00:00:00: Hallo liebe Mamas, willkommen zu einer neuen Folge hier beim Mama Talk Podcast. Ich, Mella,
00:00:14: mache die Einführung, weil Alina noch den Mund voll hat mit ihrem schnellen Mittagessen
00:00:18: hier vor Mikro. Brunch. Hält uns Brunch, ja, na klar, akzeptiert es ist. 11.16 auf jeden
00:00:27: Fall Brunch. So ihr Lieben, ihr süßen Mäuse, heute geht es darum, ungefragte Ratschläge aus dem
00:00:35: näheren Umfeld geht so ein bisschen in den Mom-Shaming-Bereich rein, man kann es auch toxische
00:00:41: Tipps von den Eltern, Schwiegereltern etc. nennen, auf jeden Fall eins unserer Themen, mit denen man
00:00:48: plötzlich irgendwie so konfrontiert wurde, gibt es ja auch in anderen Lebensbereichen, aber seit
00:00:51: dem das Baby da ist oder die Kinder da sind, finde ich ist das noch mal so ein Extra-Topic, dem wir
00:00:58: uns heute widmen wollen. Ich habe mir auch ein paar Stories zurechtgelegt. Aber vielleicht habe
00:01:03: ich auch nur das Gefühl, weil mein Baby noch so klein ist, wird das dann irgendwann besser?
00:01:07: Peanut ist schon drei Jahre alt, also hört das irgendwann auf mit den Ratschlägen? Also gefühlt
00:01:12: ist es auf jeden Fall weniger, aber ich glaube, dass man selber auch ein bisschen resistenter wird und
00:01:18: dann nicht mehr so empfänglich fühlt, weil gerade am Anfang ist man ja noch sehr unsicher und etwas
00:01:25: verletzlich, ob man alles richtig macht und hat vielleicht auch so hier unter ein paar Selbstzweifel,
00:01:31: hatte ich auf jeden Fall, also ich habe mich immer gefragt, okay, ich mache jetzt richtig, was ich mache,
00:01:35: habe das jetzt irgendwie hier auswirkt und ich hatte stetig auch irgendwie so die Gedanken,
00:01:39: ich schade Peanut damit oder so, oder die Angst, das hat man halt nicht mehr so dort, oder habe ich
00:01:46: jetzt nicht mehr so dort, einfach weil man ja erfahrungsreicher wird und dann glaube ich,
00:01:50: baut man mehr und mehr ein Schutzschild auf, weil man selbstbewusster in der Sache ist. Also würde
00:01:56: ich sagen, sehr gut, gibt mir direkt so einen Moment durchatmungseffekt, weil okay, mein Baby ist
00:02:04: 8,5 Monate alt, aber ich bin immer noch nicht, glaube ich, widerstandsfähig genug, um das an mir
00:02:10: abrallen zu lassen, aber wenn ich an die Wochenbettphase zum Beispiel zurück denke, wo ich so shaky war
00:02:17: mit das, was von außen kam, ich glaube, das ist auch so ein Punkt, da musste ich nämlich auch dran
00:02:21: denken in Vorbereitung auf die Folge, dass so ein Wochenbett wird jetzt mittlerweile immer mehr
00:02:26: gepredigt, dass du wirklich die Zeit für dich nehmen sollst, am besten nicht den Besuch schon in
00:02:30: der Klinik empfangen solltest, nicht nur was die körperliche Heilung angeht, sondern ich finde
00:02:35: auch gerade wegen solcher Dinge, weil du nämlich so vulnerabel, so verletzlich einfach an dieser
00:02:40: Phase bist, dass diese gut gemeinten Ratschläge, was das ja oft dann doch sind, zumindest ist es
00:02:46: immer so die Intention dahinter, dich so tief treffen können, weil du irgendwie so ein
00:02:52: offenes Buch noch offen bist für, hey, mach ich das alles richtig, wie du es gerade dargestellt
00:02:58: hast, schade ich meinem Kind vielleicht sogar mit irgendetwas. Ich weiß noch ganz genau,
00:03:03: dass ich superverletzlich in der Phase war, und dann hatte ich ja noch diesen schwierigen
00:03:06: Stillstart, was mir irgendwie noch, ich würde mal sagen, zwei Wochen von der richtigen Wochenbettzeit
00:03:12: fast geklaut hat, weil ich mich nur mit diesem Stillen beschäftigt habe, also ich habe mich
00:03:17: sogar noch, weiß ich, so acht Wochen danach, selbst als du uns besucht hast, war ich noch
00:03:21: voll unsicher in mir und habe mich teilweise ja in dieser Außenwelt einfach noch nicht wohl gefühlt
00:03:27: und sehr beobachtet gefühlt, und wie du meintest, mich gefühlt, als würde ich vielleicht was
00:03:31: falsch machen, als würde jeder außer mir das merken und ah nee, so wie so einen inneren Kritiker
00:03:38: anhaben. Ja, da kommt auch voll Tolle zum Tragen, was mich ja auch so ein bisschen mit Mamia Identity
00:03:44: propagiere, dass ja all deine Denkmuster und Einstellungen über das Leben sozusagen dann
00:03:51: auch rauskommen, weil letzten Endes man fühlt sich beobachtet, wie sie so auf dem Prüfstand,
00:03:57: das ist ja auch viel, was man für sich selber dann sozusagen abspeichert und denkt, okay,
00:04:02: ich bin Mutter, also Mutter bedeutet, du hast richtig Plan von Anfang an. Genau so. Dann versetzt
00:04:08: man sich ja sofort in diese Erwartungshaltung, dass du es sofort können musst, heißt also,
00:04:14: du bist auch richtig feinfühlig darauf, wenn irgendetwas jemand dir entgegnet, weil das ja
00:04:18: dann gleich wie so eine Prüfung ist oder ein Beweis dafür, dass du es vielleicht doch nicht
00:04:22: kannst. Dabei musst du sie ja jetzt können und Bescheid wissen und da fand ich auch auf jeden
00:04:28: Fall Wochenbett, wobei da muss ich vielleicht auch noch sagen, also würde ich sagen, dass ich da fast
00:04:33: schon ein bisschen dankbar teilweise war, wenn jemand mir irgendwie Tipps gegeben hat, weil man so
00:04:39: lost einfach am Anfang ist. Also ich dachte mir immer so, Pops, das ist normal, das ist der ganze
00:04:44: Zeit nur in meiner Brust, ich habe keine Ahnung, wie ich schlafen soll und ich finde es halt so geil,
00:04:50: ist ja das eine, wenn du es irgendwie von direkten Personen gespiegelt bekommst, aber es gibt auch
00:04:55: so eine Situation, die mir als erstes in Sinn kam, die mir gar nicht wieder gefahren ist,
00:04:59: sondern ein Kumpel von uns, der war mit seiner Tochter an einer Ampel gestanden und dann hatte
00:05:06: sie glaube ich keine Jacke an oder so und dann hat eine alte Frau zu ihr gesagt, also sie müssen
00:05:10: ihren Kind mal eine Jacke anziehen. Er ist auch so typisch, wirklich, ich merke direkt, wie ich
00:05:17: einfach mit mir die Kindlade innerlich runterfällt und ich sprachlos bin in dem Moment wirklich,
00:05:22: einfach nur so da jetzt auch dastehe und erst mal nicht wüsste, was ich sagen soll, also für mich
00:05:28: verstreichen so oft solche Momente, weil ich einfach sprachlos bin von so einer Übergriffigkeit.
