Weg vom 24/7-Alltagsstress! - Im Talk mit Mama-Mindcoach Nina Schmidt
Shownotes
In dieser Folge ist zwar Alina nicht dabei, aber dafür hat sich Mela Unterstützung eingeladen. Gästin Nina ist Mindcoach und hat eine ganz besondere Vision: Mamas sollen aus dem Dauerstress rauskommen und ihre eigenen Bedürfnisse wieder vorne anstellen. Wie das funktionieren kann - auch ganz ohne Zeitaufwand - erläutert Nina am Beispiel von Melas alltäglichen Herausforderungen im ersten Babyjahr. Kleiner Spoiler: Mit denen kann wohl jede Mama was anfangen. Also, wenn ihr wissen wollt, wie ihr euren Alltag stressfrei gestalten und mit positiven Vibes füllen könnt, dann hört rein in diese Episode vom Mama-Talk! :)
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Ihr findet Nina auf Instagram @ninaschmidt_coaching
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Über Nina und ihre Arbeit: www.bodyandmind-coaching.de
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Transkript anzeigen
00:00:00: Hallo ihr Lieben, Mamas da draußen. Willkommen zu einer neuen Folge hier beim MAMATALK Podcast.
00:00:13: Wir nehmen das ja immer hier am Ende der Folge auf. Mein Kopf raucht. Wir hatten heute eine ganz
00:00:18: besondere Gäste, Nina. Sie ist Mind Coaching für Mamas und begleitet euch auf dem Weg zur Magic
00:00:25: MAM. Und bei mir war das heute auf jeden Fall eine Coaching Session, die es in sich hatte, weil wir
00:00:31: ein bisschen das erste Babyjahr begleitet haben mit meinen Herausforderungen und wie man im Alltagsstress
00:00:38: mit Baby wieder mehr bei sich selbst ankommt. Nina hat auch eine super krass emotionale Geschichte
00:00:46: im Hintergrund, um das hier vielleicht kurz vorweg zu nehmen. Ihr Sohn ist 19 Monate alt und hat eine
00:00:52: sehr, sehr schwere, auch lebenslimitierende Erkrankung und selbst sie schafft es im Alltag,
00:00:58: den Fokus wieder auf das positive zu lenken. Und ich finde, das ist die größte Herausforderung,
00:01:02: die wir alle haben. Und wenn selbst sie das schafft mit so einem Schicksalsschlag, hey,
00:01:06: dann lasst doch auch mal bei uns ansetzen. Ich wünsche euch ganz viel Spaß bei der Folge Eure Mella.
00:01:10: Hallo ihr Mamas da draußen. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge hier beim MAMATALK Podcast.
00:01:18: Hier spricht Mella und heute ist nicht Alina dabei, sondern eine ganz, ganz tolle Gästin,
00:01:23: die Nina Schmidt. Und ich gebe mal sofort das Wort an sie ab. Stelle dich doch gerne mal ganz kurz vor,
00:01:28: was du so tolles machst. Ja, hallo und vielen, vielen Dank, dass ich heute bei euch gestern im Podcast
00:01:33: sein darf. Ich freue mich sehr auf das Interview. Und wie du schon gesagt hast, mein Name ist Nina
00:01:37: und ich bin Zertifizierter Fitness und Mein Coach. Und ich habe es mir zur Aufgabe gemacht,
00:01:43: anders gesagt, das ist meine große Herzensvision, Frauen dabei zu unterstützen, aus diesem 24/7
00:01:50: Alltagshassel, Alltagsstress rauszukommen, das mittels gezielter Strategieentwicklung,
00:01:56: mittels Mindsetwork, dass sie einfach wieder mehr Leichtigkeit in ihrem Leben spüren,
00:02:00: wieder beginnen, für ihre Träume und Wünsche loszugehen und es ohne den Druck, dass sie die
00:02:05: Familie oder dem Partner vernachlässigen müssen. Und dafür gehe ich jeden Tag los. Ja,
00:02:08: und ich freue mich auf unser Gespräch heute. Sehr schön, ich danke dir. Ich habe sofort so viele
00:02:13: Fragen im Kopf und sehe mich sofort in allem wieder. Aber vielleicht als Einstieg, was sind
00:02:19: denn die häufigsten Anliegen, worum die Mamas zu dir kommen? Ja, tatsächlich ist es immer sehr
00:02:24: ähnlich und trotzdem sehr individuell, sag ich mal, weil wenn man tiefer schaut, dann sind da immer
00:02:30: Selbstzweifel am Werk, aber so die häufigsten Themen, die die Mamas tatsächlich haben ist,
00:02:35: ich habe zu wenig Zeit, ich fühle mich gestresst und wenn ich mich gestresst fühle, kann ich nicht
00:02:40: für meine Kinder optimal da sein. Also es ist ganz oft so diese Selbstverurteilung. Ich bin,
00:02:44: ich merke, ich bin nicht mehr in meiner Mitte und ich reagiere dann über, ich reagiere dann oder
00:02:49: ich kack meine Kinder quasi an den Anführungszeichen. Ja, ich reagiere so, wie ich es eigentlich nicht
00:02:54: gerne möchte und dann passiert es und dann komme ich in diese Spirale, dass ich mich selber dafür
00:02:57: verurteile oder es ist einfach das dann auch mit der Partnerschaft, die Dispallors beginnen,
00:03:03: weil jeder andere Bedürfnisse hat, die vielleicht nicht mehr auf die gleiche Art und Weise wie vor
00:03:08: dem Kind einfach befriedigt werden können und dann kommt es dazu Konflikten und das sind so die
00:03:13: häufigsten Themen eigentlich mit denen Mamas zu mir kommen. Ja, erkenne ich mich direkt drinnen
00:03:18: wieder. Also sowohl Partnerschaft, ich finde, das ist so eines der größten und herausforderndsten
00:03:24: Zeiten, glaube ich, dass ein Kind oder ein neuer Mensch in die Familie eintritt oder auch ein
00:03:30: ja erst zur Familie macht und die Partnerschaft da echt irgendwie drunter leidet, was man vorher
00:03:34: gewöhnt war. Alina predigt das ja immer, es ist dieses Muttertätsthema, also die Mutter
00:03:40: wandelt sich ja komplett, das Gehören wird ja ein anderes, beim Vater setzt das ja auch sogar
00:03:44: zeitverzögert noch ein, je nachdem wie viel Zeit man mit dem Kind verbringt und es entstehen ja
00:03:49: sogar schon neue Menschen, dann kommt ein neuer Mensch dazu und es soll gefühlt in der Außenwelt
00:03:54: wird es alles so einfach dargestellt. Also ich finde, übrigens das ist perfekt auf den Punkt und ja,
00:04:01: kein Wunder, dass dann auch die Emotionen überkochen, die Bedürfnisse alle irgendwie zu kurz
00:04:05: kommen und ja, mein Baby ist ja gerade fast elf Monate alt, dein Sohn ist 19 Monate alt. Was genau
00:04:13: hat dich denn zu diesem so wichtigen Thema gebracht? Vielleicht können wir auch kurz so ein
00:04:17: bisschen deine Geschichte erläutern, weil die ist auch super spannend. Ja, sehr gerne und zwar
00:04:24: habe ich nicht immer mit Mamas zusammengearbeitet, sondern generell mein Fokus ging schon immer auf
00:04:28: die Frauen und ich wollte Frauen immer schon dabei unterstützen, dass sie einfach diesen Stress
00:04:32: loslassen dürfen und mehr wieder ihr wahres Potenzial und ihre wahre Kraft leben, weil ich
00:04:37: glaube ganz, ganz häufig werden wir eben von der Gesellschaft oder dem Druck, den die Gesellschaft
00:04:41: uns vermeintlich macht, so gedeckelt, dass wir uns gar nicht leben, so wie wir sind, weil da ganz
00:04:45: viele Glaubenssätze kommen, Pipi-Pleasing-Anteile, ich darf das doch nicht sagen, ich darf mich
00:04:49: doch nicht so zeigen. Wenn ich das jetzt mache, als Mama dann, dann bin ich falsch, dann werde ich
00:04:54: ausgestoßen, so in Anfangszeichen aus der Gesellschaft und das hat sich tatsächlich
00:04:58: gewandelt, dass ich jetzt nur noch mit Mamas zusammen arbeite, ja aus meiner eigenen persönlichen
00:05:03: Geschichte und dann hat es gerade schon gesagt, mein Sohn ist jetzt 19 Monate alt momentan und
00:05:08: das ist unser erstes Kind und wir haben uns total darauf gefreut, es war so dieses, ja wir werden
00:05:14: jetzt Mama, Papa, wir werden Eltern und wir hatten irgendwie dieses Bild im Kopf, das ist so der
00:05:20: perfekte krönende, nicht Abschluss, aber der Beginn quasi vom Rest unseres Lebens und nach vier
00:05:28: Monaten sind wir dann auf den harten Boden der Realität zurückgeworfen worden, weil unser Sohn
00:05:34: mit einer sehr seltenen, also extrem seltenen, ja Lebererkrankung diagnostiziert wurde und er
