Plötzlich arbeitslos - und jetzt?
Shownotes
Mela wurde gekündigt! Wie es dazu kam und was das für sie und ihren Partner Felix bedeutet, erzählt sie euch in dieser Folge. Spoiler: Die beiden werden umziehen. Denn die Jobsuche gestaltet sich für Mela leider alles andere als einfach. Von wegen Ärztemangel auf dem Land… Schweren Herzens verabschieden sich Mela und Felix also von ihrem frisch renovierten Hof. Aber einen Käufer für das "Liebhaber-Objekt" zu finden, ist auch nicht gerade leicht. Mela schwirren also viele lebensverändernde Entscheidungen durch den Kopf und dann noch der Alltag mit kleinem Kind on top. Welche Learnings sie aus der Situation mit ihrem Arbeitgeber mitgenommen hat und wie sie es schafft, bei dem ganzen Chaos nach vorne zu schauen, erfahrt ihr in der Folge.
Den TAZ-Artikel über das erhöhte Armutsrisiko für alleinerziehende Mütter könnt ihr hier nachlesen.
Mehr Infos rund um den Mama-Talk und Werbepartner (Codes, Infos, Angebote): https://linktr.ee/mama_talk_podcast
Transkript anzeigen
00:00:00: Hallo ihr Lieben, Mamas da draußen, hier spricht Mella. Willkommen zu einer neuen Folge hier beim
00:00:13: MAMATALK Podcast. Es stehen viele Veränderungen an und unter dieser Überschrift steht auch diese
00:00:20: Solofolge, denn ihr werdet heute erfahren, was bei mir berufliche und für private Veränderungen
00:00:28: anstehen. Mein Herz wird ganz schwer dabei und ja, ich mag das ja sowieso euch da so ein bisschen
00:00:34: mitzunehmen. Für mich hat sich das schon immer hier ein bisschen wie Therapie angeführt oder
00:00:39: Tagebuch schreiben. Ich journal ja auch gerne, deswegen schön, dass ihr da seid und kommt gerne
00:00:45: regelmäßiger als sonst mit auf mein Weg, denn dadurch das berufliche und private Veränderung
00:00:50: bei mir anstehen, habe ich ein bisschen mehr Zeit und Lust freigeschaufelt hier auch wöchentlich
00:00:56: zu senden. Und an die Fans der Re-Releases, selten nicht traurig. Ich hoffe ihr freut euch auch,
00:01:02: dass jetzt der MAMATALK wöchentlich wieder ausgesendet wird. So, wo soll ich einsteigen? Wir
00:01:08: haben uns hier vorgenommen, beim Podcast oder mittlerweile nur noch ich selbst, möglichst
00:01:13: authentisch zu sein und ja, es wird authentisch heute. Ich fühle mich auch etwas verletzlich,
00:01:19: aber ich möchte es gerne mit euch teilen. In meiner Geschichte ist einfach kein Einzelfall
00:01:24: und diese beruflichen Werdegänge und leider auch Diskriminierungen von Müttern, stillende
00:01:30: Mütter in dem Sinne auch bei mir ziehen Konsequenzen naßig, was vielleicht den Arbeitgebern auch
00:01:36: immer gar nicht so bewusst ist. Und ich möchte euch heute mitgeben, auf jeden Fall auch ein
00:01:40: Mehrwert für euch persönlich. Ich hätte jetzt nämlich mit diesen ganzen Learnings, ich spreche
00:01:44: jetzt einfach mal aus, meiner Kündigung, hätte ich diese Dinge vorher gewusst, wäre ich das auf
00:01:49: jeden Fall anders angegangen. Ja, ich wurde leider gekündigt, ich bin ja Assistenzärztin für Frauenheilkunde,
00:01:55: also Gynn und Geburtshilfe, ich habe ja auch meinen anderen Insta-Kanal etualistik.bIRTH.DOC,
00:02:01: da teile ich diese Dinge jetzt auch schon etwas länger und wir dachten oder ich dachte hier bei
00:02:05: MAMATALK möchte ich das auch thematisieren aus diesen besagten Gründen und ja, mein Jahr 2025
00:02:13: hätte ich leider so gestartet, dass ich gekündigt wurde. Diese Kündigung wurde mir auch schon im
00:02:19: Dezember überreicht, ich wurde wirklicherweise auch schon vorab von der netten Betriebsratfrau
00:02:26: mündlich darüber informiert, sonst wäre ich wahrscheinlich, weiß ich nicht, umgekippt,
00:02:32: wären wir einfach hier zu Hause dieser Brief übergeben worden und ohne dass ich vorgewarnt
00:02:37: gewesen wäre. Ja, also ihr merkt, es nimmt mich auch immer noch ein bisschen mit und es ist ja
00:02:44: auch noch gar nicht alt die ganze Geschichte, deswegen fange ich vielleicht von vorne an. Ich
00:02:49: war total happy mit unserem Umzug hier aufs Land, ich bin hoch schwanger hier angekommen,
00:02:54: habe meinen Kind zur Welt gebracht, zwölf Monate Elternzeit genommen, ihr wisst genau, wie es ist,
00:02:59: alles ist neu, man muss sich finden, man muss aber auch schon relativ früh entscheiden, wann gehe ich
00:03:05: zurück in den Job, gehe ich zurück in den Job, bei mir war die Entscheidung, ich mache zwölf Monate
00:03:09: Elternzeit, hatte damit ja auch sogar gehadert, weil ich dachte, das ist viel zu lang, mein Mann
00:03:14: nimmt nur die zwei Monate Elternzeit, das hat sich ja total widersprochen gehabt mit meinen
00:03:19: feministischen Vorstellungen dahinter und letztendlich war ich ja total froh, dass ich überhaupt
00:03:24: diese zwölf Monate genommen hatte, hatte mich dann für den Wiedereinstieg in den Job entschieden,
00:03:29: habe noch gestillt, habe das alles mit dem Arbeitgeber kommuniziert, an sich hatten die nach
00:03:36: außen einen totalen, tollen Eindruck gemacht, die wussten, ey wir sind hier auf dem Land,
