch deine persönlichen Ernährungsempfehlungen in der Schwangerschaft

00:05:55: auch gerne mit uns teilen.

00:05:56: Ja gerne.

00:05:57: Und dann werden wir da, weil ich glaube, es soll ja heute auf jeden Fall auch darum

00:06:02: gehen, was so über dem Tellerrand hinausgeschieht.

00:06:04: Wir kennen es ja alle, man geht irgendwie zur Gynn-Vorsorge, wird da total schnell leider

00:06:08: leider abgespeist, wenn alles im normalen Bereich liegt und dann hört man vielleicht noch

00:06:12: naja, Vitamin B12, Eisen, diese ganzen Standardsachen, aber was hast du wirklich noch irgendwie

00:06:18: so aus persönlicher Sicht heute mit im Gepäck für uns?

00:06:21: Ja, also erstmal vielleicht vorweg die Überlegung bezüglich der Ernährung in der Schwangerschaft

00:06:27: muss man sich ja überlegen, was braucht dieses ungeborene Baby im Bauch, um perfekt wachsen

00:06:32: zu können, um die ganzen Zellen zu bilden, die Nervenzellen, die Muskelzellen, das muss

00:06:37: ja täglich wahnsinnig viel bauen.

00:06:40: Und dafür ist es einerseits wichtig, dass man sich Nährstoffdicht ernährt.

00:06:45: Das finde ich, macht man am besten mit saisonalem, bunten Gemüse, also vielfältig so bunt wie

00:06:52: der Regenbogen.

00:06:53: Das ist so eine klassische Leitlinie.

00:06:56: Dann muss es proteindicht sein, weil die brauchen die Aminosäuren, um sozusagen unsere DNA zu

00:07:02: bilden, aber auch ganz viele weitere Enzyme und so.

00:07:05: Und die Proteindichte kriegt man zum Beispiel über Quark, über Hülsenfrüchte, also Bohnelinsen,

00:07:12: Kirchererbsen, während die vegetarischen Klassiker, aber auch ein gutes Rindfleisch aus einer

00:07:19: Bioherkunft habe ich gar nichts dagegen.

00:07:23: Also das ist die Proteinkompinente.

00:07:25: Und dann sollte sich die Mama auch sehr ballaststoffreich ernähren.

00:07:29: Und da kommen wir schon zum Thema Mikrobiomen.

00:07:32: Weil die Ballaststoffe sind einerseits dafür da, viele Mamas leiden in der Schwangerschaft

00:07:38: unter Verstopfung und da kann man präventiv natürlich mitarbeiten mit den Ballaststoffen.

00:07:42: Aber vor allem für mich wichtig ist, dass wir damit das Futter für unser Mikrobiom darstellen.

00:07:50: Also unsere guten Darmbakterien, die wollen ganz viel die Ballaststoffe futtern.

00:07:55: Damit schafft man sozusagen ideale Bedingungen, dass die sich vermehren und wachsen können.

00:08:00: Das sind sozusagen so drei Grundregeln erstmal.

00:08:04: Nummer vier wäre dann noch, um auch einen Schwangerschaftsdiabetes zu vermeiden.

00:08:10: Gerade wenn man da vielleicht in der Familie Typ 2 oder auch Typ 1 Diabetes hat, dann

00:08:16: sollte man besonders darauf achten in der Schwangerschaft eher die langkettigen Kohlenhydrate zu essen.

00:08:21: Das heißt wenig Einfachzucker, sondern möglichst eben viele Vollkornprodukte.

00:08:26: Und sozusagen die Kohlenhydrate zu wählen, die unser Darm lange braucht, die Einzelnen

00:08:34: aufzuspalten.

00:08:35: Und damit kann man wirklich extrem verhindern, dass man so ein Schwangerschaftsdiabetes

00:08:41: bekommt.

00:08:42: Und wenn der da ist, dann sind die Regeln ja noch viel strenger.

00:08:45: Also ich habe eine Zeit lang in der Diabiatologie in Potsdam gearbeitet in der Praxis.

00:08:50: Und da habe ich die Schwangerinnen mit Schwangerschaftsdiabetes beraten und schön ist einfach präventiv

00:08:56: zu arbeiten, finde ich.

00:08:58: Total, ja, danke.

00:09:00: Kannst du vielleicht nochmal ganz kurz auf das Mikrobiom eingehen für was das so wichtig

00:09:04: ist und inwiefern das vielleicht auch eine Symbiose bildet zu dem späteren Mikrobiom

00:09:11: auch das Kind?

00:09:12: Also erstmal, was ist überhaupt das Mikrobiom?

00:09:15: Vielleicht wissen das gar nicht alle, Mama.

00:09:17: Das ist quasi diese symbiotische Gemeinschaft aus ganz, ganz vielen Bakterien, aber auch

00:09:23: Pilzen.

00:09:24: Und es ist wie sozusagen ein inneres Ökosystem.

00:09:29: Also wie so ein Dschungel aus ganz, ganz vielen kleinen Mikroben, der unser Darm einerseits

00:09:35: ausfüllt, aber auch auf unserer Haut.

00:09:37: Und zum Beispiel in der Scheidenflora oder auch in den Augen oder unseren Nasen Schleimhäuten

00:09:43: wohnt.

00:09:44: Das heißt, das was wir im Darm haben wirkt sich auch auf Haut und Wagina total aus.

00:09:51: Deshalb bedingt sich alles.

00:09:53: Und so vielleicht finden wir auch den Weg in Richtung der Geburt, weil einerseits natürlich

00:09:59: das Baby bei einer natürlichen, vaginalen spontanen Geburt, auch das Vaginom, also

00:10:05: das Mikrobiom aus der Wagina mit aufnimmt und das bildet dann quasi das Fundament oder

00:10:12: den Grundstock für seinen Aufbau seines Darm-Mikrobioms.

00:10:17: Und genauso ist unser Haut-Mikrobiom auch ganz, ganz wichtig als Barrierefunktion, wenn

00:10:25: man jetzt in Themen wie Allergien, Eurodermitis und so weiter denkt.

00:10:29: Sehr schön, danke dir.

00:10:31: Wie wichtig ist jetzt eigentlich, wenn du die Frage beantworten kannst und möchtest,

00:10:36: der Geburtsmodus tatsächlich für vielleicht auch Mikrobiomaufbau?

00:10:40: Also ich bin da auch nicht komplett im Thema drin.

00:10:43: Ich glaube, es ist auch so ein bisschen umstritten noch.

00:10:45: Zum Beispiel vaginal seeding sagt man ja, glaube ich, auch, dass es das gibt und ist es noch

00:10:51: nicht überall angekommen, weil irgendwie die Datenlage noch nicht so gut dazu eroiert

00:10:56: ist.