00:05:33: Aber total empört und total mitgenommen auch, was ich so nachholzen kann, ich könnte aber nicht
00:05:39: verknifen. Ich muss den ersten Moment irgendwie lachen, weil ich mir das so rekonstruiert habe im
00:05:45: Kopf, wie er halt eine Ampel steht. Ich glaube es war gerade noch so Übergang zwischen Sommer und
00:05:50: Herbst, also noch so ein leichtes Sommerlüftchen. Dann kommt eine ältere Dame neben dir her,
00:05:56: dann tauscht ja schon Blicke aus, wenn man an einer selben Ampel steht, dann lächelt man sich vielleicht
00:06:01: so ein Geh auf einmal, ziehen sie mal ihren Kind Jacke an. Ein "didn't see that coming". Genau das Thema,
00:06:10: auch dieses Dockenthema, das haben die ja auch alle diese älteren Generationen. Das Kind muss
00:06:16: Docken tragen. Aber gut was du da aufmachst, weil ich finde es auch voll der Unterschied, ob du das
00:06:24: wohlwollend entgegen gebracht bekommst, zum Beispiel von dir oder von meiner Mama oder okay,
00:06:31: Mama ist auch so ein Thema, das kann schnell kippen in die andere Richtung. Aber genau,
00:06:38: man spürt halt, ob es wohlwollend gemeint ist und ich finde auch, wir können ja hier schon mal aus
00:06:42: unserer besten Freundinnenkiste auspacken. Wir haben ja auch miteinander geübt, also auch wir
00:06:47: stehen uns so nahe da draußen, dass wir uns gegenseitig sehr dringern können, hat man in der
00:06:52: Folge noch nicht live erlebt, aber wir haben auch immer noch Momente und ich finde es richtig geil,
00:06:58: weil es wird bei uns mittlerweile gang und gäbe, dass wir einander fragen, hey möchtest du einen
00:07:01: Ratschlag oder dass wir fragen, was brauchst du gerade von mir? Es ist halt immer noch so ein
00:07:06: extra Step, den man irgendwie gehen muss in einer Bindung, die man hat, wo man sich vielleicht
00:07:11: auch erst mal denkt, hey, es ist irgendwie vollholprig, vollkünstlich, aber es eröffnet einem
00:07:16: irgendwie so den Raum auch mal selber drüber nach, hey, was will ich jetzt eigentlich gerade,
00:07:20: was brauche ich gerade reinzufühlen, was ist eigentlich mein Bedürfnis und dann auch wirklich
00:07:24: den Schritt zu gehen, zu kommunizieren, was man möchte. Das ist ja auch nicht so leicht,
00:07:28: als dass man einfach alles übergestülpt bekommt und dann ganz einfach sagen kann im Außen,
00:07:33: du bist der Dove, kann man ja schnell dann die Schuld einfach zufügen. Das sagt man doch nicht so.
00:07:39: Ja, genau und das finde ich ganz geil, dass du und ich das schon hinbekommen haben und das wäre
00:07:46: auch so mein erster Ratschlag für euch da draußen. Wir sind natürlich keine Expertinnen, aber berichten
00:07:53: ja, was für uns auf unserem Weg funktioniert und wo wir uns noch so ein bisschen hinterfragen,
00:07:58: dass man erstmal einen kategorisieren darf, ob es wohlwollend gemeint ist und auch gerne üben
00:08:04: darf, diesen Schritt vorzuschalten, dass man sich gegenseitig fragt, hey, willst du überhaupt
00:08:09: einen Ratschlag oder dass man auch einfach kommuniziert, hey, ich brauche gar keinen Ratschlag.
00:08:13: Ich will mich gerade einfach mal auskotzen, Mama oder Schwiegermama oder Tante und ich finde
00:08:20: es überraschend, wie schnell dann das gegenüber oft Schritte zurückgeht. Also es ist zumindest in
00:08:26: meinem Umfeld so, ich bin da glaube ich auch ein bisschen gesegnet mit, dass bei mir jetzt so
00:08:31: einen direkten Umfeld niemand so extrem übergriffig ist und die werden nicht so einen kleinen Satz
00:08:36: einschiebe, der mich enorme Kraft kostet und Überwindung kostet, wirklich die ganz schnell
00:08:40: zurückgehen und sagen, oh, oh, oh, Entschuldigung, so was gar nicht gemeint. Aber du hast trotzdem,
00:08:45: meintest ja, dass du hast ein paar Beispiele gesammelt. Was ist dein Lieblingsbeispiel?
00:08:49: Mein Lieblingsbeispiel ist meine Tante. Grüße gehen raus, ich glaube sie hört den Podcast eh nicht,
00:08:56: aber die war auch relativ früh uns besuchen. Ich weiß nicht, das war auf jeden Fall noch in den
00:09:02: ersten drei Lebensmonaten, wo wir gut und gerne die Federwiege genutzt haben. Und dann lag der kleine
00:09:09: Halter drin und gleichzeitig war auch eine andere Freundin hier zu besuchen, wir haben irgendwie
00:09:13: entspannt gefrühstückt und er halt ... und sie kam in den Raum, sie so muss das sein? Was ist das hier
00:09:21: für ein Gefährt? Bumm, ins Gesicht, dass ich erst mal gar nicht so richtig wusste, was geht denn jetzt ab?
00:09:29: Was ist das denn schon wieder für ein neumodischer Kram? So was hatten wir früher nie, kein Wunder,
00:09:34: dass die Kinder nicht schlafen können. Okay, das sind jetzt schon ganz schön krasse Sätze.
00:09:38: Hat sie nicht schlafen können? Ja, ja, ja. Und das ging auch noch mit der Empfehlung einher,
00:09:45: hier jedes Kind kann schlafen lernen, ist sehr dieses Buch mit der Färbermethode,
00:09:50: schreien lassen, das hat sie auch noch oben draufgesetzt und ich war so, hey, ja, es muss sein.