00:03:41: die haben mich mit Kurs handgenommen, es war eine Initiativbewerbung, der ländliche Ärztemangel
00:03:47: ist real, deswegen dachte ich, wir sind da voll auf einer Wellenlänge, ich durfte in Teilzeit
00:03:53: arbeiten, mir wurde gesagt, ich darf jedes Teilzeitmodell mehr aussuchen, alle Frauen im Team
00:03:58: arbeiten Teilzeit, das ist gar kein Problem, ich habe mich auch super wohl gefühlt, jetzt
00:04:01: hier erstmal vorab, es gab einen neuen Jungchefarzt, der total diesen frischen Wind in die Abteilung
00:04:07: gebracht hat, wo ich mich so mit Wohl fühle, ich stehe ja total hinter einer selbstbestimmten
00:04:11: Geburt, also da waren wir auch total auf einer Wellenlänge und dann ist aber so ein bisschen
00:04:16: immer mehr dieser Druck reingekommen, dass ich diese 24 Stundendienste machen soll und
00:04:22: wer das Mutterschutzgesetz kennt, weiß, das darf man nicht als stillende Mutter, das
00:04:28: würde ich euch als erstes auf jeden Fall mitgeben wollen, man kann sich darauf berufen,
00:04:34: ob man es in der Probezeit macht, das ist eine andere Frage, weil in der Probezeit hat
00:04:37: man leider keinen Sonderkündigungsschutz, vor allem nicht als stillende Mama, ich dachte
00:04:43: zum Beispiel, das wäre auch nochmal anders, das gibt einem keinen Sonderkündigungsschutz,
00:04:47: in der Probezeit kann man einfach vom Arbeitgeber ohne Angabe von Gründen gekündigt werden,
00:04:53: da bin ich jetzt ja reingeschliddert und trotzdem um das hier mal abzukürzen, ich würde es
00:04:59: nicht anders machen, weil es steht uns zu Mutterschutzgesetz, es ist rechtlich verankert,
00:05:04: dass Frauen in dieser Zeit einen gewissen Arbeitsschutz genießen und das bedeutet,
00:05:09: dass man keine Nachtarbeit leistet, dass man am Wochenende nicht arbeitet und darauf
00:05:14: habe ich mich immer wieder berufen und ich habe schon gemerkt, das kam trotzdem nicht
00:05:19: so gut an, weil leider Ärztemange auf dem Land ist real, das ist auch an den Teams
00:05:25: so, dass diese 24 Stunden Dienst abgedeckt werden müssen.
00:05:29: Stellt euch vor, ihr wollt euer Kind so weit bringen, ihr könnt das nicht teimen, nachts
00:05:33: muss da immer jemand sein, und zwar rund um die Uhr in den Kliniken, die halt auch einen
00:05:37: Kreisseil haben und deswegen kann ich auch verstehen, dass der Druck hoch ist auch von
00:05:42: der Personale Seite her, dass das abgedeckt werden muss und trotzdem kann das nicht an
00:05:47: uns stillen Müttern hängen bleiben, denn es ist ein Systemproblem, es ist überall bekannt
00:05:51: und trotzdem passiert seit Jahrzehnten nichts.
00:05:54: So, entstand ich da, musste diesen Druck irgendwie standhalten, habe auch erwähnt, dass das laut
00:05:59: Mutterschutzgesetz mir zusteht, dann kam auch die Gutmeldung, ja wie lange willst du in
00:06:03: deinem Kind stillen bis es vier Jahre alt ist oder was, da ich mich auch schon total in
00:06:07: die Ecke gedrängt fühlte und ich teile das hier auch so ein bisschen genauer mit euch,
00:06:12: weil ich weiß, durch meine zahlreichen Nachrichten bei Instagram, die ich täglich bekomme, ich
00:06:18: bin einfach kein Einzelfall.
00:06:20: Ja, unsere Rechte bestehen mittlerweile, ich bin total froh, dass dieses Mutterschutzgesetz
00:06:26: gibt, aber in der Realität, in der Umsetzung sieht das halt immer noch ganz anders aus.
00:06:31: Ich habe so viele Nachrichten bekommen, dass es den Frauen ähnlich geht, dass sie einfach
00:06:34: gekündigt werden, wenn sie geheiratet haben, weil dann der Chefchefin denkt, oh jetzt wird
00:06:39: ja dem nächsten Kind kommen, kann ich nicht mit umgehen, Personalausfall, kann ich nicht
00:06:44: tragen, wird gekündigt, also ohne Angabe von Gründen etc.
00:06:49: Ja, genau, so ging es dann bei mir weiter, ich habe mich dann geeinigt, weil ich mich
00:06:55: unter Druckgesetz gefühlt hatte, dass ich dann quasi ab Monat fünf bereit wäre, 24
00:07:01: Stunden Dienste zu machen, ich wollte natürlich auch ein empathischer und zugewandter Mensch
00:07:06: wie ich bin, wie wir Frauen ja oft sind, würde ich natürlich auch auf mein Team zu gehen,
00:07:09: auf meinen Chefarzt zu gehen und habe dem zugestimmt, obwohl das gegen das Gesetz
00:07:14: verstößt.
00:07:15: Tja, aber so war es.
00:07:17: Dann wollte der kaufmännische Klinikdirektor einen cholerischen Anfall an mir durchführen,
00:07:24: ich weiß nicht mal gar nicht wie man das sagt, also der ist bekannt dafür, dass er mal ausrastet,
00:07:29: dass er sich in der Sprache vertut, sowohl wörtlich als auch total im Ton und dieser
00:07:35: besagte Mensch wollte diesen cholerischen Anfall oder hatte den auch an mir, ich habe einfach
00:07:39: nur gesagt, bitte nicht in dem Tonfall, wir können uns da gerne nochmal unter vier Augen
00:07:43: zusammensetzen und Punkt, er hat mich weiter angeschrien wegen wirklich einer kleinen
00:07:48: Lappai, ich will es hier gar nicht so doll drauf eingehen, im bürokratischen Sinne, wo man sich
00:07:52: auch drüber streiten kann, ob man das jetzt so machen muss oder nicht, er hat das sehr,
00:07:56: sehr stark von mir verlangt, egal.