00:05:41: ist einer von 400, 500 Menschen weltweit, die diese Erkrankung haben, das heißt, das war der erste
00:05:50: Schlag, sag ich mal schicksal Schlag, den wir irgendwie mannischen durften und dann ging das
00:05:56: Ganze eigentlich los, dass er mit vier Monaten schon mit einer sehr weit fortgeschrittenen
00:06:01: Leberfiprose diagnostiziert wurde, das heißt, wir haben schnurrschstrax auf eine Lebertransplantation
00:06:07: zugesteuert und es gab dann viele Tests hier bei uns im Umfeld im Krankenhaus, bis wir dann an die
00:06:13: Spezialkinderklinik weiterverwiesen wurden und ich erinnere mich halt an einen Moment, der für mich
00:06:19: so prägend war, dass ich gesagt habe, das möchte ich nicht, dass das irgendeine Mama, die jetzt
00:06:25: selbst, also die gesundes Kind hat, aber das sind die gleichen Gefühle, deswegen es geht nicht darum,
00:06:29: dass das, was wir erlebt haben oder was ich erlebt habe, dass das irgendwie härter oder schlimmer
00:06:34: ist, sondern jede Mama hat diese Gefühle und da habe ich eine Sache verstanden, nämlich es war
00:06:38: dieser einen Moment, wo mein Sohn für die Leberbiopsie, die damals gemacht wurde, in der
00:06:45: Kose versetzt werden sollte und ich erinnere mich, wir mussten dieses kleine Wesen, der war vier
00:06:49: Monate alt, mussten wir auf diesen Opetisch legen und mein Partner war dabei, ich war dabei und dann
00:06:54: standen einfach vier Weißkittel um uns herum und ich habe meinen Sohn da abgelegt und er hat
00:07:00: geschrieben, ich habe ihn noch nie so schreien hören und wir mussten den Raum verlassen und ich
00:07:08: wusste, dass er gleich unter einer Kose gesetzt wird und es war, dass sie ihn die Maske auf den
00:07:13: Mund gedrückt haben und wir waren kaum aus der Tür draußen und das Geräusch war weg und dieses
00:07:17: Gefühl, dass mein Kind gerade nicht mehr schreit, das war für mich, als ob er stirbt, als ob er jetzt
00:07:22: nie wieder aufwacht. Ich hatte so eine Panik und das war am zweiten Tag von vier, in dem wir im
00:07:29: Krankenhaus waren und er ist wieder aufgebracht glücklicherweise, aber dieses Gefühl, was ich
00:07:35: hatte, das hat mich in eine Negativspirale gezogen, dass ich das Gefühl hatte, mein ganzes Leben
00:07:44: zerbrücht gerade, ich sehe kein Land mehr, ich sehe nicht mehr das Schöne, ich hatte nur noch
00:07:50: Angst und Panik, dass also diese komplette in Anführungszeichen Kontrollverluste sich, ich konnte
00:07:56: nichts mehr in dem Moment kontrollieren und das heißt, ich habe mein komplettes Sicherheitsbedürfnis
00:08:02: nicht mehr erfüllen können in dem Moment, weil so viele Einflüsse auf uns eingeprasselt sind und
00:08:08: ich habe mich dann mal diesen Gedanken ertappt, dass ich wirklich gedacht habe, warum passiert mir
00:08:13: das immer, immer irgendwie das nächste und top, warum muss das Leben so schwer sein, warum haben
00:08:19: wir das angezogen, dieses Schicksal und habe mich eigentlich selber zum Opfer gemacht, habe mich
00:08:25: selber zum Opfer meiner Umstände, meines Lebens gemacht, bis ich dann mich irgendwie bei diesen
00:08:30: Gedanken beobachtet habe und dachte, was mache ich hier eigentlich gerade, dieses Mi Mi Mi Game,
00:08:35: was ich da gespielt habe, dass ich mich selber so bemitleidet habe, das hat niemandem gedient,
00:08:41: ich war in einer Energie, ich hätte nicht für meinen Sohn da sein können oder konnte auch nicht
00:08:45: richtig für meinen Sohn da sein in dem Moment und habe dann verstanden, es geht doch nicht um mich,
00:08:50: es geht doch darum, dass ich die beste Version von mir jeden Tag für meinen Sohn bin, unabhängig
00:08:56: davon, was in der Zukunft passiert, unabhängig davon, welche Momente in der Zukunft noch auf uns
00:09:02: warten, die schönen und vielleicht auch nicht, die nicht so schönen, aber wir können das Leben
00:09:06: per se nicht kontrollieren und ich habe in dem Moment verstanden, dass es nie darum geht, dass
00:09:11: wir falsch sind, dass wir nicht so sein dürfen, wie wir sind, sondern dass wir uns erst in erster
00:09:17: Linie erstmal so annehmen dürfen mit all unseren Ängsten, all unseren Sorgen, all unseren vielleicht
00:09:23: Schattenseiten, wie wir verurteilen uns selber oder wir schreien mal unser Kind an und erkennen,
00:09:29: dass das alles ja in Reise ist, auf der wir uns als Mama befinden, als Frau als Mensch befinden
00:09:35: und jeder auf seinem eigenen Weg und da gibt es falsch und kein richtig, da gibt es einfach nur
00:09:40: das tiefe Vertrauen ins Leben und das darf ich jeden Tag noch mehr integrieren, noch mehr
00:09:45: spüren, dass sich die Kontrolle loslassen darf und im Vertrauen sein darf, dass alles genau so
00:09:50: richtig passiert, wie es ist und vor allem dieser Schicksalsschlag hat bei mir so viel verändert,
00:09:57: weil ich sage, ich selber möchte für mich jeden Tag die beste Version von mir sein für meinen
00:10:03: Sohn, weil ich nicht weiß, wie viele Momente uns noch bleiben und das weiß aber niemand,
00:10:07: das wissen nicht nur wir als Eltern von einem kranken oder einem sehr kranken Kind, das weiß
00:10:13: niemand, weil morgen kann es vorbei sein und so oft leiden wir unter diesem Alltagsdruck und unter
00:10:18: dem Stress und gehen in so ein Hamsterrad von einem negativen Gedanken, dem nächsten negativen
00:10:24: Gedanken, dem nächsten negativen Gedanken und am Ende ist es alles tatsächlich nicht relevant,
00:10:28: wenn man sich im jetzigen Moment erdet und sagt, ich atme durch, es ist gerade so wie sie sich
00:10:34: nehmen das Gefühl an und dann darf es gehen und das glaube ich ist so das, was ich jeden Tag
00:10:40: einfach neu lerne und immer tiefer verstehe im Moment zu leben, im Moment zu bleiben, mich selber
00:10:46: nicht zu verurteilen und ja, das ist so auch meine Mission, was ich wirklich möchte, dass es jede
00:10:51: Mama spüren kann, dieses Gefühl von der inneren Balance, der inneren Ausgeglichenheit, dass man
00:10:55: sich selber so annehmen darf, wie man ist. Und jetzt habe ich sehr viel geredet, aber ich übergebe
00:11:00: jetzt erst mal wieder an dich, du hast bestimmt Fragen noch. Oh, danke fürs Teilen, ich muss auch
00:11:05: direkt einmal tief durchatmen, weil ich so berühren fand, danke für deine Geschichte, danke für
00:11:11: das Vertrauen, dass du das hier so offen legst. Ich finde, dass so viel Großes dabei, erst mal
00:11:17: muss ich sagen, Kontrollverlust trifft genau mein Thema, ich bin sowieso ein sehr kontrollierender
00:11:22: Mensch und egal, wie jede Mama da draußen irgendwie aufgestellt ist in ihren eigenen
00:11:27: Mustern, wie kennst, glaube ich, alle. Das Baby kommt auf die Welt und plötzlich wirst du reinkatapultiert
00:11:32: in dieses Kontrollverlust, dein Sicherheitsnetz, was du dir irgendwie aufgebaut hast, ist nicht mehr
00:11:38: da und ich habe das Gefühl, bei dir in eurer individuellen Geschichte war das nochmal potenziert
00:11:43: durch diese Krankheit eures Babys und ich finde es so wahnsinnig schön, wie du geschafft hast,
00:11:50: diese Geschichte, diesen Schicksalsschlag umzumodeln. Ich habe das Gefühl, viele große Dinge auf dieser
00:11:56: Welt, viele große Menschen haben das geschafft, dies zu tun und ich höre das so sehr an deinen
00:11:59: Worten, dass du es geschafft hast, dieses Mindset eben, was du ja als Coaching praktizierst, um zu
00:12:06: switchen und daraus irgendwie so eine Art Stärke zu ziehen und dass du jetzt im Gegensatz anstatt
00:12:11: dieses Opfer-Game immer wieder zu spielen, warum passiert mir das? Es geschafft das da auch noch
00:12:16: eine Vision für Mamas draus zu erschaffen und das finde ich so wahnsinnig toll. Ja, danke dafür.
