Bedürfnisorientierte Erziehung: Das hab ich vor

Shownotes

Alle Eltern wollen ihre Kinder richtig erziehen. Aber wie sieht richtige Erziehung eigentlich aus? Sollte ich von Anfang an Grenzen setzen? Oder mein Kind seine eigenen Fehler machen lassen? Darf ich mich am Erziehungsstil meiner Eltern orientieren? Oder lieber alles anders machen? Melas Sohn ist zwar erst anderthalb, aber sie ist trotzdem schon mittendrin im Erziehungs-Wahnsinn. Und deswegen hat sie sich ihre Lieblings-Erziehungsratgeber geschnappt und teilt in dieser Folge ihre Erkenntnisse zur bedürfnisorientierten Erziehung mit euch. Außerdem lässt sie die Erziehung ihrer Eltern Revue passieren und spricht darüber, was sie anders machen möchte. Ganz wichtig: Natürlich sollen alle Eltern selbst entscheiden, wie sie ihre Kinder erziehen wollen. Aber manchmal hilft's ja, zu hören, womit andere Eltern so strugglen und welche Lösungen sie für sich gefunden haben. Also nehmt aus der Folge mit, was ihr möchtet! :)

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00:00:00: Hey ihr Lieben, Mamas da draußen, hier spricht Mella vom MamaTalk Podcast. Schön, dass ihr

00:00:13: wieder eingeschaltet habt. Ihr könnt mich aktuell auch bei Spotify mit Video sehen,

00:00:18: deswegen sitze ich hier auch ein wenig geschminkt, habe das Spotlight auf mich gerichtet und heute

00:00:24: sitze ich aber in einem anderen Raum in unserem Schlafzimmer, weil aktuell die Großeltern von

00:00:29: unserem Sohn da sind und ihn während der Aufnahme bespaßen. Vielen Dank, genau. Und heute soll

00:00:35: es um ein mir sehr wichtiges Thema gehen. Wie ihr ja vielleicht wisst, bin ich eine belesene Person,

00:00:42: ich liebe es zu lesen, medizinisch auch sehr gerne. Und ich liebe auch Bücher, die darüber handeln,

00:00:49: wie wir unsere Kinder erziehen sollen, weil da gibt es ja viele, viele Meinungen dazu. Es gibt auch

00:00:55: Tatsachen, was Studien sagen und ich finde ja, mein Kind ist eineinhalb Jahre alt und ich bin

00:01:01: trotzdem schon mitten drin in dieser Blase aus. Was will die Gesellschaft von uns und was will ich

00:01:05: selbst? Was habe ich selbst erfahren in meiner Kindheit? Und darum soll es heute gehen. Und wenn

00:01:10: ihr Bock drauf habt, bleibt dabei, fühlt mit und kommentiert gerne, wie eure eigenen Erfahrungen

00:01:16: sind. Ich weiß, unser Kind ist noch sehr klein, deswegen ist es eher wieder so eine Folge. Wie

00:01:22: ist meine Erwartung versus Reality kommt dann sehr viel später. Kann ich dann irgendwann später

00:01:27: vielleicht sogar auch immer noch eine Folge zu machen, wenn es den Podcast zu dem Zeitpunkt noch

00:01:31: gibt. Und ansonsten, wer gerne meinen Interview mit mir machen möchte mit älteren Kind, meldet

00:01:37: euch sehr, sehr gerne. Ich würde gerne mal diesen Vorausblick haben. Ja, meldet euch vorab. Unsere

00:01:44: Erziehung würde ich tatsächlich als bedürfnisorientiert beschreiben. Ich weiß, es ist momentan

00:01:50: vielleicht so dieser Modebegriff und wird von manchen auch belächelt. Da gibt es ganz viele

00:01:56: Irrglauben zu, wie zum Beispiel nur noch die Bedürfnisse des Kindes sind wichtig. Nein, ich

00:02:03: finde oder ich habe es so verstanden, das Bedürfnis des Systems ist wichtig und wir sind ja alle Teile

00:02:10: von diesem Familiensystem. Jetzt in diesem engeren Kernfamiliensystem sind das Felix, unser Sohn

00:02:16: und ich. Und wir müssen einfach schauen, wer hat heute die meiste Energie, dass vielleicht die

00:02:22: Person andere Bedürfnisse erfüllen kann und unser Kind ist einfach noch so klein. Der versteht

00:02:27: einfach noch gewisse Konsequenzen etc. noch nicht. Das erstmal vorab. Ach ja und was mir auch

00:02:33: ganz wichtig ist, ich sitze ja nicht hier mit Alina, die Psychologie studiert hat, sondern ihr

00:02:37: sitzt hier mit mir, Mella, die zwar auch Medizin studiert hat, Ärztin ist, aber keine Pädagogin

00:02:43: oder sonst irgendwas. Ich lese mir das halt alles selber an, ich höre super gerne selbst, Podcasts,

00:02:47: Kuckserien und Co. Also trotzdem kann ich hier für keine Richtigkeit und Gültigkeit irgendwie stehen

00:02:54: und trotzdem kann ich euch sagen, was meine liebsten Autorinnen sind in dem Sinne. Da habe ich,

00:03:00: glaube ich, mein ganzes Wissen so rund um angesammelt, das sind einmal Nikola Schmidt,

00:03:03: Adgerechtes hier ein Titel, "Chef Ali Zabari". Das Buch liebe ich, da beziehe ich mich heute

00:03:10: auch drauf. Mit Respekt und Liebe erziehen, da geht es ganz viel um das Thema, warum Drohnen und

00:03:16: Strafen nichts bringen. Iliane Retz hat ich, glaube ich, in einer anderen Folge schon mal. Erwähnt

00:03:23: Dr. Retzel, liebe ich auf Instagram, große, große Herzensempfehlung. Wildshireit liegt bei

00:03:28: mir auf dem Tisch. Nora Imlau, so viel Freude, so viel Wut habe ich auf jeden Fall gelesen,

00:03:33: als ich schwanger war, als ich Angst hatte, vielleicht wird es ein High-Need-Kind. Und

00:03:38: Kati Weber liebe ich auch auf Insta und ihren Podcast, weiß ich gar nicht, wie das heißt.