00:07:58: Ich habe mich an dem Betriebsrat gewandt, weil ich weiß, dass so was existiert und habe
00:08:05: um Rat gebeten, mich zu unterstützen, was soll ich tun, dort wurde mir geraten dieser
00:08:10: Mensch ist dafür bekannt, bitte eine E-Mail verfassen, Betriebsrat in CC und dort auch
00:08:14: nochmal darauf hinweisen, dass man bitte diese Sache aus der Welt schaffen kann in einem
00:08:19: persönlichen Gespräch.
00:08:20: Dazu kam es nie, wozu es kam, dass ich weiter auch in der E-Mail, in dem E-Mail-Verkehr
00:08:28: degradiert wurde, darauf sich berufen wurde, dass dieses Stillen, dass ich ja so ein
00:08:35: Mensch hätte, genau.
00:08:36: Und leider kam es nie zu einer persönlichen Aussprache, sondern es kam zur Kündigung.
00:08:42: Und das lässt echt mein Herz schwer werden, weil ich weiß, dass ich halt nicht die Einzige
00:08:47: bin und, ja, dass mit uns Frauen immer noch so umgegangen wird und dass ich auf eine
00:08:53: höfliche, nette Art und Weise versucht habe, für mich einzutreten, weil seitdem ich Mama
00:08:59: bin, geht es mir auch ganz stark darum, dass ich ein Vorbild sein möchte, meine Prius haben
00:09:04: sich verändert.
00:09:05: Ich habe auch abseits der Arbeit ein Leben, was sehr anstrengend ist, was viele meiner
00:09:11: Kapazitäten fordert, was wahrscheinlich Menschen, die keine Eltern sind, nicht verstehen oder
00:09:16: auch Menschen, die keine Mütter sind, nicht verstehen.
00:09:19: Dieser besagte kaufmännische Klinikdirektor ist auch noch gar nicht so alt, aber vielleicht
00:09:24: ist er den klassischen beruflichen Weg gegangen.
00:09:26: Ich wem das auch gar nicht alles unterstellen.
00:09:28: Auf jeden Fall merkt man daran, wie er sich jungen Frauen, jungen, stillen, in Müttern
00:09:33: gegenüber verhält und damit ja auch durchkommt, dass da noch viel passieren muss.
00:09:39: Denn es ist ein Sinnbild dafür, wie in unserer Gesellschaft mit stillen Müttern und so weiter,
00:09:45: was ich alle schon erwähnt habe, umgegangen wird.
00:09:47: So, Punkt.
00:09:48: Das ist jetzt erstmal zu dem großen Hergang.
00:09:51: Ich will heute in der Folge auf jeden Fall euch noch ein Update geben, was das auch bedeutet
00:09:56: für Leben von Eltern.
00:09:58: Solche Konsequenzen müssen erst mal getragen werden.
00:10:01: Ich persönlich bin auch in der Facharztausbildung.
00:10:03: Ich kann nicht einfach mal sowieso nicht auf dem Land den Arbeitgeber mir nichts dir nichts
00:10:08: wechseln.
00:10:09: Das bedeutet, ich wusste auch schon im Bewerbungsverfahren, bevor ich diese Stelle angenommen habe,
00:10:14: sieht ganz schön mau aus hier.
00:10:16: Ich habe das Glück, ich hätte noch eine weitere Klinik zur Auswahl.
00:10:19: Dieser hat auch eine Gynäkologie und eine Geburtshilfe, aber die Mini, Mini, Mini, die
00:10:26: Fallzahlen dieser Klinik sind sehr gering.
00:10:29: Und da ich jetzt noch in der Facharztausbildung bin, muss ich mein Logbuch vollkriegen.
00:10:33: Ist das hier alles ein bisschen detailreich, aber vielleicht damit ihr auch mal versteht.
00:10:37: Fachkräftemangel, Ärztemangel ist ja immer so hoch in den Medien, kursiert das.
00:10:43: Und in der Realität sieht es aber leider so aus, dass es nicht so einfach ist auf dem
00:10:48: Land eine Stelle zu finden, vor allem wenn man in der Ausbildung ist.
00:10:52: Weil ich wie gesagt mein Logbuch füllen muss.
00:10:54: Das besteht aus verschiedenen Vorgaben, wie viel Operation man in dem Gebiet durchführen
00:10:58: muss, wie viele Kaiserschnitte man begleiten muss etc.
00:11:01: Und das wiederum kann ich in dieser kleinen Klinik nicht voll bekommen.
00:11:05: Dann würde es bedeuten, dass ich eine Fahrzeit von einer Stunde oder mehr in Kauf nehmen
00:11:11: würde pro Strecke.
00:11:12: Das kann ich einfach nicht, vor allem nicht als Teilzeit.
00:11:15: Mama mit sehr kleinem Kind, er ist eineinhalb Jahre alt, immer noch sehr klein.
00:11:20: Und dann würde noch die Chance bestehen, dass ich in der Praxis arbeiten könnte.
00:11:24: Das würde mir sogar auch angerechnet werden, die Zeit auf meine Facharztausbildung.
00:11:28: Aber hier gibt es einfach keine Praxen mit Weiterbildungsermächtigen.
00:11:32: Denn ich muss ja von einer Person angeleitet werden, die mich ausbildet.
00:11:36: So, was hat das für eine Konsequenz?
00:11:38: Wir haben jetzt tatsächlich uns einen Herz fassen müssen aufgrund dieser Kündigung
00:11:43: und anderer für familiärer Gründe, dass wir umziehen.
00:11:46: Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.
00:11:49: Also wie gesagt, unser 2025 ist hart gestartet mit vielen Tränen meinerseits.
00:11:57: Es ist total schwer diesen Schwebezustand auszuhalten.