00:09:55: Was ihr jetzt gesagt habt, dass man Kinder auch mal schreien lassen, oder wie? Genau, also das war
00:09:59: dann in einem fortführenden Gespräch, habe ich jetzt schon vorausgegriffen, dass quasi ihre
00:10:03: Ableitung aus der Federwiege war, hey, das Kind lernt ja so sich daran zu gewöhnen, kein Wunder,
00:10:09: dass heutzutage die ganzen Kinder nicht mehr alleine schlafen können, wenn so krasse Hilfsmittel
00:10:13: genutzt werden. Das war dann im späteren Gespräch rausgekommen und in dem Moment habe ich aber auch
00:10:18: so ein bisschen patzig geantwortet, ich so, ja, das muss sein. Also ich habe dann nicht gesagt,
00:10:23: ich möchte gerade keinen Ratschlag, wie ich hier gerade zum besten die jedem habe, sondern ich habe
00:10:27: gesagt, ja, es muss sein. Und da war sie auch direkt so, oh, oh, ja, sorry, ich will euch gar nicht
00:10:31: reinquatschen. Also da ist sie auch dann direkt zurückgerudert, aber dann haben wir halt im
00:10:35: späteren Verlauf noch mal gesprochen und sie war so, ja, mir ist das auch für schwer gefallen,
00:10:39: aber ich habe dieses Buch, kennst du das? Das ist ja diese Schreienlassenmethode,
00:10:43: die Färbermethode, angewandt früher und mein Mann hat das gemacht, weil mir er hat auch das Herz
00:10:47: geblutet, dass die Kleinen geschrien haben, aber er konnte es besser umsetzen. Ach, das gab es damals
00:10:52: schon. Ja, ja. Krass, ich dachte, dass das eigentlich relativ neu noch ist. Nein, leider nicht. Also
00:10:58: letzten Endes darf ich vielleicht euch auch um nochmal abzuholen. Keine Ahnung, wann dieser Schlafberatungstrend
00:11:04: anfing. Auf jeden Fall habe ich ihn auch schon sehr stark vernommen im ersten Jahr von Pina. Das
00:11:12: ja auch auf Instagram auf einmal Schlafberaterinnen noch und Nöcher irgendwie aus dem Boden
00:11:18: gesprießt, gesprossen, gesprossen, gesprossen sind. Und da gibt es halt so unterschiedliche
00:11:27: Lager. Da gibt es eben auch das ganze konservative Lager, was eben nach dieser benannten Methode
00:11:34: geht. Und da sagt man eben, okay, man muss das Kind ruhig mal schreien lassen. Man fängt irgendwie
00:11:41: an mit fünf Minuten schreien lassen oder vielleicht sogar nur mit zwei. Und dann weitet man sozusagen
00:11:46: die Spanne immer weiter aus, bis das Kind halt gar nicht mehr schreit. Und man hat eben im Nachgang
00:11:53: oder dadurch, dass ja der Psychologie als Wissenschaft noch nicht so weit fortgeschritten oder sagen
00:11:59: war noch nicht so alt ist, es ist besser ausgedrückt, hat man eben im Nachgang nachdem diese Methode
00:12:03: eben etabliert worden ist, herausgefunden, dass das Kind nicht mehr schreit, weil es gelernt
00:12:11: hat, nicht zu schreien. Was ist denn die Theorie dahinter, dass man sagt, okay, es hat irgendwann
00:12:16: aufzuschreien? Ich glaube, die sagen es gewöhnt sich selbst zu regulieren. Ah ja, okay. Und dass das
00:12:23: halt wiederlegt ist, denn Kinder erlernen eine Hilflosigkeit sozusagen. Also sie merken also,
00:12:29: dass deren Strategie schreien und dass deren Kommunikation nach Hilfe, was ja letzten Endes
00:12:35: dieses Schreien ist, nicht greift. Und da machen sie halt gar nichts. Genau. So, wo ich es gerade
00:12:41: erzähle, anscheinend gibt es das wirklich schon sehr lange. Aber ich fuhr das nicht. 1985. Also
00:12:49: noch nicht so extrem lange, aber schon bei uns auf jeden Fall gegriffen. Deswegen finde ich es
00:12:55: gerade so krass, dass deine Tante, ich weiß nicht, wer irgendwie all deine Cousine ist,
00:13:00: dass die das sozusagen als Handwerk, als Buch schon zugänglich hatte, weil oft dauert das ja
00:13:06: dann bis Bücher da rum entstehen und so. Ja, sind junger als ich. Also passt es durchaus. Scheinbar
00:13:12: war das echt dann die Hochphase. So könnte ich mir vorstellen von dem Buch. Die müssten so,
00:13:16: ich glaube, '95, '96er-Jagang sein. Ah ja, okay. Ja, genau. Ja, und mir fällt das ja auch teilweise
00:13:26: extrem schwer. Ich habe ja so einen kleinen Pipi-Plieser auch in mir, dass ich gerne der Harmonie
00:13:32: zu Liebe eher ja sage, auch wenn ich nicht ja meine. Also dieses, ich will lieber keinen Konflikt
00:13:40: darauf beschwören. Mit meinen nahen Bezugspersonen habe ich diese Probleme nicht. Aber im Außen
00:13:44: bin ich halt so. Und mit meiner Tante habe ich jetzt nicht das so krass innige Verhältnis,
00:13:49: dass ich da jetzt einfach ihr so komplett entgegentreten würde. Deswegen habe ich sie halt
00:13:54: reden lassen und mir das angehört und gesagt, ja, hey, das ist nicht mehr der aktuelle Stand der
00:13:59: Forschung und wir machen das anders. Aber ich habe jetzt zum Beispiel nicht geschafft ihr zu
00:14:04: sagen, hey, ich möchte gar keinen Ratschlag in dem Bereich. Das finde ich auch so krass,
00:14:08: dass das voll für Übungen benötigt. Ich kann das zum Beispiel mit dir haben wir sehr etabliert,
00:14:14: mit Felix kann ich es auf jeden Fall mit meiner Mutter auch. Aber ich glaube, da schließt
00:14:18: ich schon so der Kreuz. Ja, weil man das ja selber, also ich kenne es auf jeden Fall auch,
00:14:22: dass ich, wenn ich diesen Automatismus habe, einen direkten Ratschlag zu geben, wenn mir
00:14:28: irgendjemand etwas entgegnet oder mir was missfällt, weil letztendlich war die Situation ja noch
00:14:35: nicht mal so, dass du eine Frage gestellt hast oder so, sondern ihr hattet was missfallen und
00:14:39: ist dann direkt in die Richtung sozusagen geschossen. Manchmal kotzt man sich ja in dem
00:14:44: Moment selber erst mal irgendwie aus auf einer blöden Art und Weise. Und wenn jemand dann diese
00:14:50: Grenze setzt, ist es ja erst mal ungewohnt, weil man ja schon auch so, also auf jeden Fall bin ich
00:14:55: auch so erzogen. Und das merke ich auch immer, alltag sehr, sehr oft, wie oft man irgendwie den Impuls
00:15:01: hat, wenn jetzt Peanut einen Spielzeug in der Hand hat und er das nicht teilen will oder seine
00:15:07: Zehntausend Buddeleimer gerade nicht teilen möchte, dass ich dann auch den Impuls habe zu sagen,
00:15:11: ach komm, gib ihn das doch oder wenn er es macht, dass man sagt, oh, das ist aber nett und ihn dazu
00:15:15: bekräftigt. Heißt, man wird ja schon dahin geschult, weil wir ja diese starke, ja wer will
00:15:21: das schon irgendwie nicht anerkannt werden und nicht in einer Gruppe und Teil der Gruppe zu sein.