00:12:22: Ich würde gerne reingehen in einen meiner Alltags, die nennt man es, Gedanken, Spiele,
00:12:31: Spiralen, weil so oft geht es so los. Ich würde gerne auch direkt die stressigste Situation
00:12:37: überhaupt in unserem Familienleben nehmen. Mein Partner ist alle zwei Wochen, zwei Tage im Büro
00:12:44: und ich bin tatsächlich die Mama, die sich dann eigentlich Hilfe holt von meiner eigenen Mama,
00:12:48: aber es gibt immer die Morgende, wo ich dann alleine bin und ich weiß, viele Menschen da draußen
00:12:54: schaffen es sich irgendwie Morgengroutine aufzubauen, das hört sich immer sehr gesund an, ich weiß nicht,
00:12:58: wie viele Mamas das tatsächlich hinkriegen, vor allem nicht vielleicht im ersten Babyjahr. Auf
00:13:02: jeden Fall ist es meistens so, dass der Kleine dann an diesen Morgenden extra früh aufwacht und ich
00:13:09: sofort mit so nem Stress in den Tag starte und tatsächlich ganz oft mich dabei erwische,
00:13:15: dass ich in diesem Opfer-Game drin bin. Also direkt, oh nein, jetzt startet es schon wieder so,
00:13:20: die Nacht war schrecklich. Also ich bin sofort in diesen Negativgedanken drin und bemitleide
00:13:25: mich auch sehr stark selber, muss ich echt sagen. Und dann ist es auch häufig wieder zuviel so will,
00:13:32: dass dann irgendwelche Dinge passieren, die das irgendwie noch schlimmer machen und dann ist
00:13:37: irgendwie sofort diese Stimmung in diesem Tag drin. Wie würde ich es schaffen, du hast das
00:13:42: vorhin so schön geschildert, du hast es geschafft, glaube ich, deine Gedanken zu beobachten? Oder
00:13:47: wäre das der erste Schritt oder du hast auch gesagt, man soll sich annehmen in seinen Gefühlen?
00:13:51: Erzähl gerne mal, wie kann ich direkt da irgendwie morgens das besser angehen? Ja, also ich glaube
00:13:57: ganz oft unterschätzen wir das Potenzial von unseren Gedanken und was wir damit uns im
00:14:01: Außen erschaffen. Weil es ist das erste Gedanke da, dann kommt das Gefühl dazu und dann sehen wir
00:14:08: auch quasi das im Außen, sich manifestieren in Anführungszeichen, also in Realität, also es
00:14:13: wird zur Realität, wovor wir die größte Angst hatten. Also nicht alle Ängste wären Realität,
00:14:18: das muss ich dazu sagen, aber wenn wir gedanklich schon mit dieser Angst, mit dieser Erwartungshaltung
00:14:23: reingehen, dass das genauso eintreffen wird, dann sucht unter Unterbewusstsein auch genau nach
00:14:27: diesen Situationen, die das dann wieder bei uns bestätigen. Und ich glaube, du hast es so
00:14:35: schön beschrieben in deiner Erzählung, dass dieser Gedanke nicht schon so am Morgen anfängt bei
00:14:41: dir, sondern schon vorher, dass du schon antizipierst, alle zwei Wochen ist das so und dann wird das
00:14:47: wieder so. Ja, das heißt, das ist schon quasi automatisch, hast du schon einen Respekt vor
00:14:53: diesem Morgen alleine und da ist gedanklich schon die Frage oder da kannst du dich gedanklich schon mal
00:14:59: mit beschäftigen, wo antizipiere ich denn schon, dass es so schlimm wird für mich oder dass es so
00:15:06: anstrengend für mich wird oder dass ich dann wieder in dieses Mindset gehe, dass es jetzt schon wieder
00:15:12: so passiert. Und was ich glaube, was eines der, also das war für mich so der kraftvollste Aha-Moment,
00:15:21: auch als ich verstanden habe, dass das leid als Emotion, also wir leiden ja dann, wenn wir uns
00:15:26: nicht gut fühlen, leiden wir in der Regel. Das sind negative Emotionen von Angst, von Trauer,
00:15:31: von Wut und alles geht aber darauf zurück, dass du entweder ein Gefühl von Verlust hast, dass du
00:15:38: etwas in Anführungszeichen dann nicht mehr kontrollieren kannst, ein Gefühl von Mangel, das heißt
00:15:44: zum Beispiel Mangel, Unterstützung oder Mangel an Zeit für dich, Mangel an Ruhe oder dem Gefühl
00:15:52: von niemals, niemals wird das besser werden, niemals schläft unser Kind durch, ja. Also
00:16:00: und alle diese Dinge, also Verlust, Mangel und niemals, wenn das hinter einem Gefühl liegt,
00:16:07: was wir haben, einem Gedanken liegt, den wir haben, dann kreieren wir uns damit unser eigenes Leid.
00:16:13: Und wenn wir da ansetzen und anfangen, die Gedanken zu beobachten, wo wir, ich sage immer so schon,
00:16:20: wo nehmen wir die falsche Abbiegung, wo biegen wir falsch ab, weil dann ist es der erste Gedanke,
00:16:24: der denkt, oh Gott, wie soll ich das schaffen? Und dann ist jetzt weiter, siehst du jetzt ist
00:16:29: mir auch noch die Kaffee tass runtergefallen oder umgekippt oder ich habe noch nicht mehr Zeit gehabt,
00:16:33: meinen Kaffee zu trinken und ich starte schon gestresst den Tag, oh Gott, jetzt geht es alles
00:16:37: so weiter und dann biegt man einmal gedanklich falsch ab, dann kommt der nächste Gedanke,
00:16:40: der nächste Gedanke und dann befindest du dich auf einer Abwertsspirale von negativen Gedanken
00:16:44: und merkst es nicht, weil das einfach ein Muster ist, was immer und wieder automatisiert abläuft.
00:16:48: Und dann fragt man sich am Ende, warum bin ich jetzt eigentlich gerade so gestresst,
00:16:52: warum bin ich nicht mehr in meiner Mitte, warum fühle ich mich traurig oder wütend oder was auch immer
00:16:57: da dann an Emotion hochkommen und dann passiert in der Regel das, dass wir es wegdrücken,
00:17:02: nicht angucken, in eine Box packen und zwar merkt, da ist irgendwas, was uns so beschäftigt,
00:17:08: aber wir trauen uns nicht alleine hinzugucken, weil keiner lernt, es gibt kein Schulfach in der
00:17:13: Schule, wie fühle ich meine Gefühle richtig? Leider, ja leider, ich wünsch, dass wir das geben.
