Kinder spielend fördern: Spielzeug-Test mit Prof. Gert Westermann

Shownotes

Vielen Dank an die Firma Ravensburger, den Sponsor dieser Episode. Sie hat uns den Kontakt zu Entwicklungsforscher Prof. Gert Westermann vermittelt.

Welches Spielzeug ist denn jetzt das Richtige für mein Kind? Bedeutet Plastik gleich schlecht? Und kann es auch sein, dass mein Kind "falsch spielt"? Solche Fragen beschäftigen Eltern immer wieder. Und die Antworten auf diese Fragen bekommt ihr in dieser etwas anderen Folge. Mela hat nämlich ein großes Paket mit Spielzeug von Ravensburger zugeschickt bekommen. Los geht's also erstmal mit einem Unboxing. Dann beantwortet Entwicklungsforscher Prof. Gert Westermann alle gängigen Fragen, die bei Eltern in Bezug auf Spielzeug so aufkommen. Zum Beispiel: Was ist eigentlich multimodales Lernen und welche Vorteile hat es für die Kleinen? Oder: Welche Arten der Neugier gibt's und wie fördert man die am besten? Nach dem Unboxing hieß es für Mela und ihren ein Jahr alten Babyboy: Spielen, spielen, spielen. Die beiden haben das Ravensburger-Spielzeug aus der neuen Baby- und Kleinkindreihe "Play+" nämlich ausgiebig getestet. Und auch für Melas Freundin Ann-Kathrin und ihr sechs Monate altes Baby war was dabei. Was Mela und Ann-Kathrin beim Spielzeug-Test aufgefallen ist, besprechen die beiden auch hier in der Folge. Natürlich sind dabei wieder ein paar neue Fragen aufgekommen. Zum Beispiel: Wieviel Spielzeug brauchen kleine Kinder eigentlich, um sich optimal zu entwickeln? Und Prof. Gert Westermann hat auch darauf die Antworten parat. Die gibt’s dann am Ende der Folge. Also, hört rein in diese abwechslungsreiche Folge, ladet euch mit Wissen auf und sammelt vielleicht auch ein paar Geschenk-Ideen für Weihnachten.

Diese Ravensburger-Spielzeuge haben wir getestet: Nashorn: https://bit.ly/3YSd7H6 Chamäleon: https://bit.ly/40Q8zn4 Soundbücher: https://bit.ly/48YxY04 flip&pop Beißbücher: https://bit.ly/3Z5GIOA Stapelpuzzle Vogelnest: https://bit.ly/40IlMhP

Mehr Infos rund um den Mama-Talk und Werbepartner (Codes, Infos, Angebote): https://linktr.ee/mama_talk_podcast

Transkript anzeigen

00:00:00: # Mama Talk, der Podcast von Mamas, für Mamas.

00:00:06: Hallo ihr Lieben, hier spricht Mella.

00:00:10: Und natürlich habe ich heute wieder eine Gästin für euch,

00:00:13: die liebe Melina, Melina Ull.

00:00:15: Sie ist Mentorin für die Weiblichkeit von Mamas.

00:00:18: Und wir sprechen heute darüber,

00:00:20: wie wir die Zyklusphasen für uns nutzen können.

00:00:23: Ich muss sagen, ich bin da gerade ein bisschen auf dem Kriegsfuß

00:00:27: mit meiner Liebenperiode, die so nach drei Monaten nach Geburt

00:00:30: sich wieder eingeschlichen hat.

00:00:32: Aber Melina belehrt mich da eines Besseren.

00:00:34: Wir haben ganz viele praktische Beispiele aus dem Alltag.

00:00:37: Wann und warum wir uns mal unbedingt eine Pause gönnen sollten.

00:00:41: Hört einfach gerne rein für ganz viele persönliche Details

00:00:44: und einfach ein schönes Gespräch unter Mamas.

00:00:46: Ganz viel Spaß dabei.

00:00:48: Hallo ihr Lieben, Mamas da draußen, hier spricht Mella.

00:00:52: Willkommen beim Mama Talk Podcast.

00:00:54: Und ich freue mich sehr.

00:00:55: Ich sitze hier gerade online mit der liebe Melina.

00:00:57: Wir hatten schon ein kleines, schönes Vorgespräch.

00:01:00: Und ich bin jetzt schon irgendwie ganz beseelt.

00:01:02: Hab das Gefühl, ich brauche das gerade.

00:01:04: So ein Gespräch unter Frauen.

00:01:06: Wir werden das Thema Zyklus und Weiblichkeit besprechen.

00:01:09: Aber ich will gar nicht zu viel vorwegnemen.

00:01:11: Liebe Melina, ich richte schon mal das Wort an dich.

00:01:13: Schön, dass du heute da bist.

00:01:15: Und stelle dich doch gerne mal vor.

00:01:17: Hallo, ja, vielen Dank, dass ich da sein darf.

00:01:19: Und dass wir diesen Raum hier teilen.

00:01:21: Auch für mich war das Vorgespräch so gerade so ein ...

00:01:24: Ich bin schon auf den Austausch.

00:01:26: Ich begleite ja auch Frauen, die auch Mama sind.

00:01:29: So sage ich es auch immer ganz gerne.

00:01:31: In ihre Weiblichkeit zurück.

00:01:33: Weil ich einfach merke, dass in unserer Gesellschaft

00:01:35: ganz, ganz wenig Raum dafür ist.

00:01:38: Und dass es uns Frauen aber das Leben auch so schwer macht.

00:01:43: Wenn wir in diesem Funktionsmodus hängen

00:01:45: und selbst erleben durfte, wie sich das auf die Partnerschaft

00:01:48: und die Familie auswirkt.

00:01:50: Und deswegen ist das meine Mission geworden.

00:01:52: Die Mama ist da wieder hinzubekleiden

00:01:54: und in ihr eigenes Familienglück,

00:01:56: das ganz fern ob sein kann von allem,

00:01:58: was die Gesellschaft uns so mitgibt.

00:02:00: So schön.

00:02:02: Was resoniert direkt auf so vielen Ebenen mit mir.

00:02:04: Weil ich komme gerade aus meinem stressigen Alltag

00:02:07: aus der Klinik.

00:02:09: Ich habe momentan auch so da ein paar Kämpfe auszuführen.

00:02:12: Momentan, ich muss überlegen, in welcher Zyklusphase bin ich.

00:02:15: Passt das dazu, kannst du mir direkt beantworten.

00:02:18: Ich hatte erst meine Tage.

00:02:20: Ich bin in der ersten Zyklus-Heft.

00:02:22: Ich würde sagen, ja, da habe ich die Kraft, um zu kämpfen, oder?

00:02:25: Genau, du hast die gesteigerte Energie jetzt gerade.

00:02:29: Ja, perfekt.

00:02:31: Weil ich habe das Gefühl, ich brauche sie auch.

00:02:33: Es wird immer überall gedroppt.

00:02:35: Die Geburtenrate geht runter.