00:15:25: Es ist halt mehr krass in einem drin und auch total in mir. Dann hat man halt diesen Impuls. Und
00:15:30: wenn jemand diese Grenze dann ihr gegenüber wie er wiegt, ich nimm das halt dann auch im ersten
00:15:35: Moment irgendwie so ein bisschen persönlich und schlug das, weil ich dann denke, oh Gott,
00:15:38: mein Fehler und bäsche mich dann sozusagen so ein bisschen damit. Deswegen kann ich voll
00:15:43: nachvollziehen, dass es halt für beide Seiten erst mal irgendwie unangenehm ist und man selber
00:15:47: manchmal auch zurückzieht und gar nicht so krass die Grenze setzen möchte, weil man weiß,
00:15:52: was das beim Gegenüber ausdrückt. Genau, ja das beschreibt es voll gut und wir können ja mal
00:15:57: einhaken, was glaubst du denn, was du bräuchtest? Können wir auch auf uns gerne spiegeln, dass es
00:16:04: bei dir auch besser ankommt, weil wenn ich sagen würde, hey, ich merke verliebt von dir gemeint,
00:16:10: dass du jetzt deinen Ratschlag mit mir teilen möchtest, aber ich bin gerade in einer ganz
00:16:13: anderen Lebensphase, würde das schon dir helfen, dass ich das nochmal in Worte fasse quasi, dass
00:16:18: ich dich sehe oder was glaubst du, das würde dir in dem Moment helfen, dass auch wir als die
00:16:23: Leute, die quasi den Ratschlag ja abschmettern wollen, das nochmal weicher verpacken könnten,
00:16:29: dass es weicher wird. Was mir als erstes einfällt, ist so, erst mal überhaupt zu fragen, war das
00:16:36: ein Ratschlag, weil manchmal passiert es ja schon auch in der Situation, ich bleibe mal bei dem
00:16:40: Beispiel mit deiner Tante, weiß ich gar nicht, ob sie das so in dem Moment intendiert hat, da
00:16:45: jetzt ein Ratschlag mit auszusprechen und es kommt mir ja so rüber, dass eigentlich noch dieser
00:16:51: seelische Schmerz, weil sie ihre Kinder hat schreien gelassen und heutzutage man das halt nicht mehr
00:16:55: macht, sondern irgendwie der feinfühlige und Bepempan damit umgeht, sich zeigen wollte in dem
00:17:01: Moment und gar nicht ein Ratschlag, die ja aussprechen wollte oder jetzt dir sagen wollte,
00:17:06: macht das genauso wie wir, aber natürlich in dem Moment, wenn du halt sowas sagst und dann von dem
00:17:11: gegenüber bekommst, war das jetzt ein Ratschlag, was ich auch nicht so die schönste Formulierung ist,
00:17:17: letzten Endes oder dann eher so, wie hast du das denn gemeint? Okay, nochmal den Zwischenschritt
00:17:23: vorher machen mit Nachfragen, ja das sind wirklich die so goldene Kommunikationsregeln,
00:17:27: die so wie ich vorhin auch mal künstlich eigentlich so eine Kommunikation länger und
00:17:32: komplizierter machen, aber an sich vor viel Konfliktpotenzial abfangen. Ja, du deeskalierst
00:17:38: halt total dadurch, aber es ist mega hardcore anstrengend und ich überleg grad auch, ich hab
00:17:44: halt auch viel im Kopf selber diese toxischen Tipps im Kopf gehabt, wie ich weiß noch als
00:17:52: Peanut angefangen hat zu essen und ich ihn dann auch mal in Quetschie gegeben hab und zu der Zeit
00:17:58: waren sehr viele Zeitungsartikel, die hoch kamen, ich weiß noch vom Spiegel hieß es irgendwie,
00:18:04: das Produkt aus der Hölle. Und ich hab ihn halt trotzdem das mal gegeben und dann dachte ich
00:18:13: auf der Straße, dass alle mich angucken, dass ich jetzt ein Quetschie gebe und dabei hat da gerade
00:18:21: keiner was dazu gesagt, also ich hab das schon auch krass in mir drin, dass ich dann denke,
00:18:28: was die anderen denken oder ist die andere mich jetzt verurteilen für mein Verhalten oder so was
00:18:32: wie, ja dass ich hier und da vielleicht auch mal seinen Verhalten gerechtfertigt hab schon automatisch,
00:18:37: versuch grad zu überlegen in welcher Situation das ist, aber kennst du das auch, dass du vielleicht
00:18:41: dann schon so... Ja voll, das ist ja auch wieder, das ist, das hier diese toxischen Tipps mit Mom
00:18:48: Shaming einhergehen, dass du dich ja eher, klar die ganzen Leute haben dir jetzt auf der Straße ja
00:18:53: keinen Ratschlag gegeben, ey macht das doch lieber selber und ist da vielleicht sogar selbst gemacht
00:18:58: ab Brei drin in dem wiederverwendbaren Quetschie? Ja genau, das gibt den ganz auch mal. Ja, genau,
00:19:05: also da geht es ja wirklich richtig mit Mom Shaming, das ist ja auch letztendlich das, was meine
00:19:08: Tante gemacht hat, also ohne dass sie vielleicht schon einen Ratschlag drin hatte, aber dass sie ja
00:19:13: sofort abgeurteilt hat aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen und ich finde das ist so überlappend
00:19:20: und ich finde auch, ich habe auch jetzt noch die Momente, ich fand das auch so toll, das Beispiel
00:19:25: mit Peanut da, dass er seine Sachen nicht teilen muss, weil es geht ja wirklich ganz doll in diese
00:19:30: bedürfnisorientierte Richtung mittlerweile, wobei wir und vor allem du immer hochhalten,
00:19:34: das System muss gesehen werden, nicht nur die Bedürfnisse des Kindes und da fällt mir ein,
00:19:41: was ich öfter schon mit meiner Mutter für Themen hatte, wirklich so ganz sanfte Themen, wie man
00:19:46: mit dem Kind spricht, zum Beispiel, dass man nicht die ganze Zeit sagt, alles ist gut, also das Baby
00:19:51: weint und du sagst alles ist gut, ist doch gar nichts passiert, ist doch nicht schlimm. Peanut sagt
00:19:56: jetzt auch mittlerweile ja das und das, aber nicht schlimm, weil er das in der Kita gesagt
00:20:00: bekommt und ich sage sehr oft dann, ist es auch okay, wenn es schlimm ist? Da greift, also da kannst
00:20:07: wir echt, da hoffe ich, dass wir trotzdem viel, zumindest noch eine andere Warte mitgeben,
00:20:13: weil immer dieses Klein machen, nicht schlimm, alles ist gut, dann merke ich auch richtig,
00:20:17: wie das bin, wie mir dann an sich zu prugeln. Ja, ja und da finde ich es auch so spannend,
00:20:22: weil plötzlich werde ich ja in die Rolle gesteckt, dass ich ja einen Ratschlag gebe,
00:20:26: meiner Mutter. Stimmt. Wiebrigens mache ich das sehr gerne ungefragt, weil ich mir denke,
00:20:32: das ist mein Kind und hier wird es so gemacht, wie ich es will und es ist so. Dann kommen wir
00:20:37: auch die eigenen Wunden hoch.
00:20:38: dass ich merke, also natürlich in dem Moment nicht bewusst merke,
00:20:41: wenn ich später drüber nachdenke, so wurde früher auch mit mir geredet.
00:20:45: Kein Wunder, dass ich jetzt auch immer nur Bauchschmerzen kriege,
00:20:48: wenn ich im Ausdruck unterwegs bin, weil ich mir selber erzähle,
00:20:51: ist alles nicht schlimm.
00:20:52: Und dann nachher in die Hause mit Bauchschmerzen sitze,
00:20:55: weil mein Körper sagt, doch, es war schlimm,
00:20:57: und deswegen kriegst du Bauchschmerzen. - Ja.
00:21:00: Genau, und das ist auch wieder interessant.
00:21:02: Ich geb meiner Mutter leider und meinen Freund,
00:21:04: ich wollte schon meinen Mann sagen, sind nicht verheiratet.
00:21:07: Mein Partner, fand ich immer passender.
00:21:09: Mein Partner, Baby Daddy, genau.
00:21:12: Baby Daddy.
00:21:13: Da bin ich echt auch sehr schnell mit ungefragtem Rat frägen,
00:21:16: muss ich sagen. - Ja, me too.
00:21:18: Manchmal schaffe ich es, je nachdem wie mein Energielevel ist,
00:21:22: es nett hat zu sagen, hey, er weint gerade,
00:21:25: und das gibt auf jeden Fall einen Grund dafür,
00:21:27: und nur weil er sich nicht äußern kann, heißt das nicht,
00:21:30: dass es sich nicht schlimm für ihn anführt.
00:21:33: Es kann ja auch einfach sein, dass er gerade aufgewacht ist
00:21:36: und dass er lieber auf meinem Arm sein möchte als bei meiner Mama.
00:21:39: Das fühlt sich für ihn existenziell an,
00:21:42: weil diese Mama-Nähe gerade fehlt,
00:21:43: weil er vorher auch schon eine Stunde bei meiner Mama war.