00:12:01: Ich bin jetzt gerade arbeitslos gemeldet und bemühe mich, natürlich hier noch zur Überbrückung
00:12:07: was zu finden.
00:12:08: Aber ich habe hier einfach keine berufliche Perspektive und das bricht mir auch ein Herz,
00:12:11: weil ich genau in dieser Situation auch der Patientenversorgung weiß, dass es ländlich
00:12:16: total schwer ist.
00:12:18: Und das kann auch nicht die Konsequenz sein, dass immer mehr Kliniken schließen.
00:12:22: Also das ist aber auch die große Konsequenz davon, wenn keine Fachkräfte nachkommen.
00:12:27: Es beilt sich auf die großen Zentren in den größeren Städten.
00:12:32: Also es ist ein Riesenthema und es ist halt in allen sozialen Berufen immer mehr der Fall,
00:12:37: dass unser Staat das nicht so doll auf dem Schirm haben will.
00:12:41: Die Finanzierung in diesen Gebieten sieht schlecht aus.
00:12:45: Ja und wir müssen das jetzt halt persönlich und individuell erst mal tragen.
00:12:53: Die langfristigen Folgen, die wird man noch in einigen Jahren viel, viel mehr zu spüren
00:12:59: bekommen.
00:13:00: Bei uns bedeutet das jetzt konkret, dass wir unseren Hof verkaufen müssen.
00:13:03: Wir sind erst seit knapp eineinhalb Jahren hier.
00:13:05: Das ist auch nicht mal eben ein kleines Haus, was man vielleicht gut an den Mann, an die
00:13:10: Frau bringen kann.
00:13:11: Das ist ein liebhaber Objekt, heißt das in diesen im Berien Fachkreisen.
00:13:16: Also hier nochmal kurz, wer den Link haben möchte, wer schon irgendwie immer an sowas
00:13:20: interessiert war und vielleicht sogar auf der Suche ist aktuell, meldet euch gerne.
00:13:26: Ich schick euch den Link, es ist wirklich, mir blutet das Herz.
00:13:29: Es war meine Riesenvision hier in dem tollen Dreiseithof, der auch wirklich auf einem
00:13:35: guten Stand ist.
00:13:36: Wir haben da Zeit und Geld reingesteckt, der ist mit einer riesigen PV-Anlage ausgestattet.
00:13:43: Unsere E-Autos kann man darüber laden, etc.
00:13:45: Pp.
00:13:46: Ja, müssen wir aufgeben und das ist hart diese Entscheidung und der Druck sitzt uns im Nacken.
00:13:54: Ich kann das gerade so schwer aushalten, weil ich eher so eine Anpackerin bin und denke,
00:13:58: ja, wir machen das Beste aus der Situation, wir gucken nach vorne, wir schmieden einen
00:14:03: Plan, ja, aber wie?
00:14:05: Die Jobsuche, auch in der anderen Stadt in die wir ziehen wollen, hängt davon ab, wann
00:14:10: wir hier die Seegehissen, ich bin ja immer so frasenmäßig unterwegs, aber kann die irgendwie
00:14:15: nicht immer alle richtig zusammenbringen.
00:14:17: Also ihr wisst, glaube ich, was ich meine, dass wir hier unsere Taschen packen, bisschen
00:14:22: einfacher die Phrase, hängt einfach davon ab, wie dieser Verkauf von Statten geht.
00:14:27: Ich habe mich jetzt einfach auf gut Glück schon mal für Mitte nächsten Jahres in der neuen
00:14:31: besagten Stadt.
00:14:32: Ja, es bleibt Benito Sachsen, beworben und da noch keine Rückmeldung bekommen, das ist
00:14:39: ja alles noch schwierig abzusehen und auch noch gar nicht lange her.
00:14:42: Ich habe mich auch schon für Kita-Plätze beworben und da seht ihr einfach mal, was das so für
00:14:47: einen langen Rattenschwanz nach sich sieht.
00:14:49: Da konnte ich auch keinen genaues Datum angeben, aber dachte, hey, Kita-Mangel ist also real,
00:14:55: um das hier mal auf Englisch auszudrücken, haha, keine Ahnung, warum ich das gerade mache,
00:15:00: manchmal kommt das so in meinen Kopf, das Englisch, noch aus meinen Berliner Zeiten wahrscheinlich.
00:15:05: Es ist schwierig und es ist auch schwierig, das als Paar auszuhalten.
00:15:08: Ich bin froh, dass ich in einer Paarbeziehung bin und dass mir auch überhaupt gerade Arbeitslosengeld
00:15:14: zusteht, das würde ich euch auch noch als Learning mitgeben.
00:15:16: Zum Glück, zum Glück habe ich davor ja gearbeitet vor Eintritt in Mutterschutz und Elternzeit
00:15:23: und deswegen wird mein Arbeitslosengeld sogar auf dieser Stelle vorher berechnet.
00:15:28: Da bin ich einfach nur dankbar für, dass nicht auch noch das jetzt komplett wegbricht, weil
00:15:34: wenn ich mir vorstelle, dass das nur aufgrund meiner Teilzeitstelle jetzt hätte berechnet
00:15:38: werden müssen, dann wären wir glaube ich echt auch in die finanzielle Britulie gekommen.
00:15:41: Also es sind so viele Aspekte unter denen man so eine Geschichte einfach bedenken muss.
00:15:47: Dann wollte ich noch sagen, ich bin froh, dass ich in einer Paarbeziehung bin, weil
00:15:50: Danke.
00:15:51: [lacht]
00:15:52: Mein Mann Felix, ihr kennt ihn aus den vergangenen Folgen.
00:15:54: Wenn ich höre, gerne rein.
00:15:55: Super, so ein portischer Typ.
00:15:57: Angenehme, tiefe Stimme, kann man gut lauschen.
00:15:59: Haha.
00:16:00: Den würdest du ja auch demnächst oder regelmäßig einfach hier zu hören geben,
00:16:04: weil die Folgen gut ankommen und weil es einfach Spaß macht,
00:16:07: sich auch als Eltern auszutauschen und ihr da gerne einen Einblick habt.