00:10:57: Und hast du auch nochmal persönliche Meinung, Fakten, irgendwas dazu im Hintergrund?

00:11:02: Ja, also generell kann man schon sagen, dass die vaginale Spontangeburt des Non+Ultra

00:11:09: ist, was jetzt den Mikrobiomaufbau angeht, weil einfach durch dieses Durchquetschen des

00:11:15: kindlichen Kopfes, durch den Geburtskanal die Aufnahme oral und auch auf der Haut

00:11:22: von dem Kind ganz, ganz doll durch das Vaginom der Frau geprägt ist.

00:11:27: Das vaginale seeding, um das kurz zu erklären, da wird sozusagen nach einer Kaiserschnittgeburt

00:11:34: wie so ein Watte-Pausch genommen und sozusagen vaginalflora gesammelt und dann dem Kind

00:11:42: in den Mund und hier überall so auch an die Nase und ins Gesicht geschmiert, um das sozusagen

00:11:48: nachzuahmen.

00:11:49: Und Studien zeigen da ganz gute Daten zu, also das ist an manchen Geburtskliniken auch

00:11:55: möglich.

00:11:56: Das würde ich immer versuchen, dann vorher zu besprechen, ob das gemacht werden kann,

00:12:00: damit man sozusagen darauf vorbereitet ist als Geburtshelfer.

00:12:04: Würde ich persönlich machen, wenn ich ein Kaiserschnitt hätte, weil einfach die Kinder

00:12:11: nach Kaiserschnitten zeigen ein verspätetes, ein verspäteten Mikrobiomaufbau, weniger Diversität,

00:12:18: also weniger Vielfalt an Bakterien und auch es gibt ein bestimmtes Bakterium, das heißt

00:12:25: Bifidobakteriuminfantes.

00:12:27: Das ist eigentlich sozusagen unser Hauptbakterium der Säuglinge, weil das einzige Bakterium

00:12:35: ist, was die Muttermilch komplett aufspalten kann, sodass nichts Gasbildendes sozusagen

00:12:41: von der Muttermilch zurück bleibt.

00:12:43: Und Geburten nach Kaiserschnitt zeigen eben ein vermindertes Anteil von diesem Bifidobakteriuminfantes.

00:12:52: Und da darauf beruht auch sozusagen die These, dass die Kinder mit Kaiserschnittgeburt einfach

00:13:00: mehr Probleme haben, sich an die Muttermilch anzupassen, weil einzelne Teile der Muttermilch

00:13:06: im Darmen des Kindes zurückbleiben und nicht aufgeschlüsselt werden können.

00:13:10: Also die haben mehr kolikartige Schreifphasen als die Kinder nach vaginaler Geburt.

00:13:17: Und auch das Gleiche gilt auch für Mamas, die zum Beispiel aufgrund von B- Streptokokken

00:13:23: eine Antibiose bekommen mussten.

00:13:25: Ah ja, super spannend.

00:13:29: Danke dafür.

00:13:31: Wenn man jetzt vielleicht gerade eine Mama ist, die auch so eine Kaiserschnitt- oder

00:13:36: Bauchgeburt halt hatte und sich denkt, oh nein, jetzt kann ich mir das erklärt.

00:13:40: Oder vielleicht steht auch jemand gerade kurz vor dieser Entscheidung oder es muss einfach

00:13:44: ein Kaiserschnitt durchgeführt werden, kann man das umgehen.

00:13:48: Auch wenn zum Beispiel an der Klinik jetzt nicht vaginales Seeding irgendwie möglich ist,

00:13:51: gibt es irgendwie einen anderen Weg, dieses Bifidobakteriuminfantes noch zu ersetzen.

00:13:57: Oder kann man dann alleine mit Stillen auch viel wieder wettmachen?

00:14:00: Gibt es da irgendwelche Empfehlungen?

00:14:01: Also das ist jetzt nicht Teil einer pediatrischen Leitlinie, sondern Brut auf meiner und anderer

00:14:07: Erfahrungsmedizin.

00:14:08: Aber dieses Bifidobakteriuminfantes kann man tatsächlich als Perubiotikum sowohl als

00:14:15: schwangere Mama selber einnehmen.

00:14:18: Wenn man schon weiß zum Beispiel, man braucht ein Kaiserschnitt oder man musste eben eine

00:14:23: Antibiotika-Gabe tolerieren aufgrund von einer bakteriellen Infektion, sei es auch eine

00:14:28: Blasenentzündung, die antibiotisch behandelt werden musste, dann kann man das in der Schwangerschaft

00:14:35: einnehmen.

00:14:36: Und das Kind darf es auch ab dem siebten Lebenstag einfach in ein bisschen Muttermilch

00:14:43: eingerührt oder Formular, wenn man nicht stillt, eingerührt, einfach so ein paar Löffchen

00:14:48: in den Mund gegeben bekommen, kann es über die gesamte Stillzeit bekommen.

00:14:52: Und dann zeigt sich tatsächlich auch nach über zwei Jahren, also es gibt dann so Langzeitstudien,

00:14:59: zeigt sich eine deutlich verbesserte Ansiedlung dieses Bifidobakterium so ein bisschen wie

00:15:03: früher vor der Industrialisierung, also bevor wir so viel Einflüsse durch Antibiotika im

00:15:11: Trinkwasser und so weiter hatten oder auch wie es jetzt noch bei den Urvölkern ist.

00:15:16: Also in den Urvölkern im Dschungel hat man am Mikrobiomanalysen der Babys gemacht und

00:15:20: da ist das Bifidobakterium noch das Vorherrschende.

00:15:23: Okay, jetzt meine persönliche Frage.

00:15:27: Wie lange macht es Sinn, das noch zu ergänzen?

00:15:30: Weil mein Kleiner ist jetzt 20 Monate alt und wir hatten leider schon zwei mal eine Antibiotika-Gabe.

00:15:36: Er war leider mit RSV im vierten Lebensmonat wahrscheinlich infiziert und hat darauf dann

00:15:41: noch eine Super-Infektion gehabt, also wahrscheinlich auch noch eine bakterielle und Topbesiedlung,

00:15:48: nur für da draußen auch auf jeden Fall, wenn ihr zuhört, weil wir ja glaube ich auch ein

00:15:52: bisschen ins Medizinische schon abrutschen.

00:15:53: Deswegen die Frage, wie lange kann ich das noch verbessern, vielleicht auch seinen Mikrobiom,

00:16:00: weil ich das Gefühl habe, er ist auf jeden Fall anfälliger, was die Atemwege angeht

00:16:05: und ich stille auch gerade noch, aber es geht bei uns gerade Richtung abstillen.

00:16:08: Wäre es trotzdem noch sinnvoll da in die Richtung was zu machen?

00:16:12: Genau, die Frage hätte ich jetzt nämlich gestellt, ob du noch stillst.