00:17:18: Ja. Weißt du, was bei mir tatsächlich auch dazu kommt? Ich glaube, das ist auch gar nicht so selten,
00:17:23: die Psychosomatik, ich kriege Bauschmerzen ganz häufig. Ich glaube, das ist mein Wegdrück
00:17:28: körperliches Anzeichen, weil diesen Stress den spüre ich auch ganz oft, ich kann dann auch mittlerweile
00:17:34: kommunizieren, dass ich gestresst bin, aber ich glaube, es ist eine Königsdisziplin, diese Gedanken
00:17:41: irgendwie vorher schon zu erkennen, bevor es bei mir persönlich in diesem Stress ausartet und
00:17:47: ganz spät kommen Bauschmerzen bei mir dazu. Ist das typisch, dass dann auch wirklich irgendwas
00:17:51: körperlich sich ausdrückt? Ja, also du kannst über Jahre, kannst du, wenn du über Jahre Themen
00:17:57: nicht bearbeitet hast oder sagen wir mal ein krasses emotionales Erlebnis hattest, wo du eine
00:18:02: starke Emotion gefühlt hast, die weggedrückt hast, kannst du Jahre später, Schulterschmerzen,
00:18:07: Nackenschmerzen oder sowas haben. Also ich habe jetzt kürzlich erst einen Schulterschmerz bei
00:18:11: mir aufgelöst, der anscheinend mit irgendeinem Erlebnis aus meiner Kindheit zu tun hatte,
00:18:16: wo ich ein sehr starkes Gefühl meinem Vater gegenüber hatte und das habe ich heute durch
00:18:21: wahrscheinlich Trigger, die durch meinen Sohn kam oder durch jetzt meine Situation kam, habe ich
00:18:27: gemerkt, dass dann körperliches Symptom plötzlich immer wieder auftritt, was ich vorher so gar nicht
00:18:31: hatte und das hatte aber tatsächlich, habe ich dann selber ein Coaching gemacht, weil man haut auf
00:18:35: blinde Flecken für sich selber und kommt da dann nicht so gut zu tief und da hat der Coach mich
00:18:41: zurückgezogen und ich war plötzlich in der Kindheit und es kann halt sich über Jahre aufbauen,
00:18:46: es kann aber auch sein, dass in den Situationen, wenn es so krass ist, dass wir dann eben mit
00:18:50: körperlichen Symptomen reagieren und ich sage immer so, dass das eine ist, dass wir unsere
00:18:57: Infusion nicht hören, also die leise Stimme von unserer Seele, die uns darauf aufmerksam machen
00:19:02: möchte, okay, das ist jetzt hier eigentlich gerade deine Lernaufgabe, daran darfst du jetzt gerade
00:19:06: wachsen und wenn wir aber auf diese sanften Einladung vom Universum, also die quasi unserem Umfeld,
00:19:13: was uns gezeigt wird, was uns gespiegelt wird, immer wieder und immer wieder übergehen,
00:19:16: dann kommt es eben zu diesen körperlichen Symptomen ganz häufig und wenn wir das dann immer noch
00:19:22: übergehen und übergehen, können dann halt auch tatsächlich wirklich viele chronische Krankheiten
00:19:27: entstehen. Ja, ja schön, dass du es nochmal so schilderst, weil da möchte ich auf gar keinen Fall
00:19:34: hin abdriften. Ich glaube, das ist schon ein relativ starkes Signal bei mir, ich bin auch eigentlich
00:19:40: meinem Körper dankbar, weil ich mittlerweile so ein bisschen gelernt habe, genau dieser Bauchschmerz
00:19:44: ist eigentlich das Symptom einer Kette von Reihungen, die schon heute wieder passiert sind,
00:19:52: wie wir das jetzt heute quasi an meinem Beispiel durchgespielt haben und meine Frage an dich,
00:19:57: wo kann ich jetzt jeweils da reingreischen, also wie mache ich es mir bewusst und wie kann ich
00:20:03: dann reagieren? Ist es dann wirklich wahrnehmen, einmal kurz durchatmen und es hört sich immer
00:20:09: so einfach an, finde ich und dann switcht man um und dann denkt man sich, jetzt habe ich es erkannt
00:20:14: und jetzt alles gut und dann würde ich ja irgendwie vielleicht auch dazu kommen, dass ich das Gefühl,
00:20:21: was eigentlich sich zeigen will, wegdrücke und vielleicht mir dann so ein Pseudo-gutes Gefühl
00:20:26: gebe, wie kann ich das wirklich auf so einer echten Basis machen, die irgendwie alltagstauglich ist,
00:20:31: weil wir sind bei mal ehrlich, mein Baby krabbelt trotzdem durch die Gegend und so viel Zeit bleibt
00:20:36: in den Momenten ja auch wiederum nicht, ich glaube, das ist ja diese Schwierigkeit daran, oder?
00:20:41: Ja und ich glaube, du brauchst tatsächlich keine Zeit dafür und du kannst es mitkind machen,
00:20:48: also es sind, sagt jetzt mal zwei Tools, die ich mit als kraftvollsten Tools erachte,
00:20:54: die ich bei mir selber am Wende, wenn ich merke, da kommt irgendwie eine Situation,
00:21:00: wird mir am Außen gespiegelt und ich merke, es passiert was in mir, ich fühle mich gestresst,
00:21:04: ich fühle mich nicht mehr in meiner Mitte, ich merke, okay, ich muss jetzt eigentlich tief durchatmen
00:21:08: dringend und das kann man machen, ich kann tief durchatmen, aber in der Regel bringt das tief
00:21:12: durchatmen nicht unbedingt was, weil man dann zweimal tief durchgeatmet hat und dann ist man
00:21:15: bumm wieder in der Situation drin. Und es gibt einmal die Möglichkeit, dass du natürlich guckst,
00:21:21: okay, wo hat das denn alles angefangen? Also kann ich schon meine Einstellung dazu verändern,
00:21:26: dass ich nicht schon in diese Situation reingehe, es wird wieder so schlimm, also die Erwartungshaltung
00:21:31: habe, dass es wieder so schlimm für mich wird oder dass es wieder eine schlechte Nacht wird,
00:21:34: es ist wieder der Morgen, so wird das ich mich gestresst fühle, also kann ich da schon was
00:21:39: verändern, das wäre der erste Schritt, wo du gucken kannst, wo bieg ich gedanklich da schon
00:21:44: falsch ab und das dich bei diesem Gedanken ertappen, weil da fängst du schon an wahrscheinlich in
00:21:50: eine gewisse Emotion, die negativ damit verknüpft ist aufzubauen und dann wiederum, wenn es in der
00:21:57: Situation selber, also ich glaube so kriegt man einmal das Wusste in der Muster und dann in der
00:22:01: Situation selber, also du etappst dich ja dabei und merkst, du fühlst dann spätestens, wenn du
00:22:06: einen Bauchschmerz spürst, ist ja schon super, dann weißt du, okay, da ist irgendwas passiert und
00:22:11: dann ist wahrscheinlich die Situation aber darum, um dich herum trotzdem noch nicht entspannt,
00:22:15: sondern du merkst, du bist eigentlich nervös oder gestresst richtig? Total. Und dann raus zu
00:22:22: zoomen, also du kannst dir vorstellen und dann, ich gebe dir einfach mal ein paar Bilder, die bei
00:22:27: meinen Klientinnen mal ganz gut funktionieren, entweder stellst du dir vor, das ist wie ein
00:22:31: Theaterstück und du guckst zu, wie da irgendwie, also du als Mama mit deinem Kind, ja, wie das
00:22:39: irgendwie so eine Dynamik entwickelt und du guckst von außen drauf und dieses Rauszoomen aus
00:22:44: der Situation und das Beobachten, das hilft schon, um sich emotional einmal ein bisschen davon zu
00:22:49: distanzieren, das heißt nicht, dass du nicht in der Situation drin bist oder dass du das negierst,
00:22:53: was da gerade passiert, aber oft, wenn wir eben uns mit dieser Emotion, die gerade durch uns fließt
00:22:59: oder dieses Stressgefühl, was in uns dann ist, es fließt ja erstmal nur durch uns. Eine Emotion
00:23:04: ist eine Energie in Motion, Emotions, Energy in Motion. Eine Emotion bewegt sich einfach durch
00:23:09: unseren Körper. Was wir aber machen, wenn wir den Fokus darauf richten, sagen, ich bin so gestresst,
00:23:13: ich bin so gestresst, ich bin so gestresst, dann halten wir das Gefühl in uns fest. Das heißt,
00:23:17: es hilft, wenn wir raussoumen, beobachten und einfach gucken, was passiert. Das ist wie so,
00:23:22: du schaust dir beim Leben in Anfangszeichen in dem Moment zu und guckst, was da auf dieser Theaterbühne
00:23:27: passiert. Das ist eine Möglichkeit, die andere Möglichkeit ist, dass man merkt, okay, ich bin
00:23:34: jetzt gerade so krass gestresst und dann das eigene Muster zu durchbrechen. Weil wie gesagt,
00:23:39: wenn wir den Fokus auf das legen, bleibt es. Where your focus goes, your energy flows,
00:23:44: sage ich immer. Das heißt, wenn du den Fokus weiter darauf richtest, geht da deine komplette
00:23:48: Energien. Das heißt, du kannst direkt dein Muster durchbrechen, indem du irgendwas machst, was dein
00:23:54: komplettes System, also damit meine ich deinen Körper, deine mentale Denkweise, also dein Verstand
00:24:02: komplett einmal aus dem Konzept bringt. Und das kann was sein, du stehst auf, machst die Musik an
00:24:06: und tanzt. Oder du fängst plötzlich an zu klatschen oder zu singen. Du machst irgendwas,
00:24:12: du kannst auch eine Kniebeuge machen oder Liegestütz machen. Mach irgendwas, was dein
00:24:17: Muster, wo du weiter in dem Fokus bleiben würdest, dich auf dieses negative, auf diesen
00:24:22: Stress zu kontrollieren durchbricht. Und dann das kombiniert und das machst du zum Beispiel
00:24:27: im Tanzen oder das machst du auch beim Singen. Du nutzt deine Körperphysologie. Und wenn wir
00:24:32: Muster durchbrechen wollen, gerade negative Muster, dann brauchen wir die Körperphysologie,
00:24:37: weil wir können nicht gleichzeitig traurig oder wütend sein oder depressiv oder deprimiert sein,
00:24:44: wenn wir in einer aufrechten Körperhaltung sind, wenn wir die Brust stolz machen, wenn wir die
00:24:50: Schultern zurücknehmen, wenn wir uns wie Superwoman hinstellen. Und es ist nicht nur, es ist alles
00:24:55: schön und gut, sondern es gibt einen biochemischen Effekt in unserem Körper, der nach zwei Minuten
00:24:59: messbar im Blut ist. Dass wenn wir uns aufrecht hinstellen, wenn wir unsere Körperhaltung
00:25:04: verändern und zwar in dem Sinne, dass wir so eine Superman, Superwoman-Pose einnehmen, dann
00:25:10: sinkt unser Stress-Hormon, das Cortisol, sinkt um ca. 33%. Gleichzeitig steigt unser Testosteron,
00:25:16: also dieses männliche Hormon in Anfangszeichen in uns, was wieder uns Stärke gibt und es steigt.
