10 Dinge, für die ich mich nicht mehr entschuldige
Shownotes
Wer Kinder hat, weiß: Zuspätkommen gehört zum Alltag, Zuhause herrscht grundsätzlich Chaos und das Kind von Smartphone und Co. fernzuhalten klappt mehr schlecht als recht. Und obwohl es allen Eltern so geht, haben wir trotzdem ständig das Bedürfnis, uns dafür zu entschuldigen und den Ansprüchen anderer gerecht zu werden. Aber davon hat Mela die Nase voll! In dieser Folge erzählt sie euch, wofür sie sich als Mama nicht mehr entschuldigt - und warum ihr das auch nicht mehr machen solltet!
Für was entschuldigt ihr euch nicht mehr? Lasst gerne einen Kommentar da. :)
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00:00:00: Hallo ihr Lieben, Mamas da draußen, hier spricht Mella. Willkommen mal wieder zu einer neuen Solo-Folge
00:00:14: hier beim Mammatalk-Podcast. Ich freue mich riesig, riesig, riesig hier heute sitzen zu können.
00:00:19: Die Folge soll heißen oder sich um das Thema drehen. Zehn Dinge, für die ich mich als Mama nicht länger
00:00:25: entschuldige und wie ihr vielleicht hört, ich bin etwas verschnupft. Ich habe eine Ibo-Intus und
00:00:32: möchte mich nicht länger dafür entschuldigen, dass ich mich freue hier sitzen kann und dass
00:00:36: mein Kind endlich mal wieder in der Kita ist. Das ist mein Aufhänger für heute, weil hey Leute,
00:00:41: ihr könnt es euch nicht vorstellen. Ich dachte ja, wir sind relativ gut durch den Winter gekommen,
00:00:47: durch die Kita-Eingewöhnung. Irgendwie hatte er nur, also unser Sohn, ich weiß nicht immer mal
00:00:52: einen Tag oder so, gefehlt behauptsächlich dann Februar, am Wochenende, dann ging das alles wieder
00:00:56: und jetzt so am Frühlingsbeginn haut uns noch mal alles um. Ich glaube, wir waren die letzten vier
00:01:01: Wochen einfach nur krank. Wir hatten alle mega schlimme Magen-Darm, dann war er eine Woche in
00:01:09: der Kita und dann ging es direkt los mit einem neuen Infekt, wo ich dachte, es ist schon wieder
00:01:13: Magen-Darm, aber vielleicht was auch Influencer und dann hat sich daraus einfach eine schöne
00:01:17: Lungenzündung entwickelt bei unserem kleinen, also Halleluja. Und deswegen möchte ich über
00:01:25: dieses Thema sprechen. Erst mal, weil ich das in letzter Zeit gelernt habe oder auch immer noch
00:01:30: extrem dabei bin, mich nicht mehr für Dinge zu entschuldigen. Ich möchte auch Alternativen
00:01:34: geben, an denen ich arbeite. Das werdet ihr ja heute alles noch mal hören. Gleichzeitig gibt es
00:01:38: natürlich wieder einen Einblick in meine persönlichen Situation mit Kind und ja, in den letzten,
00:01:45: wie gesagt, drei bis vier Wochen musste ich glaube ich zwei Podcast-Termine absagen, Aufnahmetermine,
00:01:49: weil ich als Arbeits-Suchen der Jahre hier zu Hause bin und dann leider meine Termine nicht
00:01:55: in Vorrang haben vor der Erwerbsarbeit von Felix, was in dem Zusammenhang für mich okay ist,
00:02:01: aber dann habe ich mich wirklich bemüht, dass ich mich nicht entschuldige für diese Absage
00:02:06: klar. Von wegen "Sorry, du mir vielleicht, dass es zu kurzfristig ist", die eine Aufnahme hatte
00:02:11: ich sogar am Morgen abgesagt. Das finde ich dann okay, aber nicht mehr, wie ich früher dieses
00:02:15: "over-explanen" und dann mega den Rahmen geben, was genau jetzt wirklich schlimm ist und wie schlimm,
00:02:21: weil das wie schlimm ist ja auch so wichtig, weil es dann relativiert oder quasi die Grundlage dafür
00:02:27: gibt, warum es wirklich nicht geht. So etwas habe ich mir versucht abzugewöhnen. Es fällt mir immer
00:02:31: noch nicht ganz so leicht. Und was ich stattdessen auf jeden Fall mache, ist dann zu sagen, danke
00:02:35: für dein Verständnis. Genau. Und das finde ich, schafft einfach den richtigen Rahmen auch dafür,
00:02:40: weil das Gegenteil, was ich davor die ganze Zeit gemacht habe, das macht mich sofort auch richtig
00:02:47: unruhig, erinnert mich und gibt mir so ein Bild von so einem kleinen hektischen Häschen, was überall
00:02:53: rumspringt und sich entschuldigt, mit den Gedanken immer nur bei wem anders ist, anstatt bei sich
00:02:58: selbst, weil sind wir mal ehrlich, wie sind auch wirklich die Leidtragenden, wenn man jetzt mal von
00:03:02: den Mamas oder Eltern ausgeht, die diese ganzen Doppelanstrengungen tragen und wuppen und wie
00:03:09: sind auch diejenigen, die am Ende zu kurz damit kommen und dann entschuldige ich mich noch bei
00:03:13: wem anders, obwohl mein Kind hier seit drei, vier Wochen ununterbrochen immer wieder zu Hause ist,
00:03:17: ich zu nichts komme. Er merkt vielleicht schon, wie mir dieser Punkt nahe geht. Ja, da habe ich heute
00:03:25: wie gesagt ein paar andere Dinge noch mitgebracht. Bei manchen Dingen geht es darum, dass ich mich
00:03:30: nicht mehr bei anderen entschuldige, bei manchen Dingen soll es darum gehen, dass ich mich nicht
00:03:33: mehr bei mir selbst entschuldige. Ich finde, da trifft das Thema Marm gilt auch ganz gut zu,
00:03:38: zu Deutsch ja eigentlich so Mama schlechtes Gewissen oder schlechtes Gewissen einer Mama oder das
00:03:44: Schuldgefühl einer Mama und da muss ich sagen, dass ich das auch immer noch habe und da versuche
00:03:49: ich dann echt mehr mit mir auch in den Dialog mit mir selbst zu gehen und ja, dazu reflektieren,
00:03:57: wann ich das wieder habe und warum ich das mir gegenüber immer noch habe, dass ich so streng bin.