00:16:15: Weil solange man noch stillt, macht es Sinn, dieses Bakterium dem Kind noch als Probiotikum

00:16:21: zu geben, weil es eben besonders für die Muttermilch Verstoffwechslung wichtig ist.

00:16:26: Und zusätzlich würde ich aber gerade ihm, wenn du meinst, er hat auch so eine leichte

00:16:30: Infektneigung, würde ich ihm auch einfach nochmal so ein Kombi-Präparat aus noch anderen

00:16:36: Stämmen, also auch aus Laktobazillen, Stämmen zum Beispiel geben wie Omnibiotik, zum Beispiel

00:16:44: einfach noch ein weiteres Pulver.

00:16:46: Aber zum Beispiel in diesen herkömmlichen Pulvermischungen mit etwa 11 Stämmen ist zum

00:16:51: Beispiel das Bifidobakterium nicht drin.

00:16:54: Das heißt, solange du noch stillst, wäre es schon sinnvoll, das extra zu geben.

00:16:58: Und was ich dir auch noch empfehlen kann, wenn du zum Beispiel Schwierigkeiten hast,

00:17:02: dass er nicht so viele Ballaststoffe beispielsweise mag, das sind ja doch oft, sage ich mal Brokkoli,

00:17:10: Kohl, viele Dinge, die jetzt manche Kinder einfach die Pikii-Tas sind, nicht so viel

00:17:16: essen, dann kannst du auch mal probieren, was ich ein ganz tolles Mittel finde, sind Akazienfasern.

00:17:23: Die sehen eigentlich aus wie Mehl, also sind so ganz kleine weiße Fasern und die sind

00:17:31: geschmacksneutraut, die kann man einfach morgens in den Haferbrei oder ins Müsli mischen.

00:17:36: Und dann hat gleich der Darm das Kleinen, ohne dass er es merkt, einfach ein wahnsinnig

00:17:41: gutes Futter als Ballaststoff.

00:17:44: Sehr cool, ich schreibe mir das direkt mal hier auf, damit ich die Folge nicht nochmal

00:17:48: hören muss.

00:17:49: Danke schön.

00:17:50: Und ich glaube, du sprichst da auch vielen Mamas aus der Seele, wo du das mit den Pikii-Tas

00:17:57: angesprochen hast.

00:17:58: Ich glaube, da sind auch ganz viele Sorgen da draußen, wenn wir jetzt hier so ins Detail

00:18:01: gehen, was alles wichtig ist und sich manchmal an den Kopf fassen und denken, oh Gott, mein

00:18:05: Kind ist seit Wochen nur Nudel.

00:18:07: Was kann man da sagen, wenn man hier gerade so viel bespricht, was gut wäre und es vielleicht

00:18:14: gar nicht möglich ist, dass in diesen kleinen Jahren wirklich, dass die Kinder das gerne

00:18:18: essen oder auch eine ausreichend Menge essen?

00:18:21: Vielleicht erstmal zur Beruhigung.

00:18:23: Also die Kinder haben auch einen hohen Kohlenhydratbedarf.

00:18:27: Von daher, die machen schon auch einiges richtig, wenn sie immer nach Reis ohne Soße oder Nudeln

00:18:34: ohne Soße verlangen.

00:18:35: Das ist per sie erstmal nicht schlimm.

00:18:37: Die brauchen auch viele kurze Kohlenhydrate, um schnell Energie zu bekommen.

00:18:42: Also da würde ich mir nicht so einen großen Kopf machen.

00:18:45: Aber zusätzlich brauchen sie halt auch nährstoffdichtere Lebensmittel.

00:18:49: Und da kommt genau unser Buchenspiel.

00:18:51: Also darum geht es eigentlich.

00:18:53: Wir haben da einen großen Rezeptteil drin, wo wir nach einzelnen Nährstoffen sozusagen

00:18:58: aufgegliedert haben, wie man einfach schnell und lecker, ohne dass die Kinder überhaupt

00:19:04: merken, dass man jetzt was in die reinbekommen will, was denen nicht schmeckt, die Nährstoffe

00:19:09: in die Kinder reinbekommt.

00:19:11: Also das ist genau der Teil.

00:19:12: Und wir haben natürlich auch vorher jeden einzelnen Nährstoff besprochen, den wir für

00:19:17: wichtig erachten für die Kinder.

00:19:19: Und vielleicht vorab, schon mal so als kleinen Spoiler, es gibt auch so einige Nährstoffe,

00:19:28: die man über unsere klassische Ernährung in Deutschland zumindest nicht gut in die

00:19:32: Kinder hineinbekommt, gerade wenn sie mehr Pekitita sind.

00:19:36: Und da empfehlen wir, gezielt wirklich auch zu supplementieren.

00:19:40: Und zum Beispiel auch mal, wenn man die Vermutung hat und der Kinderarzt das auch hat, auch

00:19:46: mal eine Laboranalyse zu machen bei einem vegan ernährten Kind oder auch vor dem Eintritt

00:19:51: ins Schulalter, dass man einfach sicher gehen kann, dass sein Kind alles hat, was es zum

00:19:56: Lernen braucht.

00:19:57: Okay, sehr gut.

00:19:59: Du sprichst es gerade schon an.

00:20:01: Es gibt ja viele Mythen, glaube ich, auch noch rund um die Ernährungsweise.

00:20:06: Ich glaube, es wird immer, oder vielleicht auch das ist das in einem gefühlenen bestimmten

00:20:10: Bubbles, dass die vegane oder vegetarische Kost immer attraktiver wird.

00:20:14: Ist es denn wirklich okay?

00:20:15: Ich glaube, manchmal gibt es auch noch Ärzt*innen oder Ernährungsberater*innen da draußen,

00:20:19: die sagen, es ist gefährlich.

00:20:21: Vor allem diese vegane Ernährungsweise kannst du uns da auch noch ein bisschen aufklären,

00:20:25: bitte.

00:20:26: Sehr gerne.

00:20:27: Da gehen wir auch im Buch ganz speziell drauf ein.

00:20:28: Und wichtig ist zu wissen, erst mal vorab, die Familien, die sich bewusst und gut geplant

00:20:35: vegan oder vegetarisch ernähren, da treten fast keine Menge auf.

00:20:40: Weil die haben sich meistens auch gut informiert, welche sind die potentiell kritischen Nährstoffe

00:20:45: bei welcher Ernährungsform, also um den Klassiker zu nennen, bei der veganen Ernährung fehlt

00:20:51: wirklich Vitamin B12.

00:20:52: Das ist wirklich dann ein kritischer Nährstoff und der muss supplementiert werden.

00:20:57: Und wenn das eine Familie nicht macht, weil sie denkt, ach vegan, ich kriege aber alles

00:21:02: über andere Quellen, dann kann es potentiell gefährlich werden fürs Kind.

