Karriere und Kind - Darf ich das?
Shownotes
Darf ich einen Arbeitsvertrag unterschreiben, ohne zu erzählen, dass ich schwanger bin? Darf ich nach der Elternzeit wieder Vollzeit in den Job starten? Und darf ich meinen Partner bei der Kinderbetreuung mehr in die Pflicht nehmen, damit ich beruflich weiterkomme? Wenn es um das Thema Karriere geht, kommen Mamas an der Frage "Darf ich das?" nicht vorbei. Und damit das ewige Grübeln ein Ende hat, hat sich Mela Empowerment Coach Steffi Bumiller eingeladen. Steffi berät Mamas in Sachen Karriere und gibt's uns in dieser Folge die Antworten auf all die lästigen "Darf ich das?"-Fragen. Außerdem entdecken Mela und Steffi so einige Gemeinsamkeiten - Stichwort: Babyschlaf. Hört rein für ein herrlich ehrliches Gespräch zwischen zwei Mamas. Viel Spaß! :)
Mehr Infos rund um den Mama-Talk und Werbepartner (Codes, Infos, Angebote): https://linktr.ee/mama_talk_podcast
Transkript anzeigen
00:00:00: "Mamatalk", der Podcast von Mamas. Für Mamas.
00:00:08: Welcome back ihr Lieben beim Mamatalk Podcast. Das hier ist die erste Aufnahme im neuen Jahr
00:00:14: und ich freue mich mega, dass es weitergeht. Und bevor die neue Folge losgeht, möchte ich euch einmal
00:00:21: kurz bitten, einmal ganz schnell, egal wo ihr uns gerade hört, auf einen fünf Sternebutton zu
00:00:26: klicken. Bei Spotify geht das auch ganz einfach oder wenn ihr Bock habt, könnt ihr da gerne auf so
00:00:30: einen individuellen Kommentar unter der Folge verfassen. Das würde mir sehr helfen, damit dieser
00:00:36: Podcast weiter wachsen darf und es ist ja total wichtig, weil wir halt so schöne wichtige Themen
00:00:41: besprechen. Vielen Dank euch und jetzt zum heutigen Thema der Folge. Ich glaube, das ist ein Thema,
00:00:46: was wir Mamas oder wir Eltern fast alle kennen, nämlich diese Zerrissenheit zwischen Kind und
00:00:52: Karriere und einhergehend kommt da immer diese Frage auf. Also ich kannte es total, weil ich ja auch
00:00:58: erst vor kurzem wieder in den Job eingestiegen war. Darf ich das? So viele innere Konflikte,
00:01:04: wo immer diese Frage aufkommt. Darf ich mein Kind kurz das Handy in die Hand drücken, damit ich
00:01:09: kurz in Ruhe telefonieren kann, wenn man zum Beispiel im Home Office arbeitet oder darf ich überhaupt
00:01:13: nach der Elternzeit direkt wieder Vollzeit in den Beruf zurückkehren und so weiter. Dieses tolle
00:01:19: Thema bespreche ich heute mit einer Coaching namens Steffi Bumiller und sie ist vor allem dafür da,
00:01:25: uns Mamas oder Eltern dabei zu unterstützen, wie man diese inneren Konflikte etwas mehr
00:01:30: angehen kann. Und jetzt gebe ich erstmal das Wort an Steffi ab. Hallo Steffi, schön, dass du da bist
00:01:35: und stelle dich doch gerne mal selbst kurz vor. Hallo Mela, schön, dass ich da sein darf. Ja,
00:01:39: du hast schon sehr, sehr toll mich vorgestellt und ich würde gerne noch zwei Sätze dazu sagen,
00:01:44: wie ich denn dazu gekommen bin. Und zwar habe ich während der Elternzeit das Problem gehabt,
00:01:50: dass ich eben festgestellt habe, oh, ich rede den ganzen Tag nur noch über meine Kleine und habe
00:01:56: dann festgestellt, ich brauche noch irgendwas für meinen Kopf und habe eben diese Coaching-Weiterbildung
00:02:00: gemacht und habe dann festgestellt, oh, das macht mir so viel Spaß, ich möchte das nicht nur in
00:02:05: meinem Job als Business Analystin, wo ich auch noch Teilzeit arbeite, anwenden, sondern ich möchte
00:02:10: mich nebenberuflich selbstständig machen, um anderen Mamas zu helfen, eben das Leben leichter zu
00:02:14: machen. Sei es durch mein Zeitgeschichten mit, wie löse ich diese, darf ich das Situation für
00:02:20: mich, sei es durch irgendwie mehr Struktur aufzubauen, Unterstützungssystem aufzubauen, weil,
00:02:26: wenn Mamas sind, wie du so schön gesagt hast, ganz oft nicht nur Mamas, sondern es gibt noch ganz
00:02:31: viele andere tolle Facetten von uns und ich finde es einfach schade oder ich finde es immer schade,
00:02:36: wenn ich bei Mamas sehe, dass alles andere irgendwie ein bisschen untergeht. Total, danke
00:02:40: für diese schöne Einleitung. Darf ich kurz fragen, du hast einen Kind? Ich habe einen Kind, genau.