00:04:01: Genau. Ich finde, was eine gute Überleitung ist zu dem nächsten Punkt, weil das greift auch so ein
00:04:07: bisschen ineinander, wenn Nachrichten liegen bleiben. Genau wie jetzt in dieser Phase. Ihr
00:04:14: kennt es bestimmt alle. Ich bin eher Typ. Ich lese alle Jets, weil ich kann diese roten Plingzeichen
00:04:19: da nicht sehen. Das heißt, ich muss dann immer noch mal rausfinden, welche ich jetzt wirklich
00:04:24: noch beantworten muss und ja, ich habe auch immer noch teilweise ein schlechtes Gewissen dabei. Aber
00:04:28: ey, seit ich Mama bin, meine Prioritäten haben sich so verschoben. Das finde ich auch ganz gut
00:04:32: daran, dass ich gar nicht mehr so viel Zeit habe, mich so diese Dinge reinzudenken und
00:04:37: zu denken, ah, da muss ich vielleicht noch und da habe ich noch einen Schuldigen. Nee, ich bin
00:04:41: irgendwie rigoroser geworden und stärker in meinem Selbstbewusstsein und Selbstwert irgendwie,
00:04:49: falls ihr das irgendwie nachverziehen könnt. Und das hat mir auch gut geholfen, dass ich mich eben
00:04:54: nicht mehr dafür entschuldige, wenn ich Nachrichten nicht beantworte, weil die liegen geblieben sind
00:04:58: oder schon länger offen sind. Ich bin übrigens auch nicht die Person, die gerne Sprachnotizen
00:05:02: beantwortet. Wir kriegen auch beim Mama Talk, Insta-Account öfter mal Sprachnotizen und ich
00:05:06: denke immer so, wer hört sich das an? Ich bin es nicht. Und ich finde, es ist auch so eine Erfindung
00:05:12: gewesen, dass man noch mehr Text, noch mehr Info in eine Nachricht packen kann und die andere
00:05:17: Person ja auch schon zu faul ist, das runterzuschreiben. Weil runterzuschreiben kriege ich
00:05:20: voll schnell hin, lese ich einmal drüber. Sprachnotizen bleiben bei mir teilweise ewig liegen.
00:05:25: Genau und da finde ich, kann man auch einfach mal sagen, wenn das mit engen Freunden natürlich ist,
00:05:29: meine engen Freundschaften wissen das alle, dass ich nicht der Typ dafür bin, die gerne Voices
00:05:33: abhört oder telefoniert. Telefoniert tu ich auch nicht gerne und ich will mich einfach nicht länger
00:05:38: dafür entschuldigen, weil das sind meine Bedürfnisse, das macht mich als Menschen aus und ich will
00:05:42: nicht immer für andere dann ja das doch machen, klar mit meiner Oma, meinem Opa oder so. Da überwinde
00:05:47: ich mich natürlich, wobei die mittlerweile auch WhatsApp und Sprachnotizen haben und können.
00:05:54: Ja ihr merkt, es gibt Unterschiede, aber ich will stärker darin werden, für mich einzutreten und
00:06:00: nicht immer über meine eigenen Grenzen zu gehen, weil die sind wie gesagt durch den ganzen
00:06:03: Alltag mit Kind eh schon total belastet und über beansprucht. Genau, da bin ich manchmal ein bisschen
00:06:13: zielgespeiten beim nächsten Punkt, ich entschuldige mich nicht länger dafür, zu spät zu kommen
00:06:18: mit Kind. Also als Alina hier noch beim Potti dabei war, die war ja immer so meine Vorreiter,
00:06:24: Mami, dass sie plötzlich überall, Entschuldigung, überall überpünktlich war, ist bei mir überhaupt
00:06:31: nicht so. Seit sie Mama war, ist sie einfach überall pünktlich auf der Matte gestanden. Vorher
00:06:37: war sie auch der unpünktlichste Mensch ever und ich dachte, so wird das bei mir dann wahrscheinlich
00:06:42: auch Überraschung. Bei mir war es eher das Gegenteil, also ich konnte nicht noch weiter im
00:06:48: Vorausplan, kann ich ja eh schon nicht gut. Dann kam noch diese ganzen Unplanbarkeiten dazu,
00:06:53: wie "Nee, Kind will nicht in den Kinder sitzt, Kind will die Schuhe selber anziehen", da sind wir
00:06:58: jetzt auch schon dabei mit 20 Monaten, dass er dann teilweise die auch falsch rum anzieht und dann so
00:07:05: bleiben will. Also es gibt ja Dinge, die kann man tolerieren und es gibt Dinge, die irgendwann
00:07:09: einem nackt stehen, wie die sich nicht in Kinder sitzen, in Autos sitzen wollen, obwohl man schon,
00:07:13: keine Ahnung, fünf Minuten zu spät ist. Ja und da merke ich einfach, egal wie weit ich da am
00:07:19: Voraus plane, es geht nicht auf und wenn wir dann mal viel zu früh sind, ist für mich auch nicht so
00:07:25: geil, muss ich sagen, weil dann der Geduldsfaden vom Kind auch schon wieder reißen könnte,
00:07:31: am Ort des Geschehens, wo auch immer man ankommen möchte. Also es ist so ein Hin und Her irgendwie.