00:21:08: Aber es gibt eine ganz schöne Studie.

00:21:10: Man denkt ja immer, vegetarisch ist sozusagen nochmal sicherer, weil Eier da sind, Milch,

00:21:17: Kaltzimmer, was gibt es eine Studie, die von der DGE, also der Deutschen Gesellschaft

00:21:21: für Ernährung, gemacht wurde, die Veggie-Studie.

00:21:26: Und da wird gezeigt, dass die veganen, lebenden Familien tatsächlich besser mit Vitamin B12

00:21:32: abgedeckt sind als die vegetarischen, weil sie so supplementieren.

00:21:35: Genau, weil sie sich einfach noch mehr mit dem Thema auseinandersetzen in dieser Studie

00:21:40: zumindest.

00:21:41: Also das fand ich ganz spannend.

00:21:43: Von daher, ich bin da total undokmatisch.

00:21:48: Ich ernähre meine Kinder überwiegend vegetarisch.

00:21:51: Bin aber total froh, dass es in der Kita zum Beispiel Fleisch gibt, weil ich koche es einfach

00:21:56: aus sozusagen tierethischen Gründen selbst nicht gerne, aber habe gar nichts dagegen,

00:22:01: dass sie ab und zu gutes Fleisch in Bio-Qualität zu sich nehmen.

00:22:07: Was ich nicht mag, sind halt Massentierhaltung mit Antibiotika-Einsatz und so weiter.

00:22:12: Und ich finde, es kommt auch nochmal darauf an, die Qualität sozusagen von Schweinefleisch

00:22:18: und Schweinefleischprodukten ist einfach in meiner Ernährungsphilosophie Entzündungsfördernder.

00:22:25: Also Schweinefleisch ist ein Klassiker, der bei chronisch entzündlichen Erkrankungen einfach

00:22:31: Entzündungen im Körper eher fördert und das macht drin Fleisch nicht so.

00:22:35: Okay, sehr gut.

00:22:37: Um jetzt so ein bisschen in der Chronologie zu bleiben, du wolltest ja auch ein bisschen

00:22:42: über dein Herzensthema "Pospatale Depression" sprechen.

00:22:45: Würde mich auch sehr interessieren, wie sich das jetzt hier so eingliedert, vielleicht

00:22:48: auch hinsichtlich Ernährung.

00:22:50: Habe ich eine Vermutung und jetzt sind wir ja gerade noch in der Schwangerschaft.

00:22:54: Wir haben Geburt ein bisschen abgedeckt, bevor wir dann nochmal vielleicht in die Stillzeit

00:22:57: starten.

00:22:58: Erklär uns doch gerne nochmal, was es mit der "Pospatale Depression" vielleicht auch

00:23:03: auf sich hat.

00:23:04: Genau, also "Pospatale Depression" wurde früher "Wochenbett Depression" genannt.

00:23:10: Von dem Namen ist man aber abgekommen, weil es im Prinzip im ganzen ersten Lebensjahr

00:23:15: das Kindes nach der Geburt auftreten kann.

00:23:17: Ein Schwerpunkt davon gibt es aber so im Wochenbett und in den ersten drei, vier Monaten nach

00:23:23: der Geburt.

00:23:24: Problem bei der Postpartei in Depression ist vor allem, dass es eine ganz, ganz hohe

00:23:29: Dunkelziffer gibt. Es wird wenig erkannt, weil die Frauen sich nicht trauendes

00:23:34: anzusprechen, weil gerade so eine auch so eine begleitende Bindungsstörung zum

00:23:38: Kind ist total tabuisiert. Alle erwarten, dass man sich doch jetzt super toll und

00:23:44: glücklich fühlen müsste mit diesem kleinen Warneproppen in der Hand. Gerade

00:23:49: auch, wenn man vorher vielleicht lange Kinderwunsch hatte und sich wahnsinnig

00:23:52: darauf gefreut hat, es kann jeden sozusagen treffen. Auch übrigens Veta

00:23:56: können von Post-Vertaler-Depressionen betroffen sein, weil auch die machen so

00:24:00: einen tollen Hormonswitch mit. Und letztlich ist es eine Erkrankung, die

00:24:06: multifaktoriell ist. Also man hat eine bestimmte Prädispositionen,

00:24:11: den wir ärztet, also bestimmte Risikokonsolation, wenn man in der Familie

00:24:15: Depressionen und solche psychiatrischen Erkrankungen hat. Es ist aber auch von

00:24:21: sozialen Faktoren abhängig, also wie sehr man sich so in einer Einsamkeit

00:24:25: letztlich in diesem Babyjahr fühlt, wie gute Unterstützung man durch das

00:24:31: System, Familie oder dieses Dorf, was es früher gehabt hat. Und dann kommt es ganz

00:24:38: stark auf die Hormone an, weil man einfach gerade durch das Stillen einen

00:24:43: starken Abfall der Oestrogen hat und durch das Hormon Prolactin werden die

00:24:49: Eierstöcke sozusagen während der Stillzeit gehemmt, so dass meistens die

00:24:53: Frau auch nicht in der Zeit, wo sie vollstill schwanger wird, weil die Eierstöcke

00:24:58: eben so runtergefahren sind. Das bedingt aber, dass unser Hormon Oestrogen eben

00:25:03: ganz doll abfällt, nachdem es ganz ganz hoch in der Schwangerschaft war. Und

00:25:08: letztlich führt dieser Hormonabfall sowieso zu einer Stimmungsveränderung

00:25:12: und ist aber auch letztlich am Bau des Glückshormons, also Serotonin

00:25:17: beteiligt. Das heißt, wenn wir gar keine Oestrogenproduktion mehr hatten und so

00:25:21: war es tatsächlich, wenn ich das mal ausplaudern kann, bei mir nach meiner

00:25:25: zweiten Schwangerschaft hatte ich leider selbst, also ab Monat 4, eine

00:25:30: Postpartitelle Depression und ich hatte dann durch meine Mama eine Blutinnahme

00:25:35: gemacht und habe gesehen, Oestrogen ist bei null und Serotonin ist bei null. Und so

00:25:40: konnte man sich das auch ganz gut erklären und dementsprechend aber auch

00:25:43: handeln. Sehr gut, ja voll gut das nochmal irgendwie

00:25:48: hinter Kopf zu haben. Danke für den Ausflug. Und wir haben jetzt auch schon

00:25:55: ein bisschen über die Stillzeit gesprochen. Gibt es noch irgendwas, was du

00:25:58: dazu ergänzen wolltest? Vielleicht auch inwiefern es auch wichtig ist, länger

00:26:03: zu stillen. Es ist ja auch so ein bisschen die Richtung ja, die WHO empfiehlt

00:26:07: mindestens sechs Monate, aber sagt auch gerne, bis zum ersten Geburtstag gibt es