00:02:37: Wir haben keine Kinder, wir haben keine Fachkräfte.

00:02:40: Aber in der Realität, wenn ich da jetzt gerade

00:02:43: mit 14 Monaten altem Baby trotzdem arbeiten gehe,

00:02:47: was echt nicht leicht ist,

00:02:49: dann werde ich das wahrscheinlich.

00:02:51: Und trotzdem stehe ich da am 7. auf der Matte

00:02:54: und werde so von der Seite angepübelt,

00:02:56: ja, man macht du jetzt endlich mal 24-Stunden-Dienste.

00:02:59: Ich habe schon immer das Gefühl, ich muss mich verteidigen.

00:03:02: Und bin da ja auch schon ein bisschen vorbereitet,

00:03:05: kenne die Grundlage und habe dann nur Mutterschutz gesetzt

00:03:08: und Mutterschutzrichtlinie erwähnt.

00:03:10: Mittlerweile gibt es ja sowas zum Glück.

00:03:12: Aber trotzdem habe ich das Gefühl, man muss sich so sehr verteidigen,

00:03:15: man muss diesen Raum für sich einnehmen.

00:03:17: Das ist auch so ein bisschen, muss ich sagen, wieder meiner Natur.

00:03:20: Weil ich ja auch trotzdem noch zu der Generation gehöre,

00:03:23: die so gutes Mädchenmäßig aufgezogen wurde.

00:03:26: Gerade mein Opa hat mir ganz doll das mitgegeben,

00:03:29: dieses "Ach, du bist die große, du bist die vernünftige,

00:03:32: steck doch mal zurück, ja, lach doch mal", weißt du?

00:03:35: Also ich glaube, wir sind schon mittendrin hier im Thema.

00:03:38: Ja, wir sind schon mittendrin.

00:03:40: Es hat für mich auch gerade so resoniert.

00:03:42: Also ich war jetzt auch nicht als Ärztin unterwegs,

00:03:46: aber ich glaube, das ist tatsächlich überall in unserer Gesellschaft so,

00:03:49: dass halt immer diese statische Leistung von uns erwartet wird.

00:03:54: Und unsere Gesellschaft ist so krass von dieser männlichen Dynamik,

00:03:58: von den Männern einfach geprägt,

00:04:00: dass da ganz, ganz wenig Raum für uns ist.

00:04:02: Und vielleicht um kurz das Thema Zyklus da auch schon mal mit rein zu packen.

00:04:06: Ein Mann hat ein Zyklus von circa 24 Stunden.

00:04:09: Der startet morgens mit viel Testosteron.

00:04:11: Das baut sich langsam ab, wenn er abends ins Bett geht.

00:04:14: Und am nächsten Tag, wapp, ist er wieder da.

00:04:16: Bei uns Frauen ist das eben nicht so.

00:04:18: Wir haben unsere Zyklusphasen, unser Zyklus dauert zwischen 28 und 31 Tagen.

00:04:23: Und das ist eine ganz andere Voraussetzung.

00:04:26: Aber wir werden da so reingekwetscht in dieses Statische jeden Tag,

00:04:30: am besten wie bei dir 24 Stunden oder ansonsten immer von 7 bis 16, 7 bis 15 Uhr,

00:04:37: immer alles gleich leisten und performen.

00:04:40: Und das sind wir halt nicht.

00:04:42: Das war auch ganz, ganz lange was, was mir so schwer gefallen ist.

00:04:47: Das für mich anzunehmen, dass ich so nicht bin.

00:04:50: Ja.

00:04:51: Und ich habe auch das Gefühl, ich trau es mich gerade,

00:04:55: weil ich endlich durch meinen Sohn diese Power habe,

00:04:59: hey, ich mach das nicht mehr nur noch für mich.

00:05:01: Für mich war es mir anscheinend nicht wert genug.

00:05:03: Total traurig, aber so war es leider.

00:05:06: Und mein Kind gibt mir gerade dieses innere Feuer,

00:05:09: endlich umzusetzen, einerseits weil ich ihm ein Vorbild sein will,

00:05:12: weil ich aber auch denke, ich möchte endlich,

00:05:14: dass für diese Frauen, für uns Frauen, was passiert.

00:05:17: Und gerade Klinik ist halt so ein altes, hierarchisches System,

00:05:21: wo ich das gerade jeden Tag wieder selbst zu spüren bekomme, ne?

00:05:24: Und dabei muss ich sagen, mein Zyklus nach der Geburt jetzt,

00:05:28: ist so viel krasser als vorher.

00:05:30: Darunter leide ich sogar auch noch.

00:05:32: Also ich bin immer noch in dieser Umstellungsphase.

00:05:34: Ich weiß nicht, wie es dir ging.

00:05:36: Ich bin da richtig, wir haben noch gar nicht drüber gesprochen,

00:05:38: aber ich habe schon weh im Hintergrund gehört.

00:05:40: Das war tatsächlich mein Kater.

00:05:42: Aber das war der Kater, okay.

00:05:44: Aber der ist auch noch so wie ein Kind,

00:05:46: wenn er Aufmerksamkeit möchte.

00:05:48: Aber meine Tochter ist 3, genau, die ist 3 Jahre alt geworden.

00:05:51: Ah ja, okay, ein Kind, alles klar.

00:05:54: Eine Tochter, genau.

00:05:55: Ich weiß gar nicht genau, wie die Prozentlage,

00:05:57: der ist ja auf jeden Fall zu den Glücklichen gehört,

00:05:59: die schon nach 3 Monaten nach der Geburt wieder ihre Regel hatten,

00:06:02: obwohl ich Vollzeit stille und ja nur sagen kann,

00:06:05: ich hätte mich gefreut,

00:06:07: hätte die noch ein bisschen auf sich warten lassen,

00:06:10: weil es ist alles härter als vorher.

00:06:13: Stärkere Blutung, Stimmung, Schwankung, extrem.

00:06:17: Ich habe total mit Schlaflosigkeit zu kämpfen.

00:06:20: Ich weiß nicht, ob du das so bestätigen kannst,

00:06:22: ob das bei vielen Frauen der Fall ist.

00:06:24: Ich kann es von der medizinischen Seite her bestätigen.

00:06:27: Aber dazu kann ich später noch was sagen.

00:06:29: Mich würde erst mal so deine Einschätzung

00:06:31: auch so ein bisschen von der spirituellen Sicht enthalten.

00:06:34: Was bist du für Erfahrungen da gesammelt hast?

00:06:37: Ja, das Ding ist halt, dass wir auch durch das Mama sein,

00:06:40: und das ist ja eigentlich das Schöne daran,

00:06:43: wenn wir es für uns nutzen,

00:06:45: nochmal in eine viel tieferere Verbindung zu uns kommen können.

00:06:48: Und auch unser Körper nochmal auf eine ganz andere Weise

00:06:52: sich meldet und uns Signale schenken oder schicken kann.