00:07:36: Und ich habe gemerkt, ich möchte mich dafür nicht mehr entschuldigen. Natürlich, man kann
00:07:39: sich erklären und sagen, ey und auch immer dieses Danke einbringen, weil ich weiß natürlich
00:07:44: trotzdem zu schätzen, dass diese Person auf mich gewartet hat oder was sind das für
00:07:48: Termine, Arzttermine, ja solche verbindlichen Termine sind natürlich schwierig, aber man kann
00:07:52: sich ja trotzdem dann verbindlich zeigen am Tresender bei der Anmeldung oder so. Genau und
00:08:00: dieses Danke finde ich total wichtig, dass man andererseits zeigt, dass man die Sicht des anderen
00:08:03: natürlich auch im Schirm hat und sich wie gesagt für diese übermäßige Wartezeit bedankt,
00:08:08: aber immer in dieses Entschuldigen zu gehen ist wie so ein Schuldeingeständnis. Dabei ist es in
00:08:14: dem Sinne, Leben mit Kind, da passieren so viele Dinge, für die man einfach nichts kann und im
00:08:22: Gegenteil wieder in die alte Schiene zu gehen wie anfangs jetzt hier dieser Folge. Ich habe ja
00:08:28: diese Wutanfälle schon begleitet. Ich habe hier meinen ganzen Morgen so gestaltet, dass ich ganz
00:08:35: kurz in die Sachen von gestern gesprungen bin, geschafft habe mir das Gesicht zu waschen,
00:08:38: vielleicht noch einen Zopf zu machen in den halbfettigen Haaren. Kommen da also auch, ja,
00:08:45: ich habe mich nicht um mich selbst gekümmert an und muss mich trotzdem wieder entschuldigen.
00:08:49: Ich finde, das passt einfach nicht zusammen. Daran arbeite ich gerade, das ist irgendwie mir
00:08:52: gerade ein wichtiger Punkt im Leben und die Leute, die selber Kinder haben, die werden das total
00:08:58: verstehen. Ich habe letztens da auch so einen coolen Beitrag bei irgendwen gesehen, eine Frau,
00:09:04: die mit Unternehmerinnen zusammen arbeitet, die auch echt gut aufgestellt sind, mit oben in den
00:09:11: oberen Reihen mitarbeiten und diese Frau, ich glaube, sie war eine Coaching, ich krieg es nicht
00:09:16: ganz zusammen. Die war total aufgeregt, weil das so ihre ersten Aufträge waren und sie war total
00:09:20: euphorisch, weil auch noch solche großen Unternehmerinnen direkt sie an der Angel hatte und dann
00:09:25: musste sie tatsächlich die ersten Gespräche mit diesen Frauen absagen, weil ihr Kind einfach
00:09:32: extrem krank war. Und dann hat sie das dann halt geschrieben und sie war das komplett, weil sie
00:09:37: vorher in der Branche war, also ähnliche Branche, bloß sie hat nicht selbstständig und viel auch
00:09:40: mit Männern in diesem Kontext zu tun hatte und plötzlich waren es alles Unternehmerinnen, die
00:09:46: ihr so nett geantwortet hatten. Ey, du brauchst euch nicht entschuldigen, wir kennen es alle,
00:09:50: wir sitzen alle im selben Mama-Kita-Kalm-Boot und wenn ich dir einen Tipp geben darf, melde ich
00:09:55: in dem Jahr wieder, ha ha, weil dann ist das erste Kita-Jahr vorbei oder die ersten zwei, drei
00:09:59: Kinderjahre, die ja so von so krassen Infekten einfach geprägt sind. Und das ist so bei mir
00:10:04: hängen geblieben, wie schön das auch einfach wieder ist, unter Mamas zu wissen oder auch unter
00:10:09: Eltern. Väter sind ja auch immer mehr mit dabei, vielleicht bei euch auch ähnlich, dass man einfach
00:10:14: unter Eltern weiß, hey, I see you, I feel you und das ist so schön daran gewesen. Und ja, da würde
00:10:21: ich auch gerne mehr hinkommen. Ich merke es auch total bei Freundschaften, die auch Eltern sind,
00:10:26: da braucht es eigentlich nicht viele Worte, da ist einfach nur, oh Gott, soll mir irgendwie
00:10:29: unterstützen, soll mir eine Suppe vorbeibringen oder so. Genau. Und ja, dann zum nächsten Punkt,
00:10:38: der noch mal ein bisschen in der andere Richtung geht. Ich überleg gerade, was für Momente ich
00:10:43: schon mal hatte. Also ich hatte auf jeden Fall schon den Moment, okay, ich erzähle erst mal,
00:10:46: welchen Punkt es geht. Es geht darum, wenn ich ohne meinen Kind irgendwo auftauche. Da habe ich ja
00:10:54: auch mit angefangen, als mein kleiner, also als er sechs Monate alt war, war ich auf jeden Fall
00:10:59: das erste, meine Nacht weg. Jetzt so retrospectiv betrachte, war es glaube ich ein bisschen früh,
00:11:03: aber trotzdem habe ich mich voll frei geführt und es tat mir gut, aber egal, das ist heute auch kein
00:11:09: Thema, ob das zu früh war oder nicht. Und davor die Male, klar, da war ich auch beim Friseur und
00:11:15: solche Dinge. Und es gab auch Momente, ich glaube so in der Familie vor allem, vielleicht nicht so
00:11:22: enge Verwandte, wo ich auch schon mal den Spruch gehört habe, hey wo ist denn dein Kind? Also so
00:11:26: ganz lapid da natürlich hingesagt, total unbedacht, ist ja in dem Sinne auch nicht schlimm, wie
00:11:33: viel es nicht schlimm gemeint ist, aber doch blöd ankommt. Wollte ich das trotzdem aufgreifen,
00:11:39: weil ich finde, es ist wieder so ein Mama-Thema, weil Felix wird diese Dinge nicht gefragt. Ich
00:11:43: habe das auch schon öfter mit ihm besprochen, dass ich einfach mal gefragt habe, hey, wie lange
00:11:47: hast du auf der Arbeit das gehört oder hast du es überhaupt zu hören bekommen? Oh, du bist ja
00:11:50: früh schon wieder da nach der Geburt. Nee, er hat diese Fragen einfach nie zu hören bekommen. Und
00:11:55: bei Frauen ist es einfach alltag, dass wir gefragt werden, hey wo ist denn dein Kind? Vor allem je
00:12:01: kleiner finde ich, ist das umso bemerkenswerter, wie oft man diese Frage dann doch gestellt bekommt.