00:02:46: Die Kleine ist im Mai 2023 geboren, also jetzt ein bisschen älter als einen halb. Okay,
00:02:51: und wann bist du zurück in den Job gegangen? Ich bin tatsächlich ein Jahr in Elternzeit geblieben,
00:02:55: ich hätte zwar jederzeit sofort wieder zurückgekommen, ich hatte aber für mich dieses Gefühl,
00:03:00: dass ich dieses erste Jahr, wo sich hier ständig was verändert bei der Kleine,
00:03:03: was ich das schon irgendwie hautnah mit erleben möchte, genau. Kann ich total nachvollziehen
00:03:08: und dann haben wir ja wirklich sehr, sehr ähnliche Voraussetzungen, weil ich ja auch die 12 Monate
00:03:13: zu Hause war und dann plötzlich, nach Ende dieser Elternzeit, genau vor dieser Frage stand,
00:03:18: darf ich das? Weil plötzlich war dieses Kind, was ich mir damals in der Schwangerschaft noch
00:03:22: vorgestellt hatte, auch mit 12 Monaten, dann läuft er ja schon erst nicht, am seinem ersten Geburtstag
00:03:27: gelaufen, war also noch nicht so selbstständig, wie ich dachte und plötzlich kamen diese Gedanken,
00:03:31: ich konnte das nämlich nicht so vorhersehen, also du hörst dich da schon irgendwie noch
00:03:36: meine Ecke reflektierter an, ich bin da glaube ich so ein bisschen blauäugig, würde ich sagen,
00:03:42: reingestolpert und habe viele Annahmen getroffen, die dann in der Realität gar nicht so eingetreten
00:03:48: sind, genau wie du sagst, das erste Babyjahr. Oh mein Gott, jede Phase war anders, plötzlich hat sich
00:03:53: wieder irgendwas verändert, du dachtest okay, jetzt habe ich das rausgefunden, wie es funktioniert,
00:03:56: plötzlich war es wieder anders und dann war das da und dann noch dieses emotionale Überforderungsgefühl,
00:04:02: darf ich das überhaupt, darf ich meinen Kind zurücklassen, was hattest du da plötzlich für
00:04:06: Gedanken oder was sind auch die Gedanken der Mamas, die ins Coaching zu dir kommen? Also es hat auf
00:04:12: jeden Fall eine Ähnlichkeit, bei mir fing es tatsächlich schon vorher ein bisschen an, aber wie
00:04:16: du sagst, also man kann sich bevor man Mama will überhaupt nicht vorstellen, wie dieses Mama werden,
00:04:21: einem das Leben durcheinander würfelt und bei mir ging es schon los, als ich überlebt habe,
00:04:27: im September dann 23, also da war die kleine fünf Monate alt nicht mal, diese Coaching-Weiterbildung
00:04:33: zu machen, weil die war irgendwie jedes zweite Wochenende, Freitag, Samstag, Sonntag und ich
00:04:37: hatte halt überlegt, ja, bewirbst du dich jetzt da drauf oder nicht und ich wusste genau, es bringt
00:04:41: mich in meinem Job als Business Analystin weiter und da fing bei mir der, ich sag mal, Mindfuck
00:04:47: schon ein Stück weit an, dass ich genau losgelegt habe und mir dachte, ja mein Mann, der arbeitet ja
00:04:53: die ganze Woche, dem kann ich ja dann die Kleine nicht am Wochenende aufdrücken, mein Mann hat mich
00:04:58: am Ende quasi für verrückt erklärt, warum ich ihn denn nicht vorher gefragt habe und es hat
00:05:02: dann aber echt noch mal ein paar Wochen gedauert, bis dann in meinem Kopf auch klar war, der liebt
00:05:07: diese Zeit mit der Kleinen, ich brauche da kein schlechtes Gewissen zu haben, es ist irgendwie
00:05:12: kein aufdrücken, sondern der findet es total geil, dass er seine Zeit hat, wo er sich mit der Kleinen
00:05:18: auch mal alleine finden kann, ohne dass ich, ich sag mal, reinkwatsche, weil ich ja irgendwie mehr
00:05:23: Zeit mit ihr verbringe und dann ging es eben weiter mit dem Wiedereinstieg in meinem Teilzeitjob, also
00:05:30: ich hatte Glück, ich bin eben in einem Beraterjob unterwegs und habe einen Kunden, der mich wieder
00:05:35: haben wollte, mit dem ich schon gearbeitet habe und mit dem ich sehr, sehr offen sprechen konnte,
00:05:39: aber für mich war dann irgendwie so, naja, ich will ab Juni wieder arbeiten und dann fing die erste
00:05:44: Frage an mit Betreuung. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass die Stadt hier ein Riesenproblem
00:05:51: damit hat, uns einen Kita-Platz anzubieten, wir hatten Riesenglück, dass wir zufällig über
00:05:56: eine Tagesmutter gestolpert sind, die eben ab Juni die Kleine nehmen konnte und bei der sie sich
00:06:01: jetzt auch megawohl fühlt, die wirklich so eine Ersatzmama für sie ist, aber wenn ich hätte auf
00:06:06: die Kita warten wollen, dann hätte ich irgendwie noch ein halbes Jahr länger nicht gearbeitet.