00:03:42: Genau. Aber da gibt es auch ein Buch, "Mein Kind macht, was es will", das habe ich auch auf meiner

00:03:47: Bücherliste. Genau, jetzt bin ich eingestiegen mit Bedürfnisorientiert, wollen wir auf jeden Fall

00:03:51: machen. Was da vielleicht auch so der Gegenwind ist von den Menschen, die das etwas belächeln und die

00:03:57: das vielleicht früher nicht erfahren haben, weil das ist auch ein ganz großes Thema. Habe ich das

00:04:03: Gefühl, was so in die Erzählung unserer Kinder einfließt, dass da ganz oft auch so ein unterdrückter

00:04:08: Neid vielleicht auch dabei ist, dass plötzlich die Kinder ein zweites Eis haben dürfen,

00:04:13: im Supermarkt sich auf dem Boden wälzen dürfen. Das hört sich doof an, als wäre da irgendwie

00:04:17: Neid dabei, keiner will in dieser Situation stecken. Und trotzdem sind vielleicht unsere

00:04:22: inneren Kinder verletzt davon, dass plötzlich andere Kinder das machen dürfen, was wir früher

00:04:26: nicht machen durften und dass es trotzdem versucht wird, mit Respekt zu begleiten und das nicht

00:04:31: da sogar der Klapps auf dem Po oder irgendwas rauskommt. Also ich hoffe, dass wir auf einer

00:04:35: Ebene das körperliche Konsequenzen, körperliche Strafen ein No-Go sind. Genau. Und vielleicht

00:04:42: versteht das der eine oder die andere, wie da unsere inneren Kinder auf jeden Fall ganz oft

00:04:48: uns in die Quere kommen, wenn wir unsere eigenen Kinder erziehen, weil wir ganz oft zurückversetzt

00:04:53: werden, plötzlich in unsere eigene Kindheit, wie wir, wie mit uns verfahren wurde, wie mit

00:04:58: uns umgegangen wurde. Das auf jeden Fall dazu, das sind glaube ich schon mal so ein paar Ansätze,

00:05:04: die so eröffnen sollen, worin ich unsere Erziehung begründet sehe, worum es heute in

00:05:11: der Folge gehen soll. Und ich habe mir auch so ein paar Örglauben aufgeschrieben, die ich ganz

00:05:15: wichtig finde bei dem ganzen Thema, was ich da auch immer wieder zu hören bekomme oder beobachte.

00:05:19: Auch bei engen Freundschaften, wo ich dachte, wir sind alle so auf einem Level. Auch wirklich

00:05:25: keine Wertungen. Es zeigt mir nur, wo wir teilweise einfach noch drinstecken in unserer Gesellschaft.

00:05:32: Und auch ich habe die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen, aber ich beschäftige mich mit dem Thema.

00:05:37: Und ich habe auch blinde Flecken und ich bedanke mich darum, wenn ich auf eine schöne Art und Weise

00:05:42: vielleicht darauf aufmerksam gemacht werde oder vielleicht sogar anderen mit ihren blinden Flecken

00:05:46: mit dieser Folge helfen kann. Einsatz ist nämlich mein Kind manipuliert mich. Und das erfahre ich

00:05:51: immer wieder. Und da kann ich auch direkt eine Story reinbringen aus meiner eigenen Situation.

00:05:56: Das soll heute hier auf jeden Fall auch immer mal wieder die Folge auflockern. Denn ich kenne die

00:06:02: Situation auch, wo ich zur Weißglut getrieben werde, weil mein Kind zum 10. Mal diesen Becher

00:06:09: runter schmeißt und dann auch noch lustig mich anlacht. Und ja, ich verstehe das Gefühl,

00:06:15: dass man denken könnte, der macht es doch mit Absicht, der manipuliert mich. Jetzt werden hier

00:06:19: Grenzen ausgelutet. Das sind diese ganz typischen Sätze, wo ich aber echt schon vieles drüber gelesen

00:06:25: und gehört habe, dass dem einfach nicht so ist bis zu einem Alter von 4, vielleicht 5. Bei den Kindern,

00:06:32: die ganz früh dran sind, könnte es vielleicht auch schon so mit Mitte, Ende 3 anfangen. Das muss

00:06:37: ich gelesen habe, dass wirklich diese Vorausschau entwickelt ist, dass die Gehirnreife einfach

00:06:42: da ist, dass diese Kinder manipulieren können, indem sie in der Lage sind, Aktion und Reaktion

00:06:50: vorauszudenken. Und dafür muss man ja auch mehrere Handlungsstrenge vorausdenken. Wenn ich den

00:06:55: Becher runter werfe, dann ist Mama wütend. Dann habe ich die Macht in der Hand, dann bin ich stärker

00:07:01: als Mama. Und jetzt kann ich Mama bei allem auf der Nase rumtanzen. Das wären ja ganz viele Schritte,

00:07:06: was so manipulieren bedeuten würde, weil manipulieren ist, finde ich auch ein sehr negativ

00:07:12: behaftetes Wort. Genau. Und da versuche ich mich auch selbst immer wieder zu fangen. Und was ist denn

00:07:19: die Lösung in dem Sinne? Also unser Kind wirft von Tag 1 mit allem um sich. Wir kriegen immer zu

00:07:27: hören, oh, das wird ja mal ein kleiner Handballer, es wird ja mal ein kleiner Basketballer. Wissen wir

00:07:31: noch nicht, vielleicht. Aber wie soll er erst mal Punkt 1 unterscheiden können, mit dem Ball darf

00:07:36: er werfen oder wir haben ja auch einen Hund, den Stock kann er dem Hund hinwerfen, aber mit dem

00:07:40: Becher darf er nicht werfen. Das ist einfach noch nicht da und trotzdem erklären wir das immer

00:07:44: ganz brav. Und was aber für uns wirklich die beste Alternative ist, ist einfach was anderes anzubieten.