00:25:26: Außerdem deine Risikofähigkeit, Risiken einzugehen, gerade wenn man von einem wichtigen
00:25:32: Event steht oder einer wichtigen beruflichen Herausforderung, aber auch im Alltag ein Risiko
00:25:37: mal einzugehen. Ein kleines, ja? Dann hilft es, wenn du dich wirklich aufrecht hinstellst und das machst
00:25:42: du eben auch bei dieser Muster durchbrechen, wenn du zum Beispiel dich hinstellst und tanzt,
00:25:45: dein Körper bewegst, die Stimme bewegst. Du kannst auch einfach deine Gesichtsmuskulatur
00:25:51: anders nutzen, weil wenn ich dich jetzt fragen würde, wie würdest du jemanden beschreiben,
00:25:56: der depressiv ist, der in der tiefen Depression ist? Wie würde diese Person aussehen?
00:26:01: Also natürlich nicht lächelnd, sondern total in sich zusammengefallen. Das Gegenteil von dem,
00:26:07: was du eigentlich gerade beschrieben hast, nicht diese Superwoman-Statue, sondern ja,
00:26:13: das fühlt sich dann ja wirklich ein Risiko an, wenn man eigentlich durch den Alltag schon länger
00:26:18: so geht, plötzlich zu lächeln und sich so hinzustellen. Ja. Und in der Regel sind genau
00:26:24: also bei so einer depressiven Person in dem Moment, sind die Schultern eher nach vorne,
00:26:29: der Rücken eher runter, die Stimme wird leiser, der Kopf sinkt und der Körper, der verliert an
00:26:36: Energie. Und wenn ich das aber durchbreche, nämlich mich wieder aufrechte, stolz mache,
00:26:40: groß mache, dann wird automatisch an mein Kopf etwas anderes signalisiert. Also da gibt es
00:26:48: tatsächlich Verknüpfung zwischen unserer Körperphysologie und unseren Gedankengängen. Das heißt,
00:26:53: wir können andere Gedankengänge wählen, wenn wir mit unserer Körperphysologie anders arbeiten.
00:27:02: Du würdest dich ja auch nie zum Sport aufraffen können, wenn du dich oder, ja, das wird zumindest
00:27:07: sehr schwer, wenn du schon auf der Couch eingemotmeter liegst, am besten noch irgendwie mit natürlichen
00:27:12: Chips oder sowas und eigentlich in einer komplett entspannten Körperhaltung bist und dann sagst,
00:27:16: ah, eigentlich wollte ich noch mal zum Sport gehen und ah, ja, es ist schon so spät und dann bist
00:27:20: du schon in diesem, der Körper ist überhaupt nicht bereit dafür, eine Aktion zu tätigen. Und genau
00:27:25: das kann man aber auch nutzen für diese Musterdurchbrechung im Alltag und das ist super einfach,
00:27:29: ne? Es ist innerhalb von der Sekunde getan, dass du sagst, okay, ich merke es gerade und ich veränder
00:27:34: das. Ich richte mich auf, ich tanze, ich tue, spreche mein eigenes Muster, ich stelle mir vor,
00:27:38: ich zoome raus. Was auch super witzig ist, du kannst dir auch vorstellen, dass du dann mit dir
00:27:43: redest, weil wahrscheinlich redet man ja sowieso un- einfach innerlich mit sich und macht sich
00:27:48: selber meistens fertig und sagt, oh, verurteilt sich so, jetzt bin ich schon wieder gestresst,
00:27:53: ich hab's schon wieder nicht geschafft, dann fängt diese Selbstverurteilung an und da zum Beispiel,
00:27:58: die vorzustellen, du sprichst das mit einer Mickey-Maus-Stimme zu dir selber. Jetzt mach ich
00:28:02: schon wieder das, jetzt bin ich schon wieder hier, das arme Opfer und jetzt fühle ich mich schon wieder
00:28:06: gestresst in der Richtung. Das bringt direkt auch eine Musterdurchbrechung und du musst
00:28:10: wahrscheinlich lachen, ja? Also ganz viele meiner Kundinnen haben gesagt, sie mussten so lachen,
00:28:15: als sie das erste Mal gemacht haben und damit ist der Stress weg, wenn der Vogel nicht mehr
00:28:21: hingeht und das sind einfache Dinge, da brauchst du keine Zeit für, ne? Ja, ja, darauf wollte ich
00:28:27: nämlich auch noch hinaus, erst mal danke dieses Tanzen, das ist voll meins, ich mach das sowieso
00:28:31: schon voll oft mit meinem Baby, er liebt das auch, wir haben schon unsere Songs, die er kennt und
00:28:36: nur wenn die irgendwie die ersten Takte spielen, ist er sofort am hibbeln und lachen, also das ist
00:28:41: echt ein schönes Tool für mich, ich werde das ausprobieren, gerade in den Momenten, wo man sich
00:28:45: eigentlich nicht danach fühlt, scheint das ja so eine kleine Zauberkraft innen zu haben, ich freue
00:28:50: mich schon drauf, es auszuprobieren und ich wollte nämlich auch noch fragen, was dem nämlich
00:28:57: eigentlich im Wege steht, öfter mal sowas zu machen, sind glaube ich auch die eigenen Ansprüche an
00:29:02: uns selbst, oder? Also ich habe ganz oft dann diese Gedanken, nee jetzt kann ich mir nicht noch so
00:29:08: was erlauben, weil ich bin ja eh gerade schon so gestresst, ich bin ja auch gestresst, weil so viele
00:29:12: Aufgaben liegen geblieben sind, weil eigentlich das noch gemacht werden muss und da spüre ich ja so
00:29:18: diesen Anspruch an mich selbst und auch wieder die Ideale an einem Mutter so gefühlt, der Haushalt
00:29:23: muss 1a sein und ich muss am besten hier Working Mom sein, Super Mom, ich muss den perfekten After
00:29:31: Baby Body haben, also da spielt ja so so viel an Idealen mit, die ich auch glaube, was sich dann
00:29:37: in unserer inneren Stimme nämlich bewusst macht, wo du das so schön gerade angesprochen hast,
00:29:42: das einfach mal mit Mickey Mouse Stimme zu sprechen, weil man sich finde ich damit auch
00:29:45: klar machen könnte, ey bin das gerade überhaupt ich, die da spricht, oder ist das die Gesellschaft,
00:29:50: oder ist das mein Opa, der noch solche Ansprüche an mich als Mama hat, also man kriegt das ja
00:29:57: vielleicht mit, mein Opa ist zum Beispiel jemand, der so ein bisschen in diese Alterie gefällt, der
00:30:02: noch ganz andere Ansprüche an eine Mutter und Hausrohr hatte, genau und das hilft ja, dass man
00:30:09: so ein bisschen das so lächerlich macht, dass man es überhaupt entlarvt, so hört sich das an.