00:06:11: Und wie war da die Entscheidungsfindung für dich? Hattest du da auch zufällig das Gefühl,
00:06:15: darf ich sie in Anführungszeichen fremd betreuen lassen? Dadurch, dass wir die Tagesmutter
00:06:20: vorher kennengelernt haben, war das für mich in dem Moment irgendwie auch mein Bedürfnis,
00:06:25: wieder was anderes zu machen größer und dadurch, dass ich von Anfang an gemerkt habe, unser Kind
00:06:31: funktioniert auch gut mit der Tagesmutter, so wie wir waren, bevor sie tatsächlich in der
00:06:35: Eingewöhnung waren, auch drei, vier mal so zum Spielen für einen Tag da und die Kleine ist
00:06:40: quasi sofort von mir weggedüstet und hat mit den anderen Kindern und mit der Tagesmutter
00:06:44: gespielt und dadurch konnte ich da schon mal ein bisschen reinschnuppern, indem ich nur dabei
00:06:49: saß und hatte dadurch dann relativ schnell ein ruhiges Gefühl und nicht dieses Ort darf ich
00:06:53: sie schon abgeben, weil ich auch für mich irgendwie dieses Gefühl hatte, gegen Ende gerade als sie
00:06:59: selbstständiger wurde, meine Konnte dann beim ersten Geburtstag schon laufen so ein bisschen,
00:07:03: dann war teilweise so nachmittags um drei, dass ich da stand und mir dachte, was mache ich
00:07:09: denn jetzt noch mit diesem Kind, wie beschäftige ich das denn jetzt noch den Rest des Tages und
00:07:14: dadurch war für mich dann klar, dass wenn sie in der Betreuung ist und mit anderen Kindern,
00:07:18: dass sie da irgendwie ganz andere Möglichkeiten hat, aber der Moment, den du gerade beschreibst,
00:07:24: der kam dann tatsächlich in der Eingewöhnung, als ich dann das erste Mal oder die ersten Male
00:07:29: dann irgendwie für eine Viertel oder eine halbe Stunde rausgegangen bin, war das schon echt ein
00:07:34: bisschen komisch. Ich hatte diese Momente vorher schon zugegebenermaßen. Wir haben seit
00:07:41: die Kleine auf der Welt ist einmal die Woche ihre Großeltern hier, aber es fühlt sich die
00:07:45: ersten Male echt so komisch an, als hätte man sein Kind vergessen und oh Gott, hoffentlich ist
00:07:49: jetzt zu Hause alles in Ordnung. Hoffentlich habe ich den genug Anleitung gegeben, wie sie alles
00:07:53: machen, hoffentlich geht es der Kleingut. Also ja, ich weiß genau, was du meinst und weißt,
00:08:00: was bei mir noch dazu kam. Wir dachten nämlich, unser Kind ist zu Hause total autonom, ein wildes
00:08:06: Kind würde ich behaupten. Das heißt, wir dachten total, jetzt wird es Zeit für die Grippe, haben
00:08:12: auch er gedacht, oh das wird, das wird ihm total gut tun. Mir ging es genauso, dass ich teilweise
00:08:16: nicht wusste, ey der Tag ist so lang, was sollen wir noch machen. Er braucht eigentlich noch mehr,
00:08:20: aber ich habe den ganzen Tag schon alles von mir gegeben und dann war es aber so, dass er auf
00:08:24: der anderen Seite auch sehr, sehr sensibel ist, aber diese Seite haben wir zu Hause immer gar nicht
00:08:28: so sehr zu sehen bekommen und dann ging es mit der Eingewöhnung los, die bei uns übrigens sage
00:08:34: und schreibe drei Monate gedauert hat, weil er da komplett ein anderes Kind war in dem Sinne und
00:08:40: das konnte ich auch wieder nicht vorhersehen und dann habe ich mich noch schlechter gefühlt. Also
00:08:44: diese ganzen Marm gilt Punkte und so weiter, ich finde es macht einfertig und ich wollte dich
00:08:50: konkret um einen Tipp fragen, was du vielleicht auch im Coaching dann sagst. Wenn diese Gedanken
00:08:55: kicken, wie kann man da bei sich bleiben? Wie kann ich da bei mir ansetzen? Weil ich konnte in dem
00:09:00: Moment ja am außen wenig ändern, ich hatte mich entschieden, ich will wieder an den Job einsteigen,
00:09:04: ich bin auch ein Mensch, ich möchte arbeiten, ich möchte andere Dinge erleben und trotzdem
00:09:08: will ich meinem Kind gerecht werden und dann fängt es ja an, dass man sich in seinem Kopf eher so eine
00:09:12: Katastrophe irgendwie aufbaut. Ich habe mich dann immer gefragt, oh Gott, schafft er das ohne stillen?
00:09:18: Er ist eigentlich so auf mich bezogen und dann plötzlich ohne Mama, die fünf Stunden am Tag oder
00:09:23: noch mehr. Wie können wir da bei uns ansetzen, dass wir uns vielleicht besser mit der Situation
00:09:29: fühlen, wenn man die im Außen gar nicht so sehr verändern kann oder möchte? Ein Gedankenspiel,
00:09:33: das ich sehr, sehr gerne mache, dass ich jetzt nicht nur auf diese Mama-Gedanken beziehe, sondern
00:09:37: dass man eigentlich irgendwie immer machen kann, ist dieses, was ist das Schlimmste, was passieren
00:09:41: kann? Also sich wirklich nochmal ganz bewusst, ich sag mal, in dieses Horrors-Szenario reinbegeben,
00:09:47: rein fühlen und wenn man dann da ist, dann im nächsten Schritt zu überlegen, ja was könnte
00:09:54: ich jetzt tun, wenn das wirklich eintritt oder bevor das eintritt, damit es gar nicht so schlimm
00:09:59: wird und ganz oft stellt man dann fest, das klang jetzt richtig schlimm, aber wenn ich die zwei,
00:10:05: drei Schritte mache, ja dann ist es ja gar nicht so schlimm. Sich wirklich zu überlegen, was ist
00:10:10: denn jetzt, wenn diese Eingewöhnung wirklich die drei Monate dauert, die du sagst, habe ich diese
00:10:16: Zeit, bin ich bereit, mir und meinem Kind diese Zeit zu geben, vielleicht auch ein Stück weit rein
00:10:21: zu überlegen, warum ist mir das, was ich gerade mache so wichtig und warum ist es auch wichtig
00:10:27: für mein Kind, dass ich das jetzt mache? Weil nur wenn es uns als Mama gut geht, haben wir ja auch
00:10:32: die Kapazität, um dann wieder gut für das Kind zu sorgen, wenn wir jetzt den ganzen Tag zu Hause
00:10:37: sind, weil wir denken, oh Gott, wir können das Kind gar nicht weggeben und dann geht es uns irgendwie
00:10:41: mega schlecht damit und wir hassen diese Zeit, dann hat das Kind ja auch im Endeffekt nichts davon.