00:07:50: Habe ich auch schon immer gelernt mit Hauen, Kratzen, was auch immer gerade bei ihm weißen ist

00:07:56: auch ein Thema. Unerwünschtes Verhalten meiner Meinung nach kann verändert werden, indem man eine

00:08:03: bessere Alternative anwendet und nicht immer nein sagt oder macht das nicht, macht das nicht.

00:08:07: Das kindliche Gehören kann dieses Nein noch gar nicht richtig verarbeiten. Im Gegenteil, es

00:08:14: steht dann trotzdem die Aussage im Raum. Weiß nicht heißt er beißen. Deswegen haben wir uns von Tag

00:08:19: 1 als das unerwünschte Verhalten dabei mit andauernd Becher werfen, angeeignet, einfach

00:08:24: Alternativen zu bringen, genauso über den Beißen und Co. Wenn er unseren Hund haut, ja kommt

00:08:31: leider vor. Wir haben auch die Situation, wo wir uns denken, wie blöd, dass wir dann sagen,

00:08:37: streicheln ist besser und das trägt langsam Früchte, muss ich sagen. So, ganz schnell ist man dann auch

00:08:43: wieder bei einem anderen Ölglauben, wenn da nämlich andere Leute da sind. Ich finde, das macht

00:08:46: das Ganze noch mal schwieriger in der Öffentlichkeit diesen eigenen Erziehungsdiener außentragen,

00:08:51: weil ganz schnell ist man ja auch bei anderen in diesem Schema drin. Ihr verwöhnt euer Kind.

00:08:56: Heute, heutzutage, die verwöhnen alle nur noch ihre Kinder mit diesem bedürfnisorientierten

00:09:02: Ansatz, bla bla bla, habt ihr vielleicht auch schon mal gehört. Und ganz ehrlich, das geht wieder an

00:09:06: die Schiene, die ich am Anfang auch schon gesagt habe. Es gibt gar keinen Verwöhnen von Kindern.

00:09:11: Also klar, es gibt einen inkonsequenten Erziehungsdier, würde ich auch behaupten, weil bei mir

00:09:15: bedeutet Bedürfnisorientiert nicht, dass es keine Regeln oder Grenzen gibt, finde ich auch ganz wichtig.

00:09:20: Aber das bedeutet für mich nicht verwöhnen, dass ich trotzdem versuche, meinen Kind mit Respekt

00:09:24: zu erziehen, dass es merkt einfach, ey, hier kommen nicht einfach irgendwelche haltlosen

00:09:30: Strafen und Drohungen ins Spiel, was oftmals ja einfach gar nichts mit dem momentanen Verhalten

00:09:35: zu tun hat, sondern ich bemühe mich auf Augenhöhe mit meinem Kind zu kommunizieren. Um letztendlich,

00:09:43: hier schließe ich jetzt mal den ganz großen Kreis, unsere Bindung zu stärken und meinem Wunsch

00:09:49: gerecht zu werden, dass ich ein starkes und selbständiges Kind in diese Welt entlassen kann

00:09:54: irgendwann. Genau, das ist so mein größter Anspruch dahinter. Und ja, ich beschäftige mich mehr damit

00:10:01: als Felix, aber er wird zum Beispiel diese Woche auch bei einem Kita-Vortrag, die machen das immer

00:10:07: ganz cool. Da gibt es verschiedene Vorträge. Dieses Mal war Autonomiefase dran. Dazu müssen wir

00:10:11: auch unbedingt noch mal eine weitere Folge machen. Aber ich finde, es passt zuteil natürlich auch

00:10:18: schon in diese Folge, weil warum strafen wir überhaupt? Wir kommen ja erst ins Strafen, wenn unser

00:10:23: Kind uns ans Limit bringt, wenn unser Alltag uns ans Limit bringt, wenn unsere Grenzen überschritten

00:10:28: sind, wenn unsere Kapazitäten überschritten sind, wenn wir einfach keine Energie mehr haben. Kenne

00:10:32: ich auch alles. Also ich bin jetzt halt noch nicht in dem Alter, wo ich mein Kind oder wir bestrafen

00:10:36: kann, weil das hat überhaupt keinen Hand und Fuß mit eineinhalb. Aber ich kann es mir sehr gut

00:10:42: vorstellen und ich kenne es auch von früher, dass ich bestraft wurde. Und deswegen nochmal zurück

00:10:46: zu dem Punkt, warum strafen wir? Weil wenn nicht wollen, dass unsere Kinder uns auf den Nasen rum

00:10:51: tanzen, weil sie extrem oft unerwünschtes Verhalten vielleicht an den Tag legen,

00:10:56: wie totale Wutanfälle haben. Nach der Kita ist das ja so ein klassisches Beispiel. Da wollte ich

00:11:01: auch einmal kurz sagen, ich finde es auch immer voll wütig, dass wir uns in die kleinen Menschen