00:21:46: Oder was weiß ich, kann man sich etliche Geschichten ausdenken.
00:21:50: Wenn dieses Baby weint, dann gibt es natürlich einen Grund.
00:21:53: Ich arbeite auch dran, dass ich meine Arztschläge netter verpacke.
00:21:57: (Sie lacht.)
00:21:58: Fähreweise, ich denke gerade auch darüber nach,
00:22:01: safe mache ich das bei Peanut auch,
00:22:03: weil ich da auch in einer Partner-Schraft hatte,
00:22:06: Flo und ich das auch, wo er dann auch sagt,
00:22:09: ja, du weißt da immer alles besser und es so von oben herab.
00:22:13: Und es ist super, super schwierig dann beim eigenen Kind
00:22:16: irgendwie dann davon loszulassen,
00:22:18: weil gerade, wenn man da so eine Überzeugung mit sich trägt,
00:22:21: was uns heute auf jeden Fall geholfen hat,
00:22:24: war immer im ruhigen Moment darüber zu sprechen
00:22:26: und das dann sozusagen zu erklären.
00:22:28: Und es hilft immer, wenn andere das auch noch bekräftigen.
00:22:31: Das war bei uns so, wenn wir das dann im Freundeskreis diskutiert haben,
00:22:35: und wir haben auch ein sehr nahestehendes Pärchen,
00:22:38: wo die Kleine wirklich als hochsensibel dann diagnostiziert wurden,
00:22:42: also vom Psychologen, die haben die gut achtet und so.
00:22:44: Und die haben eben auch gesagt,
00:22:46: wie wichtig das ist, nichts zu negieren
00:22:48: und dass eben alles gut ist, nichts ist passiert.
00:22:51: Und das eben negiert.
00:22:52: Und das hat schon dazu geführt, dass ich, wenn es Flo dann mal sagt,
00:22:56: ich wirklich dann immer so angucken darf und dann sagt,
00:22:59: wie ich meinte, das passiert.
00:23:01: Weil das versuche, das habe ich dann versucht,
00:23:04: so zu etablieren, dass man sagt, ja, das passiert.
00:23:06: Es ist okay, dass du jetzt weinst.
00:23:08: Und das sind jetzt nur so kleine Twists.
00:23:10: Aber das ist so ein, so ein, so ein, so ein,
00:23:12: im Gehirn so ein, erst mal so eine Schraube,
00:23:14: an die man sich gewöhnen muss, dass man das sagt,
00:23:17: weil das halt so tief drin ist.
00:23:18: Wo er auf jeden Fall hinaus wollte,
00:23:20: ist, wie oft ich selber, auch wenn ich durch die Gegend gehe,
00:23:24: verurteilende Gedanken habe.
00:23:27: Das macht man heutzutage aber nicht mehr so.
00:23:30: Wenn jetzt beispielsweise auch wieder,
00:23:32: immer halt auch befreundete Pärchen,
00:23:35: wo das Paar sehr scharf mit dem Kind spricht.
00:23:39: Also so was wie, du bist heute richtig kacklau nicht.
00:23:43: Und wie sagt man denn, es gibt doch so einen schönen Begriff,
00:23:46: wo man, wie man jemand beschreibt, der Scheißlaune,
00:23:49: Grießkram, ne?
00:23:50: Ich digga Grießkram heute.
00:23:52: Zicke, vor allem bei Mädchen höre ich voll oft mittlerweile noch.
00:23:55: Da gehen mir so die nacken Haare hoch.
00:23:57: Da merke ich auch innerlich, wie ich dann halt judge.
00:24:00: Und mir denke, okay, am liebsten würde ich jetzt mal sagen,
00:24:03: und zwar aufgrund dessen, so und so und so und so.
00:24:06: Das könnte das und das bei deinem Kind bewirken.
00:24:09: Ja, ja, kannst du das auch?
00:24:11: Das ist bei anderen? - Total.
00:24:13: Ja, ja.
00:24:14: Und ich merke das immer,
00:24:17: dass meine moralische Welt das dann auch als gut verpackt, ne?
00:24:25: Obwohl wir in dem Sinne ja auch grad Mom shaman.
00:24:28: Ich denke dann immer, ich stehe aber auf der Seite des Kindes,
00:24:31: und deswegen ist es gerechtfertigt.
00:24:33: Dass ich mich dann quasi darüber erhebe.
00:24:36: Aber wenn ich jetzt grad so darüber nachdenke,
00:24:38: ist das voll die schwierige Situation.
00:24:41: Weil in dem Sinne ja auch diese Mamas oder Papas
00:24:44: ja auch etwas erfahren haben, dass sie genauso drauf sind.
00:24:47: Und ganz oft geben wir es ja auch einfach nur weiter.
00:24:50: Oh, ich find's so schwierig.
00:24:51: Ich hab auf jeden Fall auch die Gedanken,
00:24:54: ich zeige dann, wie scheiße machst du das?
00:24:56: Sondern so, oh Mann, du armes kleines Kind.
00:24:58: Ich könnte dir jetzt sagen, du bist keine Zicke.
00:25:01: Das ist okay, dass du heute so bist.
00:25:03: Vielleicht schafft die Mama das auch in anderen Momenten,
00:25:06: wenn das Energielevel wieder höher ist.
00:25:09: Ich stell mich dann meistens auf die Seite des Kindes.
00:25:11: Und ja, hab solche Gedanken auf jeden Fall auch.
00:25:14: Voll guter Punkt, dass du grad sagst,
00:25:16: man hat ja auch immer nur einen Ausschnitt in dem Moment.
00:25:19: Man weiß nicht, wie der ganze Tag schon war,
00:25:22: weil ich hatte gestern Abend schon auch einen Moment,
00:25:24: wo ich gemerkt hab, oh, jetzt muss ich ein bisschen wieder raus.
00:25:28: Weil ich schon dabei war, Pina so ein bisschen emotional zu manipulieren.
00:25:32: Weil er wollte nur mit Flo Fußball spielen und mit mir nicht.
00:25:36: Und ich war noch abends verabredet
00:25:38: und wollte so die letzten 20 Minuten gerne Zeit mit ihm verbringen.
00:25:42: Und er so, nee, Mama raus.
00:25:43: Papa spielt besser Fußball als du.
00:25:45: Und ich so ...
00:25:46: Okay.
00:25:47: Äh, sorry?
00:25:50: Woher hat er das?
00:25:51: Hat Flo ihm das jetzt ... - Genau.
00:25:53: Kannst du auch was rein, ne?
00:25:55: Excuse me, Sir, so redest du mit deiner Mutter nicht.
00:25:58: (Lachen)
00:26:00: Dann konnte ich auch nicht davon ablassen,
00:26:03: ihnen zu zeigen, dass mich das traurig so macht.
00:26:06: Weil eigentlich müsste ich auch sagen, okay,
00:26:08: seht dein Bedürfnis, stimmt auch, dass Flo besser Fußball spielen kann.
00:26:13: Ähm, ist ja schade für mich, aber akzeptiert so nach Motto.
00:26:17: Und ich so ...
00:26:18: "Mh, das macht mich jetzt aber traurig."
00:26:20: Ich hab rausgegangen und dann ist er hinterhergekommen.
00:26:23: Und in dem Moment hab ich gemerkt, oh, oh, oh, oh.
00:26:26: Weil wenn er hinterherkommt, merkt das gleich.
00:26:28: "Oh Gott, Mama ist traurig, muss sie trösen.
00:26:31: Ich hab was Schlechtes gemacht."