00:16:12: Ja, wie gesagt, ich bin froh, dass es ihn gibt.
00:16:14: Er ist der Großverdiener in unserer Familie.
00:16:17: Ich wäre ab Januar erst wieder in die 24-Stunden-Dienste eingestiegen.
00:16:20: Deswegen habe ich auch nur eine 50-Prozent-Stelle gehabt,
00:16:23: weil ich wusste, dass diese zusätzlichen Stunden halt
00:16:26: sowohl zeitlich als auch finanziell oben drauf kommen.
00:16:28: So viel dazu.
00:16:31: Genau. Und wenn ich mir jetzt vorstellen würde, ich wäre allein verdienende.
00:16:35: Es gibt auch wieder neue Zahlen zu.
00:16:38: Das finde ich so erschreckend.
00:16:39: Nicht nur, dass Altersarmut weiblich ist.
00:16:42: Altersarmut ist vor allem allein erziehend und weiblich.
00:16:45: Ich mache hier mal so ein
00:16:48: Artikel auf von der Taz.
00:16:50: Ich tue euch auch gerne den Link in die Show Notes.
00:16:54: Alleine die Überschrift sagt schon alles.
00:16:55: "Hos armuts risiko für Alleinerziehende".
00:16:58: Und ich bin ja eh dafür, dass man
00:17:01: mehr den Blick öffnet für die gesellschaftlichen Randgruppen,
00:17:05: wozu Alleinerziehende leider noch gehören.
00:17:07: Und dort bis zu 80 Prozent
00:17:09: halt wird das von Müttern gewuckt.
00:17:12: Und hier.
00:17:15: Das Risiko.
00:17:17: Dass man halt in dieses Armutsrisiko rutscht,
00:17:20: ist 60 Prozent höher als das von Alleinerziehenden Vetern.
00:17:24: Also sagt schon wieder alles aus.
00:17:28: Dafür wollte ich einfach euch noch mal einen Einblick geben.
00:17:31: Oder ja.
00:17:34: Das Mindset öffnen.
00:17:35: Es geht nicht darum, dass man sich nicht beschweren darf.
00:17:37: Auch ich darf jetzt hier wirklich teilen, wie es mir geht.
00:17:40: Es geht mir nicht gut in Großteil des Tages.
00:17:42: Das hat Einfluss auf unseren Alltag, auf unsere Paarbeziehung,
00:17:45: auf die Erziehung, auf die Dynamik im Familienleben.
00:17:49: Aber es ist wichtig, finde ich persönlich.
00:17:52: Und das wird wahrscheinlich jeder Psychologe, Psychologin bestätigen,
00:17:55: dass man diese Gefühle aushält, dass man sie nicht wegdrückt.
00:17:59: Weil Felix und ich merken, wir kriegen beide Nacken
00:18:01: in letzter Zeit richtig doll.
00:18:03: Und das finde ich immer so ein Zeichen des Körpers.
00:18:05: Wenn die Psyche belastet ist, psychosomatik nennt man das ja auch,
00:18:11: dass sich das einfach auf das Wohlbefinden des Körpers ausübt.
00:18:16: Und ich merke, wenn ich regelmäßig Journal, wenn ich hier mit euch spreche,
00:18:19: wenn ich die Gefühle da sein lasse, wird es besser.
00:18:22: Deswegen will ich euch sagen, es ist kein Jammern, was ich hier mache.
00:18:25: Es ist super wichtig, dass wir Ungerechtigkeiten
00:18:29: einen Raum geben, dass wir unseren Gefühlen einen Raum geben.
00:18:32: Stehe ich immer wieder für ein.
00:18:34: Und trotzdem möchte ich auch einfach unseren Horizont erweitern.
00:18:37: Weil ja, mir geht es gerade nicht gut,
00:18:40: aber es geht immer schlimmer.
00:18:41: Was nicht relativiert, wie es mir gerade geht.
00:18:44: Aber ich möchte euch einfach auch einen Blick dafür geben,
00:18:46: weil ich vermute, dass sie uns hier auch Alleinerziehende zuhören
00:18:50: und ihr habt einfach noch mehr Raum verdient.
00:18:53: Und deswegen möchte ich hier einfach immer mal wieder solche Zahlen
00:18:56: auch droppen.
00:18:57: Ich habe da eh ein Bewusstsein für.
00:18:59: Und ich möchte hier meine Stimme dafür nutzen, dass auch ihr dieses Bewusstsein
00:19:03: erreichen könnt. Genau.
00:19:05: Und wenn jemand die voll gehört,
00:19:08: ich bitte euch ja eh in letzter Zeit immer drum,
00:19:10: trete gerne in Interaktion mit mir, mit dem Podcast.
00:19:13: Das hilft einerseits mir zu zeigen, was kommt gut bei euch an,
00:19:17: was wollt ihr mehr hören?
00:19:19: Es erweitert die Reichweite des Podcasts für diese wichtigen Themen.
00:19:23: Und deswegen schreibt gerne drunter.
00:19:26: Vor allem bei Spotify gibt es diese individuelle Kommentarfunktion
00:19:29: für diese spezifische Folge, wenn ihr Alleinerziehend seid.
00:19:33: Wie es euch wirklich geht.
00:19:34: Vielleicht habt ihr eine Freundin, eine bekannte Familie, die darunter leidet.
00:19:38: Teilt gerne eure Geschichten.
00:19:40: Falls jemand noch mal darüber sprechen möchte, gerne meldet euch bei uns.
00:19:44: Dann wollte ich noch mal drauf eingehen.
00:19:46: Ich hatte das am Anfang ja schon angeteasert.
00:19:48: Jetzt zurückblicken, wurde ich schon öfter gefragt,
00:19:50: hey, Mella, würdest du das noch mal alles so machen?
00:19:53: Exkluzieht in Bezug auf die Probezeit.