00:11:06: reinversetzen. Die in einem kleinen Alter wirklich, für uns hat das auch mit einem Jahr angefangen,

00:11:11: in die in Anführungszeichen Fremdbetreuung gehen. Mittlerweile ist das eine super, super schöne

00:11:17: Bindung geworden. Es sind Bezugspersonen mittlerweile. Und trotzdem kooperieren sie da den ganzen

00:11:23: Tag. Das kann man auch fast schon übersetzen mit Gehorchen, weil das einfach die Sozialisierung

00:11:27: von Kindern ist, dass sie in größeren Menschen mengen, wo jetzt auch nicht die ganz, ganz,

00:11:34: ganz eng Bezugspersonen wie Mama und Papa anwesend sind, dass sie mitlaufen, dass sie einfach mit

00:11:40: schwingen, weil das ein gutes Gefühl in uns Menschen hervorruft. Und alle werden es wahrscheinlich

00:11:46: kennen, wenn die großen Gefühlsausbrüche dann plötzlich schon bei der Kita-Apholung kommen.

00:11:51: Also bei uns ist es teilweise so, dass er da die ganze Zeit rumrennt und sich nicht anziehen lassen will,

00:11:56: die ganze Zeit nein zu mir sagt und weg ist momentan eh sein Lieblingswort. Er sagt, ist irgendwie ein

00:12:01: bisschen anders, eck, eck oder so. Das heißt aber weg, ich soll weggehen. Mit so einem von sich schiebener

00:12:06: Handbewegung auch. Genau und das wollte ich auch noch mal einwerfen, dass unsere kleinen Kinder ja

00:12:12: auch schon den ganzen Tag richtig, richtig viel leisten. Auch wir bestimmen ja den ganzen Tag,

00:12:16: wie der Tagesablauf ist, morgens aufstehen. Wir versuchen auch ganz viel noch Spiel mit rein zu

00:12:23: bringen, dass nicht die ganze dieser Stress schon auf ihn überlagert wird. Morgens darf er erst

00:12:27: mal spielen. Dann gibt es auch spielerisch bei uns Frühstück, muss nicht immer sitzend am Tisch

00:12:31: sein, wenn das irgendwie ein Essen ist, wo er sich jetzt nicht krass dran verschlucken kann. Darf es

00:12:37: sogar manchmal beim Spielen auf dem Boden oder so gemacht werden, aber ich habe persönlich Angst

00:12:42: vom Verschlucken extrem, deswegen ist es nicht so ein Ding. Oder im Lernturm ist bei uns ein typischer

00:12:47: Platz. Das sind so Punkte, die wir auf jeden Fall versuchen einzubringen, dass es alles kindgerechter

00:12:51: ist. Genau, trotzdem gestalten wir den Tag, wann er sich ins Auto zu setzen hat, wenn man mal das mit

00:12:59: strengeren Worten beschreiben möchte. Ja, und deswegen kann ich verstehen, warum da so viele

00:13:04: große Emotionen dabei sind. Bei mir sind teilweise auch große Emotionen dabei, die ich aber als

00:13:08: Erwachsene zu regulieren habe. Ich kann mich selbst regulieren. Ich habe das gelernt. Das ist

00:13:13: auch nochmal voll der wichtige Punkt. Wir haben das als Kinder alle nicht gelernt. Deswegen claschen

00:13:18: da, glaube ich, sowieso die Generation aufeinander, die verschiedenen Erziehungsdiele. Und ich

00:13:23: wollte gerne nochmal auf den Punkt zurückkommen, warum bestrafen wir eigentlich. Ja, wenn wir selbst

00:13:30: am Limit sind oder unsere Kinder uns anzunehmen bringen. Aber ich glaube, es gibt auch eine ganz

00:13:34: große Angst dabei, dass unsere Kinder eine schlechte Richtung abdriften, dass wir die Kontrolle

00:13:41: verlieren. Was weiß ich? Was sind zum Beispiel große Ängste? Bei mir ist eine richtig große

00:13:47: Angst, dass mein Kind irgendwie drogenabhängig werden könnte. Ich weiß gar nicht, warum. Ich

00:13:51: glaube, weil ich einfach so schlimme Assoziationen auch aus der Krankenhauswelt damit habe,

00:13:55: aus der Notaufnahme und so weiter. Aber da merkt man einfach mal, was für Katastrophengedanken

00:14:00: dabei sind. Und deswegen kann ich aber jeden Menschen verstehen, der versucht, weil wir

00:14:04: selbst früher so gelernt haben, mit Drohnen und Strafen, die Kinder auf die richtige Spur zu bringen.

00:14:09: Also ich verstehe das total. Und nochmal zurückzukommen, auch auf den Punkt, in der Öffentlichkeit ist

00:14:15: alles nochmal schwieriger. Und ich glaube, das verleitet auch zum härtere Strafen verhängen

00:14:20: der Öffentlichkeit vielleicht, weil das Kind gehorchen soll, weil plötzlich ja das Kind auch

00:14:26: wie zu so einem Ersatzbild von uns selbst wird. Also wir sind ja ganz oft in einer richtig

00:14:31: symbiotischen Verbindung mit unseren Kindern, wo man ganz schnell das Gefühl bekommt, oh,

00:14:36: das Verhalten von meinem Kind wirft sich auf mich zurück. Und das kann ich auch verstehen. Also

00:14:43: kenne ich auch selber, dass ich ganz oft im Kopf dann so bin. Jetzt denkt er bestimmt,

00:14:47: nur weil mein Kind hier ganz laut Nein schreit und beim DM das Looperpier nicht zurück ins

00:14:55: Regal legen will, dass ich hier wieder total imkonsequent bin. Und ja, es ist einfach ein Spagat

00:15:00: aus ganz vielen Meinungen, Gefühlen und Anforderungen, die hier aufeinandertreffen. So, jetzt wollte ich

00:15:12: noch ein paar eigene Erfahrungen.