00:10:46: Total, du hast so viele wertvolle Punkte gesagt, ich würde gerne nochmal auf meine Situation zurück
00:10:51: kommen und das Widerspiegeln, was du gesagt hast, weil so habe ich es dann tatsächlich auch versucht,
00:10:56: glaube ich, indirekt, dass ich so Reality-Checks durchgeführt habe und auch gedacht habe, so,
00:11:01: was kann den schlimmstenfalls passieren? Mein Sohn ist in der Eingewöhnung mit seinem Papa,
00:11:05: der ist auch von Tag 1 super nah an ihm dran gewesen, hatte da noch den Vorteil, dass er eben am
00:11:11: Homeoffice war, viel Zeit mit ihm verbracht hat und ich hatte trotzdem diese Gedanken, ich lasse
00:11:16: mein Kind alleine, deswegen habe ich mich hingesetzt und durchgeatmet und dachte mir so, er möchte
00:11:21: vielleicht stillen, aber dann ist Papa da und er darf lernen, mein Kind darf lernen, ohne mich zu
00:11:26: sein. Dann wollte ich dich mal fragen, wir sprechen jetzt ja über eine Situation, da ist es ein bisschen
00:11:33: privilegiert, glaube ich, auch zu sagen, wir sitzen hier in Deutschland, wir haben die bezahlte
00:11:38: Elternzeit, ich kriege auch immer mal wieder Gegenwind auf Insta, wenn ich solche Punkte anspreche,
00:11:42: weil es gibt Länder, die auch gar nicht so weit weg von uns sind, Spanien, Frankreich und so weiter,
00:11:47: da gehen die Frauen nach dem Mutterschutz direkt wieder arbeiten. Egal wie man es macht, man macht
00:11:52: es ja immer falsch als Mutter. Wie kann man sich dann da auf seine eigene Stimme verlassen,
00:11:59: in all diesen gesellschaftlichen Ansprüchen, in all diesen veralteten Meinungen? Jeder hat ja
00:12:05: irgendwie meinen Tippenrat, schlag dazu, wie bleibe ich da bei mir? Wie finde ich denn meine eigene
00:12:10: Stimme als Mama? Hast du da auch irgendwas noch für uns, was dir vielleicht auch immer wieder begegnet?
00:12:15: Sehr, sehr spannende Frage, man braucht übrigens nicht mal bis Spanien gehen, auch die Schweizer
00:12:21: Sohnland, die haben glaube ich nur drei Monate von daher, ja, es gibt sehr, sehr viele und das
00:12:26: gibt ja auch in Deutschland, Mama, die gar nicht die Wahl haben, dann jetzt irgendwie in Elternzeit
00:12:30: zu gehen, weil sie das Geld brauchen. Ja, bei sich bleiben, das ist ja nicht nur als Mama,
00:12:36: sondern als Frau immer wieder so ein Thema, was ich einfach mega gerne mache, ist mich mit einem
00:12:41: Platt Papier mit meinem Journal hinzusetzen und wirklich mir runterzuschreiben, was will ich denn
00:12:46: gerade? Mir wirklich die Zeit zu nehmen, mich mit mir zu verbinden. Abends, wenn die Kleine im Bett,
00:12:52: es ist so meine Lieblingszeit im Moment und dann nochmal zu gucken, okay, was brauche ich denn
00:12:57: jetzt auch gerade? Was ist in meiner Situation gerade wichtig und dann wirklich so weit es geht,
00:13:04: dieses Ganze von außen aus zu blenden? Unsere Welt ist da ja auch sehr, sehr gefährlich, sag ich mal,
00:13:10: gerade mit Social Media, wenn man dann ganz viel hört und sieht so und das Gefühl hat,
00:13:17: doch die Mann und Mama, die haben das alle im Griff, nur ich kriege das irgendwie nicht hin und
00:13:22: was mir auch ganz konkret immer hilft, sich auf diese Situation jetzt einzulassen und zu sagen,
00:13:28: okay, es ist jetzt so, wie es ist. Also ich kann auch da ein sehr, sehr schönes und spannendes
00:13:34: Beispiel aus meinem eigenen Leben bringen, seit die Kleine irgendwie acht Monate alt ist oder so
00:13:40: was, fragt mich gefühlt jeder, den ich treffe und schläft sie schon durch und das Gemeine ist,
00:13:47: meine Tochter hat am Anfang durch geschlafen, irgendwie zwischen dem zweiten und dem vierten,
00:13:52: fünften Monat und seither wurde es immer schlimmer gefühlt und das ist auch so eine
00:13:57: Situation, über die irgendwie gefühlt niemand redet, dann kamen halt immer diese Fragen und
00:14:03: teilweise auch von meiner eigenen Mama und wie habt ihr heute geschlafen und ich habe dann
00:14:07: tatsächlich knallhart irgendwann beschlossen, ich habe keinen Bock mehr auf diese Fragen und habe
00:14:13: dann bei den Menschen, die mir halt eben nahestehen, wo es auch wichtig ist, dass ich es verstehe,
00:14:18: gerade bei meiner Mama gesagt, hey, es ist schön, dass du immer danach fragst, aber ich habe keine
00:14:23: Lust mehr über dieses Thema zu reden, lass es bitte einfach und damit sind wir eigentlich ganz
00:14:28: gut gefahren und bin ich eigentlich ganz gut gefahren und dann ist es für mich immer wieder
00:14:33: diese Frage mit, okay, was brauchen wir als Familie jetzt gerade, wie können wir uns irgendwie
00:14:38: als Familie aufstellen, um sich dann so ein bisschen, sagt man, so ein Schutzschild aufzubauen und
00:14:43: manche Sachen von außen einfach auch abprallen zu lassen und ein Stück weit auch in dieses Meinzitz
00:14:48: zu kommen, boah, ich freue mich mega für diese Mamas, bei denen diese Tipps funktionieren, weil wir
00:14:54: haben als Mamas ja auch oft dieses Ding, dass wir gegenseitig irgendwie uns ein bisschen das
00:14:59: Leben schwer machen und uns gegenseitig bewerten, deswegen bin ich da mehr in dieses ich freue
00:15:04: mich für diese Mamas, bei denen das funktioniert, bei mir funktioniert es aber gerade nicht,
00:15:09: also was mache ich jetzt mit meiner Situation? Genau, wir haben jetzt viel darüber gesprochen,
00:15:13: wie es uns im Inneren Kreis geht, mit diesem darf ich das fragen, ich wollte dich auch noch
00:15:19: mal fragen, wie ist es denn nun, wenn man jetzt wirklich in den Job zurückkehrt, diese ganzen
00:15:24: inneren Konfliktthemen dann natürlich mitnimmt und dann steht man aber plötzlich auch noch in
00:15:27: der Welt Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Kolleginnen, die vielleicht keine kleinen Kinder haben,
00:15:32: wo sich plötzlich auch die Fragen stellen mit dem Gegenüber,
00:15:35: Zum Beispiel darf ich meinen Arbeitsvertrag unterschreiben, ohne meinem Chefchef zu erzählen, dass ich schwanger bin.