00:26:33: Dann hab ich mit ihm gesprochen und gesagt, alles in Ordnung.
00:26:37: Aber heißt, man verfällt ja auch in ...
00:26:39: in die Themen rein, wo wir eigentlich Verfechterinnen von sind,
00:26:44: nicht zu tun, weil sie in den emotionalen Raum des Kindes schließen.
00:26:49: Klar. Und davon ist man halt nicht frei.
00:26:51: Davon ist man nicht frei, ne?
00:26:53: Dass ich hatte grad so 'n Ah-ha-Moment.
00:26:56: Natürlich all die Themen, die ich mit Felix hab,
00:26:58: die Streitthemen, und meine Muster,
00:27:00: auch leider in der Kinderbeziehung zu meinem Kind.
00:27:03: Ja. - Wahrscheinlich fortführen, ne?
00:27:06: Wobei ich grade merke, mit meinem Kind bin ich besonders geduldig,
00:27:09: bin ich total positiv überrascht,
00:27:11: dass da anscheinend meine Grenzen andere sind
00:27:14: und bin ich auch sehr froh drum.
00:27:16: Mhm. - Aber trotzdem in den Momenten,
00:27:19: wo das Energie, da merkt man's immer krass,
00:27:21: wir sind auch grad 'ne acht-monatigen Schlafregression,
00:27:24: er ist gefühlt dauerkrank, wirklich.
00:27:27: Er hat jede Minierkältung, geht auf seine Bräunchen.
00:27:30: Er belastet mich so, er hat wieder diese Geräusche über den Bräunchen,
00:27:34: dieses Atemgeräusch, und wir nur am inhalieren sind.
00:27:37: Hast du da auch schon Marm-Tipps bekommen?
00:27:40: Von meiner Mutter auf jeden Fall.
00:27:42: Aber da nehm ich die auch gerne an,
00:27:44: weil mein Bruder frühkindliches Asthma hatte,
00:27:46: wo ich auch schon Alarmglocken hab.
00:27:48: Und wenn es in die Richtung geht bei uns.
00:27:50: Dann nehm ich auf jeden Fall super gerne die Tipps an,
00:27:53: aber ansonsten, nee, glaub ich, gar nicht so richtig.
00:27:56: Ja.
00:27:57: Ich find, da kann man auch die Sachebenen unterscheiden.
00:28:00: Wenn's so 'ne Sachebene ist, find ich, bin ich auch voll offen.
00:28:04: Mhm. - Für sowas.
00:28:05: Klar, 'n Schlafthema, das ist bei mir 'n Thema.
00:28:08: Gut, dass du noch mal gefragt hast, was ich nur für Beispiele habe.
00:28:11: Weil ich finde, da kommen dann ja auch immer diese lapidarsten Ideen,
00:28:15: wo ich mir denke, ey,
00:28:17: dass ich da noch nicht draufgekommen bin,
00:28:19: abends kein Kaffee zu trinken, du, mit meinem Schlaf.
00:28:22: Nee, danke.
00:28:24: Wahnsinn.
00:28:25: (Lachen)
00:28:26: Aber da merkt man auch, es ist auf der Sachebene
00:28:30: einfach nur 'n gut gemeinter Ratschlag.
00:28:32: Aber ich nehm den persönlich, weil ich mich ja auch in meinem ...
00:28:35: Worin fühle ich mich da eigentlich angegriffen?
00:28:38: In meiner Intelligenz.
00:28:40: (Lachen)
00:28:41: Guter Punkt.
00:28:43: Dass ich vielleicht da noch selber nicht draufgekommen bin,
00:28:47: aber ich hab 'ne Schlafstörung, wie lange mich das tut.
00:28:50: Das begleitet mich ja noch länger.
00:28:52: Aber ich wollte zu dem Thema Babyschlaf.
00:28:54: Weil da geht's ja genauso.
00:28:55: Bei uns hilft der Nuckel, super.
00:28:58: Dass solche Tipps kommen, muss ich mir denken,
00:29:00: ey, wir sind nicht nur in der vier- monats- schlafregel,
00:29:03: sondern in der acht- monatigen.
00:29:05: Ich hab schon vier Horrorwochen durch,
00:29:07: und bei uns trug mit der Nuckel nicht.
00:29:09: Noch einfach mal wieder den Nuckel. - Etliche Punkte auch nicht.
00:29:13: Nimm mal den Nuckel.
00:29:14: (Lachen)
00:29:15: (Lachen)
00:29:16: Was funktioniert der Nuckel? Echt super.
00:29:19: Schön für euch. - Schön für euch.
00:29:21: Der Beste ist der vom Marm, der ist schon gescheht.
00:29:24: (Lachen)
00:29:25: Und dann leuchtet der auch noch. - Also ...
00:29:27: Bei euch nicht?
00:29:28: Ich glaub, das ist immer so 'ne Hilflosigkeit daraus.
00:29:31: Man möchte gerne helfen, man kann ja auch schlecht,
00:29:34: als die Person, die den Ratschlag gibt,
00:29:36: aushalten, dass der andere Person grad nicht gut geht.
00:29:39: Oder will man sich auch ein bisschen positionieren?
00:29:42: Kann auch sein. - So ...
00:29:44: Bei uns ist das cool. - Ja, das hab ich auch das Gefühl,
00:29:47: dass da so kleine Rivalitäten entstehen.
00:29:49: Es gibt auch, das ist auch ein guter Punkt.
00:29:51: Bei mir gibt's auch bestimmte Mama-Freundinnen,
00:29:54: zu denen ich gerne mein Problem geh.
00:29:56: Manche halt nicht will keinen Namen nennen,
00:29:59: aber ich hab so 'ne innere Hürde teilweise,
00:30:01: dass ich manchen nicht gerne von Problemen erzähle.
00:30:04: Mhm.
00:30:05: Und ich glaube, weil nämlich oft dann einfach Ratschläge kommen,
00:30:09: in so 'ne Richtung, wo ich denke, ich brauch's grad nicht.
00:30:12: Aber ich will's auch nicht jedes Mal sagen,
00:30:14: weil ich unsere Beziehung damit nicht belasten möchte.
00:30:17: Weil ich denke, dass ich mir die Komplizierte bin,
00:30:20: die jetzt hier emotional intelligent sagen muss,
00:30:22: hey, ich möchte grad keinen Ratschlag.
00:30:24: Dann fühlt sich die anderen wieder abgewiesen.
00:30:27: Und dass ich oft auch Rivalitäten spüre,
00:30:29: dass dann anstelle von, oh Mann, richtig schwer für dich,
00:30:32: dann zu hören bekommen, ey, bei uns ist alles super.
00:30:35: Und ich mir denke, ja, schön.
00:30:37: Es ist für mich noch schlechter als vorher.
00:30:40: Ja, wer sehr echt scheiße für euch bei uns,
00:30:43: ist es zum Glück richtig gut gerade.
00:30:45: Ja, genau, wirklich.
00:30:46: Teilweise sind das die Standardantworten,
00:30:48: wo ich dann denke, ja, nächstes Mal gehe ich nicht dahin mit denen setzen.
00:30:53: Ich kenn das aber auch total, das ist ja auch das Paradox,
00:30:56: weil man ist ja miteinander befreundet,
00:30:58: man ist sich wohlgesonnen.
00:31:00: Und trotzdem hat man das im inneren Zirkel.
00:31:02: Schon krass, wie aufgeladen dieses Mutterding ist.
00:31:05: Also, wie krass du dadurch irgendwie dein Selbstwert aufkullieren kannst
00:31:09: und was du solltest, wenn du eben die Themen gut beherrschst oder nicht.