00:15:13: meiner Kindheit einbringen.

00:15:15: Hier auch noch mal vorab. Meine Eltern haben das toll gemacht. Ich würde sagen, aus Mürz was geworden.

00:15:23: Und trotzdem gibt es Punkte, die auch ich schlecht in Erinnerung habe.

00:15:27: Und das sagt nichts über meine Eltern als Menschen aus. Das sagt, wenn überhaupt was darüber aus wie der Erziehungsdieh früher war.

00:15:34: Und auch wir in vielleicht einer bewussteren Generation werden bestimmt blinde Flecken haben, wie jeder Mensch sie einfach hat.

00:15:42: Und da bin ich ganz gespannt, was mein Sohn mir später sagen wird. Was er mir vorwürfen wird.

00:15:48: Genau. Auf jeden Fall würde ich eine kleine Erfahrung einfließen lassen. Meine Mutter war immer sehr schnell mit verboten.

00:15:54: Und zwar auch mit diesen irrationalen Verboten kann man sie, glaube ich, nennen.

00:16:00: Wenn sie gar nicht zur eigentlichen Handlung passen. Also wenn ich zum Beispiel an dem Tag nicht gesaugt habe, habe ich Fernsehverbot bekommen.

00:16:07: Und das passt doch gar nicht zusammen. Das passt überhaupt nicht zusammen.

00:16:09: Deswegen beruf ich mich so gerne auf diese ganzen Bibeln, wie ich sie nenne, meine Erziehungsratgeber, die ich euch vorab schon genannt hatte.

00:16:16: Dort wird das nämlich auch immer gesagt, es steht überhaupt nicht in natürlicher Konsequenz miteinander.

00:16:22: Die eine Handlung und die Folge daraus ist keine natürliche Folge, wenn ich nicht gesaugt habe, dass ich nicht Fernseh gucken darf.

00:16:28: Also wenn man das auf ein Erwachsenes erleben beziehen würde, wie zum Beispiel du hast das Reel nicht heute um 15 Uhr gepostet, wie es abgesprochen war.

00:16:36: Und aufs heute Abend keine Chips essen. Ja. Nein, wir sind erwachsen, wir kennen sowas gar nicht mehr.

00:16:42: Und wie so sollte es bei kleinen Menschen Sinn machen?

00:16:44: Also vielleicht darf ich dabei euch auch so einen kleinen Ahmung-Mement auslösen, weil ich hatte das vom Lesen dieser Stellen in den besagten Büchern.

00:16:53: Und da war meine Mama auch immer sehr gut drin. Mein Papa fand das schon immer inkonsequent, weil er schon gemerkt hat, diese Strafen, die sie teilweise verhängt hat, waren gar nicht durchsetzbar einerseits.

00:17:04: Weil sie hat dann zum Beispiel auch schnell in Ausmaßen uns bestrafen wollen, die die Realität gar nicht hergegeben haben.

00:17:13: Also zum Beispiel direkt eine Woche Fernsehverbot. Kann man gar nicht durchsetzen, weiß man selber.

00:17:17: Also wussten wir dann auch irgendwann selber meinen kleineren Bruder und ich, drei Jahre jünger übrigens.

00:17:22: So haben wir leider, glaube ich, auch gelernt, dass meine Mama inkonsequent ist.

00:17:26: Und vor meinem Papa in dem Sinne mehr Respekt gehabt, obwohl meine Mama die war, die zu Hause alles gewuppt hat.

00:17:31: Meine Mama war Hausfrau und Mama bis ich 13 war. Mein Papa war der Hauptverdiener in dem Sinne.

00:17:36: Und war leider auch sehr, sehr viel Zeit nicht zu Hause.

00:17:39: Und deswegen kann ich auch verstehen, warum sie in diesen Strudel geraten ist, sich nicht mehr zu helfen wusste und dann schnell mal diese inkonsequenten Strafen verhängen wollte und es auch gedroht hat.

00:17:47: Wenn nicht, dann das.

00:17:49: Ich habe immer gehasst, habe ich auch von klein auf ganz früh verstanden, dass das überhaupt nichts bringt.

00:17:55: Und hier habe ich ein mega gutes Zitat für euch, das will ich unbedingt anbringen von Nikola Schmidt.

00:18:00: Ich muss es kurz raussuchen.

00:18:02: Wir sehen immer wieder, dass Kinder mit denen geschimpft wird beziehungsweise die eine Strafe erwarten, nicht ihr negatives Verhalten einstellen, sondern lernen, über dieses negative Verhalten zu lügen.

00:18:13: Ja.

00:18:15: Kann ich bestätigen?

00:18:18: Hab ich auch früh angewandt oder habe das Auto auf den Hofrollen hören und dann schnell zum Sauger gegriffen.

00:18:26: Also solche Dinge habe ich gemacht.

00:18:28: Ich war jetzt glaube ich noch nie die große Lügnerin.

00:18:30: Hat aber trotzdem deswegen auch ganz, ganz viel Streit vor allem in der Pubertät mit meiner Mutter, weil ich ein sehr bellisches Verhalten an den Tag gelegt habe.

00:18:38: Wo meiner Meinung nach ungerechtes Verhalten mir angetan wurde, das hatte ich schon immer.

00:18:43: Genau, gleichzeitig gab es aber leider dann auch Streit in der Beziehung von meinen Eltern, weil mein Papa da halt einen anderen Ansatz hatte, aber gar nicht in den Augen meiner Mutter, die große Berechtigung vielleicht hatte, weil er so wenig da war mitzureden.