00:06:57: Und diese Zyklusphasen sind natürlich Signale,

00:07:00: die unser Körper uns sendet

00:07:02: und gerade so die Lutealfase, also so vor der Periode,

00:07:06: wird als viel intensiver wahrgenommen vorher,

00:07:09: als vor der Geburt oder vor der Schwangerschaft.

00:07:12: Weil eben unser Körper sich viel mehr meldet,

00:07:15: weil unser Körper aber auch Themen viel präsenter jetzt hat,

00:07:20: wie zum Beispiel bei dir jetzt mit der Arbeit.

00:07:23: Das ist jetzt ein Thema, das ist dir jetzt viel präsenter

00:07:26: als vor deiner Schwangerschaft.

00:07:28: Und du hast auch viel mehr Emotionen jetzt da reingepackt,

00:07:31: weil es jetzt nicht mehr nur um dich geht, sondern um dein Kind.

00:07:34: Ja, und das macht natürlich auch was mit deinem Innern,

00:07:36: das macht was mit deiner Seele

00:07:38: und deine Seele kommuniziert über dein Körper mit dir.

00:07:41: Das heißt, dein Körper sagt immer so lauter,

00:07:43: so und jetzt in dieser Phase, mach mal bitte langsam.

00:07:46: Also da ist ja einfach mehr Power eigentlich auch jetzt

00:07:51: hinter deinem Körper oder hinter den Körpern von den Frauen,

00:07:54: die das einfach intensiver erleben.

00:07:56: Richtig schön, ich komme gar nicht aus dem Nicken mehr raus.

00:07:59: Ich bin jetzt halt nur so.

00:08:01: Ich fühle mich.

00:08:03: Ich finde es erstmal so schön, dass du das so ganzheitlich betrachtest.

00:08:07: Also deswegen habe ich auch so lange gehadert

00:08:09: mit diesem schulmedizinischen Ärztinnensein,

00:08:12: weil dort ja immer oder meistens nur dieses Symptom angeguckt wird.

00:08:16: Aber vergessen wird, dass wir halt ein System sind.

00:08:19: Wir können es nennen, wie wir wollen,

00:08:21: verschiedene Kulturen haben unterschiedliche Namen für Dinge,

00:08:23: wie Seele, Geist, Energien, wie auch immer, Aura,

00:08:27: was weiß ich, was es da alles gibt.

00:08:29: Aber es gibt auf jeden Fall eine Message hinter den Symptomen,

00:08:33: wie du schon gesagt hast.

00:08:35: Und ich versuche auch hinzuhören, aber ich habe keine Zeit.

00:08:39: Ich finde keine Zeit dafür.

00:08:41: Ich denke mir so, wer hat sich das alles ausgedacht?

00:08:44: Holy Shit.

00:08:45: Jetzt als Mama im Beruf ist ja nicht nur bei mir so,

00:08:48: dass ich die Einzige bin, die ganz früh raus muss

00:08:50: und ich arbeite ja Teilzeit.

00:08:52: Thank God.

00:08:53: Weil ich habe letztens auch wieder ein Really gesehen,

00:08:55: finde ich auch so.

00:08:57: Ironisch von der Natur, dass Frauen eigentlich einen viel höheren

00:09:00: Schlafbedarf als Männer haben, eher so 8 bis 10 Stunden.

00:09:03: Und Männer so, ja, die sind auch mit 6 bis 7 zufrieden,

00:09:06: wo ich mir denke, ja, und wer hat sich dann stillen ausgedacht?

00:09:10: Ja, ja.

00:09:11: Wo der Schlafband mit vorprogrammiert ist.

00:09:13: Ja, das stimmt.

00:09:14: Und gleichzeitig schaffe ich es langsam, sanfter mit mir zu werden,

00:09:17: weil ich merke, es bringt nicht, dass ich noch mich mehr hoch pusche.

00:09:21: Es wird schlimmer dadurch.

00:09:23: Ich bin noch mehr in dieses, du musst, du musst, du musst,

00:09:26: du musst funktionieren, du musst das ableisten.

00:09:28: Was könnten die anderen denken?

00:09:30: Du bist die Teilzeit, Mama.

00:09:31: Du musst jetzt hier besonders gut alles machen.

00:09:33: Nein, muss ich nicht.

00:09:37: Ja, aber du hast gerade gesagt, und da kam bei mir direkt so was.

00:09:42: Du hast gesagt, wer hat sich das ausgedacht?

00:09:44: Warum muss das jetzt alles so sein?

00:09:46: Das Ding ist doch viel eher, wer hat sich denn ausgedacht,

00:09:48: dass wir eben nicht diese Ruhe haben dürfen,

00:09:51: nicht mehr schlafen dürfen, sondern funktionieren müssen,

00:09:54: dass wir immer da sein müssen.

00:09:56: Und das ist halt das Ding, da merkt man einfach,

00:09:58: wo unsere Gesellschaft herkommt.

00:09:59: Ja.

00:10:00: Und wir haben diese ganzen Prozesse und wie es alles sein soll,

00:10:04: als Gesellschaft, als Frauen, so sehr verinheitlich,

00:10:08: dass wir das gar nicht hinterfragen.

00:10:10: Wir hinterfragen uns, wieso funktioniere ich jetzt nicht so?

00:10:13: Wenn du sagst, du hast keine Zeit,

00:10:15: das kann ich so gut verstehen, vor allem,

00:10:17: wenn die Kinder noch so klein sind, dann hat man ja auch

00:10:19: teilweise nicht mal Zeit zum Durchatmen.

00:10:21: Also so war es mit meiner Tochter, die war immer superpräsent,

00:10:25: super aktiv.

00:10:27: Und dann halt auf sich zu hören, das ist auch wirklich schwer.

00:10:31: Genau.

00:10:32: Und wie ich schon am Anfang meinte, ich merke es auch langsam,

00:10:36: dass diese Wut, die ja bei mir da ist,

00:10:38: nicht mehr so sehr gegen mich selbst geht,

00:10:40: von wegen du musst funktionieren,

00:10:42: sondern langsam dieser gesunde Wandel ja stattfindet,

00:10:44: ging es außen, wo ich sage, ne, Mutterschutzgesetz,

00:10:47: ich mache jetzt hier keine 24-Stunden-Dienste.

00:10:50: Es fällt mir so schwer, also auch, ich habe ja meinen Instagram-Kanal

00:10:53: und da trete ich immer sehr bestimmend auf.

00:10:56: Und klar, ich habe hier den Podcast und so weiter,

00:10:59: aber es fällt mir auch so schwer, wenn da die Chefärzte stehen,

00:11:03: die immer noch die ganz alte Schule sind,

00:11:05: und ich dann da meine Stimme als die Jüngste im Team erhebe,

00:11:08: so oder die Neuste im Team, ne.

00:11:10: Ich tue es für mich und für eine neue Generation von Frauen.

00:11:14: Und ganz ehrlich, das Patriarchat braucht uns, die Weiblichkeiten,

00:11:17: auch die Männer brauchen sie,

00:11:19: denn wir haben ja alle in uns das weibliche und männliche Prinzip

00:11:23: und auch die Männer leiden darunter,

00:11:25: dass es dort halt nicht vertreten ist, wie es sein dürfte und sollte, ne.