00:19:56: Mir war es nämlich wirklich nicht bewusst, dass ich so
00:19:58: unsicher bin in meinem Arbeitsverhältnis, dass ich da nicht
00:20:02: meine Meinung öffentlich kundtun darf.
00:20:04: Also ich krieg bei Insta total viel Gegenwind, gerade auch bei meinem anderen Account,
00:20:09: weil ich das teilweise
00:20:10: fast schon provokativ teile mit den Hooks der Reels, weil es mir so wichtig ist,
00:20:18: dass dieses Thema größer wird.
00:20:21: Und ich werde so oft auch aus dem bekannten Kreis gefragt,
00:20:23: ja, hey, wär es nicht schlauer gewesen, den Mund zu halten in der Probezeit
00:20:27: und danach dieses Thema anzugehen?
00:20:29: Vielleicht hätte ich mein Job dann noch, aber wär es mir das wert gewesen?
00:20:33: Nein.
00:20:34: Weil ich so einen großen Gerechtigkeitsdienste habe und ich kann einfach nicht,
00:20:39: diese Ungerechtigkeit da angeschrien zu werden für eine Nichtigkeit,
00:20:42: für eine Lapparie, über die sich sowieso auch noch streiten lässt.
00:20:45: Und ich kann es einfach nicht.
00:20:48: Und deswegen würde ich es nicht anders machen.
00:20:50: Hier vielleicht auch noch mal, aber der Verweis auf unsere letzte Folge,
00:20:54: wo ich mit Karriere Coaching, Steffi Buemela gesprochen habe,
00:20:58: da haben wir uns ja so ein bisschen diesen Fragen gewidmet, darf ich das als Frau?
00:21:03: Und da hatte ich auch schon das eine oder andere Erlebnis oder auch Erkenntnis,
00:21:08: dass ich ganz oft mir sagen möchte, ja, ich darf das.
00:21:12: Ich darf für mich eintreten.
00:21:13: Hey, wo sind wir denn?
00:21:14: Wir leben im 21. Jahrhundert und ich stelle jetzt wirklich in Frage,
00:21:19: weil ich ja gekündigt wurde.
00:21:21: Und da fühle mich auch teilweise sehr unsicher und verletzlich.
00:21:24: Ob ich das durfte, durfte ich höflich um einen netteren Tonfall bitten?
00:21:29: Ja, natürlich durfte ich das.
00:21:30: Hey, hallo. Ja, das muss ich mir auch selber sagen.
00:21:33: Ich möchte es auch öfter draußen mitgeben.
00:21:35: Klar, wenn man da als irgendwie 100 Prozent abhängig ist von dem Job
00:21:40: als Alleinerziehende, dann hätte ich es mir vielleicht auch noch mal überlegt.
00:21:43: Aber jetzt ich bin in der privilegierten Situation zu sagen, ja,
00:21:48: ich darf das ich darf für mich eintreten.
00:21:49: Ich darf fünf Frauen eintreten und auch gerade weil ich in dieser privilegierten
00:21:53: Situation bin, dass ich jetzt sogar Arbeitslosengeld bekomme, berechnet auf
00:21:57: meinem Vollzeitjob, Klinikjob, acht Dienst im Monat, darf ich das erst recht.
00:22:03: Und es braucht auch Menschen und Frauen, die in privilegierten Situationen stecken
00:22:07: und auch für andere vorangehen.
00:22:09: Das finde ich so mega wichtig, auch noch mal zu erwähnen.
00:22:11: Also ich tue es auch für euch, die Mamas da draußen.
00:22:13: Und ja, genau, das würde ich auf jeden Fall auch noch mal sagen.
00:22:18: Und ja, ich wollte auch noch mal ein bisschen darauf eingehen.
00:22:24: Es ist jetzt halt nicht der alleinige Grund, dass ich gekündigt wurde,
00:22:27: dass wir jetzt hier unseren Hof verkaufen müssen.
00:22:30: Da spielen auch andere Gründe ein und ich wollte einen
00:22:33: großen, großen Grund nochmal mit euch teilen.
00:22:36: Das ist mir jetzt auch an bestimmten Glaubenssätzen aufgefallen,
00:22:39: dass wir vielleicht alle immer denken.
00:22:42: Familie bedeutet Besitz.
00:22:47: Ich finde, man hat so viele blinde Flecken in dieser Phase,
00:22:53: wo man ein Kind bekommt.
00:22:55: Und blinde Flecken in dem Sinne, dass man in einem bestimmten Setting
00:23:00: groß geworden ist, so wohl wie man erzogen wurde, aber auch in welchem
00:23:03: Umfeld man erzogen wurde.
00:23:05: Und ich finde, so Deutschland Mittelschicht.
00:23:08: Vielleicht auch nicht nur Mittelschicht, ist aber mein Eindruck.
00:23:12: Große Mittelschicht, Oberschicht, wenn man diesen Schichten überhaupt sprechen möchte,
00:23:16: dass es immer noch total der Anspruch ist, ich heirate.
00:23:22: Dann kriege ich ein Kind und parallel Nestbau.
00:23:25: Und dieses Nestbau-Ding ist auch immer noch das Eigenheim, das Eigenheim.
00:23:30: Wir wollen alle besitzen.
00:23:32: Und dabei wird die Schere aber immer größer aus den Menschen,
00:23:36: die sich das leisten können, Ober-Oberschicht eigentlich nur noch.
00:23:40: Und den Menschen, die es wollen und das nur noch schaffen können
00:23:44: durch die krasseste Abrackerung.
00:23:47: Also dieses Hamsterrad wird es auch aufgenannt, dass man hohe Kredite aufnimmt,
00:23:52: dass man eigentlich seine ganze Lebenszeit in die Arbeitszeit steckt,
00:23:55: um möglichst viel Geld rauszubekommen, um diesen Kredit zu stemmen.
00:23:58: Weil es einfach dazu gehört in der Gesellschaft, dass man sich ein Eigenheim aufbaut.
00:24:02: Und ich muss sagen, ich bin da auch total reingesteupert.