00:18:58: Aber da muss ich sagen, war der Ansatz von meinem Papa gut, weil der hat erst spät gestraft und dann aber auch sehr konsequent.

00:19:04: Also was jetzt nicht bedeutet, dass Strafen in dem Sinne gut sind, aber er war immerhin konsequent.

00:19:11: Und da würde ich auch gerne, dass auf unsere persönliche Situation jetzt in meiner Familie mit Felix und unserem kleinen Sohn übertragen, weil bei uns, wir haben uns auch dort aufgeeinigt, es gibt Regeln, die haben 100% Berechtigung und die müssen auch durchgesetzt werden.

00:19:26: Das sind all die Regeln, die die Sicherheit betreffen, wie zum Beispiel ansteigen im Auto, da gibt es gar keinen Weg dran vorbei.

00:19:32: Fahrradhelmen sind wir noch nicht, wir sind immer noch hier im Fahrrad mit ihm unterwegs.

00:19:37: Mehr fällt mir gar nicht ein, auch so vielleicht bei bestimmten Speisen auf jeden Fall, die man leicht verschlucken kann, wie so eine halbe Heidebeere oder so, da wird auf jeden Fall sich hingesetzt.

00:19:46: Machen Eltern, glaube ich, beim zweiten Kind auch wieder anders. Also ich judge euch hier sowieso nicht, wenn ihr diese Dinge anders macht.

00:19:52: Das sind alles Impulse, die ich euch hier mitgebe auf den Weg.

00:19:56: Und mehr fällt mir gerade gar nicht so richtig ein, was wirklich die Sicherheit betreffende Regeln sind.

00:20:02: Aber ich wollte euch auch noch ein Beispiel geben für eine natürliche Konsequenz, weil da hat mein Papa das auch gut hinbekommen.

00:20:07: Meine Mutter hat uns dann zum Beispiel immer, wenn wir morgens den Bus verpasst haben, ich war da sehr gut drin, ich bin auch immer noch ein mega unpünktlicher Mensch, hat sie mich wütend dann zur Schule gefahren mit dem Auto.

00:20:18: Aber was ist das Problem daran? Sie war wütend, wir haben gestritten, ich habe wieder irgendeinen Verbot bekommen, was gar nichts mit dieser eigentlichen Situation zu tun hatte,

00:20:25: dass ich kein Zeitmanagement hatte, dass ich auch sogar ohne Frühstück aus dem Haus bin, was sie immer doof fand und ja, vielleicht auch nicht so cool ist.

00:20:32: Mein Papa hat gesagt, nein, ihr müsst die natürliche Folge zu spülen bekommen, keine Ahnung, ob das eine Wortwahl war.

00:20:38: Da muss Doll das Fahrrad nehmen, kommst du vielleicht mal zu spät zur Schule oder musst besonders schnell dich abstrampeln und bist dann verschwitzt in der Schule, habe ich gehasst.

00:20:47: Aber das ist eine natürliche Folge und diesen Stil oder diesen Rad möchte ich gerne umsetzen, weil ich das total sinnvoll finde und am eigenen Leib zu spülen bekommen habe.

00:21:00: Und das hat als einziges wirklich geholfen, dass ich pünktlicher wurde und den Bus nicht mehr so verpasst habe.

00:21:06: Und wenn ich ihn dann einmal, einmal in sechs Wochen oder so verpasst habe, dann habe ich meine Eltern auch zur Schule gebracht, weil sie dann gemerkt haben, ja, okay, hier kann man sich jetzt auch wieder in der Mitte treffen.

00:21:15: Und das fördert die Bindung.

00:21:17: finde ich super schön.

00:21:19: Oder dann halt auch wirklich für das Kind da zu sein und sowieso ab einem gewissen Alter sich mit den Kindern auseinander zu setzen und die wirklichen Gespräche zu führen.

00:21:31: Also ich hoffe, dass ich das hin kriege.

00:21:33: Ich nehme es mir so sehr vor, weil ich habe mich so gut an die Zeit von früher, wenn meine Mutter in der Pubertät nach der Schule gefragt hat und wie war es in der Schule und ich immer nur so gut.

00:21:43: Weil sich da echt schon viel auch teilweise angestaut hat in unserer Beziehung.

00:21:48: Ja, es Phasen gab, da hatten wir keine schöne Bindung.

00:21:51: Das würde ich gerne irgendwie anders machen wollen.

00:21:55: Auch wenn ich jetzt die beste Bindung zu meinen Eltern habe.

00:21:58: Also das habe ich auch in einer anderen Folge schon mal gesagt, was ich so toll finde.

00:22:01: Es hat Not, das ist Nora Imlaus Zitat.

00:22:04: Das ist ja die bedürfnisorientierte Erziehungsratgeberin Queen in Deutschland, würde ich sagen.

00:22:09: Also ich bin voll der Fan und sie sagt einfach immer Bindung ist reparat.

00:22:12: Bindung kann nicht durch eine Handlung irgendwie zu Bruch gehen, kaputt gehen wie auch immer.

00:22:20: Bindung ist eine millionfache Erprobung jeden Tag.

00:22:25: Und du kannst es auch immer wieder reparieren.

00:22:27: Und das finde ich so schön und das sieht man jetzt auch an mir.

00:22:30: Ich habe eine schöne Bindung zu meiner Mutter und zu meinem Papa.

00:22:32: Und ja, trotzdem wollen wir immer bestimmte Dinge anders machen als unsere Eltern.

00:22:36: Ironischerweise machen wir sie dann oft genauso, weil man aus seinen eigenen Muskeln eben nicht so gut ausbrechen kann.