00:12:07: Da geht es jetzt so ein bisschen in die Richtung der Marm gilt, finde ich, aber auch gegenüber
00:12:13: des anderen muss ich mich ja in dem Sinne nicht entschuldigen. Ich weiß nicht, ob man dann in
00:12:16: so eine Rechtfertigungsschleife vielleicht kommt. Ich bin eher so ein bisschen diejenige, die dann
00:12:21: patzig wird teilweise und sich dann im Nachhinein vielleicht das Gewissen macht, aber ganz ehrlich,
00:12:26: ich kann diese Dinge einfach nicht mehr hören. Manchmal tut es mir dann auch leid für die Menschen,
00:12:29: die sich noch gar nicht mit diesen Themen beschäftigt haben, aber so auch, wie wir Frauen
00:12:33: diese diskriminierenden Sätze an den Kopf geknallt kriegen, so steht mir das Wasser auch mittlerweile
00:12:39: bis zum Hals und Wetter oben, aka Wut, irgendwie auch berechtigt. Ja, da habe ich dann manchmal
00:12:47: nicht die Geduld, dass ich da, ich muss es ja auch eigentlich gar nicht erklären, dieses
00:12:52: Erklären geht ja in meines Rechtfertigen und dann kriegt man irgendwie ein schlechtes Gewissen oder
00:12:55: entschuldigt sich ja quasi fast schon, deswegen habe ich mir angewöhnt, ne, das Kind hat auch
00:12:59: ein Papa und da ist es auch ein guten Händen. Ist ja schon so ein bisschen vielleicht patzig,
00:13:03: empfinde ich es zumindest. Vielleicht bin ich dabei auch zu streng mit mir selbst, könnt ihr ja gerne
00:13:08: mal reinschreiben in die Kommentare, ob ihr das patzig findet oder wie ihr sonst reagiert und
00:13:14: ob ihr diese Situation auch kennt. Genau. Ich mach mal kurz einen Schluck Kaffee, weil der hier noch so
00:13:23: schön warm neben mir steht. Oh ja, dann habe ich noch einen richtig guten Punkt, an dem Arbeit
00:13:28: ich auch noch hardcore, mich nicht länger dafür zu entschuldigen, wenn die Wohnung oder das Haus im
00:13:35: Chaos versinkt. Ich muss sagen, wir haben das relativ gut im Griff, Felix und ich sind auch
00:13:41: ähnlich gepult, dass wir so eine Grundordnung gerne beide haben. Also, dass es nie so ist, dass man
00:13:48: irgendwie tausend Sachen so unordentlich stehen lässt oder die Küche irgendwie total verlottert,
00:13:53: das machen wir sowieso automatisch irgendwie jeder, wer Felix kocht, er eh mehr. Kennt ihr,
00:13:58: wenn ihr die alten Folgen hört und dann macht entweder der eine, der gekocht hat oder die andere
00:14:04: Person wieder sauber und bringt diese Grundordnung einfach rein. Aber was tatsächlich schwierig
00:14:10: ist und ich bin da echt nicht so eine kleine Putzfehl, Felix auch nicht, was so Staub angeht in
00:14:17: den kleinen Ecken und ich habe jetzt auch kein Frühjahrsputz gemacht oder wir, das ist alles irgendwie
00:14:22: nicht so oberste Priyo, aber ich merke den Druck, der dann doch vor allem auch auf mir als Frau
00:14:27: lastet, so internalisiert von meiner Kindheit, von der Gesellschaft mitgenommen, dass wenn dann
00:14:32: Besuch kommt, ich wieder diesen Blick habe, alles muss ordentlich sein, alles muss schön sein, am
00:14:37: besten noch irgendeinen Essen arrangiert und das soll hübsch aussehen. Ja, das ist wieder diese
00:14:42: nicht Versorgerin, ist das falsche Wort, sondern dieses Kerrgewirren ist das richtige Wort, dass
00:14:49: man wieder alles schön macht und alle anderen umsorgt und das habe ich auf jeden Fall auch noch
00:14:55: richtig tolle drin, vor allem wenn Leute kommen, die mir persönlich jetzt nicht so nahe stehen,
00:15:01: ich musste gerade daran denken, bei den Schwiegereltern habe ich das auch, obwohl die mir sehr nahe
00:15:04: stehen, aber da habe ich glaube ich auch noch so ein bisschen drin. Ich muss deren Sohn eine gute
00:15:09: Frau sein, wisst ihr was ich meine? Wenn ich dazu drüber spreche, das erste Mal ist so richtig,
00:15:14: verbalisiere, komme ich mir so dumm vor, aber das sind einfach Dinge, die wirklich noch richtig
00:15:19: tief verankert, glaube ich, in mir sitzen und wo ich auch gerade erst mal selber checke, wow, so
00:15:25: bewusst, was mir nicht, klar, ich habe über die Folge nachgedacht und so weiter, aber so, dass
00:15:29: solche Abgründe sich hier auftun, war mir nicht bewusst, ja, nee, genau, ich wollte nämlich
00:15:34: eigentlich darauf hinaus, dass ich das mehr im Griff haben möchte, dass ich eben nicht immer
00:15:38: dieses alles ordentlich machen und der Schein nach außen muss da sein, sondern ja, es darf ich auch
00:15:45: einfach mal aussehen, wie das Leben mit Kind ist bei meiner Mutter oder bei sehr, sehr guten Freund*innen,
00:15:49: ist das auch gar kein Ding, bei denen weiß ich, sieht es genauso zwischendurch aus und es ist
00:15:54: einfach Realität und da fällt es mir auch nicht schwer, dass meine Mutter dann mit anpackt oder so,
00:15:58: aber ja, quasi dieses andere, was ich jetzt hier schon ein bisschen abgehandelt habe, das ist noch
00:16:04: schwierig für mich und ja, da merke ich erst mal richtig, wie da wieder mein mütterlicher oder
00:16:11: fraulicher Selbstwert scheinbar dran hängt, das ist so bescheuert, ja, gut, dass ich die Folge
00:16:19: heute aufnehme, den Punkt werde ich auf jeden Fall nochmal mitnehmen für mich auch und da nochmal
00:16:22: ein bisschen mehr in die Tiefe gehen. Ich mache ja auch jetzt das Mama-Coaching von einer
00:16:27: der Podcast-Gestinnen, der lieben Jill Bayer, hier nochmal erwähnt. Ich musste direkt daran denken,
00:16:32: bei meinem Workbook hier auch neben mir liegt. Hier nochmal eine kurze unbezahlte Werbung nebenher,
00:16:37: weil ich sofort daran gedacht habe, dass das ein gutes Thema ist, um das mit ins Coaching zu
00:16:41: nehmen, weil sie da auch irgendwie Bock drauf haben. Dann hört auf jeden Fall die Folge mit ihr.