00:26:11: aber vielleicht sogar Effekte darüber hinaus. Ich persönlich habe mich ja

00:26:14: ein bisschen jetzt so mit wegen der RSV Erkrankung damit beschäftigt und bin

00:26:20: froh, dass wir gerade noch stillen. Also hast du vielleicht auch noch ein paar

00:26:23: Fakten in der Richtung für uns? Genau, also schon mal ganz klar ist die

00:26:28: ganzen Babyprodukte bei dem Drogeriemärkten, wo immer steht ab

00:26:33: dritter Monat oder ab vierter Monat schon möglich, würde ich ganz klar sagen, stillt

00:26:39: euer Kind voll über sechs Monate, wenn es irgendwie geht. Und fangt nicht zu früh

00:26:45: mit der Beikost-Einführung an, weil einfach auch das ganze Schlucken, die

00:26:49: Koordination, das wird am Anfang ja alles nur wieder rausgedrückt, was man den

00:26:53: da geben wird. Es ist irgendwie frustrierend und auch nicht zielführend,

00:26:57: weil da die Benefits der Muttermilch einfach so viel größer noch sind. Da

00:27:01: ist die Muttermilch sechs Monate noch voll mit Immunlobulinen, was wirklich

00:27:06: den Kindern auch einen guten Nestschutz gibt. Und dann ist es so, dass man aber

00:27:11: auch nicht zu spät anfangen sollte mit einer Beikost. Und zwar habe ich ja in

00:27:16: dieser Allergie-Ambulanz in der Charité gearbeitet und wenn man jetzt eine

00:27:21: Familie ist, wo so atopische Erkrankungen wie Allergien, Neodermitis, Asthma

00:27:27: vorkommt, dann muss man ja schon so ein bisschen gezielter schauen, wie man dem

00:27:31: vorbeugen kann. Da ist stillendes Beste, aber auch eine, sage ich mal, rechtzeitige

00:27:36: Beikost-Einführung mit vielen Lebensmitteln ist da auch sinnvoll. Und

00:27:41: da soll man wirklich dann eben ab dem 6. oder 7. Monat auch eine Bandbreite an

00:27:47: Lebensmitteln einführen, damit sich das Kind an alles sozusagen gewöhnen kann.

00:27:52: Und da ist es auch wichtig zur Allergie-Prävention, dass man etwas nicht

00:27:56: nur einmal einführt und dann nie wieder, sondern auch ein zweites Mal gibt,

00:28:01: sozusagen, dass das Kind nach diesem Erstkontakt zu einem Lebensmittel, weil

00:28:05: es beispielsweise ein Nussmus, was ja immer so ein bisschen kritischer in so

00:28:09: Familien sein kann, dass es auch das zweite Mal dieses Nussmus innerhalb der

00:28:14: nächsten Wochen bekommt und nicht zu lange gewartet wird, bis es dann wieder

00:28:18: gegeben wird. Hinsichtlich des langen Stillens, was du gefragt hast, da kennst

00:28:23: du dich vielleicht von den Studien her sogar besser aus. Ich glaube, dass es

00:28:26: immer eine ganz individuelle Entscheidung zwischen Mutter und Kind auch sein

00:28:30: muss. Ich hatte persönlich zum Beispiel nach so 14 Monaten dann irgendwann

00:28:34: wollte ich wieder so ein bisschen mein Leben haben und kann da auch jede

00:28:38: Mama verstehen, die sagt, nach einem Jahr reicht mir das jetzt auch, jetzt

00:28:42: will ich wieder ins Beruf leben, einsteigen und ein bisschen diese

00:28:46: extreme Abhängigkeit loswerden. Aber wenn es sich für beide, also für Mutter und

00:28:52: Kind gut anfühlt, habe ich auch gar nichts dagegen, wenn man ins dritte Lebensjahr

00:28:56: hinein weiter stillt. Und also da gibt es auf jeden Fall starke Benefits auch für

00:29:03: die Bindung und fürs Vertrauen, Aufbau von Urvertrauen. Ob dann wirklich noch so

00:29:08: in dieser doch, dann wenn es Kind doch schon sehr viel ist, ob da in der

00:29:12: Muttermilch dann noch so eine Dichte an Immunlobulinen ist, weiß ich gar nicht,

00:29:18: da weißt du vielleicht sogar ein bisschen mehr. Ich hatte nun mal ein bisschen

00:29:23: gezielt in die Richtung, recherchiert und war ganz froh, dass ich da ein bisschen

00:29:27: was gefunden hatte zu diesem Langzeitstellen. Es ist ja auch so ein

00:29:30: Begriff, der gar nicht richtig definiert ist. Es ist glaube ich einfach gemeint,

00:29:33: was über das erste Lebensjahr hinausgeht. Und dort war in der spezifischen Studie

00:29:38: erwähnt, dass gerade das Stillen zwischen dem 19. und 21. Monat signifikante

00:29:45: Reduktion von Atemwegserkrankungen im Vergleich zu Kindern, die nur sechs

00:29:49: Monate lang gestillt wurden, gefunden werden konnte. Und wir haben leider das

00:29:53: in der Familie auch dieses, was du angesprochen hat, ist das atopische

00:29:56: Risiko. Genau und in der Richtung war ich halt etwas besorgt und dachte dann so,

00:30:01: hab mich erleichtert gefühlt, wobei das natürlich ja immer schwierig ist, das

00:30:06: so kausal zu sehen, dass das wirklich nur an diesem einen Punkt hängen könnte.

00:30:09: Genau, aber das war für mich so ein bisschen erleichtern, irgendwie, weil ich

00:30:14: mir da Sorgen gemacht hatte. Was da vielleicht auch noch interessant ist, ist

00:30:17: wirklich die Vitamin D-Profilaxe, die ja aktuell nur bis in den Sommer des

00:30:21: zweiten Lebensjahrs leider empfohlen wird für die Kinder, weil da gibt es gute

00:30:25: Daten von der Endocrine Society aus den USA. Es gibt relativ neue Studiendaten,

00:30:31: dass die empfehlen wirklich bis zum 18. Lebensjahr den Kindern das Vitamin D

00:30:36: weiterzugeben, weil es auch vor respiratorischen Infekten schützt. Und

00:30:41: zwar wirklich nicht nur im Winter, sondern auch den Sommer über, einfach um

00:30:45: einen guten Speicher aufzubauen und auch, also abgesehen von den respiratorischen

00:30:51: Infekten baut sich auch sozusagen unsere ganze Knochensubstanz, unser Speicher

00:30:55: auch für die spätere Leben. Und das kann sich eben insbesondere gut in den ersten

00:31:00: 18 Lebensjahren aufbauen und deshalb würde man das empfehlen wirklich weiter zu

00:31:04: geben, auch wenn es die deutsche Leitlinie der Kinderheilkunde noch nicht übernommen hat.