00:22:41: Und gleichzeitig schaffen wir es auch oft, wenn wir uns bewusst mit unseren eigenen Themen auseinandersetzen, diese Dinge eben doch anders zu machen.

00:22:49: Genau.

00:22:50: Denn ich möchte mein großes Ziel und meine Schlussvorkehrung daraus ist,

00:22:54: dass ich zu meinem Kind auch als Teenager eine gute Bindung haben möchte.

00:22:58: Weil genau da setzen meine Ängste an mit Smartphones, Drogen, Alkoholzid auch zu Drogen sind wir ehrlich.

00:23:08: Genau. Das sind so Punkte, die ich gerne, wo ich den Weg ebnen möchte in unserem Bindungsverhalten,

00:23:16: dass wir diese Themen einfach miteinander besprechen können und in einem sicheren Rahmen erfahren können.

00:23:23: Dann wollte ich mit euch über gängige Strafen sprechen, die ich heute noch immer regelmäßig beobachte und wo ich denke,

00:23:30: aber das ist nicht gut, ein Punkt Kind aufs Zimmer schicken, wenn ich vielleicht auch selbst ein bisschen traumatisiert von.

00:23:39: Weil wenn ich schwierig war, ich war auch ein sehr wildes Kind, ein lautes Kind, bin mittlerweile eine sehr angepasste Frau geworden,

00:23:47: arbeite daran auch mit meinem anderen Kanal, dass Ungerechtigkeiten angesprochen werden dürfen.

00:23:53: Und auch hier beim Mammatalk spreche ich die unbequemen Wahrheiten an.

00:23:57: Trotzdem bin ich immer noch eine kleine Pipi-Plieserin, machen wir uns nichts vor.

00:24:01: Ich arbeite daran. Aber ja, ich habe das wahrscheinlich früher tatsächlich dadurch gelernt, dass ich viel aufs Zimmer geschickt wurde,

00:24:08: wenn ich unbequem war, wenn ich laut war, wenn ich wütend war, wenn ich wicke, weint habe, wenn ich unausgelastet war.

00:24:14: Ich musste teilweise sogar Briefe schreiben, warum mein Fehlverhalten so und so war und wie die Situation mich dahin geführt hat

00:24:22: und wie ich mich bessern werde, bessern werde. Das Wort habe ich auch noch in schlechter Erinnerung.

00:24:28: Gleichzeitig hat es wahrscheinlich dazu geführt, dass ich sehr gut mit Wort und Stift kann, Wort und Schrift kann.

00:24:35: Wieder eine Phrase, die nicht sitzt, mit Phrasen kann ich trotzdem nicht gut.

00:24:39: Genau, aber was ich sagen will, es war ein krasser Bindungsverlust.

00:24:43: Also ich kenne auch Reads dazu, die mir echt nahe gehen, wo Kinder aufs Zimmer geschickt werden

00:24:49: und wütend ihre Koffer packen und ins Kissen hauen und ins Kissen beißen und da rein brüllen.

00:24:55: Dann vortreten einfach nur, ja, in Tränen zerfließend da sitzen

00:25:03: und komplett sich vielleicht auch alleine sogar um Arm, weil sie so alleine gelassen sind,

00:25:07: weil das ja Momente sind, wo starke Emotionen da sind, die Korregulation brauchen, wenn die Kinder das selbst noch nicht können.

00:25:16: Genau. Und ja, das will ich unbedingt anders machen.

00:25:22: Und wenn ihr dazu gehört, bitte fühlt euch nicht bewertet jetzt von mir oder ertappt oder sonst irgendwas.

00:25:29: Vielleicht habt ihr die Möglichkeit, das einfach offen hinzunehmen, diese Sätze.

00:25:34: Und es ist in einer ruhigen Minute, wenn ihr auch die Kapper dafür habt,

00:25:37: weil ich weiß, wie sehr wir am Limit sind, wie Eltern.

00:25:40: Und es gab eben kein Kindererziehungskurs.

00:25:44: Es gab nur die ganzen Geburtsverbreitungskurse, die auch noch nicht da sind, wo sie sein müssen.

00:25:48: Und es gibt die ganzen Schwangeren Vorsorgen, aber es gibt nichts richtiges, was uns darauf vorbereitet,

00:25:53: wie sehr wir als Eltern an unsere eigenen Limits kommen und in unsere eigenen Musse zurückgeworfen werden.

00:25:59: Und ja, wie machen wir das aktuell?

00:26:01: Momentan sind wir viel mit Wut empfällen am Start.

00:26:05: Wie gesagt, da wird es nochmal eine Autonomie-Phasenfolge zu geben.

00:26:09: Aber aktuell kann man ja noch nicht viel machen.

00:26:11: Ich habe gemerkt oder auch gelernt durch die ganzen Bücher.

00:26:14: Ich erkläre immer viel zu viel.

00:26:16: Noch ist das nicht das Alter, wo die Kinder diese Erklärungen verstehen.

00:26:20: Gleichzeitig kann man es als Übung verstehen, dass man versucht,

00:26:23: nein, wir können jetzt kein zweites Mal am Tag saugen und außerdem braucht der Sauger grad Strom.

00:26:29: Unser Kind will gerade jeden Tag saugen.

00:26:32: Wir machen es meistens einfach, weil es keinen Zweck hat, dann diesen 10. Wutanfall des Tages zu ertragen.

00:26:38: Und das ist immer, wie gesagt, diese Mischung aus.

00:26:41: Habe ich gerade die Energie dafür?

00:26:43: Wie ist das System grad belastet?

00:26:45: Hat Felix gerade die Energie dafür, nochmal zu sagen?