00:16:46: Das war quasi Therapiestunpf für mich. Genau. Ich habe noch einen richtig, richtig guten Punkt.
00:16:53: Ich entschuldige mich nicht länger dafür, dass ich meinem Kind nicht jede Mahlzeit als Geschmacksexplosion
00:17:02: mit frischen Vitaminen und Regenbogen bunt muss es sein auf den Teller bringe. Sowieso ja schon
00:17:08: meine ich alleine, Felix auch. Wir sind ja gleichberechtigt für verantwortlich. Aber wir reden
00:17:13: ja heute hier vor allem über mich. Deswegen kann ich auch bei mir bleiben. Das habe ich,
00:17:17: glaube ich, wirklich von Anfang an gut geschafft abzulegen, diesen Punkt, der Marm gilt oder
00:17:23: auch das... vielleicht eher Scham steckt da irgendwie auch drin, dass man sich teilweise
00:17:27: für Dinge schämt, die man dann als Mutter vielleicht nicht so perfekt macht und dann ja
00:17:32: wieder dazu neigt sich bei anderen zu entschuldigen. Ich würde mich jetzt nicht bei irgendwieem
00:17:34: dafür entschuldigen, dass mein Kind irgendwas anderes auf dem Teller hat als das, was die
00:17:39: erwarten. Aber ich spüre trotzdem die Erwartungshaltung von der Gesellschaft. Ich finde,
00:17:44: dass es alles total eng miteinander zusammen schuldscham, entschuldigen, Marm gilt. Also,
00:17:50: ich glaube, das kommt auch rüber in der Folge jetzt hier bislang. Genau. Aber ich muss sagen,
00:17:56: das habe ich, glaube ich, relativ gut von Anfang an geschafft abzulegen, weil ich einfach gecheckt
00:17:59: habe. Es ist egal, ob ich mir die Mühe mache, den Brei selber zu machen oder ob ich ein
00:18:04: Gläschen kaufe. Wir haben eh einen Mix immer daraus gehabt, je nachdem, wie gerade die Kapazitäten
00:18:09: an dem jeweiligen Tag waren. Wir haben ja auch einen Thermomix, was dadurch dann wirklich alles
00:18:13: leichter war. Aber es ist einfach so, tagesabhängig, ob das Kind ist oder nicht. Es ist bei euch ja
00:18:20: wahrscheinlich ähnlich. Es gibt Phasen, da will er jeden Tag nur Toast und dann kriegt er auch
00:18:24: jeden Tag Toast. Und dann gibt es Phasen, wo Brokkoli und Co. auch wieder echt gut im Kurs sind.
00:18:29: Und ja, also da habe ich total gemerkt, dass ich mir diesen Stress rausnehmen kann und dass es
00:18:34: einfach vom Kind abhängt. Klar, wir machen Obstmeizeiten, Gemüsemeizeiten am Tag. Er liebt
00:18:39: zum Beispiel Smoothie. Da ist dann immer Joghurt drin und Pyrritinusse und frisches Obst. So was
00:18:45: geht zum Beispiel richtig gut. Und er ist auch sehr gut in der Kita und da kochen die halt frisch.
00:18:49: Das ist für mich auch schon mal so ein fetter Haken am Tag, das da auch schon mal richtig frisches
00:18:54: Essen inhaliert worden ist. Genau, aber ansonsten wie gesagt, ich weiß gar nicht, ob ich mir da
00:19:00: am Anfang mal den Stress gemacht hatte. Ich glaube ja, weil ich die ganzen Reals auf Instagram
00:19:04: natürlich auch gesehen hatte. Ich bin eine Gläschenmarm oder ich bin ja frischer Teller. Was weiß
00:19:11: ich, Marm. Wer weiß ja, ob diese Begriffe gibt, aber so habe ich es mir irgendwie abgespeichert.
00:19:15: Und wir hatten immer Gläschen zu Hause, die übrigens auch nie so gut ankam. Bei uns kam
00:19:21: nie irgendwas Phasenweise oder länger richtig gut an. Ich finde es auch immer so lustig, wenn man denkt,
00:19:27: bei der einen Mahlzeit an irgendeinem Tag, oh mein Gott, er liebt es, dann mache ich das morgen
00:19:32: direkt nochmal. Wir haben was rausgefunden, kein einziger Löffel wird genommen am nächsten Tag.
00:19:36: Werdet ihr alle kennen? Ich muss auch lachen währenddessen, aber es ist jeden Tag sich da
00:19:42: irgendwie was Neues aus den Fingern zu leiern. Es ist schwierig und wir versuchen auch einfach,
00:19:46: dass er seit Beikostreife, sagt man ja so mit sechs Monaten, glaube ich, ne? Okay, da fängt man an,
00:19:53: aber ich glaube, wir haben viel später angefangen, dass er wirklich bei uns dann richtig mit gegessen
00:19:57: hat, vielleicht so mit zehn Monaten oder so, natürlich alles weniger gewürzt. Aber das ist
00:20:02: natürlich unser Anspruch, dass wir uns auch abwechslungsreich ernähren und unser kleiner
00:20:07: dann da auch einfach mitessen kann. Genau, und das klappt eigentlich auch ganz gut,
00:20:11: obwohl ich echt lachen muss gerade, weil für ihn immer alles aussieht wie Pizza und er sagt immer,
00:20:16: Pizza, auch wenn wir eine Kiesch oder eine Tat hatten, wir letztens machen. Wo ich mir auch denke,
00:20:21: ey, wenn irgendwer dabei wäre, die müssten denken, wir essen jeden Tag Pizza. Das sind auch schon wieder
00:20:27: die Gedanken, dass ich überhaupt daran denke, dass andere so was denken könnten. Daran merkt man,
00:20:31: dass diese Dinge doch auch bei mir noch drin stecken. Erwischt. Tja, genau. Okay, eine Sache,
00:20:41: bei der ich mir nicht ganz sicher bin, aber ich wollte sie trotzdem aufnehmen, weil es etwas ist,
00:20:46: wofür ich mich tatsächlich entschuldigen und ich finde auch zurecht, hier auch noch mal so ein
00:20:49: anderer Schlenker, obwohl sie eigentlich um die Dinge gehen soll, für die ich mich nicht länger
00:20:53: entschuldigen möchte, wollte ich diese eine vielleicht auch ein bisschen ambivalente Sache
00:20:57: mit aufnehmen. Form Kind am Handysign. Also eigentlich gibt es bei uns eine klare Regel,
00:21:03: auch von Anfang an, dass wir nicht Form Kind am Handysign möchten. Deddüm ist nicht aufgegangen.