00:31:09: Okay, sehr gut. Sind wir jetzt dabei mit den Tropfen, die du empfohlen hattest?

00:31:14: Das kann man so und so geben. Also ich habe den kleinen Babys am Anfang immer so

00:31:22: wie Gantol Öltropfen gegeben, weil es relativ leicht einfach in den Mund zu

00:31:26: Tropfen geht und man nicht diese bisschen nervigen, finde ich, Tabletten in

00:31:32: Mutter mich erst auflösen muss und dann den Babys gibt, wobei einige Hebammen

00:31:37: auch sagen, sie drücken das denen einfach so in die Wangentasche. Das habe ich mich

00:31:41: aber nicht getraut aufgrund von Verschluckungsängsten sozusagen, dass

00:31:45: sie das vielleicht in die falsche Röhre bekommen, diese Tablette. Genau. Und wenn

00:31:51: die Kinder dann größer sind, dann kann man zum Beispiel mit diesen Omega 3

00:31:55: Vitamin D Jellies anfangen, die einfach, das sind so weiche Jellies, die einfach

00:32:00: gekaut werden können, die den Hut schmecken und damit kann man dann zum

00:32:03: Beispiel nach den Tropfen weitermachen. Das finde ich ganz praktisch und da

00:32:08: gibt es auch eine Dosierungsempfehlung. Die Babys kriegen erst mal 500 Einheiten

00:32:13: Vitamin D und später kann man aber 1000 am Tag geben. Wir erleben in Deutschland

00:32:19: einfach in so einem Mangel an Vitamin D, dass man mit den 1000 am Tag nichts

00:32:24: falsch macht. Es gibt ja einige Arte, die waren total vor Überdosierung von

00:32:29: Vitamin D und es ist auch wichtig, dass jetzt das Fläschchen sozusagen nicht an

00:32:34: die Kinder kommt und die das austrinken oder oder oder diese Jellies sozusagen

00:32:39: wie Gummibärchen eine ganze Tüte gegessen wird. Da muss man natürlich als Eltern

00:32:43: aufpassen, weil es ist sozusagen ein Hormon des Vitamin D und kann dann auch

00:32:48: in also kann auch überdosiert werden und das gilt es natürlich zu vermeiden.

00:32:54: Aber mit den 1000 Einheiten macht man da gar nichts falsch.

00:32:58: Sehr gut. Du hattest auch vorhin schon mal angedeutet, dass ihr nicht so fern

00:33:03: davon seid unbedingt zu supplementieren. Gibt es aber Lebensphasen? Wir hatten

00:33:08: schon einmal gesagt, okay, wenn das wirklich so ein Piki-Iter ist, das

00:33:10: bestimmte Kind, dann kann man da gerne zugreifen. Gibt es da auch Supplemente,

00:33:16: die vielleicht in einem größeren Umfang Dinge abdecken und ab welchem Jahr

00:33:21: wäre das geeignet? Gibt es vielleicht auch die Krankheitswellen in der Kita,

00:33:25: wo man sagt ja vielleicht greife ich dann da vielleicht dazu und es ist ein

00:33:29: kleiner Infektschutz oder das Immunsystem ist dann einfach besser

00:33:32: aufgebaut. Kann man sich da irgendwie allgemein an solchen Aussagen langhangeln

00:33:38: oder ist das ein bisschen platt vermutet? Das ist eine umfangreiche Frage.

00:33:43: Ich würde sagen, es gibt einige Nährstoffe, die man in der allgemeinen

00:33:49: Ernährung nicht so gut reinbekommt, die aber wichtig sind. Das sind einmal Omega-3,

00:33:55: Vitamin D wegen dem Sonnenmangel sozusagen, dann Silen. Das ist ein Nährstoff,

00:34:02: der bewirkt, dass unser Schilddrüsenhormon von der inaktiven in

00:34:07: die aktive Form umgewandelt wird und davon haben wir leider in unseren Böden

00:34:12: in Europa wenig. Das heißt USA ist kein Problem, da sind die Böden sehr

00:34:17: selenreich, aber hier haben wir es leider ganz ganz wenig und dadurch wenig

00:34:21: im Gemüse. Also gerade auch bei Pekki-Etern spielt es eine Rolle und

00:34:25: dadurch kann eine Schilddrüsenunterfunktion, die man aber gar nicht so

00:34:28: richtig erkennt, provoziert werden und das ist auch wichtig für die Gehirnentwicklung

00:34:33: der Kinder. Und dann bei den veganen oder vegetarischen Kindern finde ich eben

00:34:38: Eisen und Vitamin B12 entscheidend. Zusätzlich muss man gucken bei den

00:34:44: Familien, dass Jod genug gegeben wird. Es funktioniert meistens gut über das

00:34:49: Jodsalz, aber es gibt auch Familien, die nur so ganz bestimmte Salze verwenden,

00:34:55: wie Himalaya-Salz oder bestimmtes Meersalz, wo kein Jod zugesetzt ist und das

00:34:59: kann dann auch wieder Jod zum kritischen Nährstoff machen. Also das ist

00:35:03: vielleicht auch noch so was aus dem Alltag, wo man gar nicht so richtig dran

00:35:07: denkt, wenn man jetzt so spezielle Salze auswählt. Und dann ist es so, dass, wenn

00:35:16: gerade ein Infekt vorliegt, hat das Kind einen ganz ganz hohen Bedarf an Zink und

00:35:22: Vitamin C. Und da ist es so ein bisschen die Frage, wie Pekki-Eater ist mein Kind.

00:35:28: Ich kriege zum Beispiel das Vitamin C sehr gut rein bei meinen Kindern durch

00:35:32: rote Paprika, lieben die. Johannesbeeren, Apfel, Orange, also die Klassika.

00:35:40: Ich mache auch oft frische rote Paprika und einige Gemüse püriere ich zum

00:35:47: Beispiel in eine Tomatensauce zu den Nudeln mit rein. Falls das Kind nicht nur

00:35:51: Nudeln ohne Sauce ist, sondern mit Sauce. Also man kann immer auch ein paar

00:35:55: Lebensmittel noch ganz gut verstecken. Und das Zink, das kriegt man ganz gut über

00:36:00: zum Beispiel einen Mandelmus, was man übers Müsli der Kinder machen kann. Oder

00:36:06: auch in einen zum Beispiel Backgern Brownies, die ich mit Süßkartoffel mache,

00:36:13: als Süßung, aber auch statt Mehl, einfach die gekochte Süßkartoffel mit

00:36:18: Backpulver, Eiern und dann mische ich noch so ein Nussmus mit rein. Das ist

00:36:24: nämlich auch relativ zinkdicht und Kürbiskärne werden auch noch so der

00:36:27: Klassika. Manche Kinder knabbern ganz gerne so leicht gesalzen Kürbiskärne.