00:15:44: Darf ich in den Job zurückkehren, Vollzeit, mein Kind abgeben und dabei kein schlechtes Gewissen haben und so weiter.
00:15:50: Wie hilfst du den Frauen damit?
00:15:52: Tatsächlich darf ich das einen Arbeitsvertrag unterschreiben.
00:15:56: Kenne ich auch sehr, sehr gut aus meiner eigenen Geschichte.
00:15:59: Bei mir war es zwar nicht der Arbeitsvertrag, sondern ein neues Projekt.
00:16:02: Das anstand mit einer richtig coolen Position, auf die ich unbedingt wollte, schon seit Jahren.
00:16:08: Und in dem Moment, als diese Ausschreibung für dieses Projekt rauskam, wusste ich ganz, ganz frisch.
00:16:14: Also es war vierte, fünfte Woche, ich wusste relativ früh, dass ich schwanger bin und dass ich dann eben bald weg bin.
00:16:21: Generell bin ich bei solchen Sachen natürlich in Fan davon, irgendwie mit offenen Karten zu spielen, aber es bietet sich eben nicht immer an.
00:16:28: Und ich finde, wenn wir da eine Möglichkeit sehen, die uns wirklich weiterbringt und zu der wir auch das Gefühl haben, wir können was beitragen.
00:16:37: Was in meinem Fall eben war, ich hatte die Erfahrung für diese Position und ich wusste genau, ich kann da noch was richtig cooles mit aufbauen in der Zeit, die ich da bin.
00:16:46: Und kann es dann in andere Hände übergeben, dass es eben weiter geführt wird.
00:16:49: Ich habe genau eben diese Frage mir dann auch gestellt, auch darf ich das jetzt, aber ich kann noch mit denen jetzt auch so früh noch nicht drüber reden, dass ich schwanger bin.
00:16:57: Wenn was passiert mit dem Kind und die Frage, die mich im Hintergrund dann auch so ein bisschen angestupst hat, es wirklich zu machen, war die Überlegung.
00:17:06: Gerade bei der Schwangerschaft, es kann bei einer Schwangerschaft zu verdammt viel schief gehen.
00:17:11: Ich möchte mir nicht vorstellen, was passiert, wenn man eine Fehlgeburt hat, wie es einem dann geht.
00:17:16: Aber für mich war so ein Gedanke zu sagen, wenn jetzt irgendwas schief geht mit dieser Schwangerschaft und ich auf irgendeinem Grund dieses Kind nicht lebendig bekomme,
00:17:25: dann würde ich mich, glaube ich, tierisch ärgern, diesen Job nicht angenommen zu haben.
00:17:28: Und das war so einer der Punkte, warum ich gesagt habe, ja, ich gehe jetzt in dieses Rennen und ja, ich kann da jetzt noch was aufbauen.
00:17:36: Und irgendwann stehe ich dann zwar vor der Situation, denen sagen zu müssen, dass ich bald weg bin und dass ich schwanger bin.
00:17:43: Aber ich weiß genau, dass ich denen noch so viel Mehrwert liefern kann, dass sie sich hoffentlich trotzdem freuen, dass ich da war.
00:17:50: Und im Endeffekt, als ich es erzählt habe, dass ich schwanger bin, war das so ein lachendes und ein weines Auge bei meinen Kunden,
00:17:56: die gesagt haben, sie freuen sich total für mich, dass ich jetzt ein Kind bekomme.
00:18:00: Und sie hätten, wenn sie das Risiko nicht hätten eingehen wollen, eben einfach einen Mann einstellen müssen, was sie aber auch nicht wollen.
00:18:07: Also darf man auch von der Perspektive her sehen und je nachdem, was für ein Chef man hat, kann man vielleicht auch einfach offen darüber reden.
00:18:15: Aber ich finde, man darf das.
00:18:17: Du hast das schön erklärt und es freut mich auch mega, dass das bei dir so schön ausgegangen ist.
00:18:22: Ich hatte das auch noch mal vorab kurz nachgelesen.
00:18:25: Paragraf 15 des Mutterschutzgesetzes ist ja eh für uns wichtig, da so ein bisschen vielleicht sich einzulesen.
00:18:32: Ich finde, da kann man sich gerne über seine Rechte informieren.
00:18:35: Und da gibt es auf jeden Fall auch eine Solvorschrift.
00:18:38: Das heißt, es gibt keinen gesetzlichen Zwang, die Schwangerschaft dem Arbeitgeber bekannt zu geben.
00:18:43: Aber natürlich muss man sich überlegen, zum Beispiel meinen Job als Assistenzärztin.
00:18:47: Ich hatte genau diesen Zwiespalt.
00:18:49: Wann gebe ich es bekannt, wann nicht?