00:24:05: Mir war schon immer klar, ich bin nicht dieses 0815 Eigenheim besitzen.
00:24:09: Wir sind hier an den Hof schon mit dem Gedanken rangegangen,
00:24:12: dass wir uns damit auch
00:24:14: einen Geldfluss aufbauen wollen.
00:24:18: Also hier gibt es eine große Scheune, die ist total gut in Schuss.
00:24:21: Die wurde im Jahre 2000 gebaut.
00:24:23: Da kann man total cool Seminare, Sportkurse geben, Therapiekurse.
00:24:28: Wir haben das auch schon alles in die Wege geleitet.
00:24:30: Im letzten Jahr liefen da schon ein paar Dinge,
00:24:32: worauf ich persönlich auch mega Bock habe.
00:24:35: Aber wir merken auch,
00:24:35: hey, war irgendwie eine ungünstige Lebenszeit zusammen mit dem ersten Babyjahr.
00:24:40: Plus hier Fuß fassen, plus Jobveränderungen.
00:24:43: Auch Felix wird jetzt immer wieder mehr zurückgerufen in den Job.
00:24:46: Er hatte plötzlich drei Tage Anwesenheit, was eigentlich durch Corona ja mega die Neuerung war.
00:24:51: Dass man viel Homeoffice, viel Remote arbeiten kann.
00:24:54: Jetzt wird er plötzlich wieder drei Mal die Woche ins Büro gerufen,
00:24:56: hat einen Arbeitsweg von eineinhalb Stunden.
00:24:59: Ist also zwei Nächte die Woche nicht da.
00:25:02: Das auch noch mal so als Randinfo.
00:25:04: Was das so alles mit uns macht, der Druck auf den Gehältern ist extrem hoch.
00:25:09: Auch er jetzt als in dem Sinne alleinverdienender.
00:25:12: Klar, ich habe jetzt ein gutes Arbeitslosengeld und Top.
00:25:15: Aber trotzdem lasstet der Druck ganz oft
00:25:18: ja auch ein paar Trächer noch auf unseren Männern, die auch einfach mehr verdienen.
00:25:22: Stichwort Gender Pay Gap,
00:25:25: dass sie dieses Geld einholen müssen, um diese teuren Kredite abzubezahlen.
00:25:29: Und da ist mir jetzt auch noch mal so ein bisschen diese Erkenntnis hochgekommen.
00:25:34: Oh hey, ich hatte da echt einen blinden Fleck.
00:25:36: Für mich hat das scheinbar auch geheißen.
00:25:39: Ich wollte nicht heiraten.
00:25:40: Wir sind immer noch nicht verheiratet.
00:25:41: Wir wissen nicht, ob wir es irgendwann nochmal tun.
00:25:44: Und trotzdem sind wir auch klassisch da reingeschlittert in "Hey, Schwanger"
00:25:49: und jetzt umziehen und alles auf einmal noch mehr ändern.
00:25:52: Weil für mich in meinem Herzen als inneres Kind scheinbar bedeutet,
00:25:57: Familiengründung ist an dem Nestbau gekoppelt.
00:26:02: Und zwar nicht nur als Wohnung oder irgendwas,
00:26:03: sondern dass man sich niederlässt, dass man ein Zuhause schafft.
00:26:08: Und dieses Zuhause bitte als Eigenheim.
00:26:11: Und da dachte ich so, hey, das kam jetzt alles nochmal an dem Zug heraus,
00:26:14: wo ich gekündigt wurde und wir gemerkt haben,
00:26:17: so viele Gründe sprechen gerade dagegen, dass wir uns hier weiter irgendwie sehen.
00:26:22: Das war auch einer dieser großen Gründe.
00:26:25: Und ich wollte euch das einfach mal mit auf den Weg geben.
00:26:27: Vielleicht steckt er noch in einer anderen Lebensphase.
00:26:29: Ich habe tatsächlich auch schon ein paar Nachrichten mal in der Richtung bekommen.
00:26:33: Viele haben ja auch immer das Gefühl,
00:26:34: hey, wenn ich jetzt eine Familie gründe, dann geht es auf jeden Fall zurück
00:26:37: in die Heimat, in die Nähe der Familien.
00:26:40: Und das ist auch vielleicht so ein Örglaube,
00:26:43: da ist auch jeder total individuell.
00:26:45: Also und man kann es auch manchmal einfach nicht vorherwissen.
00:26:48: Ich habe schon viele Nachrichten auch bekommen in der Richtung,
00:26:52: dass sie total
00:26:54: da auch auf die
00:26:56: auf die Nase gefallen sind,
00:26:58: weil das nämlich eben doch nicht die Erfolgsgeschichte für jede Familie ist.
00:27:01: Man gibt plötzlich komplett sein altes Leben auf,
00:27:03: vielleicht auch das Stadtleben.
00:27:04: Wir haben ewig lange in Berlin gelebt, Felix vermisst zum Beispiel auch total das Städtische.
00:27:09: Ich könnte das anscheinend besser vorhersehen.
00:27:11: Mir gefällt es ja total gut.
00:27:12: Ich würde hier bleiben, würden die anderen äußeren Umstände stimmen.
00:27:16: Aber das kann man halt auch nicht vorhersehen.
00:27:18: Und da habe ich auch wie gesagt einige Nachrichten zu erreicht.
00:27:20: Hey, feel you.
00:27:22: Wir ziehen uns auch zurück,
00:27:24: weil ja
00:27:25: älterliche Unterstützung, groß älterliche Unterstützung schon gut.
00:27:29: Aber wenn man das ganze andere soziale Netz aufgibt,
00:27:32: bringt einem das auch nichts.
00:27:33: Deswegen
00:27:35: vielleicht kann ich auch nicht so einen guten Tipp geben,
00:27:37: aber ich habe es versucht, diese blinden Flecken vorher zu sehen.
00:27:40: Ich konnte sie nicht sehen.