00:11:29: Ja, gerade die männliche und die weibliche Energie,

00:11:33: das sind ja, wie du gerade schon gesagt hast,

00:11:35: Dynamiken, die in allen von uns in jedem Lebewesen eigentlich da sind,

00:11:38: vielleicht um da nochmal kurz drauf dann einzugehen.

00:11:41: Die männliche Energie ist ja dieser Energiestrom in uns,

00:11:44: der uns machen lässt, der uns vorangehen lässt,

00:11:47: der uns motiviert sein lässt, der uns aber auch so hart sein lässt.

00:11:51: Also auch das brauchen wir Frauen natürlich, um voranzugehen,

00:11:54: um Dinge umzusetzen.

00:11:56: Und das ist auch in uns vorhanden.

00:11:58: Dabei ist aber auch die weibliche Energie bei uns Frauen

00:12:01: und ich bin der Meinung, als Mama hat man da noch mehr Zugang zu vorhanden,

00:12:07: nämlich diese Zartei, dieses Empfangen, dieses Fließenlassen,

00:12:11: Sensibilität, andere wirklich zu fühlen, dieses Gefühl der Gemeinschaft.

00:12:17: Die ist sowohl bei Männern als auch bei Frauen vorhanden.

00:12:20: Gerade in der alten Schule gibt es bei Männern eigentlich

00:12:25: dieses weibliche Prinzip gar nicht, da wird gar kein Raum für die weibliche Energie eingeräumt.

00:12:29: Und das, und das finde ich so spannend, löst ja bei uns Frauen,

00:12:33: auch bei dir jetzt vielleicht Männer, die ja eigentlich weiß,

00:12:36: dass beides aus, dass wir selbst Probleme haben, unsere Energien in Balance zu halten.

00:12:41: Wenn wir dann jemanden da stehen haben, dann passiert es mir

00:12:44: und passiert auch vorher in meinem Job ganz oft, dass ich gedacht habe,

00:12:47: okay, ich muss auch so sein, ich muss auch hart sein, ich muss, ne?

00:12:50: Und man schiebt so diesen Teil von sich weg, der eigentlich uns so viel gibt.

00:12:54: Du sprichst mir aus der Seele.

00:12:56: Sehr schön.

00:12:58: Und was glaubst du denn, wie können wir denn als Frauen

00:13:01: unsere Zyklusphasen wirklich für uns nutzen?

00:13:03: Also du kannst es gerne auch nochmal echt von Grund auf erklären,

00:13:07: welche Phasen gibt es?

00:13:09: Genau, lasst uns doch einfach mal mit der Menstruationsphase.

00:13:13: Das ist ja eigentlich so der Beginn des Zyklusstaten.

00:13:16: Und in der Menstruationsphase ist natürlich dieses Loslassen,

00:13:21: ein ganz, ganz großes Thema.

00:13:23: In der Menstruationsphase geht es uns oft so, wir sind ein bisschen im Rückzug,

00:13:27: wir sind vielleicht müde, wir haben wenig Energie,

00:13:30: denn der Körper regeneriert sich, der Körper braucht auch diese Ruhe.

00:13:34: Und da ist es wirklich ganz, ganz wichtig, behutsam mit uns selbst umzugehen.

00:13:40: Und das war ein Thema, was ich früher auch in meiner Arbeit gar nicht konnte.

00:13:45: Also ich wollte immer gleich performen,

00:13:47: und wenn ich dann gemerkt habe, in so Phasen ging es mir einfach nicht gut.

00:13:50: Und zu dem Zeitpunkt ganz spannend war meine Periode richtig schmerzhaft.

00:13:54: Ich hatte immer noch Migräne dazu, es war ganz, ganz anstrengend für mich.

00:13:58: Und ich wollte aber hier oben bleiben.

00:14:00: Und das ist was, was ich dir von Herzen empfehlen kann, nicht zu tun.

00:14:04: Sei liebevoll mit dir.

00:14:06: Ich sage meinen Kundinnen immer,

00:14:08: geh mit dir mal ein bisschen so um, wie du mit deinem Kind umgehst.

00:14:11: Also wenn du merkst, du brauchst etwas, dann gib dir das auch.

00:14:14: Schaff dir Räume der Ruhe.

00:14:16: Und in dieser Phase kannst du halt auch super schön einfach mal gucken,

00:14:20: dass du es Workout, dass es auch so was, auch wieder Leistung irgendwie überbringen wollen beim Sport,

00:14:25: dass du vielleicht deinen Sport ein bisschen anpasst.

00:14:28: Vielleicht magst du in der Zeit mehr Yoga machen oder spazieren,

00:14:31: geh nun nicht hier im Crossfit komplett ein drauf machen, was du auch darfst.

00:14:36: Und dafür hast du auch deine Phasen.

00:14:39: Aber einfach wirklich drauf zu hören, was braucht mein Körper.

00:14:42: Was mir da ganz wichtig zu sagen ist,

00:14:44: ist, wenn du dich in deiner Menstruationsphase so fühlst,

00:14:47: dass du denkst, ey cool, ich habe gerade Vollpower

00:14:49: und will jetzt gerade diesen Sport machen, dann tue es.

00:14:52: Also immer ganz wichtig, jeder von uns ist anders,

00:14:55: aber alleine so von deinem Hormonhaushalt

00:14:59: und dem, was dein Körper einfach leistet in der Menstruationsphase,

00:15:02: es ist so wertvoll, einfach ein bisschen zur Ruhe zu kommen.

00:15:06: Wir können die Menstruationsphase auch so vergleichen mit dem Winter.

00:15:10: Das heißt, im Winter ist es kalt und wir ziehen uns so zurück.

00:15:13: Und nach dem Winter kommt dann ja der Frühling, die Folikelfase.

00:15:17: Das Ei greift in uns heran

00:15:19: und deswegen gehen auch unsere Hormone hoch, Ostrogen steigt an.

00:15:22: Und wir merken eine steigende Energie in uns.

00:15:26: Also wir werden wieder aktiver, wir werden wieder motiviert,

00:15:28: aber wollen wieder mehr rausgehen.

00:15:30: Und die Energie kannst du so gut für dich nutzen.

00:15:33: Du kannst dann anfangen, Projekte umzusetzen.

00:15:36: Du kannst Entscheidungen treffen, du kannst kreativ arbeiten

00:15:39: und diese Energie wirklich ja nicht so verpuffen lassen,

00:15:43: sondern sagen, hey, ich fühle mich jetzt gerade danach.

00:15:46: Jetzt taue ich da rein, weil ich ja auch weiß,

00:15:50: später, wenn mein Zyklus gerade wieder an einem anderen Punkt ist,

00:15:53: gönne ich mir die Ruhe.

00:15:55: Und das ist das, was du für Jürgen so schön angesprochen hattest.