00:30:13: Ja, es ist nicht das lächerlich machen, es ist eigentlich nur die eigene Musterdurchbrechung,
00:30:17: weil wir haben ganz viele unbewusste Muster jeder Mensch und es sind nur 15 Prozent sind
00:30:24: vielleicht im Bewussten, also dass wir wirklich bewusst handeln, der Rest ist automatisiert,
00:30:28: wie beim Autofahren, das lernst du einmal und dann kannst du am Anfang noch nicht viel parallel machen
00:30:31: und dann jetzt mittlerweile tippt jeder zweite irgendwie im Handy rum, ja und das ist irgendwie so,
00:30:36: dass irgendwann wird es zu Automatismen und diese Programme, die spielen sich immer und immer wieder
00:30:41: ab und das können die unterschiedlichen Situationen sein, die dann uns diese Programme abspulen lassen
00:30:45: und ich glaube, weil du es so schön gesagt hast, man hat dann so die Ansprüche an sich selber
00:30:52: und das ist absolut richtig und da ist einmal das natürlich was in der Gesellschaft vermeintlich
00:30:58: als richtig, als gut, als so hat sich eine Mama zu verhalten, so muss es in der Familie zugehen,
00:31:06: so hat sich dein Kind zu verhalten, ja, da ist ganz viel was da natürlich auf uns einwirkt
00:31:12: und dann ist aber auch der Punkt, dass wir uns selber, wir sind selber der größte Kritiker in der Regel,
00:31:18: wir reden mit uns selber, wie wir mit keinem anderen reden würden, wir reden viel schlechter mit uns,
00:31:25: wir verurteilen uns viel mehr als irgendeine andere Person, bei einer anderen Person können wir
00:31:29: dann sagen ja, also wenn sie nicht zu eng ist meistens, wenn es zu eng ist, dann verurteilen wir
00:31:33: die vielleicht schon die andere Person, weil sie nicht das gemacht hat, was wir wollten,
00:31:36: aber wenn es eine andere Person ist, eine gute Freundin, dann sagen wir ja, die hatte viel zu tun,
00:31:39: die hatte viel Stress, deswegen hat die da vielleicht mal ein bisschen überreagiert,
00:31:41: würden wir uns bei uns nie sagen, wir würden mal uns sagen, oh Mann, jetzt bin ich schon wieder hier,
00:31:45: in die gleiche Schiene rein und da geht es halt dieser Kreislauf los mit eben dieser
00:31:51: Negativgedankenspirale und es ist einmal aus meiner Sicht so, dass natürlich Glaubenskonstrukte,
00:31:59: Glaubensmuster von außen kommen, aber es sind die eigenen Regeln, die wir uns selber setzen und wenn
00:32:06: wir unsere eigenen Regeln nicht erfüllen, dann sind wir unzufrieden und die Frage ist,
00:32:13: warum setze ich mir die Regeln, also woher kommt das, dass ich sage, ich muss den Hausort perfekt
00:32:18: machen, woher kommt die Regel, dass ich denke, ich muss erst alles aufräumen, bevor ich mir
00:32:23: morgens einen Kaffee mache oder einen Frühstück gönne, also woher kommt die eigene Härte gegenüber
00:32:29: den eigenen Regeln, die wir uns innerlich setzen, weil wer, hätten wir andere Regeln, würden wir
00:32:35: sagen, ich zuerst, ich erst mal einen Kaffee oder ich erst mal mein Frühstück und dann den Hausort
00:32:42: irgendwann, dann hätten wir gleichzeitig viel mehr Entspannung, das heißt auch dieser Stressgedanke
00:32:46: hängt mit den eigenen Regeln zusammen und fängt mit den eigenen Regeln an, die wir definieren.
00:32:51: Ja super spannend, muss ich erst mal darüber nachdenken, was für Regeln ich mir alles erbaut
00:32:57: habe. Da gibt es einige, würde ich sagen, die das ganz, ganz streng und eng machen, dieses Konstrukt,
00:33:03: wo ich eigentlich nur versagen kann, tagtäglich, glaube ich. Ja krass. Ich glaube, jeder hat diese
00:33:10: Regeln und jeder hat sie irgendwie in anderen Bereichen. Ich glaube, was wir da aber verstehen
00:33:16: dürfen, anzunehmen in dem Moment, wo wir stehen und wenn wir diese Regeln erkennen,
00:33:21: da können wir auch was dran ändern. Das Schlimmste für mich ist, wenn man, und deswegen mache ich
00:33:27: auch das, was ich mache, weil ich sage, es ist leicht, das aufzudecken und aufzulösen,
00:33:33: wenn wir erst mal das Bewusstsein dafür haben, wenn es an die Oberfläche kommt. Wir können nichts
00:33:37: auflösen, was im Verborgenen ist und dann darf es leicht sein, dann können wir es üben, üben,
00:33:43: üben, uns immer wieder bei diesen Situationen, das sind wiederkehrende Situationen, wo wir unbewusste
00:33:48: Regeln haben. Ja und vor allem geht jede Regel, die wir uns setzen, geht auf ein Grundbedürfnis zurück,
00:33:54: was wir leben wollen, also befriedigen wollen. Alles sowieso, was wir tun, geht darauf zurück,
00:33:59: dass wir einen Wunsch nach einem Grundbedürfnis, also der Erfüllung eines Grundbedürfnisses haben.
00:34:04: Das heißt, wenn ich erstmal alles aufräumen will, steckt da eigentlich dahinter, dass ich mein
00:34:10: Grundbedürfnis der Sicherheit wahrscheinlich erfüllen möchte, weil es dir Sicherheit gibt,
00:34:13: wenn du eine geordnete Küche hast oder einen geordneten Kleiderschrank hast oder so was. Und
00:34:19: da kann man dann zum Beispiel, ich hatte das früher ganz extrem, dass ich immer aufgeräumt
00:34:24: habe, wenn es mir nicht gut ging, weil ich da das Gefühl hatte, ich gewinne wieder Kontrolle und
00:34:29: durch die Kontrolle gewinne ich das Gefühl der Sicherheit. Also es geht immer auf dieses
00:34:33: Grundbedürfnis bei mir zumindest der Sicherheit zurück und wenn wir Ordnung schaffen, ist das
00:34:39: oft damit eben verknüpft. Das heißt, man kann sich hinterm, kann fragen, okay, was ist denn,
00:34:43: wo mit erfülle ich denn jetzt gerade, also warum mache ich das, was steckt da für eine Regel
00:34:47: dahinter und was versuche ich damit für ein Grundbedürfnis zu erfüllen. Und dann kann man
00:34:52: auch viel, viel sanft dazu sich sein, wenn man sieht, okay, das ist eigentlich nur der Versuch,
00:34:57: eben ein Grundbedürfnis zu erfüllen. Das heißt, in jedem Konflikt, den wir auch in uns haben,
00:35:02: steckt immer das wollen. Wir wollen etwas und wir lehnen gleichzeitig etwas ab, entweder in uns
00:35:08: oder im Gegenüber. Das heißt, wir wollen zum Beispiel, dass sich unser Partner oder unser Kind
00:35:13: auf eine gewisse Art und Weise verhält und lehnen gleichzeitig aber auch das Verhalten ab,
00:35:17: entweder von uns oder von dem Gegenüber. Und wenn das nicht in der Balance ist, dann entstehen
00:35:24: Konflikte. Und wie lösen wir das, indem wir das Herz öffnen, ganz viel Liebe reinschicken und das
00:35:31: stelle mir das immer so vor, als ob dann ein Riesenschwall Liebe einfach in eine Situation
00:35:34: fließt oder zu mir fließt, wenn ich merke, ich lehne gerade einen Verhalten so krass
00:35:38: bei mir selber ab als Mama oder als Partnerin. Und gleichzeitig will ich aber das verändern
00:35:44: und ich kann es in dem Moment nicht. Dann schicke ich Liebe rein, vergebe mir erst mal selber dafür,
00:35:47: nehm das an. Und Liebe ist im Prinzip das, was die Waage wieder, also den Ausgleich wieder schafft
00:35:53: zwischen wollen und Ablehnung in jedem Konflikt, wenn wir das Herz öffnen und reinbringen.
00:35:58: Schön, ja. Fühle ich total und trotzdem auch ein Riesendegner, wenn man irgendwie gerade in
00:36:07: Rage ist oder sonst irgendwie streitet. Aber ich wollte gerne einen Punkt zurück, weil ich hatte
00:36:13: gerade so einen Aha-Moment. Das heißt, wenn ich gerade streng mit mir selber bin und vielleicht
00:36:20: auch sogar die Stimme der Selbstverurteilung angeht, bei mir ist das voll oft, oh Mann,
00:36:24: du bist so dumm. Ich habe voll oft sage ich das mir anscheinend selber. Man macht das ja auch
00:36:29: schnell in meinem Alltag, oh ich bin dumm, oh Gott, war das dumm gerade. Aber eigentlich voll der
00:36:34: harte Satz auch gegenüber einem selbst. Auf jeden Fall bringe ich den mir gegenüber sehr häufig.