00:18:51: Darf ich das jetzt schon sagen, weil es kann ja was passieren.
00:18:55: Darf ich noch die Nachtdienste machen und wenn da was passiert, kann ich mit dem Schuldgefühl leben.
00:18:59: Das ist vielleicht aus Überanstrengungen irgendwas schiefgegangen ist.
00:19:02: Also da waren auch meine ganzen inneren Konflikte.
00:19:05: Genau, und das nur als Anregung.
00:19:07: Man muss es nicht machen, aber kann sich da auch gewisse Schutzfristen, die damit einhergehen, reinholen.
00:19:14: Je früher man das natürlich sagt, aber wie du auch sagst, die individuelle Situation ist natürlich da total ausschlaggebend für.
00:19:21: Du hattest noch eine andere Frage gestellt, die nach der Teilzeit, die finde ich auch ganz, ganz spannend,
00:19:25: mit "Darf die Kollegin das jetzt früher zu gehen?"
00:19:29: Ich habe in meinem Job gerade nicht das Problem, dass ich dann Aufgaben an andere übergeben muss.
00:19:36: Und ich finde, man darf auch definitiv in Teilzeit dann wieder einsteigen und dann einfach wieder früher gehen,
00:19:43: wenn es für einen selber so passt.
00:19:45: Und was ich festgestellt habe, was mega unterschätzt wird, ist, dass Frauen in Teilzeit ganz oft gefühlt fast so produktiv sind wie jemand, der Vollzeit arbeitet.
00:19:56: Wenn ich vergleiche zu der Zeit, in der ich in Vollzeit gearbeitet habe, was ich dann hier und da noch irgendwie gemacht habe,
00:20:02: oder dann gab es hier noch irgendwie so einen Community-Call, in den ich anderthalb Stunden Freitags reingehört habe,
00:20:08: das sind halt so Sachen, die habe ich einfach weggestrichen.
00:20:11: Und diese fünf Stunden am Tag, die ich gerade da bin, die bin ich gefühlt mega produktiv, weil ich mich halt einfach ganz anders darauf konzentriere.
00:20:22: Was ist denn jetzt gerade wichtig?
00:20:24: Was sind denn die Sachen, die ich jetzt wirklich unbedingt heute erledigen muss oder diese Woche erledigen muss?
00:20:31: Und ich finde, dass wir vor allem wir Frauen auch mit dem Mama werden, noch mal ganz anders damit umgehen,
00:20:39: Grenzen zu setzen, Prioritäten zu setzen, weil wir es einfach müssen.
00:20:43: Und das spiegelt sich so sehr in der Teilzeitbeschäftigung dann auch wieder, dass ich finde, ja, wir dürfen das auf jeden Fall.
00:20:51: Und dann eben höchstens die Frage ist, wie gehe ich jetzt damit um, wenn dann die Kollegen sich, sag mal, beschweren,
00:21:00: weil sie die Aufgaben dann fertig machen müssen und wie man mit denen in den Dialog kommen kann, zu sagen,
00:21:06: hey, so sieht die Situation eben mal aus und vielleicht auch einfach mal zu spiegeln, ich würde gerne mehr, es geht aber gerade nicht.
00:21:14: Oder auch zu sagen, nee, ich will eigentlich gerade gar nicht mehr, weil ich habe nicht ein Kind bekommen, um es jetzt ewig abzugeben.
00:21:21: Oder was auch immer da gerade die eigenen Befindlichkeiten sind,
00:21:24: weil ich bei so was ganz, ganz großer Fan davon einfach in die offene Kommunikation mit den Leuten zu gehen und auch vielleicht zu sehen,
00:21:32: wo drückt in der Schuhe auf der anderen Seite, was ist denn das Problem dahinter, warum sie so sind und reagieren, wie sie reagieren?
00:21:40: Ja, schöne Antwort darauf, weil ich finde auch, es darf sich auf jeden Fall was auch in den Köpfen der anderen Arbeitnehmer,
00:21:49: der Chefs, Chefinnen ändern und das auch gerne über eine offene Kommunikation, wie du schon sagst, ne?
00:21:54: Also es ist auch berechtigt. Ich habe auch auf der anderen Seite schon gestanden,
00:21:59: war die Vollzeitkraft, die da 80 Stunden wochen hatte, mit Wochenenddiensten, Freitag und Sonntag,
00:22:04: immer wieder, weil die anderen in dem Fall waren es auch, Mama es halt nicht so viel machen konnten und ich weiß,
00:22:10: man fühlt sich als Leidtragend, es ist super anstrengend, aber ich wusste trotzdem, die anderen dürfen auch das machen,
00:22:16: die sind anderen Lebensstil gerade wählen, diese andere Lebensphase gerade gehen, genau.
00:22:20: Und wir waren da in dem Team auch sehr offen in dem Umgang, dem Chef hat trotzdem nicht gefallen,
00:22:25: aber da muss man halt auch mal andere Arbeitsstrukturen schaffen, als sich dann immer nur bei den Frauen irgendwie zu beschweren.
00:22:31: Und wie ist es auf der anderen Seite? Jetzt haben wir darüber gesprochen, wir sind Teilzeitmamas,
00:22:35: du bist auch nebenberuflich selbstständig, also kommst wahrscheinlich auch doch auf mehr Stunden als nur Teilzeitmama
00:22:40: und wir sind sowieso Mamas, das bedeutet auch, wir sind eigentlich 24/7 immer am Kind und so weiter,
00:22:45: wenn es nicht in Persona ist, dann in Gedanken, das vergisst man ja auch häufig mal, wie viel Mental Load da auch mit einher geht.
00:22:52: Aber wenn jetzt jemand sagt, ja, Teilzeit schön und gut, aber ich bin richtig Karrierefrau,
00:22:58: war ich schon immer und trotzdem wollte ich meinen Kinderwunsch nicht beiseite schieben,
00:23:02: darf ich das dann auch gleichzeitig sein, Chefin und Mama, was denkst du darüber?