00:15:57: Du hast auch probiert, immer so alles zu geben und zu funktionieren.

00:16:01: Bist du gemerkt, das funktioniert nicht.

00:16:03: Wenn du aber weißt, okay, ich bin jetzt gerade hier in meinem Frühling

00:16:07: und spüre die Energie.

00:16:09: Und wenn ich weiß, es gibt auch Herbst und Winterzug,

00:16:11: gönne ich mir meine Ruhe, dann kannst du da umso mehr Energie gerade geben.

00:16:15: Dann kommen wir weiter.

00:16:17: Wir gehen dann natürlich vom Frühling in den Sommer.

00:16:19: Der Sommer ist der Eisprung, die Eisprungphase.

00:16:23: Und da sind wir so auf unserem Peak.

00:16:26: Und da ist es auch ganz interessant, denn da gehen auch Frauen immer richtig schön raus.

00:16:32: Wir sind dann selbstbewusster, kommunikativer.

00:16:35: Wir stehen so richtig schön für uns ein, widerstandsfähiger.

00:16:38: Liegt auch daran, dass unser Östrogenespiegel,

00:16:41: aber auch der Testosteron-Spiegel einfach hochgepusht werden,

00:16:44: weil, und das kannst du uns noch bestätigen später,

00:16:47: es ja von unserer Biologie her so ist, dass wir uns dann bitte fortpflanzen sollen.

00:16:53: Wir können das aber auch auf andere Weisen.

00:16:55: Wunderschön für uns nutzen.

00:16:57: Und dann eben die Dinge machen wie Verhandlungen,

00:17:01: große Projekte, große Meetings.

00:17:04: All das können wir in diesem Peak maximal gut umsetzen,

00:17:09: weil einfach die Energie dafür stimmt.

00:17:11: Wir können im Sport mal an unsere Grenzen rangehen.

00:17:13: Also wir dürfen uns so richtig auspauern, weil wir uns auch viel stärker fühlen.

00:17:18: Und ja, über die andere, die letzte Phase,

00:17:21: den Herbst haben wir vorhin schon so kurz gesprochen, die Lutealfase,

00:17:24: wenn wir uns dann körperlich entweder auf eine Schwangerschaft

00:17:27: oder schon praktisch auf die längste Menstruation vorbereiten,

00:17:31: dann sinkt das Ganze wieder.

00:17:33: Der Progisteronspiegel, der steigt langsam an.

00:17:35: Und wir merken, okay, unsere Energie wird so ein bisschen niedriger.

00:17:39: Man ist vielleicht auch ein bisschen sensibler oder gereizter.

00:17:43: Ich finde es ganz schön, weil für mich der Herbst immer so eine Zeit des Einkehrens,

00:17:48: sich in sich gemütlich machen, so ist.

00:17:51: Und dazu lädt uns auch unser züglicher Herbst ein, nämlich nach innen zu schauen.

00:17:56: Und wirklich zu gucken, okay, wir sind jetzt in der Zeit.

00:17:59: was darf ich jetzt hier gerade mal anschauen? Welchen Shit, Entschuldigung, habe ich denn gerade,

00:18:03: der gesehen werden will und da habe ich für mich so ein großes Learning gehabt. Ich hatte immer

00:18:10: in meiner Lutealfase in diesem Herbst über einen gewissen Zeit, und ich glaube, das waren bestimmt

00:18:15: vier, fünf Monate, eine latente Aggressivität gegenüber meinem Mann. Der hat mich einfach

00:18:21: genervt. Der hat mich aber genervt, einfach nur, weil er da war. Also, der hat nichts gemacht. Der

00:18:26: arme Mann, der hat nichts gemacht. Aber als ich dann verstanden habe, dass da was ist, was gesehen

00:18:33: werden will und dass ich nach innen gucken darf und nicht dieses "Ach, Mensch, jetzt sind da keine

00:18:37: Ahnung, Rasierstoppel am Waschbecken oder so, was mich aufricht, sondern was ist da gerade los?

00:18:44: Warum reizt er mich so?" Und dieses Thema im Innen mir wirklich angeschaut hat, dann war es so,

00:18:50: dass im nächsten Herbst, in der nächsten PMS-Phase, das nicht mehr so war, weil ich das Thema für

00:18:57: mich gelöst habe. Also, für mich ist tatsächlich, für mein persönliches Wachstum und für dieses

00:19:03: mit mir in Verbindung kommen, der Herbst, die Phase vor meiner Periode, die wertvollste Phase. Und

00:19:10: die habe ich früher gehasst. Ich habe früher schon gedacht, jetzt fängt das schon wieder an, jetzt

00:19:14: bist du wieder so emotional, hast keine Energie, das ist doch alles Mist, wie sollst du so arbeiten

00:19:19: und leisten. Und heute, und das ist meine große Empfehlung für dich, bin ich ganz liebevoll,

00:19:25: guck mir an, okay, welches Thema will hier gerade raus? Was ist jetzt gerade hier das Problem und

00:19:32: geht das an? Und so kannst du deinen Zyklus so genial nutzen und das Spannende ist, ich habe auch kaum

00:19:38: noch Schmerzen seitdem. Danke dafür. Hast du richtig schön zusammengefasst? Gerne. Und ich habe so viele

00:19:45: Dinge dazu zu sagen, unter anderem Punkt eins. Wir streiten auch immer in meiner PMS-Phase. Aber es ist

00:19:51: so wertvoll, wie du sagst, also es ist für mich mittlerweile auch wie so ein Aufräumen geworden,

00:19:57: weil da wirklich die Dinge, man kann sie nicht mehr verstecken, die Dinge treten zu Tage, die schon

00:20:02: länger so ein bisschen unter der Oberfläche, bisschen vor sich hin, schmoren und dann kommt

00:20:08: wie so ein kleiner Ausbruch. Ich finde, das ist auch super wertvoll zu journaln, nämlich um das

00:20:14: wirklich vielleicht nicht über diesen unangenehmen Weg des Streits zu Tage treten zu lassen, sondern

00:20:20: auch vorher kann es ja schon sanfter hervorkommen, indem man einfach mal in sich hört. Das ist

00:20:26: natürlich Next Level, das ist hier schon ganz weit oben an der Siedel, kriege ich auch nicht immer

00:20:30: hin. Ich auch nicht. Ich bin auf jeden Fall auch so ein Mensch, ich streite gerne. Er setzt nicht unter

00:20:38: der Götterlinie oder so, aber ich finde, es hat sowas Lösendes, weil man damit ja Wachstum hat in

00:20:45: der Beziehung. Also mein Mann ist eher so ein bisschen der harmonische Typ, der auch gerne vermeidet,

00:20:52: damit diese vermeintliche Harmonie da bleibt, aber das ist ja nur Show, also das ist ja nicht echt.