00:27:41: Vielleicht ist es der eine oder dem anderen
00:27:43: nochmal einen Ansatz auch in diese Richtung zu gucken,
00:27:46: was wirklich für einen selbst gut ist
00:27:49: und sich da vielleicht auch ein bisschen selbst zu entlarven.
00:27:51: Genau.
00:27:52: Ja, und ich wollte noch ein Wort dazu verlieren,
00:27:56: was das halt auch mit der Paarbeziehung macht,
00:27:59: weil vor allem Felix vermisst ja dieses Städtische
00:28:03: und hat sich da auch total schlecht gefühlt.
00:28:04: Also da kam auch voll die Schuldgefühle
00:28:07: und auch bisschen Schamgefühle mit hoch bei ihm,
00:28:11: dass er gesagt hat, hey, ich schäme mich dafür,
00:28:13: dass ich das nicht vorhersehen konnte
00:28:15: und dass ich jetzt hier in dem Sinne
00:28:16: unglücklich bin,
00:28:19: dass ich die Stadt vermisse, er konnte es nicht absehen.
00:28:21: Alle haben uns das immer vorher gesagt,
00:28:23: seid ihr sicher, dass ihr von Berlin
00:28:25: in dieses ländliche Extrem gehen wollt?
00:28:27: Und wir waren immer so, ja, voll, das passt total in unsere Lebensphase.
00:28:31: Wie gesagt, bei mir auch immer noch bei ihm nicht.
00:28:33: Und das ist auch okay.
00:28:34: Und daran arbeiten wir auch gerade in unserer Beziehung.
00:28:37: Und wir hatten das uns tatsächlich auch vorher gesagt,
00:28:38: bevor wir diese riesige Veränderung angetreten sind.
00:28:42: Wenn es uns nicht gefällt, dann ändern wir etwas.
00:28:46: Dann verändern wir diese Wohnsituation wieder.
00:28:48: Und dann ist es auch okay.
00:28:50: Und ich freue mich schon auf mein Ich in einem halben Jahr oder Jahr,
00:28:54: wenn wir hoffentlich hier glimpflich aus dieser Situation rausgekommen sind
00:28:59: und uns wieder das Leben kreieren können, was wirklich, wirklich zu uns passt.
00:29:03: Und ich bin so froh, dass wir dann diese Learnings haben mitnehmen dürfen
00:29:05: aus Besitz ist nichts für uns.
00:29:09: Wir brauchen einen Mix aus Land und Städtisch.
00:29:12: Und dass wir unsere Glaubenssätze einfach mehr aufgelöst haben.
00:29:15: Weil wie oft gibt es bitte die Lebensrealitäten,
00:29:18: wo man sagt, wo man sich selbst sagt,
00:29:21: nein, ich halte jetzt fest an dieser großen Entscheidung,
00:29:23: weil sie ist so groß, dass ich mich nicht traue, sie rückgängig zu machen.
00:29:27: Oder mich auch nicht für meinen Partner, Partnerin traue
00:29:29: oder für meine Familie rückgängig zu machen.
00:29:32: Und wie oft landen wir dann bitte in einer Depression oder in einem Burnout?
00:29:37: Das beobachte ich sehr, sehr oft im eigenen Familienbekanntenkreis.
00:29:41: Ich habe es auch schon als Feedback hier auf Insta und Co. bekommen.
00:29:45: Und deswegen sollten wir uns auch wirklich fragen,
00:29:47: was es mir wert, in dieser Situation zu bleiben, die mich nicht glücklich macht.
00:29:51: Und das wiederum habe ich mir auch jetzt im Nachhinein bei meinem Job gestellt.
00:29:56: Ich war glücklich in dem Team und so weiter, aber ich wäre nicht glücklich geworden,
00:30:01: hätte ich da meinen Mund in diese Situation für uns Frauen, für uns Mamas aufgemacht.
00:30:06: Und ja, das vielleicht auch schon als Schlusswort.
00:30:13: Man möge ja denken, dass ich jetzt wieder mehr Zeit hätte.
00:30:17: Ja, ein bisschen.
00:30:18: Aber die Kita-Zeit von meinem kleinen Sohn ist auch nur zwischen,
00:30:22: also, Bringzeiten sind bei uns zwischen halb acht und halb neun.
00:30:26: Und Abholzeit ist bei uns 11.30 Uhr.
00:30:28: Deswegen ist auch meine Zeit ragesäht, mit Haushalt und so weiter.
00:30:32: Aber ich hatte mir vorgenommen in der Vorsätzefolge mit Felix,
00:30:37: dass ich mehr Sport machen will.
00:30:39: Und deswegen wollte ich euch einen kleinen Vorausblick auch geben
00:30:41: auf die nächste Folge mit einer bekannten Mama-Fitness-Influencerin,
00:30:49: Bodikis, die liebe Anne.
00:30:51: Und ich bin sehr, sehr gespannt auf das Gespräch mit ihr.
00:30:54: Und hoffe, dass ich mir da auch nochmal die eine oder andere Motivation mitnehmen kann.
00:30:58: Anne ist auch gerade frisch zweifach Mama geworden, November letzten Jahres.
00:31:02: Und es ist trotzdem schon wieder so aktiv in diesem Content-Drehen.
00:31:08: Fit sein im Wochenbett eigentlich ja noch.
00:31:11: Und ja, ich habe ganz viele Fragen an Sie, falls ihr auch Fragen habt.
00:31:14: Lasst ihr uns irgendwie zukommen, dann können wir das noch einbringen in die Folge.
00:31:18: Und ja, es tut gut, das mit euch zu teilen.
00:31:23: Ich hoffe, ihr könnt auch daraus was mitnehmen.
00:31:25: Macht euch für euch stark, steht ein für eure Werte, für eure kleinen Familien.
00:31:29: Egal, ob ihr schon Eltern seid oder nicht.
00:31:34: Eure Mella. Bis zum nächsten Mal.
00:31:37: Mama Talk, der Podcast von Mamas für Mamas.
00:31:41: Eine Antenne Niedersachsen-Produktion.
Neuer Kommentar