00:23:07: Auch da, es ist ein ganz klares Ja, wie du schon so schön gesagt hast, es gibt irgendwie die Berechtigung für alle Varianten
00:23:14: und alle Lebensmodelle, die man da haben will und ich habe da letztens so eine schöne Geschichte gehört in dem Interview,
00:23:21: wo dann eben eine Mama tatsächlich das gemacht hat, dass sie einen Job in Düsseldorf angenommen hat,
00:23:26: obwohl sie in Hamburg wohnt und die typische Reaktion von außen war, ja wie machst du das denn mit deinem Kind?
00:23:32: Und die hat ganz schön, wie ich fand, geantwortet mit "ja, das Kind hat ja auch einen Papa und ich bin dann am Wochenende für das Kind da".
00:23:39: Also auch da finde ich ein ganz klares Ja, also man darf dann eben auch die Strukturen finden, die für einen dann funktionieren.
00:23:48: Man darf sich an der Stelle auch überlegen, was ist das, was ich möchte.
00:23:52: Man darf sich auch die Frage stellen, wie gehe ich damit um, wenn ich irgendwann an den Punkt komme,
00:23:57: dass ich es bereue, diese Zeit nicht mit dem Kind gehabt zu haben, aber genauso gut darf man als Teilzeitmama quasi sich überlegen,
00:24:05: wie gehe ich damit um, wenn ich irgendwann bereue, nicht mehr Karriere gemacht zu haben.
00:24:09: Also da gibt es irgendwie gefühlt nie in richtig und wie du auch vorhin schon gesagt hast,
00:24:13: man kann es sowieso gefühlt immer noch falsch machen für die anderen.
00:24:17: Ich würde hier gerne auf eine andere Folge verweisen, weil genau zu dem Thema hatten wir schon mal aufgenommen mit Tanja Herkert,
00:24:23: die ist die Gründerin von Bob Family, und hört da gerne rein, sie ist nämlich eine krasse Karrierefrau
00:24:28: und ist sofort nach dem Mutterschutz wieder eingestiegen, teilweise mit Baby im Büro.
00:24:32: Und da hat es halt auch bestimmte Veränderungen im Betrieb benötigt, dass das möglich war und es gibt die Wege,
00:24:39: dass wir das realisieren können. Und wie du auch so schön sagst, ich finde ganz oft findet das dann auch in unseren Köpfen statt,
00:24:46: dass wir da erstmal etwas verändern dürfen, um uns das im Außen erlauben zu dürfen.
00:24:51: Wie du sagst, es gibt einen Papa, die Papas machen das immer so.
00:24:54: Klar, wir sind in dem Sinne vielleicht etwas näher dran, weil wir das Kind ausgetragen haben, geboren haben, gestillt haben.
00:25:00: Verstehe ich alles und habe ich genauso durchlaufen diese Punkte.
00:25:04: Und trotzdem ist der Vater da und darf dann auch die anderen Aufgaben übernehmen, die wir dann irgendwann abgeben dürfen,
00:25:11: wenn wir das alles so wollen und mit unseren Glaubenssätzen etc. vereinen können.
00:25:15: Ja, ganz ganz wichtig tatsächlich auch dieses Loslassen können.
00:25:20: Weil ganz oft stelle ich auch fest, die Väter würden gerne mehr machen und würden gerne mehr unterstützen.
00:25:26: Und mir Mama tendieren ganz oft dazu, die Sachen an uns zu reißen und die Sachen müssen genauso erledigt sein, wie wir sie im Kopf haben.
00:25:33: Und dieses einfach mal loslassen können, wie ich ja auch am Anfang beschrieben habe, sozusagen, hey,
00:25:38: vielleicht haben die gerade eine geile Zeit zusammen und ich musste jetzt gar kein schlechtes Gewissen haben.
00:25:43: Das ist einfach so insgesamt ein Riesenpunkt.
00:25:46: Ich würde gerne noch ein Buchtipp hier lassen, weil mich das momentan so bewegt.
00:25:50: Und zwar das Nacheinanderprinzip von Eva Corino.
00:25:53: Ich weiß nicht, ob du da schon mal von gehört hattest. Es hat mir eine Freundin empfohlen.
00:25:57: Weil ich ganz ganz wichtig finde, hier am Ende noch mal zu sagen, wie wichtig es ist, dass wir auf unsere Kräfte schauen.
00:26:03: Weil wir haben das jetzt hier alles so beleuchtet. Ja, Teilzeit Mama da, Job da, zu Hause trotzdem noch das leisten.
00:26:10: Das klingt ja gerade alles so einfach, aber ich würde behaupten, wir haben uns mit diesem Thema schon sehr beschäftigt.
00:26:16: Und ich bin da auch durch Tade gegangen, wo ich geweint habe, wo mir alles zu viel wurde.
00:26:22: Bei mir im Jobs und hier auch die 24-Stunden-Dienste in Teil davon.
00:26:25: Und das sind alles Punkte. Bitte, bitte schaut auf euch.
00:26:28: Und ich finde, dass es in unserer heutigen Gesellschaft eine gewisse Lüge der Vereinbarkeit gibt.
00:26:35: In diesem Buch wird das ganz schön beschrieben. Ja, man kann alles auf einmal haben.
00:26:40: Karriere, Kind, Partnerin sein, Sportlich sein, sich gesund ernähren.
00:26:45: Aber wenn ich das schon alles aufzähle, wird es bei mir ganz eng in der Brust, weil ich diesen Druck spüre, dem allen gleichzeitig gerecht zu werden.
00:26:52: Und das entlarvt diese Autorinnen in dem Buch ganz schön mit ganz vielen Studien und persönlichen Geschichten.