00:20:58: Ja, genau. Ich wollte aus medizinischer Sicht auch noch mal was sagen und vielleicht auch dir die

00:21:04: Frage stellen, vielleicht hören uns ja auch Frauen zu, die das alles total spannend finden, aber gar

00:21:08: nicht wissen, wie finde ich denn raus, in welcher Zyklusphase ich bin. Ich muss dazu sagen, ich bin

00:21:14: ein Riesen-NFP-Fan, also natürliche Familienplanung bedeutet das, das ist eigentlich ganz ursprünglich

00:21:20: mal entwickelt worden, um schwanger zu werden, kann aber auch als Verhütungsmethode benutzt werden.

00:21:26: Da geht es hauptsächlich darum, dass man die Temperatur misst, aber auch gewisse Körpersignale

00:21:31: trägt und dann eigentlich ganz ganz sicher, nicht nur eigentlich sehr sehr sicher herausfinden kann,

00:21:36: wann der Eisprung ist. Und das kann man zum Beispiel auch dafür nutzen, wie es zum Beispiel

00:21:41: gerade bei mir der Fall ist, dass ich ja noch mitten in der Stillzeit bin. Mein Zyklus wird immer

00:21:46: unregelmäßiger, je mehr mein Baby stillen möchte, das ist auch total normal, weil diese ganzen

00:21:52: Hormone, die dann auch mit reinkommen, Prolactin, Oxytocin, du hast schon Oestrogen und Progistoron

00:21:58: als wichtigste Leidhormone angesprochen, dass es ein Wirr war. Die müssen sich halt auch wirklich

00:22:05: erst mal wieder einspielen und bei mir ist es zum Beispiel so, du hast auch gesagt, so ein klassischer

00:22:09: Zyklus ist eigentlich bilderbuchmäßig um die 28 Tage lang, hat aber fast keine Frau. Also es darf

00:22:15: gerne ein bisschen weniger, ein bisschen länger sein. Die Phase nach dem Eisprung ist eigentlich

00:22:20: gesetzt. Das sind klassischerweise 12 bis 15 Tage, da gibt es auch nicht viel dran zu rütteln. Wenn das

00:22:26: sich sehr sehr unterscheidet, dann kann das auch mit Problemen einhergehen, wie zum Beispiel

00:22:31: einem unerfüllten Kinderwunsch oder so. Die Phase, die halt wirklich noch variabel ist, ist die Zeit

00:22:37: vor dem Eisprung und das merke ich auch. Die zieht sich bei mir aktuell total in die Länge,

00:22:41: daher kommen meine unregelmäßigen Zyklen. Was auch okay ist, sage ich mit einem Seufzer. Genau,

00:22:49: das wollte ich nur noch mal kurz einbringen. Es ist auch normal, dass die Periodenblutung immer

00:22:54: stärker wird bei Frauen, die mehrfach geboren haben, eben weil wir zu einer gewissen Oestrogen

00:23:00: Dominanz neigen. Ich tropple jetzt hier einfach mal so ein paar Stichworte, wen das interessiert,

00:23:05: weil das tatsächlich viele Frauen betrifft, können da auch gerne ein bisschen googlen. Ich

00:23:08: habe ja auch mal länger für einen ganz tollen Startup gearbeitet, Femna Health, kann ich total

00:23:13: empfehlen. Da sind auch tolle Blog-Artikel online, nun mal hier so am Rande und genau, ihr könnt

00:23:19: uns auch gerne beiden nochmal privat schreiben, falls da irgendwelche Themen noch offen bleiben,

00:23:24: aber wir wollen es auch nicht zu sehr an diese Punkte einsteigen. Um schon mal ein Gefühl dafür zu

00:23:29: kriegen, einfach mal anfangen zu tracken und da gibt es halt heutzutage ja so viele Apps,

00:23:34: wo du auch wirklich klar deine Periode eingeben kannst, du kannst aber natürlich auch wirklich mal

00:23:40: mit deinem Körper mehr in Kontakt kommen und wirklich mal die Anzeichen für dich lernen zu

00:23:46: verstehen, wie beispielsweise deinen Ausfluss, um da jetzt nicht zu tief einzugehen, aber das ist

00:23:52: so wertvoll. Du lernst einfach deinen Körper besser kennen dadurch. Also ich tracke auch beim

00:23:57: Zyklus komplett und mein Mann und ich verhüten auch zum Großteil, so außer eben in der Phase,

00:24:02: wo es nicht geht, ja. Aber es ist für mich auch extrem erleichtern, weil für mich die Pille oder

00:24:09: andere, hormonelle Verhütungsmittel immer ein Problem waren, mein Körper hat die nie vertragen

00:24:14: und so zu verhüten, indem ich meinen Zyklus kenne, ist für mich einfach viel natürlicher und fühlt

00:24:22: sich auch viel leichter an. Also bei mir ist es mittlerweile auch so in mich übergegangen, also

00:24:27: ich weiß gar nicht, wie lange ich das schon mache, bestimmt vier, fünf Jahre mit Temperatur messen. Auch

00:24:32: wie du schon sagtest, der Ausfluss oder das ist ja in dem Sinne der Zyklus schleimt,

00:24:37: das hört sich immer alles so doof an. Ja, deswegen muss man auch noch mal neu erfinden, finde ich.

00:24:41: Das hat doch bestimmten Mann erfunden, wieder so ein blödes Wort. Wahrscheinlich. Ja, ich finde,

00:24:50: man lernt darüber so viel über sich selbst kennen und dadurch übernimmt man auch mal wieder die

00:24:55: Verantwortung für sich selbst. Also ich kenn's ja von der anderen Seite, dass ich dann da in der

00:25:01: Klinik sitze und dann kommen die Frauen, die vielleicht nicht schwanger werden können oder die

00:25:04: ganz arg geschmerzen haben, Schmerzen unter der Periode sind übrigens nicht normal. Auch wenn das

00:25:10: so verbreitet ist in der Gesellschaft, ach, da nehme ich halt eine Ibu an den ersten zwei Tagen,

00:25:14: nee, also eigentlich sollte es nicht so sein. Ja, also wie du es auch schon so schön erklärt hast,

00:25:20: da kann ganz, ganz viel seelischer Schmerz und so weiter hinterstecken, aber es sollte eigentlich

00:25:26: nicht so sein. Ja, und deswegen krieg ich immer die Kehrseite mit, dass dann auch immer noch die

00:25:32: Ärztinnen, so die Götter in Weiß sind, die euch da irgendwie helfen sollen. Klar können wir auf der

00:25:38: Symptomebene dann was machen. Und manchmal ist es auch die Lösung, ich sag auch gar nicht,

00:25:43: Schulmedizin ist schlecht, das kann auch alles Hand in Hand arbeiten, aber halt eben nicht nur. Und

00:25:48: wir dürfen da auch gerne wieder mehr Verantwortung übernehmen, hinschauen und selbst auch bisschen

00:25:52: in uns rein hören, das bisschen erforschen, da auch gerne Spaß bei haben, sich wieder selbst

00:25:57: kennenzulernen, ne, und das finde ich immer so toll daran. Ja, auf jeden Fall, das ist einfach,