00:31:13: Ja, genau.
00:31:14: Ich hab auch das Gefühl, dass man es wieder, wie du sagst,
00:31:17: auf den Selbstwert einer Mutter zurückführen kann.
00:31:20: Einfach, weil auch die Idealisierungen unserer Gesellschaft
00:31:24: gegenüber der Mutterrolle so hochgesteckt sind,
00:31:27: dass wir ja sofort, wenn irgendwas Kleines nicht klappt,
00:31:30: so abrutschen.
00:31:31: Auch ich kenne das ja, ich hab jetzt auch wieder das Thema,
00:31:34: dass ich mir auch die Fragen stelle,
00:31:36: von Anfang an mich so bemüht, wieso klappt das grade so schlecht?
00:31:40: Und liegt es an mir als der Mutter?
00:31:43: Habe ich grad so wenig Milch? Blablabla.
00:31:45: Es geht alles in meinem Kopf an, ne?
00:31:47: Und das kann ich, glaub ich, auch wieder nur auf dieses Rollenbild,
00:31:51: was mit den Erwartungen überfragtet ist, zurückführen.
00:31:54: Dass ich da so verletzlich bin
00:31:56: und hier schnell abstürzen kann in meinem Selbstwert.
00:31:59: Ich kenn das auch für euch, kann mich noch daran sehr gut erinnern,
00:32:02: dass ich mich sehr dafür geschämend hab,
00:32:06: dass Peanut eine Zeit lang um 5.30 wach war.
00:32:10: Das war irgendwie ...
00:32:12: Ich muss sofort lachen.
00:32:14: Weil ... Sorry, das darf ich ganz kurz nicht unterbrechen.
00:32:17: Weil ich kenne es so sehr, dass du dann sagst,
00:32:20: nee, mein Kind war heute nicht um 5.30 wach,
00:32:23: er war um 5.37 wach.
00:32:24: Kennst du's?
00:32:25: Kennst du's, dass du dann dich bettelsst um diese Minuten,
00:32:29: auch dass dich Felix gegenüber, wenn er zum Beispiel nicht da ist,
00:32:32: nicht sage, er war um halb sechs wach?
00:32:35: Ich hab sieben Minuten mehr geschafft als gestern.
00:32:38: (Lachen)
00:32:39: Heute, in der meiste Zeit, stehen wir ja so um 5.30 auf.
00:32:44: Und ich dann dann so, nee, gestern, vorgestern,
00:32:46: und vor zwei Wochen war es sechs Uhr, 45.
00:32:49: Genau.
00:32:50: Da fängt's ja schon an, ne, dass man sich ...
00:32:52: bettelt oder es versucht, das Schöner dastehen zu lassen.
00:32:57: Ja, ja, weil ...
00:32:58: Ich hab das selb, wie gesagt, ich hab echt im Nachhinein,
00:33:01: dass ich mich hartkoh dafür geschämend hab,
00:33:04: dass ich dann diese Phase wirklich über einen halben Jahr hinweg war,
00:33:07: das passt.
00:33:09: Übertrieb, drei ...
00:33:10: Ja, guck, jetzt muss ich auch wieder relativieren.
00:33:13: Ja, ja, ja, drei, vier Monate.
00:33:15: Halb vier, viel zu lang an, es waren fünf Monate.
00:33:18: Okay, machen wir stehen, es war ein halbes Jahr,
00:33:20: wo er irgendwie um 5.30 wach war.
00:33:24: Und ich wirklich dachte, okay, das muss an mir liegen,
00:33:27: das liegt daran, dass ich ihn irgendwie tagsüber nicht richtig hinlege,
00:33:32: das liegt daran, weil ich irgendwas anderes falsch mache,
00:33:35: und dann bin ich so hardcore,
00:33:37: ich hab mich so belesen dann rund um das Schlafthema,
00:33:40: was mich auch zu einer Expertin gemacht hat,
00:33:43: oder was ich nicht, aber weißt du, dachte, boah,
00:33:46: ich muss jetzt diesen einen Faktor finden, an den ich drehen kann,
00:33:51: damit da auch wie andere Kinder,
00:33:53: natürlich hast du dann auch einmal 10.000 andere Kinder im Kopf,
00:33:56: die bis acht schlafen, oder so, ne?
00:33:58: Und nur du, nur mein Kind, schläft bis 5.30,
00:34:01: ich bin eine richtige Versagerin.
00:34:03: Ja, voll kenne ich ganz genau diese Gefühle auch jetzt grad wieder.
00:34:08: Ach ja, was hilft?
00:34:10: Ja, in dem Moment, sich erst mal zugestehen und zu erkennen,
00:34:14: dass man sich dieses Rollenbild auferlegt
00:34:19: und schon alleine okay, wenn man sich, wenn man diesen Charme hat,
00:34:25: fragt man auch nicht nach Hilfe, ne?
00:34:27: Ja, genau.
00:34:28: Das wird ja auch dazu.
00:34:30: Manchmal denke ich, hab ich mir dann auch immer so gedacht,
00:34:34: wenn man dann in die, auch jetzt so eine Retrospektive,
00:34:37: wo ich mich dann schon auch manchmal gefragt hab,
00:34:40: woher hab ich eigentlich meine Annahmen
00:34:42: über wie Mutter sein Aussieht abgeleitet?
00:34:45: Weil ich hatte Safe auch in der Schwangerschaft
00:34:48: an irgendwann so den Gedanken, den hatte ich auch mit Flo geteilt,
00:34:51: wo ich so meinte, boah, ich muss mir erst mal so ein paar Wälder raussuchen
00:34:55: und dann in der Erlebung, weil was mach ich denn den ganzen Tag?
00:34:59: Was mach ich dann denn in der Elternzeit den ganzen Tag?
00:35:02: Ist ja irgendwie voll langweilig.
00:35:05: Ich muss jetzt erst mal ein paar Orte auschecken,
00:35:08: wo man dann hinfahren kann und irgendwie Ausschlüge machen kann.
00:35:11: Und daran muss ich immer mal wieder denken
00:35:14: und frag mich dann, wie gesagt, woher kam denn eigentlich diese Annahme,
00:35:18: dass Mutter sein eigentlich recht gechillt ist,
00:35:20: dass diese Herausforderung gar nicht sichtbar war für mich.
00:35:24: Ich glaub, dass es echt viel ist, weil immer noch,
00:35:27: und es wird ja jetzt auch immer gesagt,
00:35:29: ja, ja, alle auf Instagram meckern immer nur, was Mama sein.
00:35:33: Ja, guckt ihr mal, wie viele Leute immer noch das so idealisierenden
00:35:36: Romantisieren an.
00:35:37: Das heißt, es wird immer noch zu wenig gehört, wie es wirklich ist.
00:35:41: Und teilweise ist es ja gar kein Meckern, das auch immer so gemeint,
00:35:45: nur wenn man mal sagt, dass etwas schwierig ist
00:35:47: und etwas anstrengend ist, ist es ja nicht gleich ein Meckern,
00:35:51: was dann auch in einer Nachfrage resultiert.
00:35:57: Dies andere machen, ich denke auch daran,
00:36:01: Lena Gerke war relativ zeitgleich mit mir schwanger mit dem ersten Kind.