00:26:47: Oder habe ich gerade die Energie dafür, diesen Wutanfall zu begleiten?

00:26:50: Und wie begleite ich ihn?

00:26:51: Bei uns sieht es so aus, dass ich immer wieder anbiete.

00:26:53: Ich bin da, ich nehme dich in den Arm, wenn du möchtest.

00:26:56: Wenn er sich rumwältst, ich passe einfach auf, dass er sich nicht verletzt, setzt mich daneben.

00:27:00: Und ich habe auch schon in den ganzen Büchern gelernt und den Reals gelernt,

00:27:04: dass man auf jeden Fall die Kinder halt nicht aufs Zimmer schicken soll, sondern wendern sagen soll,

00:27:08: ich verlasse jetzt den Raum, weil ich merke, ich komme grad gar nicht an dich ran.

00:27:12: Es hat keinen Zweck, jetzt darüber zu sprechen.

00:27:14: Ich warte aber in der Küche auf dich oder egal in welchem Raum,

00:27:17: ich bin für dich da, wenn du mit mir sprechen möchtest.

00:27:20: Und dann wollte ich noch ein anderes Zitat anbringen von dem Sozialpädagogen Oliver Fiener.

00:27:29: Erziehung hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert.

00:27:32: Eine große Veränderung liegt darin, dass Eltern heute ihre Kinder auf Augenhöhe heben

00:27:36: und sie damit aber auch in eine Überforderung bringen

00:27:38: und ihnen Entscheidungen abverlangen, die eigentlich auf die erwachsenen Ebenen gehören.

00:27:43: Das finde ich auch nochmal super wichtig hier abschließend,

00:27:46: weil wir sind schon am Ende der Folge angelangt.

00:27:48: Und ich glaube, das gibt dem Ganzen nochmal einen schönen Rahmen davon,

00:27:55: was ich versuche, die ganze Zeit zu beschreiben.

00:27:58: Und das ist ein sehr hoffnungsorientiert Ja, aber bis zu einem gewissen Grad.

00:28:02: Alters- und kindgerecht würde ich immer behaupten.

00:28:05: Altersgerecht, weil die Gehirnreife einfach noch oft nicht da ist für Dinge,

00:28:09: die wir von unseren Kindern abverlangen.

00:28:11: Ich neige dazu, sehr, sehr viel zu erklären. Versteht er gar nicht.

00:28:14: In dem kleinen Alter kann man viel mehr mit Emotionen aushalten,

00:28:18: Spiegeln und Benennen erreichen.

00:28:20: Also ich sage auch immer, du bist traurig, du bist wütend.

00:28:23: Was brauchst du jetzt? Wir können zusammen tief atmen.

00:28:26: Macht er manchmal, manchmal auch nicht.

00:28:28: Aber das sind glaube ich Ansätze, die so in diese verhaltenstherapeutische Richtung gehen.

00:28:34: Na, geht mich nicht darauf fest. Wie gesagt, ich habe das nicht studiert.

00:28:37: Und ich weiß genau, was er mit diesem Zitat meint,

00:28:40: dass wir zu oft vielleicht auf Augenhöhe gehen und Kinder oft überfordert sind.

00:28:44: Auch wenn die schon älter sind und ich das beobachte,

00:28:47: wenn vielleicht genau dieses bedürfnisorientierte,

00:28:50: dieses Deal angebracht werden möchte,

00:28:52: aber das Kind gerade einfach mal einen sicheren Rahmen braucht

00:28:54: und auch Grenzen und Regeln.

00:28:56: Das wird ja je älter die Kinder sind, viel für wichtiger.

00:28:58: Ich bin ja wie gesagt auch gerade noch in der Situation,

00:29:00: dass ich das alles noch gar nicht richtig anwenden kann.

00:29:03: Deswegen werden wir uns wieder hören.

00:29:05: Genau.

00:29:07: Und ja, wir dürfen auf jeden Fall unsere eigene Verantwortung

00:29:10: in dieser wachsenden Rolle nicht vergessen.

00:29:12: Und wenn dann mal der Ton falsch war,

00:29:15: eine Strafe verhangen wurde, etc.,

00:29:17: dann vielleicht mal mit den eigenen Schatten springen

00:29:20: und sich entschuldigen.

00:29:21: Also das kann ich zum Glück ganz gut,

00:29:23: auch in der Paarbeziehung mit Felix und auch beim Kind bislang.

00:29:26: Genau.

00:29:28: Und deswegen, bei uns ist ein Nein in der Familie nicht in Steigen gemeißelt,

00:29:32: wenn es nicht um lebensgefährliche Situationen wie Anschnein im Auto, etc. geht

00:29:37: und wir handeln immer danach, wie die Kapazitäten aussehen.

00:29:40: Und ich würde sagen, das war es von mir.

00:29:46: Und ja, schreibt uns gerne in die Kommentare,

00:29:50: sowohl bei Insta oder auch hier bei Spotify oder wo auch immer ihr eure Lieblings-Podcast-App habt.

00:29:58: Schreibt gerne, wie eure Erfahrungen sind.

00:30:01: Sagt mir auch gerne, ha ha, du hast gut reden, dein Kind ist nicht,

00:30:05: keine Ahnung, 13 Jahre alt, da passt das alles nicht mehr.

00:30:08: Bestellt das ganze Diskussion.

00:30:11: Also ich würde gern von euch lernen, meldet euch, wenn ihr eine Folge mit mir machen wollt.

00:30:15: Und ja, dann bis zum nächsten Mal, macht's gut, eure Mella.

00:30:19: Mama Talk, der Podcast von Mamas für Mamas.

00:30:23: Eine Antenne Niedersachsen-Produktion.

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