00:26:02: ja, dieses in Verbindung treten mit sich selbst Stück für Stück und gerade bei uns Frauen ist

00:26:08: einfach ein Riesenanteil in uns, dieser Zyklus und all seine Kraft, die er mitbringt und all die

00:26:12: Geschenke, die er uns macht, die energiegeladenen Phasen, wie die Phasen, die uns einfach einladen,

00:26:17: hinzugucken und wie du sagst, vielleicht auch in Beziehungen, in Partnerschaften hinzugucken,

00:26:22: vielleicht da auch noch so ein Tipp offen darüber zu reden, das ist sowieso was, was ich immer

00:26:27: wieder predige, in allem eigentlich, was ich tue in jeder Podcastfolge, irgendwann kommt

00:26:31: immer dieser Punkt, aber man kann halt auch wunderschön mit seinem Partner darüber kommunizieren,

00:26:36: wie man sich gerade fühlt und vielleicht sagen, hey, jetzt bin ich gerade in der Phase vor meiner

00:26:41: Periode, ich fühle mich jetzt einfach gerade gestresst, gereizt und das als Basis anzusehen,

00:26:49: damit der Partner auch mehr weiß, was los ist und da auch vielleicht auf Seiten des Partners

00:26:53: mehr Verständnis da ist. Man nicht noch denkt, oh Gott, jetzt denkt der vielleicht auch noch,

00:26:57: was ist mit der schon wieder los oder ihr sagt es vielleicht auch, weil er einfach genervt ist,

00:27:01: sondern ganz offen darüber sprechen, was gerade los ist, wie man sich fühlt vor allem.

00:27:05: Ja, super Punkt. Also das ist bei uns mittlerweile auch gar nicht mehr wegzudenken, also mein Partner

00:27:11: weiß immer, in welcher Zyklus ich bin, eben wie du sagst, einerseits aus Verhütungskunden, aber auch

00:27:17: vor allem, wie meine Energiereserve ist. Also ich merke es ja auch, wenn ich in diese PMS-Phase

00:27:23: Dollereien rutsche, dann oftmals auch nur, weil ich eben nicht auf mich geachtet habe. Bei mir ist

00:27:28: das auch ganz stark ein Zeichen dafür, dass ich über meine eigene Energiereserve hinausgegangen

00:27:33: bin, also wirklich extrem Grenzen überschritten habe. Klar, ich bin mit diesem kleinen Baby immer

00:27:38: noch an einer sehr speziellen Lebensphase, wo es mir sehr schwer fällt, da auf meine eigenen

00:27:43: Kapazitäten irgendwie Rücksicht nehmen zu können. Aber ich werde ja quasi darauf hin

00:27:48: gedrückt, dass ich es machen muss, weil sonst streiten wir, sonst ist dieses, sonst ist jenes,

00:27:54: sonst bin ich erschöpft. Ich werde krank. Ah, Period Flu ist auch noch mal so ein Punkt,

00:27:57: finde ich auch noch ganz spannend. Da gibt es noch nicht so richtig Daten zu, aber ich zum Beispiel

00:28:02: habe es jetzt nach der Geburt noch extremer, dass ich auch krank werde vor meiner Periode oder zu

00:28:08: meiner Periode, also speziell diese Erkältungskalme bin ich extrem anfällig für geworden, wird wie

00:28:14: gesagt gerade noch erforscht, aber es auf jeden Fall auch bei mir ein riesiges Warnschild von wegen,

00:28:20: hey du hast wieder nicht auf dich aufgepasst, jetzt kriegst du auch noch die Erkältung oben drauf.

00:28:24: Ja, klar, weil die Resserve nicht da sind. Und wenn man dann halt nicht hinguckt,

00:28:29: dann zieht sich somit, also das ist auch echt einer der größten Tipps, die ich immer mitgebe,

00:28:33: wirklich dieses und ich weiß, das Thema ist mittlerweile echt stark platziert, aber dennoch

00:28:38: es hat auch seine Berechtigung auf sich achten und diese Selbstfürsorge betreiben. Und ja,

00:28:45: du darfst mal mehr Power in den Phasen, in denen du einfach mehr Energie hast,

00:28:49: aber dennoch auf dich zu gucken und einfach liebevoll wie mit deinem Kind mit dir umzugehen

00:28:54: und diese Selbstfürsorge nicht immer so. Ach ja, mach ich, wenn Zeit ist und irgendwann kommt,

00:28:58: nämlich der Punkt, dass dein Körper sagt, jetzt ist Zeit. Ja, genau. Wie handhabst du das im

00:29:05: Alltag? Also dort ist jetzt währenddessen schon Tipps genannt, wie man mit den Zyklusphasen

00:29:11: umgehen kann. Also ich kann das bei einer Freundin, wo wir auf eine Hochzeit waren,

00:29:14: die hat die Hochzeitsfeier beim Eisprung gelegt. Also klar, es ist ja nicht immer alles komplett

00:29:20: synchron, aber es hat total gut geklappt und sie war so eine schöne Braut, also sie ist komplett

00:29:26: mitgeschwungen. Ja, ja, ja, das ist tatsächlich ein Learning, was ich für mich auch machen durfte.

00:29:32: Es ist natürlich nicht immer so möglich, aber ganz oft war es bei mir auch so, dass ich PMS und

00:29:38: Periode hatte im Urlaub. Und das war immer total nervig, nicht nur, dass du deine Blutungen hast

00:29:43: und dass dich irgendwie limitiert, sondern einfach auch von der Energie und der Emotion her. Also bei

00:29:49: so was gucke ich jetzt echt schon in meine App rein und gucke, okay, wie sieht es denn da aus in

00:29:54: dem Zeitraum? Also gerade zur Urlaube, die dir vielleicht auch Energie schenken dürfen, da vielleicht

00:29:59: zu gucken, in welcher Phase bin ich denn da gerade, kann ich das für mich so optimieren. Wichtige

00:30:04: Meetings, wirklich Dinge, wo ich merke, okay, das ist jetzt schon was hart, was was hart für

00:30:10: mich ist, wo ich viel Energie für brauche, wo ich viel Kraft für brauche, da auch das nicht zu

00:30:14: machen, wenn ich gerade so kurz vor meiner Periode bin und eigentlich mich am liebsten so unter der

00:30:19: Decke verkrischen möchte, weil ich einfach weiß, okay, nee, da kommt da nicht das Beirum, was ich

00:30:25: eigentlich möchte. Da kann ich auch nicht für das einstehen, was mir eigentlich wichtig ist. Also

00:30:29: das sind echt Sachen, die ich für mich aber echt lange lernen durfte und immer in der Situation

00:30:35: gedacht habe, ach Mist, wieso hast du da nicht dran gedacht? Und heute halt dann denke, okay,

00:30:40: lass erst mal abchecken, wo stehe ich denn da gerade und passt das gar gerade für mich. Also das ist

00:30:47: echt sowas, was aber glaube ich auch jede Frau für sich lernen darf und auch lernen da viel

00:30:53: Gewicht, dass wir sie in dem Moment gerade hat, weil ich glaube, wie du es vorhin so schön gesagt

00:30:58: hast, wenn du längere Zeit in den anderen Phasen deines Zykluses schon sehr viel Energie abgezogen

00:31:03: hast und dann hast du in deiner Menstruationsphase vielleicht gerade noch einen super wichtigen

00:31:09: Termin oder eine Gehaltsbehandlung oder irgendwas, wo es vielleicht auch mal ein bisschen konfrontativ

00:31:14: zugehen kann, dann ist es was ganz anderes als wenn in deinem Zyklus vorher alles so smooth war,

00:31:19: du konntest voll gut auf dich achten, hast gar nicht so viel Energiereserven gebraucht und

00:31:23: denkst okay, krieg ich aber gehandelt mit dem, was gerade noch da ist und ich habe auch gerade nicht

00:31:27: so viele Themen, die jetzt in dieser Phase hochkommen. Ja, gehe ich mit. Vielen Dank dafür.