00:36:39: Und das bedeutet, ich habe schon öfter versucht mal das zu ändern, aber es hat irgendwie nie
00:36:45: richtig geklappt. Und ich habe jetzt gerade erst verstanden, dass da ja scheinbar ein Bedürfnis
00:36:49: hintersteckt. Wie du gesagt hast, das ist nämlich auch ein Ding bei mir, dass ich das gerne alles
00:36:53: ordentlich habe, wahrscheinlich um die Kontrolle zurück zu gewinnen. Und das bedeutet doch scheinbar
00:36:59: auch, also korrigiere mich, wenn es nicht richtig ist, aber ich hatte den Gedanken, ich kann das nicht
00:37:05: einfach mit was anderem ersetzen, wenn da nicht auch dieses Bedürfnis erfüllt wird. Also ich muss
00:37:13: quasi mir erstmal diese Anerkennung zugestehen. Hey, ich möchte gerade die Kontrolle zurückgewinnen
00:37:18: und ich muss das durchschauen. Ich habe hier gerade ein Defizit an Sicherheit und sollte es dann
00:37:25: schaffen, vielleicht nicht aufzuräumen, aber mir trotzdem mit irgendetwas anderem dieses Gefühl
00:37:29: zu geben, oder? Ja, auch genau. Also du kannst das erst mal, wenn du siehst und was wir sehen,
00:37:35: das kann alleine schon, also da kommt Licht schon drauf. Also dieses Kontrollbedürfnis lag im
00:37:42: Schatten, dann kommt diese Situation. Wir sehen, okay, ich fange jetzt an, wild aufzuräumen, ich
00:37:45: merke, er hat mich dabei, also kommt Licht auf deinen Schatten in Anfangszeichen, du siehst es und
00:37:50: du kannst ihn ah, okay, darf ich gerade jetzt liebevoll zu mir sein und sehen, dass ich gerade
00:37:57: versuche, mir Sicherheit zu schenken? Ist es wirklich nötig, dass ich jetzt, also bin ich irgendwie,
00:38:03: also rational betrachtet, besteht gerade Gefahr, dass ich nicht in Sicherheit bin? Ja. Und unser
00:38:11: Verstand ist nicht dafür da oder unser Gehirn ist nicht dafür da, um uns glücklich zu machen,
00:38:15: sondern um unser Überleben zu sichern. Deswegen geht ja auch automatisch immer,
00:38:19: unter unsere Gedanken gehen immer auf Verlust, Mangel oder niemals, also auf das Leid,
00:38:24: weil unser Steinsetgehirn hat sich nicht sonderlich weiterentwickelt, ja, also Steinsetgehirn und
00:38:28: jetzt ist nicht viel passiert. Und wir sind quasi alleine von unseren, denkt muss dann eher schnell
00:38:35: in dem Sicherheitsmodus, also wir wollen unser Überlebensichern im Kern. Das heißt, wir dürfen
00:38:40: dahinter fragen, muss ich mir gerade wirklich Sicherheit schaffen oder kann, reicht es, wenn ich
00:38:45: mich selber reguliere, also mein Nervensystem reguliere, indem ich durch atme, indem ich sehr
00:38:51: okay, kann ich gerade loslassen, kann ich gerade einfach loslassen? Gibt es was, was ich wirklich
00:38:56: hier kontrollieren kann? Wir können das Leben nicht kontrollieren. Wir können es nie kontrollieren,
00:39:01: auch wenn wir es gerne wollen. Du schaffst es so schön, das nochmal in Worte zu fassen,
00:39:05: genau, genau, weil ich spüre richtig, ich sehe von meinem inneren Auge, wie ich dann mich hinsetze
00:39:10: mit dieser warmen Kaffeetasse, klar, wenn das mein Baby gerade zulässt und schaffe in diesem,
00:39:16: in unserem Wohnzimmer rum zu gucken und zu gucken, hey, es gibt gar nichts, was du gerade
00:39:20: kontrollieren musst. Also klar, bei mir das Gedankenchaos und ich werde fremdbestimmt durch
00:39:24: den ganzen Alltag, das ruft das ja wahrscheinlich hervor, dass ich gerade das Gefühl habe zu
00:39:28: zittern und ich fühle mich so fremdbestimmt und alles ist hier unkontrollierbar, aber es würde
00:39:35: mir so viel Ruhe geben, einfach mich hinzusetzen und genau durchzuatmen und glaube ich, dieses
00:39:41: Sicherheitsgefühl vielleicht, vielleicht schaffe ich das irgendwann in mir selbst zu finden oder
00:39:46: diese Ruhe oder was ich da eigentlich auch noch brauche und zu sehen, hey, es gibt gerade gar nichts,
00:39:51: was irgendwie hier super, super gefährlich ist und wenn doch, ist das eher etwas, was ich mir so
00:39:59: in meinem Konstrukt, in meiner Welt irgendwie erbaut habe. Ja, richtig, also ganz oft steckt
00:40:06: da ja dann eine Angst dahinter, wenn wir jetzt nicht aufräumen, dann passiert irgendwas. Also
00:40:10: wir wollen ja durch die Kontrolle, wollen wir ja etwas verhindern, was in der Zukunft vielleicht
00:40:15: sonst potenziell passieren könnte. Also liegt da eine Angst im Prinzip in der Zukunft. Das heißt,
00:40:20: was ist da für eine Angst, dass wir es nicht schaffen, dass wir, also wir haben in der Regel
00:40:25: Menschen haben zwei Ängste, die Angst vom Scheitern oder die Angst von allein sein. Das hält uns
00:40:29: zurück, das hält uns in der Komfortzone. Wir machen Dinge nicht, wenn wir uns neuer Vorsätze
00:40:35: gesetzt haben, wir wollen jetzt regelmäßig zum Sport oder wir wollen den Körper nach der Schwangerschaft
00:40:39: wieder in Shape bringen, ja, dann nimmst du dir das vor, hast aber vielleicht unbewusst die Angst,
00:40:46: dass du scheitern könntest, weil du früher auch nicht so viel Sport gemacht hast, weil das
00:40:50: vielleicht nicht zu deiner Routine gehört hat, weil du Sport vielleicht gar nicht so gerne magst,
00:40:54: weil du weißt, dass du auch zu gerne ist, ja. Und dann kommt es so, dass du da schon auch anfängst,
00:40:59: dir eigentlich schon zu sagen, du schaffst es eh nicht. Also ganz viel, warum wir Dinge nicht tun
00:41:05: oder nicht lassen können, ist, weil wir Angst vom Alleinsein haben oder Angst vom Scheitern haben.
00:41:11: Und deswegen können wir oft schwer loslassen. Und das alles können wir aber durchbrechen, indem
00:41:20: wir einmal diese Gedanken catchen, also einfach den Gedanken wahrnehmen, okay, was denke ich hier
00:41:26: gerade oder wie spreche ich zu mir, durch diese Muster, Durchbrechung zum Beispiel,
00:41:31: also das sind jetzt einfach zwei Tools gewesen, die ich da genannt hatte, was auch hilft, wenn
00:41:35: wir unseren Fokus wieder darauf richten, was wir eigentlich wollen. In so Momenten, wo wir uns überfordert,
00:41:41: gestresst, hilflos oder machtlos fühlen, ich glaube, diese Gefühle kennen jede Mama,
00:41:44: dieses Gefühl von, oh mein Gott, wie soll ich das gerade hier halten, wie soll ich das aushalten,
00:41:51: wie soll es besser werden, wann endet das endlich, ja? Das Gefühl eben nichts kontrollieren zu können,
00:41:57: dann geht ja unser kompletter Fokus auf das, was wir eigentlich loswerden wollen, dieses Gefühl,
00:42:04: was wir gerade fühlen. Und wenn die es schafften... Und Beule, es wird sich wahrscheinlich nie ändern,
00:42:08: oder? Sorry, der sich dich unterbreche. Es wird sich ja nicht ändern. Das ist ja das Paradoxe
00:42:15: daran, man denkt irgendwann wird es aufhören, aber es wird ja nur ersetzt durch irgendwas anderes,
00:42:19: also wo liegt die Antwort in uns selbst wahrscheinlich, wo du gerade hinaus willst. Ja,
00:42:25: liegt in uns selbst und es wird immer andere neue Einladungen geben. Vor unseren Kindern hatten
00:42:31: wir andere Herausforderungen und jetzt haben wir eben nochmal crazy, also andere Gefühle,
00:42:37: die noch mal noch crazier sind, würde ich sagen, ja? Wo du denkst, da hast du halt noch diese
00:42:42: Verantwortung für dieses kleine Wesen noch zusätzlich und was du über alles liebst und
00:42:47: das kann man irgendwie gar nicht beschreiben, wenn man nicht selber, glaube ich, Mama ist, ja? Und
00:42:53: was wir aber tun können, um das aktiv zu verändern und dann wird es auch so viel leichter,
00:42:58: dann hast du dieses Gefühl eben nicht mehr in diese Spirale der Negativgedanken gezogen zu
00:43:04: werden oder dieses "Warum passiert mir das immer?" Dieses Opferdenken, das ist ein bisschen hart,
00:43:10: dieses Wort finde ich, nutze das nicht so gerne, aber es ist so diese Selbstverurteilung,
00:43:14: diese Schiene, dass durchbricht du, indem du den Fokus wieder darauf richtest, was eigentlich
00:43:19: alles schon da ist, weil wir vergessen so oft, dass wir so bedankbar sein können für kleine Dinge,
00:43:24: dass wir dankbar sein können, dass wir überhaupt hier diese verrückten Gefühle fühlen dürfen.