00:26:58: Und bitte schaut da auf euch, was wirklich in euer Lebenskonzept passt.
00:27:03: Und dieses "Nacheinanderprinzip" plädiert dafür, ja, wir können das alles haben, aber nicht gleichzeitig.
00:27:08: Weil gleichzeitig bedeutet Burnout, Depression etc. bei vielen, wenn man sich damit nicht richtig beschäftigt und seine Grenzen nicht kennt.
00:27:15: Und nicht die Unterstützung hat, was wir heute alle schon besprochen haben von Großeltern, Partner und Co.
00:27:20: Und dann sich vielleicht doch eher für das "Nacheinanderprinzip" entscheidet.
00:27:24: Jetzt mache ich ein bisschen mehr Kind, dann ein bisschen mehr Karriere oder andersrum.
00:27:27: Es ist alles möglich. Haben wir jetzt ja verschiedene Punkte besprochen und auf jeden Fall ein großes Kette "Ja, ich darf das".
00:27:36: Egal welches Konzept ich wähle oder Steffi, das stimmt mir wahrscheinlich zu.
00:27:40: Definitiv. Und "Ja, ich darf mir auch Unterstützung holen" und "Ja, ich darf auch Unterstützung einfordern, wenn ich feststelle, dass mir diese Rollen gerade zu viel sind".
00:27:50: Ich darf gucken, wo ich irgendwie vielleicht auch eine Möglichkeit habe, Großeltern, Freunde, wen auch immer mit einzubeziehen, den Partner in die Verantwortung zu nehmen.
00:28:00: Weil da finde ich den Spruch, den mein Mann sagt, immer so schön. Es ist auch 50 Prozent "Mein Kind".
00:28:07: Ja, genau. Richtig schöner Satz. Okay, wir sind jetzt schon am Ende angekommen.
00:28:12: Eigentlich wollte ich mit dir heute auch noch ein sehr persönliches Thema besprechen.
00:28:15: Ich denke mal, dass ich das in einer anderen Folge noch besprechen werde.
00:28:19: Vielleicht kann ich es schon mal ein bisschen anteasern.
00:28:22: Darf ich in der Probezeit meinem "kulerischen Chef" die Meinung sagen?
00:28:28: Bei mir in dem Falle ist es ein klares Nein, weil ich gekündigt wurde.
00:28:33: Leider, was wäre deine Meinung dazu? Als Mama, sich gegen Führungsposition auflehnen darf ich das, wenn ich schlecht behandeln werde?
00:28:43: Na ja, in deinem Fall war es dann wohl doch ein klares Ja, du darfst das. Du wusst aber unter Umständen mit den Konsequenzen leben.
00:28:50: Meine persönliche Meinung wäre tatsächlich auch ein Ja darf man.
00:28:54: Man muss sich halt im Hinterkopf behalten, was dann passieren kann, aber bevor man sich irgendwie schlecht behandeln lässt
00:29:01: und damit einfach wieder mega viel Energie auf der Strecke bleibt, finde ich die Konsequenz zu sagen, hey, das funktioniert so nicht.
00:29:11: Und dann in Zweifel so hart es sein mag, diese Kündigung hinzunehmen und dann zu gucken, wie mache ich jetzt weiter oder wo finde ich was, was besser passt.
00:29:20: Was natürlich auch erstmal Kraft kostet, aber langfristig irgendwie, ich sag mal nachhaltiger ist, als dann irgendwie zu schweigen.
00:29:30: Und ich glaube, ich bin da aber auch generell der Typ, der sowas nicht ständig runterschlucken kann oder könnte.
00:29:36: Danke, ich nämlich auch. Das tut voll gut, das grad zu hören, weil genau so ging es mir auch.
00:29:40: Ich habe jetzt im Nachhinein das alles verdacht und egal wie ich es drehe und wende, ich bin froh, dass ich es angesprochen habe, ich habe es höflich gemacht und trotzdem ist das passiert.
00:29:50: Und ich nehme das auf jeden Fall mit, weil du hast recht.
00:29:53: Das haben wir so viele gesagt, du wirst aber wahrscheinlich auf lange Sicht nicht glücklich geworden, wenn dieses Umfeld, diesen cholerischen Chef duldet und du aber nicht die Person bist.
00:30:03: Wir sollten alle nicht die Person sein, die sowas schlucken müssen.
00:30:05: Genau, aber hier deswegen ein kleiner Vorausblick auf weitere Folgen.
00:30:09: Ich werde das auf jeden Fall nochmal thematisieren und würde mich jetzt aber für heute erstmal bei dir ganz doll bedanken, liebe Steffi.
00:30:17: Das sind so viele schöne Tipps mitgegeben und ja, danke, dass du heute einen Teil von Mammatrock Podcast warst.
00:30:24: Danke, dass ich ein Teil dafür sein durfte. Danke für deinen tollen Fragen und das wundervolle Gespräch.
00:30:29: Danke schön.
00:30:31: So und am Ende habe ich nochmal eine richtig coole weitere Podcast-Empfehlung für euch.
00:30:35: Dieser Podcast heißt "Hunde Runde Podcast" von meiner lieben Podcast-Kollegen Mareike.
00:30:40: Und in der aktuellen Folge geht es darum, wie man gut Kind und Hund miteinander vereinbart.
00:30:47: Weil ich weiß nicht, ob ihr es wusstet, Felix und ich sind ja auch Hundeeltern und ich könnte die Folge gerade auch ganz gut gebrauchen.
00:30:53: Weil da gibt es ja immer so ein paar Dinge wie dürfen Hund und Kind sich im selben Raum aufhalten.
00:30:59: Kinderwagen und Hund ist auch immer ein Thema. Hört ihr gerne mal rein. Viel Spaß dabei.
00:31:03: Mammatalk, der Podcast von Mammas für Mammas. Eine Antenne Niedersachsen-Produktion.
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