00:21:09: Teilweise, also wir machen ja irgendwie mittlerweile alles am Handy, ehe wahrscheinlich auch,
00:21:14: oder wir haben unsere Einkaufs-App auf dem Handy, wo wir Felix und ich beide sich drauf haben,
00:21:20: dann schreibt man kurz was auf. Wir haben die Cookie-Doh-App mit dem Thermomix auf dem Handy,
00:21:27: dann sucht man ein Gericht raus. Es ist so schwer, nicht Form Kind am Handy zu sein und ja, ich
00:21:32: gebe es zu. Ich bin diejenige in Anführungszeichen Influencerin oder auf dem Weg hoffentlich dahin,
00:21:37: vor allem auch hier noch mit meinem etwas größeren Atolistic Birth Dog Account. Und da bin ich
00:21:44: auch wirklich aktiv und es ist schwer teilweise, wenn da irgendwie eine provokante Nachricht oder so
00:21:51: reinkommt. Also ich habe sogar alle Mitteilung, Symbole und so weiter ausgeschaltet. Das heißt,
00:21:55: ich muss wirklich aktiv in die App gehen, um da Sachen sehen zu können. Ja, aber sind wir ehrlich,
00:22:00: ich habe auch, ich unterliege auch diesen Suchtpotenzial von sozialen Medien und ich schaffe es nicht
00:22:07: immer, nicht komplett Form Kind am Handy zu sein. Wann ist so viel nichts? Ihr wisst, was ich meine.
00:22:13: Und da entschuldige ich mich wirklich auch bei ihm und bei Felix. Bei Felix ist dafür besser
00:22:20: als ich. Und gleichzeitig gibt es manchmal auch den Moment, wo ich mir denke, ich bin den ganzen
00:22:24: Tag fremdbestimmt. Denn will ich jetzt wenigstens einmal diese provokante Nachricht beantworten,
00:22:29: die da unter irgendeinem meiner Reads steht und die alle anderen auch lesen können oder ich brauche
00:22:34: einfach mal kurz eine Pause. Ja, aber das ist wirklich ein ambivalentes Ding, weil ich eben
00:22:39: nicht möchte, dass mein Kind mit diesem Bewusstsein aufwächst, dass er die ganze Zeit Erwachsen
00:22:45: am Handy kleben sieht. Und das fällt mir echt schwer. Da habe ich auch wirklich, auch jetzt gerade
00:22:49: ein schlechtes Gewissen, dass mir das nicht perfekt gelingt, weil ich will gerne die perfekte
00:22:54: Mama sein. Diesen Anspruch habe ich auch immer noch, der so blöd und so anstrengend ist. Und ja,
00:23:01: ich versuche mich da nicht so zu verurteilen, aber versuche auch trotzdem, dass ja so Gutes
00:23:06: geht halt aus dem Leben zu verbannen. Und ganz ehrlich, ich habe ja irgendwann mal erzählt,
00:23:11: dass wir noch keine Medien mit ihm konsumieren, weil er noch nicht bereit dafür ist. Aber das
00:23:16: war in unserem Ägyptenurlaub, glaube ich. Da war es tatsächlich noch schwierig, dass er noch
00:23:20: schwierig. Wir haben es rigoros versucht, dass er am Handy hängt. Nein, dann bin ich, aber er
00:23:25: konnte dem einfach nicht folgen. Wir haben es immer mal versucht in Situationen, die richtig
00:23:28: schwierig waren wie bei Start und Landung im Flugzeug. Und es hat nicht gut geholfen,
00:23:33: muss man einfach mal sagen, das Einzige, was da gut geholfen hatte zu dem Zeitpunkt, waren
00:23:36: selbst gedrehte Videos, wo er Menschen gesehen hat, die er kennt oder Trecker, die wir selbst
00:23:41: gefilmt haben. Und mittlerweile ist ja auch schon wieder ein paar Monate, zwei Monate oder so,
00:23:46: haben wir richtig gute kindgerechte Videos auf YouTube gefunden, vor allem dieses Singen-Kinder-Lieder.
00:23:52: Vielleicht kennt ihr das ja, wenn ihr ganz kleine Kinder habt. Das sind wirklich so kindgerechte
00:23:58: Videos für, würde ich sagen, ab ein Jahr so vielleicht oder ein bisschen später, eineinhalb,
00:24:02: die schön langsam sind, wo Musik dabei ist. Das ist für uns der Game-Changer, dass es mit
00:24:07: Musik hinterlegt ist. Und da gucken wir tatsächlich regelmäßig was auch jetzt gerade, wo er so
00:24:13: viel inhalieren muss, leider, mit Salbutamol. Also nur inhalieren mit Nazien, mit Kochseitslösung
00:24:19: ist nicht evidenzbasiert, machen ja trotzdem alle. Ganz ehrlich, wenn man denkt, das hilft einem,
00:24:23: macht das weiter. Er wollte hier nur kurz mal ins Info reinstreuen. Wir müssen das halt wirklich
00:24:27: mit einem Medikament machen, deswegen machen wir das auch gerade alle vier Stunden. Genau. Und da
00:24:32: habe ich kein schlechtes Gewissen, dass er jetzt anfängt, Medien so ein bisschen zu konsumieren.