00:43:30: Ich meine, wir Menschen erfahren uns ja nur, weil wir Gefühle haben. Gefühle wollen wir aber
00:43:36: eigentlich nur die schönen fühlen und die Negativen, die sind uns unangenehm, weil wir eben nicht
00:43:40: gelernt haben, damit umzugehen. Wenn wir aber schaffen eben auch diese negativen Aspekte oder
00:43:44: diese Schattenaspekte anzunehmen, zu sagen, ich fühle mich gerade so, aber ich bin ja nicht
00:43:49: das Gefühl und ich weiß, ich richte mein Fokus darauf, was eigentlich gerade da ist und was mir
00:43:54: diese Situation gerade zeigen möchte, dann kann ich Dankbarkeit spüren, dass mir jetzt gezeigt
00:43:59: wird, wo ich gerade wachsen darf. Also vielleicht aus meinem eigenen, also meiner eigenen Weg, in dem
00:44:06: Moment, was ich vorhin geschildert hatte in diesem Krankenhaus, da habe ich am Anfang den Fokus
00:44:10: komplett darauf gerichtet, was da ist, die Krankheit unseres Sohnes, dass wir keine Ahnung haben, wie
00:44:16: lang wir ihn noch um uns haben, dass diese Angst, die ich hatte, aufgefressen zu werden, diese extreme
00:44:21: Krasse macht und Hilflosigkeit und mein ganzer Fokus war darauf. Und ich habe dann ja gesagt,
00:44:27: ich habe mich bei diesem Gedanken gehabt, dass es nur um mich ging, um meine Gefühle, aber nicht um
00:44:32: die andere Seite, was da ist, dass er uns alleine schon vier Monate geschenkt hat, mit Lächeln,
00:44:38: mit Babyschreien, mit schlaflosen Nächten, die ich irgendwann, an die ich irgendwann zurückdenken
00:44:44: werde oder heute auch schon zurückdenke und sage, ich bin so dankbar, dass er überhaupt da ist.
00:44:47: Ich bin so dankbar für das ganze Wachstum, was durch ihn ermöglicht wird. Und das haben alle
00:44:52: Mamas, das haben alle Papas. Wir wachsen unglaublich in dieser Babyzeit oder mit unseren Kindern,
00:44:58: weil das ist das größte Wachstumspotenzial für uns, unsere Muster zu durchbrechen,
00:45:03: unsere Themen anzugucken. Und wenn wir da diese Dankbarkeit reinbringen können, dass egal,
00:45:07: wie schlimm die Situation gerade ist oder vermeintlich ist, weil es ist am Ende nur unsere
00:45:12: Bewertung davon, dass die Situation so schlimm ist. Und du dachtest vorher vielleicht,
00:45:18: bzw. ich dachte vorher, okay, ich hatte früher Probleme, das ist ein Job, da dachte ich,
00:45:23: ich muss noch mehr leisten, noch mehr leisten, noch mehr leisten. Und dachte,
00:45:26: das ist das schlimmste Problem ever. Ja, dann gibt mir das nächst größere Problem,
00:45:30: wie jetzt mit unserem Sohn. Und dann habe ich wieder gedacht, das ist jetzt das schlimmste,
00:45:34: was ich jemals erlebt habe. Ja, bis dato, ja, weil es meine Bewertung ist. Und dann kommt das
00:45:37: nächste und das nächste und das nächste und das hört nicht auf. Das heißt, wann hören wir auf,
00:45:42: Probleme immer als das Schlimmste zu sehen und sehen einfach, es ist gerade eine Herausforderung.
00:45:48: Und es gibt drei Möglichkeiten, wie du Herausforderungen sehen kannst. Und ich sage dann immer so schön,
00:45:53: entweder schick dir das Universum gerade eine Bestrafung, schick dir das Universum gerade
00:45:58: eine Challenge oder schick dir das Universum ein Geschenk. Und wenn wir es schaffen,
00:46:03: unser Fokus darauf zu richten, wo das Geschenk darin gerade für uns in dieser
00:46:08: herausfordernden Situation sein könnte, dann kriegen wir auch andere Antworten. Und wenn wir
00:46:13: uns alleine nur die Frage stellen, wo ist gerade das Geschenk für mich in dieser Situation,
00:46:17: die ich gerade hier erlebe, sucht unser Verstand und dann nutzen wir ihn auch in der Art und Weise,
00:46:23: wie er uns glücklich machen kann, dafür, dass er uns Antworten präsentiert, was gerade das
00:46:28: Geschenk darin ist. Das wird es erleben. Und wenn wir die Geschenke anfangen zu sehen,
00:46:33: dann verschwindet jedes Leid, also jede negative Emotion, weil wir dann die Dankbarkeit dafür
00:46:39: sehen können. Und Dankbarkeit und Leid können nicht gleichzeitig im Raum sein. Es kann immer
00:46:44: nur eins davon existieren. Schön, das hast du so schön gesagt. Ich würde das gerne direkt
00:46:49: so stehen lassen, dieses Geschenk darin zu sehen, als wunderbares Schlusswort. Und ich finde, du hast
00:46:56: auch so schön dieses Abrunden bekommen zwischen "Wir wollen gar nicht unsere Gefühle verdrängen",
00:47:02: wir haben das ja sehr ausführlich hier gerade an meinem individuellen Coaching hier durchgespielt.
00:47:07: Vielen Dank dafür. Und gleichzeitig eröffnest du uns mit dieser persönlichen Geschichte von dir,
00:47:12: wo wir wirklich, ich glaube, also ich habe da so einen Respekt davor, dass du es schaffst,
00:47:16: mit so einem Schicksalsschlag so umzugehen. Und das haben viele von uns, die meisten von uns ja
00:47:22: nicht erleben müssen und trotzdem schaffst du es. Also das eröffnet mir so einen Raum,
00:47:27: was eigentlich möglich ist, weil sonst sagen wir vielleicht ja klar, ich schaff es vielleicht
00:47:31: in meinem Alltagsstress, dann das Geschenk darin zu sehen, ist nicht so schwer, weil wir sagen ja so oft,
00:47:36: ja, aber wenn der und der Schicksalsschlag kommt, dann ist das ja gar nicht mehr möglich. Aber man
00:47:41: sieht, es ist möglich. Und da bedanke ich mich ganz doll bei dir und hoffe, dass die eine oder andere
00:47:48: Mama hier ganz viel draus mitnehmen konnte. Und ja, ich glaube, ich werde die Folge selber nochmal hören.
00:47:56: Und ich wollte unbedingt noch deine Insta-Seite sagen oder sag sie gerne selber, dass wir
00:48:02: dir alle folgen können, weil du hier einfach so toll dein ganzes breites Wissen dargelegt hast.
00:48:08: Sag gerne, Mama, wie heißt deine Seite? Nina Schmidt mit dt_coaching heißt mein Instagram-Name
00:48:15: und ich kann euch das aber gerne auch nochmal in die Show nutzen, partagieren möchte.
00:48:19: Sehr gerne. Super. Ich danke dir, Nina. Vielleicht bis bald nochmal. Ich glaube,
00:48:26: da ist noch viel möglich, was wir hier rausholen können. Sehr gerne, jederzeit. Danke dir und was gut.
00:48:37: Mama Talk, der Podcast von Mamas für Mamas. Eine Antenne Niedersachsen-Produktion.
00:48:43: 'Tsch Frauen.
00:48:44: Copyright WDR 2021
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