00:36:06: Und da weiß ich noch, das hat mich nämlich richtig beruhigt,
00:36:09: die hatte dann eine Schlafberatung genommen,
00:36:11: weil die kleine Milch, also hat die ganze Zeit eine Prillmilch
00:36:16: in der Nacht durchgetrunken,
00:36:18: die keine Ahnung, ich sag jetzt mal blöd, drei Flaschen oder so,
00:36:21: und hat dadurch dann ihren den Tagesbedarf des Essens
00:36:24: am Tag nicht mehr gehabt, weil sie alles halt in der Nacht
00:36:27: sich reinzogen hat.
00:36:28: So, und wer hat sie nicht zu einer Schlafberatung gegangen
00:36:31: oder hätte sie nicht Hilfe geholt, hätte sie diesen Punkt gar nicht gesehen,
00:36:35: weil sie gar nicht wusste, dass sie das falsch macht
00:36:37: und davon auszugehen, das Wissen zu müssen,
00:36:40: wobei man ja eher denkt, dann braucht das mein Kind,
00:36:44: wir hören eine Wicklung, bla, bla, bla, bla, bla.
00:36:47: Das weiß man, also das weiß Frau nicht.
00:36:49: Und das ist auch okay, dass das Frau das nicht weiß.
00:36:52: Ja, ja, ja.
00:36:53: Ich finde es voll gut, dass du explizit Frau sagst und nicht Mutter,
00:36:56: weil wir nämlich da reinwachsen dürfen,
00:36:58: das zu lernen mit anderen Leuten, die das vielleicht schon mal gemacht haben,
00:37:02: die wirklich darin ausgebildet sind,
00:37:04: weil wir eben nicht, wenn wir gebären,
00:37:08: sofort eine Mutter mit all ihren Fähigkeiten sind.
00:37:10: Amen.
00:37:11: (Lachen)
00:37:13: Das ist doch geil eigentlich.
00:37:15: Wer der krasseste Download ever oder das krasseste Update ever,
00:37:19: wenn das sofort immer noch passieren würde,
00:37:22: stell ich vor allen Dingen um das mal so ein Lächerlicher zu ziehen.
00:37:25: Das heißt dann, dass du auf einmal alles Mögliche Wissen rund um Babyschlaf hast,
00:37:31: rund um Ernährung des Kindes, was man zu sich genommen werden darf,
00:37:37: welche Vitamine hat und deswegen wie viel verzerrt werden muss,
00:37:40: das weißt du dann natürlich.
00:37:42: Du weißt, wie der Stuhl zu deuten ist, welche Farbe für was spricht,
00:37:46: du weißt, bei welchem Infekt du welche Medikamente
00:37:49: oder auch nicht Medikamente nimmst,
00:37:51: du weißt, wann das Kind wirklich nach Hunger schreit
00:37:56: und da eigentlich gerade nur eine Umarmung braucht,
00:37:59: willst du weiter machen? - Genau.
00:38:00: Aber es gibt ja tatsächlich diese Videos,
00:38:02: wo so diese Babygeräusche nachgemacht werden.
00:38:04: "Nee, ist das und nee, ist das und nee, ist das."
00:38:07: Ich hab versucht, das mir anzuhören
00:38:09: und ich konnte ein bisschen das Hungergeräusch dadurch...
00:38:12: mehr erkennen, aber ganz ehrlich,
00:38:14: ich hab bis zum Ende dieser Babyphase
00:38:17: oder neugeborenen Phase nicht gewusst,
00:38:19: für welches Geräusch was steht.
00:38:21: Das haben ja auch alle immer gesagt,
00:38:22: irgendwann lernst du das zu deuten, ich so, sorry, ich hab's nicht gelernt.
00:38:26: Ich wusste dann irgendwann, die Wende,
00:38:28: deswegen fange ich da jetzt wieder an mit stillen,
00:38:30: ist zu versuchen, weil das war im Lenksten,
00:38:32: aber ich hatte eher das Thema, okay, ich gehe einmal alle
00:38:35: Eventualitäten durch und nicht, oh, mein Kind hat das, nee, gemacht.
00:38:39: Deswegen bedeutet es, nein, war bei uns nicht so.
00:38:42: Also, wenn meine Hunger hat, macht der Klopfer der zweimal auf dem Boden.
00:38:46: Linsel dreimal. Mama, Mama.
00:38:51: Ja, sorry, ey, wir machen uns grad bisschen lustig,
00:38:56: aber ich hoffe, ihr versteht, wie wir es meinen.
00:38:58: Wir wollen euch das Gefühl nehmen,
00:39:01: dass ihr diese Perfektion einer Mutter sein müsst.
00:39:04: Wir sind's nicht, wie ihr hört, wir stehen dazu.
00:39:07: Und ja, lass mal alle ein bisschen wohlwollender gegenüber
00:39:10: und miteinander sein.
00:39:12: Und oder? - Genau, selbst vor allen Dingen,
00:39:14: über was für 'ne krasse Anforderung man sich da,
00:39:18: Frau sich da automatisch gegenüberstellt,
00:39:22: was man alles können muss direkt sofort, ne?
00:39:25: Also, wie gesagt, ich hab ja extra diese Sachen so ein bisschen aufgezählt.
00:39:29: Dann musst du natürlich sofort wissen,
00:39:32: wie man das Kind, wie beim stillen hält,
00:39:36: wie man den Kinderwagen zusammenbaut und mir zusammenklappt,
00:39:43: wie man mit dem Kind Auto fährt.
00:39:45: Halleluja, ey, was wir wirklich alles in dieser kurzen Zeit so lernen
00:39:49: und wobei, ist echt 'n Riesending, woüber halt nicht gesprochen wird,
00:39:52: weil halt alle denken, ist ja nix.
00:39:54: Nee, ist nix, das kann man einfach so ...
00:39:57: Ja. - ... schön die Boot.
00:39:58: Okay, credits to me.
00:40:00: Ich geb mir mir mal 'nen Schulterklopfer.
00:40:02: Und atme einmal tief durch,
00:40:04: weil es echt viel ist, was wir leisten.
00:40:07: Dann kann ich. - Hallo.
00:40:08: Und dann kann dich.
00:40:10: Mach das gut. - Hängt rein.
00:40:11: Du auch. - Frau Enko.
00:40:13: Das ist doch 'n schöner Abschluss, oder?
00:40:15: Ihr da draußen macht das auch toll.
00:40:17: Wenn du dir grade denkst, okay, es gibt dieses eine Thema,
00:40:21: wo ich irgendwie auch 'n bisschen Scham verspüre,
00:40:23: dass das nicht klappt, ist es total okay, dass das nicht klappt.
00:40:27: Wir alle haben irgendein Thema mindestens, wo wir denken,
00:40:30: boah, das klappt bei uns gar nicht.
00:40:32: Das spricht drüber, frag.
00:40:34: Und nicht so ist das bei dir auch so,
00:40:37: weil dann kann man ja auch direkt irgendwie so verschränken,
00:40:40: sondern wie geht ihr denn eigentlich mit dem Thema XY um?
00:40:43: Was sind deine Erfahrungen in dem Thema XY?
00:40:46: Und irgendwie dann auch offen für Hilfe zu sein, ne?
00:40:49: Dass es okay ist, da Hilfe anzunehmen
00:40:51: und vielleicht auch mal die Perspektive des anderen zu hören.
00:40:54: Das würde uns alle auch ein bisschen näher bringen.
00:40:57: Ja, schreibt uns gerne, worüber ihr euch Gedanken macht,
00:41:01: wo ihr Schram empfindet.
00:41:02: Zusammen sind wir stärker. Tschö.
00:41:05: Mit Ö.
00:41:07: SWR 2020
00:41:11: Untertitel im Auftrag des ZDF, 2021
00:41:13: Antennen Niedersachsen Produktion.
00:41:15: SWR 2017