00:36:32: Das ist aber wiederum eine Altersfrage, ab wann die das dürfen, damit sie sich

00:36:37: nicht verschlucken. Aber so muss man immer so ein bisschen abwägen, okay, kriege ich

00:36:41: diesen Mehrbedarf an Vitamin C und Zink in so einem Infekt in die rein oder will

00:36:48: ich es dann doch supplementieren. Okay, sehr gut, werde ich mal berücksichtigen.

00:36:54: Ich hoffe, wir haben das jetzt ein bisschen hinter uns gelassen, weil das

00:36:57: Wetter besser wird, aber es war ein Horrorwinter. Genau. Ja, wie ich von vielen

00:37:02: Familien gehört. Also ich hatte Glück und bin mit meinen Kindern vier Wochen

00:37:07: tatsächlich im warmen Ausland gewesen diesen Winter und habe aber wirklich

00:37:13: von zu Hause nur so hier aufs Botschaften gehört mit Influenza und allem was

00:37:18: rumging. Das war echt heftig. Ja, total. Aber dann gibt es die RSV-Impfung für die

00:37:23: Neugeborenen. Das ist schon mal ein Riesenschutz. Ich hatte nämlich im

00:37:27: Freundes- und Bekanntenkreis auch so viele schlimme Infektionen der Neugeborenen

00:37:32: mit dem RSV-Virus. Ja, wir hatten in einer der letzten Folgen Handfuß Mund hier

00:37:37: auch zu Gast und die haben auch ein bisschen darüber gesprochen. Genau, also

00:37:42: kann ich wirklich auch nur empfehlen und ich hätte das mit Kurshand angenommen,

00:37:45: weil wie gesagt leider diese längere Geschichte davon ja auch mitnimmne, dass

00:37:50: mein Kleiner jetzt einfach diese geschädigte Brunchalschleimhaut davon

00:37:54: getragen hat und einfach anfälliger ist. Also ich glaube, dass es einfach

00:37:58: wichtig zu verstehen, wenn man vor dieser Entscheidung steht, soll mein Kind das

00:38:02: erhalten oder nicht. Absolut, genau. Das RSV-Virus, das macht einfach langfristig

00:38:07: leider in der Lunge bestimmte Strukturen kaputt und dann kriegen die halt viel,

00:38:13: viel häufiger wieder obspektive Brunchitiden und ja, da sind noch ganz

00:38:18: schön lange am Leiden. Irgendwann wird es trotzdem besser, aber diese kleine

00:38:23: Grundschädigung der Lunge bleibt auch bis ins Erwachsenealter. Ja, krass, ja.

00:38:28: Und das ist echt nicht schön. Also wir haben es jetzt gerade auch wieder hinter

00:38:31: uns und wenn man einfach dieses wie erstickende Atemgeräusch immer hat,

00:38:35: ich finde es ganz schrecklich und nachts so neben ihm wacht, wird's schlimmer,

00:38:39: wird's besser. Ja, genau. Ich hatte das mit fünf Wochen auch und ich war immer so

00:38:44: knapp davor mit ihr in die Klinik zu fahren. Also hatte auch ganz horrornächte.

00:38:49: Ja, ach Mensch. Ich wollte nochmal auf zwei Fragen hinaus, die noch in meinem Kopf

00:38:56: rumschwören von dem, was wir besprochen haben. Du hast erwähnt, Nusmus kann

00:39:01: gerne angewandt werden. Ich habe das Gefühl, manchmal kursieren da auch noch

00:39:04: so Gerüchte. Also gerade bei diesen hoch allergehenden Lebensmitteln, wozu ich

00:39:09: jetzt glaube ich auch Ei und Milch, also Kuhmilchprodukte zählen würde oder auch

00:39:14: einfach nur Kuhmilch und Nüsse. Also abgesehen davon, dass man die jetzt

00:39:20: vielleicht nicht unbedingt als Stück Nuss gibt wegen der Erstickungsgefahr.

00:39:24: Wann ist denn ein gutes Alter, um diese Produkte einzuführen? Ich glaube,

00:39:28: früher war das ein bisschen strenger gehandhabt. Gibt es da jetzt überhaupt

00:39:32: noch Altersbeschränkungen zu? Weißt du das? Ja, also da kommt es ein bisschen

00:39:38: sozusagen auf die Familie an. Wenn es jetzt eine hoch allergiker Familie ist, wo

00:39:43: die Mama zum Beispiel selbst eine Anaphylaxie bei Erdnussallergie bekommt, also

00:39:48: eine starke allergische Reaktion, dann muss man das ganz vorsichtig machen.

00:39:53: Das heißt, dann ist ja sozusagen schon mal dieser Kontakt über die Mutter und

00:39:59: Mutter Milch, weil die Mama selber keinen Erdnuss zu sich nimmt, schon mal sozusagen

00:40:04: verspätet und das Kind hat keine kleinen Schnipsel von dieser Erdnussprotein

00:40:09: über die Mutter Milch bekommen. Und dann sollte die Einführung über den Papa laufen

00:40:14: und in bestimmten Risikokonstellationen empfiehlt man das sogar mit Beisein

00:40:20: eines Kinderarztes, mit Notfallset oder sogar in der Klinik zu machen.

00:40:25: Da muss man sich gut mit dem Kinderarzt absprechen, das ist aber wirklich nur bei

00:40:29: diesem ganz gezielten Verdacht auf eine Erdnussallergie zum Beispiel, weil die

00:40:34: Erdnussallergiker sind meistens die heftigsten Reaktionen. Wenn jetzt so

00:40:40: allgemein irgendwie der Papa hat erst mal die Mama Neurodermitis, dann wäre

00:40:44: er die Empfehlung das früh einzuführen, also sozusagen wirklich bei Beikoststart,

00:40:50: kleine Menge Erdnussmus mit in Beikost einrühren nach einer Woche wieder, weil

00:40:57: tatsächlich sind auch die Toleranzentwicklungsprogramme so, dass

00:41:02: eben mit ganz ganz kleinen Mengen gestartet wird und immer höher dosiert wird.

00:41:07: Und so kriegt man auch schwere Erdnussallergiker in so 80 Prozent wieder zu

00:41:11: einer Toleranz, was wirklich auch toll ist. Also das war auch meine Arbeit an der

00:41:15: Charité. Genau, was wichtig ist, wir nehmen ja auch

00:41:19: schon die Allergenen über die Haut, über den Mund und so weiter, über unsere

00:41:24: Schleimhäute auf. Das heißt, wenn das Kind eine starke Neurodermitis hat, dann

00:41:30: kann es sein, dass es sich sozusagen, wenn es zum Beispiel mit Erdnussmus an den

00:41:36: Händen und sich das dann vielleicht überall in die Wangen schmiert, dass es

00:41:40: dann das Allergenen über die Haut aufnimmt und dann kann es tatsächlich

00:41:44: wieder schwieriger sein, das zu vertragen. Also besser ist wirklich die

00:41:49: Oraleaufnahme. Ah ja, okay. Interessant, das wusste ich auch überhaupt nicht.