00:24:36: Wir machen das meistens zehn Minuten am Tag, also jetzt sind es dann quasi drei Mal zehn Minuten
00:24:42: am Tag wegen des Inhalierens. Nee, und da habe ich kein schlechtes Gewissen und da würde ich mich auch
00:24:46: nicht dafür entschuldigen, auch wenn ich weiß, dass die grundsätzlichen Regeln oder Empfehlungjahr
00:24:50: erst ab drei Jahren sind. Aber ich finde, das muss man selber einschätzen können, wie das Kind
00:24:55: danach drauf ist, ob das halt kindgerecht ist. Wir sitzen da auch immer mit dabei und zehn Minuten
00:24:59: am Tag glaube ich nicht, dass das in irgendeiner Form schädigen kann. Aber worauf ich noch hinaus
00:25:05: wollte, unser Kind kann deshalb auch Handy sagen, weil er das auch manchmal im Handy gucken darf,
00:25:09: oder wir auch mit natürlich Oma Opa FaceTime machen, was übrigens auch zur Medienzeit zählt.
00:25:16: Das heißt, an manchen Tagen ist die Medienzeit echt höher, als diese zehn Minuten, die er gucken
00:25:20: darf. Wir machen es auch nicht jeden Tag, aber trotzdem muss man sagen, dass das dann auch schon
00:25:24: wieder vielleicht ein bisschen viel ist. Keine Ahnung. Er kann das gut wegstecken. Und wie gesagt,
00:25:30: ich habe auf jeden Fall ein schlechtes Gewissen, wenn ich vorher in meinem Handy bin. Und ich glaube,
00:25:33: das führt auch dazu, dass er dieses Wort Handy einfach aussprechen kann, seit er ja 19 Monate ist.
00:25:40: Teilweise. Ah ja, das finde ich super wichtig. Ich entschuldige mich nicht mehr länger dafür,
00:25:47: müde zu sein. Also kennt er vielleicht auch. Man trifft sich mit irgendwen. Wir machen öfter mal
00:25:52: Playdates und man hängt die ganze Zeit da und geht nur. Und klar sage ich dann, hey, sorry, es hat
00:25:59: nicht zu dem zu tun, was du sagst. Ich höre dir trotzdem zu. Klar kann man so ein kurzes Sorry
00:26:04: einbringen, aber nicht mehr dieses sich so schlecht dafür zu fühlen, dass man irgendwie nicht
00:26:08: performt in der Freundschaft. Es sind ja alles Ansprüche, die einfach an uns rangebracht werden
00:26:16: oder auch von innen heraus entstehen. Wie ich vorhin auch schon meinte, diese perfekte Mutter
00:26:20: wollen wir sein, die perfekte Freundin, die perfekte Partnerin. Und das macht mich auch zusätzlich
00:26:25: so müde, genau wie die Nächte und die ganze emotionale Arbeit, die auf mir lastet und
00:26:31: Care-Bite und Mental-Load und Co. Es ist ja nicht nur, dass der Schlafmangel kickt, sondern auch
00:26:36: dieses 24/7-Fremdbestimm-Zent immer zu funktionieren. Genau. Und dafür möchte ich mich einfach
00:26:42: auch nicht entschuldigen, gerade nicht bei Mama-Freundinnen. Und ich finde es so wertvoll. Ich
00:26:47: weiß nicht, ob ihr in der Art diese Freundschaften pflegt. Bei mir wird das mehr und mehr, dass wir
00:26:52: uns sehr, sehr ehrlich über diese Themen unterhalten und Überraschung, wenn ihr das bislang
00:26:57: noch nicht gemacht habt, probiert es vielleicht mal aus, wie es mit einer anderen Mama auch in der
00:27:03: Freundschaft richtig was ändern kann, wenn man mal in diese Tiefe geht und sagt, hey du, ich will
00:27:08: mich da nicht mehr für entschuldigen. Ich bin so ausgelaut. Ja, ich sitze hier gerade irgendwie
00:27:12: geschminkt und mit Kaffee in der Hand und lache mit dir, mit unseren Kindern. Ey, aber so geht es
00:27:16: mir eigentlich gar nicht wirklich. Und ich will nicht länger diese Maske aufsetzen und mich dann
00:27:20: auch noch dafür zu entschuldigen, dass ich hier rumgähne und vielleicht nicht die perfekte
00:27:26: Muddy-Freundschafts-Muddy hier heute bin. Und ich glaube, ihr werdet überrascht sein, wenn ihr es
00:27:31: noch nicht getan habt oder ihr wisst genau bevor ich spreche, dass gibt es so ein schönes Verschwesterungsgefühl
00:27:37: und natürlich auch extrem Gespräßstoff. Ja, einfach ehrlich diese Dinge anzusprechen und sich
00:27:43: nicht auch noch schlecht zu fühlen für etwas, wofür man in dem Sinne gar nichts kann, sondern
00:27:47: wieder wie gesagt, dass eine Folge von einer Hintereinanderreihung von Dingen ist, die man
00:27:54: selbst noch buckelt. Genau. Und ich finde es auch super wichtig, da habe ich auch in letzter Zeit
00:28:00: irgendwie Sachen zu gelesen, dass wir uns dann gegenseitig nicht auch immer diese Tipps geben.
00:28:05: Ja, ein bisschen mehr Selbstfürsorge, probier doch mal den Jogharkurs aus, also dass man gleichzeitig
00:28:11: wieder in diesen Selbstoptimierungswahn irgendwie verfällt, weil die geht es grad schlecht, dann
00:28:17: versucht auch irgendwas bei dir zu ändern, damit es dir besser geht. Das ist für mich
00:28:21: Selbstoptimierungswahn und das macht mich auch direkt wütend, das bringt mich in Rage, weil ich,
00:28:26: weil das mir so wie Schuppen vor die Augen gefallen ist, dass das nicht die Lösung des Problems
00:28:31: ist, weil ganz ehrlich Mütter, Eltern, Alleinerziehende und Co unterliegen strukturellen Problemen und
00:28:38: das bringt nichts, ist immer wieder auf den Einzelnen oder die Einzelne auszulagern. Du musst
00:28:43: mehr Yoga machen, du musst mehr Meditieren, du musst mehr das. Nee, ich muss einfach mehr Zeit für
00:28:48: mich haben, ja, aber dafür brauche ich auch verlässliche Ressourcen im Außen, die mir das
00:28:54: Kind abnehmen, die mir vielleicht den Haushalt abnehmen, die einfach mal wertschätzen, was ich
00:28:58: die ganze Zeit leistet, die mir zum Beispiel finanziell das Wert schätzen, was ich hier an
00:29:03: unbezahlter, meist auch unsichtbarer Arbeit zu Hause leiste und das finde ich ist ein Kernproblem.