00:31:33: Sehr, sehr gerne. Es ist schön, dass wir darüber gesprochen haben und wir hatten im Vorgespräch

00:31:38: ja einmal ganz kurz angeteasert, dass ich ja so gerne jetzt das Format auch allein nicht dafür

00:31:45: nutze, ein bisschen mehr über Geburten zu sprechen und ich finde, das gehört einfach hiermit dazu,

00:31:50: weil das ja sozusagen die Krönung unseres weiblichen Zykluses sein kann, wenn die Frau denn möchte,

00:31:56: Mama werden und deswegen wollte ich dich auch nochmal fragen, ob du etwas mit uns teilen

00:32:01: möchtest über deine Geburt deiner Tochter. Sehr gerne. Ja, ich habe es dir vorhin ja schon

00:32:07: mal so ganz kurz angeschnitten. Meine Tochter war ein absolutes Punschkind. Was ich mir aber nicht

00:32:13: so gewünscht hatte, war die Geburt tatsächlich. Ich hatte extrem Angst vor der Geburt und habe

00:32:17: tatsächlich so vor der Schwangerschaft einen ganz am Anfang noch gesagt, oh, vielleicht mache ich am

00:32:22: besten einen Kaiserschnitt, weil ich weiß nicht, ob ich das schaffe, ob ich das emotional einfach

00:32:26: aushalte. Und in der Schwangerschaft bin ich so fein damit geworden, habe mich so darauf gefreut,

00:32:32: meine Tochter natürlich auf die Welt zu bekommen, habe auch Meditation gemacht, wo ich mir das

00:32:37: vorgestellt habe, wie das sein wird und war da so voll in meinem Frieden und auch in der Vorfreude.

00:32:41: Und dann war meine Tochter aber eine Beckenendlage und konnte nicht natürlich auf die Welt kommen.

00:32:47: Steißgeburt war für mich kein Thema und ich musste einen Kaiserschnitt machen. Ich habe dann

00:32:51: noch versucht mit meiner Hebamme, die hatte damals noch ein paar natürliche Wege versucht,

00:32:57: dass sie sich vielleicht doch dreht, das hat nicht funktioniert und das hat mich erst mal wirklich

00:33:03: lange in den Loch geworfen. Weil diese Vorstellung von dem, wie ich mir das ausgemalt hatte und

00:33:09: auch dieser Wachstumsprozess, auf den ich so stolz war, dieses von "Ich habe Angst davor".

00:33:14: Hinzu "Ich freue mich drauf" und das wird so für meine Tochter und mich so dieses,

00:33:18: sie ist da, sie ist immer noch ganz nah bei mir und ja dieses Wunder der Geburt einfach.

00:33:26: Hinzu "Jetzt darf ich und kann ich das nicht". Das war echt schlimm und das hat echt lange

00:33:32: gebraucht, bis ich dann die Akzeptanz gekommen bin. Was mir geholfen hat, war wirklich der Satz

00:33:38: eines Arztes, der dann in der Geburtsvorbereitung in der Klinik zu mir gesagt hat, das Kind hat

00:33:43: seinen Grund. Wir haben dann über äußere Wendungen und sowas gesprochen und er hat mir auch wirklich

00:33:48: davon abgeraten, hat gesagt, es wird schon einen Grund haben, warum sie sich nicht dreht. Und dann

00:33:52: bin ich nochmal an den Punkt gekommen, dass ich gedacht habe, ja vielleicht weiß sie gerade

00:33:56: besser, was gut für sie ist als ich im Außen und es war tatsächlich so, dass sie viel größer und

00:34:02: viel schwerer war, als jeder das gedacht hätte über die vorherigen Untersuchungen und auch eine

00:34:08: normale Geburt schon schwierig für mich gewesen wäre, aber diese Steißgeburt überhaupt nicht

00:34:14: in Frage gekommen wäre. Also sie wusste ganz genau, was richtig war und das hat mir nochmal so

00:34:19: die Augen geöffnet. Ich habe gedacht, ja ein bisschen mehr Vertrauen, ein bisschen mehr Vertrauen in die

00:34:25: Weisheit, die meine Tochter da schon hatte und einfach auch da im Sinne von der weiblichen Energie

00:34:31: dieses Empfangen und Fließen lassen und akzeptieren und das Schönste daraus machen. Und meine Geburt

00:34:38: war dann auch für mich, sie war nicht sehr schön, weil ich dann auch tatsächlich noch ein bisschen

00:34:43: Komplikation hatte mit der Narkose, aber es war nie so, dass ich gedacht habe, während der Geburt

00:34:48: oder danach, oh mein Gott, wie schlimm. Ganz im Gegenteil. Schön, das hast du richtig schön gesagt.

00:34:54: Einfach mal auf die Weisheit unserer Kinder schon vertrauen, die tragen es noch richtig doll in

00:34:59: sich. Richtig. Auch von Lern. Ja, total schön. Vielen lieben Dank, liebe Melina. Wir sind schon am

00:35:07: Ende unseres tollen Interviews angekommen. Hast du noch irgendwas auf dem Herzen, was du unbedingt

00:35:13: an die Mamas und Wernen Mamas da draußen geben möchtest? Ich möchte euch einfach noch einmal

00:35:19: von Herzen dazu einladen, wirklich eure Weiblichkeit zu leben und zu feiern und zu sehen, was das für

00:35:26: ein großes Geschenk ist und euch stark zu machen für all diese Magie, die in uns liegt. Und die hat

00:35:32: jede Frau von uns und die kann uns so viel Freude schenken und genau das Leben, das wir uns wünschen.

00:35:37: Und wir dürfen uns da einfach ein bisschen auflehnen und da mit stolzer Brust rausgehen und das leben.

00:35:42: Ja, sehr schön. Vielen lieben Dank. Ich danke dir.

00:35:48: MAMATALK, der Podcast von Mamas für Mamas. Eine Antenne Niedersachsen-Produktion.

00:35:55: (Dynamische Musik)

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