00:41:55: Cool. Und jetzt Richtung Eier und Kuhmilch. Gibt es da auch noch irgendwelche

00:42:00: gesonderten Empfehlungen? Da bin ich tatsächlich nicht so richtig tief im

00:42:04: Allergiethema bisher drin, aber das sind ja die beiden Allergien, die die beste

00:42:11: Prognose sozusagen haben für diese spontane Toleranzentwicklung. Das heißt,

00:42:16: wenn man merkt, das Kind hat Durchfälle oder so kleine Blutfäden im Stuhl, dann

00:42:24: sollte man auf jeden Fall zum Kinderarzt Allergie-Tests machen lassen und dann

00:42:28: ist es aber so, dass sich meistens innerhalb des ersten oder zweiten Lebensjahres

00:42:32: eine spontane Toleranzentwicklung für Eier und auch für Kuhmilch ergibt.

00:42:37: Bei den Eiern ist es so, dass die gekochte Form, also lange durchgekocht oder

00:42:41: gebacken, häufig dann wieder viel schneller vertragen wird. Das heißt, das

00:42:46: kann dann auch langsam eingeführt werden und dann wagt man sich immer mehr

00:42:50: hin Richtung mal auch, also sozusagen später kann man ja auch ein bisschen

00:42:55: weicher kochen und so weiter. Ja, sehr cool. Okay, vielen lieben Dank. Ich glaube,

00:43:02: das war sowas bei mir noch an Fragen entstanden war während des tollen

00:43:06: Interviews. Hast du noch irgendwas jetzt am Ende der Zeit, was du uns unbedingt

00:43:10: mitgeben möchtest, was wir vielleicht irgendwie noch gar nicht besprochen

00:43:12: hatten, was wir vergessen hatten? Vielleicht noch mal zu dieser Beikost-Einführung

00:43:18: nur noch ein Satz, weil das für mich selbst so eine neue Entwicklung ist. Ich

00:43:23: habe bisher immer so diese klassische Beikost-Einführung mit, sage ich mal,

00:43:28: Karotte, Pastinacke, dann irgendwann Getreidebrei und so weiter. Das ist

00:43:33: sicherlich auch nicht schlecht. Ich habe jetzt aber von Familien, wo Darm-Gesundheit

00:43:39: und auch so Leaky-Gatt-Syndrom, also so Schwierigkeiten mit der Verdauung, weil

00:43:45: sozusagen die Darmschleimhaut schon geschädigt ist bei der Mama beispielsweise,

00:43:49: habe ich von einer ziemlich spannenden neuen Philosophie, was diese Beikost-Einführung

00:43:56: angeht, gehört und habe mich da jetzt mehr mit beschäftigt. Das heißt GAPS-Diet,

00:44:01: also G-A-P-S. Und da ist dann die Philosophie zum Beispiel dem Kind von Anfang an

00:44:07: ganz dicke Knochenbrühe zu geben. Was man jetzt erstmal denkt, okay, das ist

00:44:13: eigentlich ein komisches erstes Lebensmittel für ein Kind, aber es soll

00:44:17: wohl die Darmschleimhaut extrem gut schmieren und vor Schäden schützen,

00:44:23: diese Géléartige aus so einer Knochenbrühe und die arbeiten dann auch mit

00:44:30: vom Dorsch. Lebertran wird da viel gearbeitet, wo ja schon Vitamin A, Vitamin D

00:44:37: drin ist und was die Babys scheinbar auch extrem gut abnehmen. Also das sind

00:44:44: zwar heftige Geschmäcker, so Knochenbrühe und Lebertran, aber scheinbar

00:44:48: funktioniert es als Beikost-Einführung total gut und ich würde tatsächlich,

00:44:52: wenn wir noch ein drittes Kind bekommen, das einfach mal ausprobieren.

00:44:56: Cool, danke dafür, habe ich auch noch nicht gehört, auch richtig spannend.

00:45:00: Okay, ihr Lieben da draußen und auch liebe Judith, es war mir eine Freude.

00:45:05: Ich hoffe, die Menschen draußen konnten auch so viel mitnehmen wie ich und ich

00:45:09: danke dir erst mal und ich wünsche dir super viel Erfolg mit eurer tollen

00:45:13: Familienmedizin Praxis. Ich glaube, ihr habt ja auch einen Schnuppertag im Mai

00:45:16: noch mal. Wann war das? Stimmt, am 24. Mai in Potsdam zwischen 10 und 13 Uhr

00:45:22: machen wir einen Tag der offenen Tür, wo man unsere Praxis kennenlernen kann

00:45:26: und wir machen eine Teddy-Klinik für die Kinder, wo wir deren Fuscheltiere verarzt

00:45:32: und bei einer Tombola kann man zum Beispiel eine klangschalen Massage

00:45:37: bei uns gewinnen und so Sachen. Also es lohnt sich zu kommen. Klingt richtig gut

00:45:43: und ich habe auch gesehen, man kann sich ja auch glaube ich trotzdem online Termine

00:45:47: vereinbaren, wenn man gar nicht irgendwie so in der räumlichen Nähe wohnt, oder?

00:45:50: Genau, wir machen auch eine Videosprechstunde und es ist in der Regel auch

00:45:54: kein Problem, wenn man zum Beispiel auch ein Labor, ein Partnerlabor vor Ort

00:45:59: kann man eine Blutantnahme organisieren und dann die Befunde mit uns online

00:46:03: besprechen. Das heißt, für vieles braucht man gar nicht vor Ort zu sein und das

00:46:08: kann man einfach auch über Dr. Libb, wenn man da nach unserer Praxis Pippa und

00:46:12: Lotta sucht, kann man sich auch online Termine buchen.

00:46:16: Richtig schön. Es klingt danach als wäre es eine Praxis, auf die viele gewartet haben.

00:46:21: Deswegen, falls ihr zuhört, schaut unbedingt mal bei der lieben Judith Fobbei.

00:46:26: Vielen Dank euch da draußen und wenn euch die Folge gefallen habt, wie immer gilt,

00:46:30: schreibt uns gerne, was euch gefallen hat und wenn ihr noch Fragen habt, schreibt

00:46:33: uns auch gerne und lasst gerne eine fünf Sterne Bewertung da. Vielen Dank euch

00:46:38: da draußen und bis zum nächsten Mal. Tschüss!

00:46:41: Mama Talk, der Podcast von Mamas für Mamas. Eine Antenne Niedersachsen-Produktion.

00:46:47: [Musik]

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