00:29:09: Und wenn wir Mütter, untereinander oder Eltern in den Austausch kommen und ehrlich über diese
00:29:14: Dinge reden, dann werden wir immer mehr, in denen dieses Bewusstsein plötzlich erwacht,
00:29:18: ey, das ist nicht nur das, was ich in meinem stillen Kämmerlein hier mit meinem Partner/Partner
00:29:23: in bestenfalls auseinanderklammen müssen muss, Me Time und Co, sondern es ist was, das gehört
00:29:28: politisch auf die Agenda, das gehört strukturell geändert und gesehen. Das finde ich wichtig
00:29:34: und lasst da mal ein bisschen mehr miteinander in den Austausch zu kommen, damit wir gemeinsam
00:29:39: irgendwann über Demos und Co über Wahlergebnisse und Co diese Dinge ändern können. So Zeit. Ja,
00:29:46: genau. Dann zum Abschluss auf jeden Fall ein ganz wichtiger Punkt noch. Hatt ich vorhin so ein
00:29:54: ganz bisschen angeteasert, aber noch nicht ausgeführt, ich möchte mich nicht länger dafür
00:29:58: entschuldigen, dass ich Hilfe brauche. Und ich glaube, das kann ich mittlerweile ganz gut,
00:30:03: das kann ich vor allem bei Felix gut, bei meiner Mutter gut, aber ich habe gemerkt,
00:30:06: das kann ich zum Beispiel nur nicht ganz gut, wenn Felix Eltern da sind. Ich weiß gar nicht,
00:30:10: ob die die Folge hören, aber weiß ich so. Vielleicht können wir da auch ein bisschen
00:30:15: zusammenarbeiten, weil es mir tatsächlich schwer fällt, mir nicht so nahestehende Menschen um
00:30:21: Hilfe zu bitten. Das kennt ihr ja vielleicht auch und sogar bei meinen Schwiegereltern,
00:30:24: die uns ja auch regelmäßig besuchen und dann Zeit mit ihrem Enkel verbringen, was total schön
00:30:30: ist. Aber es ist irgendwie noch so ein kleiner Unterschied. Meine Mutter packt halt einfach an.
00:30:35: Klar, das ist einfach, ich bin mit ihr aufgewachsen, da ist keine große Hemmschelle. Und da merke
00:30:40: ich auch, dass es ganz doll meine Arbeit ist, da auch bei anderen um Hilfe zu bitten, weil ich merke,
00:30:44: dass diese Pippe-Pliserin auch immer noch in mir steckt. Kein Aufwand für andere zu machen,
00:30:52: wenn ich um Hilfe bitte, heißt es, dass ich mein Leben nicht im Griff habe, bla bla ihr wisst genau,
00:30:57: was ich meine, glaube ich. Und das ist mir nochmal so doll mit meinen Schwiegereltern aufgefallen,
00:31:01: dass es mir da wirklich schwer fällt, über dieses Betreuungsformat hinaus auch um was zu bitten.
00:31:08: Also klar, als wir noch in dieser ganzen Renovierungsphase gesteckt hatten, da war es irgendwie
00:31:12: automatisch so, dass sie mal mit angepackt haben und machen sie auch immer noch. Aber ja,
00:31:18: mir fällt es auf, dass ich da einfach dran arbeiten darf. Und das ist so dieses beste Beispiel,
00:31:23: was mir in den Sinn kam dafür. Und ich merke gerade, dass es natürlich an mir liegt und
00:31:28: dass ich das bei Fremden noch viel schlechter kann oder bei Fremden. Was heißt bei Fremden?
00:31:31: Mir fällt gar kein fremdes Beispiel an, bei Bekannten zum Beispiel, vielleicht bei engen
00:31:37: Freundschaften. Selbst da fällt es mir, glaube ich, auch nicht so leicht. Aber leichter und bei so
00:31:44: normalen Freundschaften fällt es mir auch nicht leicht. Ja, merke ich gerade, es ist auf jeden
00:31:49: Fall auch noch mal ein Punkt, den ich mitnehmen werde. Und vielleicht, unwahrscheinlich, wird es
00:31:54: euch ähnlich gehen. Deswegen hoffe ich, dass euch die Folge gefallen hat, dass ihr euch da bestimmt
00:31:59: in dem einen oder anderen Punkt wiedererkennen konntet. Und ja, schreibt einfach mal, vielleicht
00:32:05: fallen euch noch weitere Beispiele ein, wofür ihr euch nicht länger als Mama entschuldigen wollt,
00:32:11: dann schreibt es gerne in die Kommentare. Schreibt uns eine Nachricht bei Instagram. Und ich glaube,
00:32:16: wir sind da gerade nicht oder ich auch nicht so gut mit antworten. Das ist auch nochmal ein Punkt,
00:32:20: wo ich mehr daran arbeiten möchte. Aber mich nicht dafür entschuldigen, weil es gibt meine Zeit,
00:32:27: nicht her. Ihr wisst, was ich meine. Okay, dann hinterlasst uns, wie gesagt, gerne interaktion,
00:32:33: interaktion, interaktion. Davon lebt der Podcast, gibt uns gerne eine fünf-Sterne-Bewertung,
00:32:38: falls ihr noch nicht geschehen und schaltet beim nächsten Mal sehr gerne wieder ein. Ich freue
00:32:44: mich auf euch, machts gut, eure Mella. Mama Talk, der Podcast von Mamas für Mamas, eine Antenne
00:32:51: Niedersachsen-Produktion.
00:32:52: Uuuh!
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